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Ausrichtung der Atome

73 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Magnet ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ausrichtung der Atome

08.06.2013 um 21:33
@mojorisin
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb: Ich wollte nur mal richtig stellen was du hier fasches über Magnetismus schreibst
Aha, alles klar :D

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Ausrichtung der Atome

09.06.2013 um 04:29
@mojorisin

Apropos magnetischer Kunststoff. Es gibt auch viele Versuche sogenannte "kunsstoff" Displays bzw "kunsstoff" Halbleiter herzustellen. Wenn man aber genau hinsieht werden meistens Metall Atome in die Kunststoffe eingearbeitet um eben diese Gitterstrukturen zu erhalten. Das gleiche wird auch versucht indem man unterschiedliche Kunststoff Polymere zusammen mischt um eben diese Strukturen zu erhalten damit eine magnetische Eigenschaft im makroskopischen Bereichen entsteht. Bisher war man aber nur bedingt erfolgreich. ;)


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Ausrichtung der Atome

13.06.2013 um 00:42
@-Verpeilt-
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 09.06.2013:Wenn man aber genau hinsieht werden meistens Metall Atome in die Kunststoffe eingearbeitet um eben diese Gitterstrukturen zu erhalten.
Sicher. ICh würde sogar soweit gehen zu sagen das alle kommerziell erhältlichen ferromagnetischen "Kunststoffe" einfach nur eingebettete ferromagnetischen Partikel enthalten. NUr hat eben das wieder nichts mit der Gitterstruktur zu tun. Sonst würden letzendlich alle Metalle ein ferromagnetisches Verhalten zeigen.

Außerdem gibt es nun die Studien die zeigen das es eben auch "reine" ferromagnetische Kunststoffe gibt. Deswegen auch der Link der genau dieses auch zeigt.
Magnetic measurements suggest that the polymer is ferri- or ferro-magnetic with a Curie temperature of over 350 K...
http://www.dur.ac.uk/ian.terry/teaching/Level4Projects/Polymer_45_5683.pdf

Diese Aussage,
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 06.06.2013: Wenn du ein Magnet hast dan sind dort die Atome grösstenteils so ausgerichtet das die Elektronen Orbitale parallel zueinander stehen. Sowas funktionniert nur bei parallelen Gitterstrukturen wie sie bei Metallen vorkommen.
ist damit falsch. Sowas funktioniert auch bei nicht kristallinen Materialien. Du schreibst ja selbst das die "Elektronenorbitale" (d.h. die resultierenden magnetischen MOmente die sich aus den Spins ergeben) "parallel" stehen müssen. Nur ist dabei eben nicht die Gitterstruktur verantwortlich.

Letztendlich zeigt auch der Stern-Gerlach Versuch dass einzelne Silber Atome ein magnetisches MOment besitzen das sich in zwei Richtungen im magntischen Feld ausrichten kann. Dafür ist kein Gitter verantwortlich.


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Ausrichtung der Atome

13.06.2013 um 08:05
@mojorisin
Diese Aussage,
Wenn du ein Magnet hast dan sind dort die Atome grösstenteils so ausgerichtet das die Elektronen Orbitale parallel zueinander stehen. Sowas funktionniert nur bei parallelen Gitterstrukturen wie sie bei Metallen vorkommen.

ist damit falsch. Sowas funktioniert auch bei nicht kristallinen Materialien. Du schreibst ja selbst das die "Elektronenorbitale" (d.h. die resultierenden magnetischen MOmente die sich aus den Spins ergeben) "parallel" stehen müssen. Nur ist dabei eben nicht die Gitterstruktur verantwortlich.
Ich glaube da gibt es ein Missverständniss. Eigentlich hat jedes Material bzw besteht jeder Stoff aus Gitterstrukturen. Das es eine Gitterstruktur hat is ja nicht das entscheidende, das behaupte ich auch nirgens, sondern die Ausrichtung dieses Gitternetzes und wenn sie sich die Atome parallel zueinander ausrichten dann entstehen auch automatisch diese paralellen Gitterstrukturen ob du nun sagst "die Ausrichtung der Atome ist entscheident" oder "Parallele strukturen im Gitternetz sind entscheident" dann ist das genau das selbe den das eine bedingt das andere. Ich finde es einfach klarer wenn man sagt "die parallele Ausrichtung der Gitterstruktur ist entscheidend für magnetische eigenschaften" als wenn ich sage "die Ausrichtung der Atome ist entscheidend" denn erstere Aussage beinhalten gleichzeitig wie diese Atome ausgerichtet sein müssen und nicht nur das sie ausgerichtet sein müssen. Demnach ist meine Aussage keineswegs falsch genauso wie deine Aussage nicht falsch ist, dass die Ausrichtung der Atome entscheidend ist. Das sind keine Gegensätze.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Außerdem gibt es nun die Studien die zeigen das es eben auch "reine" ferromagnetische Kunststoffe gibt. Deswegen auch der Link der genau dieses auch zeigt.
Ich verstehe nicht genau was du mit "reine" meinst? Jedes Ferromagnetische verhalten erzeugt Parallele Strukturen. Wie bereits oben beschrieben Richten sich die Atome aus und erzeugen somit parallele Gitterstrukturen. Die möglichkeit der Ausrichtung des Gitternetzes ist also gegeben.

Wikipedia: Ferromagnetismus
Ferromagnetismus (von lateinisch ferrum „Eisen“) ist die Eigenschaft bestimmter Materialien, ihre Elementarmagnete parallel zueinander auszurichten.
-----------
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Letztendlich zeigt auch der Stern-Gerlach Versuch dass einzelne Silber Atome ein magnetisches MOment besitzen das sich in zwei Richtungen im magntischen Feld ausrichten kann. Dafür ist kein Gitter verantwortlich.
Das ist Korrekt. Aber ich spreche hier nicht von einzelnen Atomen sondern von Stoffen bzw makroskopisch sichtbaren magnetischen Eigenschaften in einem Verbund von Atomen und da ist die Summe der Ausrichtung der Atome im Gitternetz entscheidend und nicht das einzelne magnetische Moment eines Atomes.


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Ausrichtung der Atome

13.06.2013 um 09:54
@-Verpeilt-
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Eigentlich hat jedes Material bzw besteht jeder Stoff aus Gitterstrukturen.
In der Festkörperphysik gibt es schon eine klare Unterscheidung zwischen amorphen Strukturen und kristallinen Gitterstrukturen.
Ich finde es einfach klarer wenn man sagt "die parallele Ausrichtung der Gitterstruktur ist entscheidend für magnetische eigenschaften" als wenn ich sage "die Ausrichtung der Atome ist entscheidend" denn erstere Aussage beinhalten gleichzeitig wie diese Atome ausgerichtet sein müssen und nicht nur das sie ausgerichtet sein müssen.
Ich finde diese Aussage würde bedeuten das sich die Gitterstruktur eines Ferromagneten ändert während er magnetisiert wird. Und das die Ursache des MAgnetismus rein in der Gitterstruktur liegt was nicht der FAll ist.

Der Grund liegt darin das in einem Ferromagneten die einzelnen magnetischen Momente auf atomarer Ebene miteineander "wechselwirken" und somit zu einem resultierenden makroskopischen MAgnetismus führen. Daher benötigt es für Ferromagnetismus ersteinmal ein Material das auf atomare Ebene ein magnetisches MOment besitzt, unabhängig davon obe es kristalin oder amorph ist. Diese magnetischen Momente richten sich parallel aus und führen zu einem permanenten Magnetfeld. Das ist jedoch ersteinmal unabhängig von der Gitterstruktur eines Materiales.
Aber ich spreche hier nicht von einzelnen Atomen sondern von Stoffen bzw makroskopisch sichtbaren magnetischen Eigenschaften in einem Verbund von Atomen und da ist die Summe der Ausrichtung der Atome im Gitternetz entscheidend und nicht das einzelne magnetische Moment eines Atomes.
Aber ein makroskopisches Magnetfeld setzt sich doch gerade aus der Aufsummierung der einzelnen magnetischen Momente aus. Was ist sonst für dich der Grund das sich ein Atom im Magnetfeld ausrichtet wenn nicht dessen magnetisches MOment?


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Ausrichtung der Atome

13.06.2013 um 12:21
@mojorisin
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:In der Festkörperphysik gibt es schon eine klare Unterscheidung zwischen amorphen Strukturen und kristallinen Gitterstrukturen.
Auch eine Gitterstruktur kann amorph sein. Folgendes Verhalten:
In der Mathematik sind Gitter in gewissem Sinne regelmäßige Mengen
Wikipedia: Gitter (Mathematik)

Die regelmässigen Mengen bilden bei einer amorphen Gitterstruktur die einzelnen Moleküle.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Ich finde diese Aussage würde bedeuten das sich die Gitterstruktur eines Ferromagneten ändert während er magnetisiert wird. Und das die Ursache des MAgnetismus rein in der Gitterstruktur liegt was nicht der FAll ist.
Das ist schlicht eine falsche Behauptung deinerseits die auch klar widerlegt werden kann.

1. Beispiel dafür das magnetisches Verhalten von der Struktur abhängig ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferroelektrikum
Bei Abkühlung des Materials findet bei Unterschreiten der Curie-Temperatur ein Phasenübergang statt, der in der Regel mit einer Strukturveränderung (Verringerung der Kristallsymmetrie) zusammenfällt und das Material wird wieder ferroelektrisch.
2. Beispiel das sich die Struktur eines Ferromagneten verändert während er magnetisiert wird:

Wikipedia: Bloch-Wand
Als Bloch-Wand oder Bloch'sche Wand bezeichnet man beim Magnetismus die Grenze zwischen den Weiss-Bezirken in ferromagnetischen Stoffen unterhalb der Curie-Temperatur. Sie wurde benannt nach dem schweizerisch–amerikanischen Physiker Felix Bloch.
Die Größe der Weiss-Bezirke (Domänen) liegt meist unter 100 µm und die Dicke der Bloch-Wände beträgt meist einige hundert Atomabstände.
Ein hartmagnetischer Stoff hat viele Gitterfehler und behindert so die Bewegung der Bloch-Wände stark. Durch Anlegen eines äußeren Magnetfelds ändert sich die Position der Bloch-Wände sprunghaft – dies nennt man Barkhausen-Sprünge.
Wikipedia: Magnetischer Barkhausen-Effekt
Legt man ein äußeres magnetisches Feld an einen ferromagnetischen Werkstoff an und erhöht langsam die Feldstärke, so steigt die Magnetisierung nicht stetig, sondern in kleinen Differenzen, den Barkhausen-Sprüngen - dies wies Heinrich Barkhausen 1917 erstmals akustisch nach.
--------------
Diese magnetischen Momente richten sich parallel aus und führen zu einem permanenten Magnetfeld. Das ist jedoch unabhängig von der Gitterstruktur eines Materiales.
Das ist ja genau falsch. Die Gitterstruktur ist abhängig davon wie die Atome ausgerichtet sind und die magnetischen Eigenschaften sind abhängig von der Gitterstruktur.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Aber ein makroskopisches Magnetfeld setzt sich doch gerade aus der Aufsummierung der einzelnen magnetischen Momente aus.
Das ist auch korrekt und steht nirgends im Wiederspruch zu meinen Aussagen.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Was ist sonst für dich der Grund das sich ein Atom im Magnetfeld ausrichtet wenn nicht dessen magnetisches MOment?
Ich wüsste nicht das ich irgendwo etwas anderes behaupte.


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Ausrichtung der Atome

14.06.2013 um 09:03
@-Verpeilt-
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 07.06.2013:Sry @mojorisin du kannst hier ganz Wikipedia verlinken wenn du möchtest
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 08.06.2013:Schreibst du eigentlich auch Beiträge ohne Links? Ich hät hier noch nen tollen Link für dich :-)
;)
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Auch eine Gitterstruktur kann amorph sein. Folgendes Verhalten:
Das ist ein Widerspruch. Entweder amorph oder Gitter. Entweder man hat geordnte (Gitter) Strukturen oder ungeordnte (amorph)
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Die regelmässigen Mengen bilden bei einer amorphen Gitterstruktur die einzelnen Moleküle.
Was soll das bedeuten? UNd wirklich, es gibt keine "amorphe Gitterstruktur". DAs ist widersprüchlich.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:1. Beispiel dafür das magnetisches Verhalten von der Struktur abhängig ist:
DAs was du zitierst hast geht ein auf das Verhalten bei Erhitzen über Curie-Temperatur. Bei Erhitzen über Curie Temp wird ein Ferro-magnet paramagnetisch. "in der Regel" bedeutet dabei meistens. Das heißt es gibt auch Curie-Übergänge ohne Strukturänderungen. Und zusätzlich gibt es auch Strukturänderungen ohne makroskopische magnetische Änderungen (hauptsächlich zu beobachten).
Der wahre Grund für die Curie Temp ist, dass aufgrund der hohen Temperatur die weitreichende magnetische Wechselwirkung zwischen den einzelnen atomaren magnetischen Momenten nicht mehr gegeben ist. Die einzelnen atomaren Momente richten sich nicht mehr zueinander aus, eine Remanenz gibt es nicht mehr.

Man könnte sich das Vorstellen wie ein paar Kompasse getragen z.B. von 10 Leuten während sie zur Achterbahn laufen. Während des Weges findet nur geringe ungeordnete Bewgung statt und alle Zeigrer zusammen zeigen strikt nach Norden. WEnn man nun nimmt das die Achterbahen extrem schnelle RIchtungsänderung usw hat können die Nadeln nicht mehr folgen und die Zeiger zeigen in alle möglichen Richtungen aufgrund der hohen Bewgeungen und schnellen Richtungsänderungen.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Beispiel das sich die Struktur eines Ferromagneten verändert während er magnetisiert wird:
ALso ich kann in dem Link nicht finden wie sich die "Gitter"-struktur eines Metalles verändert. ALso von z.B. kubisch raumzentriert zu kubisch-flächenzentriert. Da steht nur duch Gitterfehler bewegen sich Blochwände sprunghaft.
Die Gitterstruktur ist abhängig davon wie die Atome ausgerichtet sind und die magnetischen Eigenschaften sind abhängig von der Gitterstruktur.
Jetzt komme ich glaube ich solangesam dahinter. Deine AUssage:
magnetische EIgenschaften hängen ab vom Gitter und dieses von der "AUsrichtung der Atome".

Dabei gibt es allerdings einen UNterschied: Die Ursached der Struktur des Gitter ist ein thermodynamischer Prozess der im Prinzip nach der Energieminmierung geht. Dabei wird beim Kristallisationsprozess Wärme frei. Das hat grundsätzlich ersteinmal gar nichts mit Magnetismus zu tun.
Hier gibt es einen guten Link zur Kristallisation:
http://de.wikibooks.org/wiki/Werkstoffkunde_Metall/_Innerer_Aufbau/_Struktur

Darin steht:
Durch Oberflächendiffusion wandert der Baustein an energetisch günstigere Plätze, etwa Stufen oder Löcher in der Ebene
Wenn du jetzt nachweisen kannst das bei ferromagnetische Materialien diese energetisch günstigsten PLätze hauptsächlich anhand des atomaren magnetischen Moments einstellt dann gebe ich dir Recht.

DAs wird aber eher schwierig denn Kristallographie und Magnetismus haben grundsätzlich andere Ursachen und Grundlagen.

DIe Ursache ist eher so zu sehen:

1. Das Gitter ergibt sich aus eine energetisch günstigsten Anordnung der Atome oder Ionen.

2. Der MAgnetismus ergibt sich aus der WEchselwirkungen der elementaren atomaren MAgnetischen momenten untereinander. Diese richten sich dann parallel zueinander aus im Bereich der WEißen Bezirke die dan gesättigt magnetisiert sind. Bloch-WÄnde grenzen WEisssche Bezirke gegeneineader ab. Äußere Magnetisierung ist dann eine Verschiebung der Bloch-Wände bzw. eine induzierte homogene Anordnung der WEißschen Bezirke.


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Ausrichtung der Atome

14.06.2013 um 15:20
@mojorisin

Hi mojo, schön das du wieder schreibst ich hatte schon fast gedacht du hast aufgegeben :D ;)

Ja, du zwingst mich förmlich dazu Wikipedia inhalte bzw. definitionen zu verlinken. Ich stelle fest das die Probleme welche du mit meinen Aussagen hast hauptsächlich in deinem Wortverständnis liegen. Daher brauche ich logischerweise auch Referenzen die mir meine Definitionen belegen, sonst könnte ja jeder alles so auslegen wie er gerne möchte und alles andere als Falsch bezeichnen. Nicht wahr? ;)
-Verpeilt- schrieb:
Auch eine Gitterstruktur kann amorph sein. Folgendes Verhalten:

Das ist ein Widerspruch. Entweder amorph oder Gitter. Entweder man hat geordnte (Gitter) Strukturen oder ungeordnte (amorph)

Was soll das bedeuten? UNd wirklich, es gibt keine "amorphe Gitterstruktur". DAs ist widersprüchlich.
Falsch. Da ist kein Widerspruch nur fehlendes Wortverständnis deinerseits. Das gegenteil von Amorph ist Kristallin und nicht Gitter. Das ist in der Physik ganz klar definiert.

Wikipedia: Amorphes Material
Im Gegensatz zu amorphen heißen regelmäßig strukturierte Materialien Kristalle.
Wo wir bei der Bedeutung von Gitter sind. Auch das ist mathematisch klar definiert. Ich kann es dir gerne genauer erklären:

Wikipedia: Gitter (Mathematik)
In der Mathematik sind Gitter in gewissem Sinne regelmäßige Mengen

Die einzelnen Elemente eines Gitters heißen Gitterpunkte oder Gittervektoren.
Beispiele unterschiedlicher Gitter anhand von Quarzkristall und Quarzglas. Links eine kristallines Gitter und Rechts ein amorphes Gitter:


kp7l-l-3c59
(man beachte die gleichgrossen Gitterpunkte und Gittervektoren)
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb: "in der Regel" bedeutet dabei meistens. Das heißt es gibt auch Curie-Übergänge ohne Strukturänderungen.
Das Beispiel bezog sich auf Ferrroelektrika und die Strukturänderung bei Phasenübergängen bezieht sich dabei auf die Elektronen. Das ganze war lediglich eine Analogie zum Ferromagnetismus.
Wie bei den Ferromagnetika die Magnetisierung, so verschwindet bei Ferroelektrika die Polarisation bei hohen Temperaturen (der ferroelektrischen Curie-Temperatur)
Bei Ferromagnetismus findet immer eine Strukturveränderung statt. ansonsten würde sich die Magnetisierung des Ferromagneten nicht im geringsten verändern. Das wurde auch ganz klar durch die Verschiebung der Bloch-Wände bzw die Barkhausen-Sprünge erklärt.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Legt man ein äußeres magnetisches Feld an einen ferromagnetischen Werkstoff an und erhöht langsam die Feldstärke, so steigt die Magnetisierung nicht stetig, sondern in kleinen Differenzen, den Barkhausen-Sprüngen.
-------------------
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:ALso ich kann in dem Link nicht finden wie sich die "Gitter"-struktur eines Metalles verändert. ALso von z.B. kubisch raumzentriert zu kubisch-flächenzentriert. Da steht nur duch Gitterfehler bewegen sich Blochwände sprunghaft.
Das verwundert mich auch nicht bei deinem Wortverständnis ;) Folgendes versteht man unter dem Begriff Struktur:

Wikipedia: Struktur
Unter Struktur (von lat.: structura, Zusammenfügung, Bau; Bauart; Sinngefüge) versteht man das Muster von Systemelementen
Wenn ich ein Gitterfehler in der Struktur habe dann ist dort die Zusammenfügung(Struktur!) anders als beim restlichen Gitter. Wir haben eine Strukturabweichung, die Struktur verändert sich an diesem Ort. Daher heisst es auch "Gitterfehler". Was man unter Gitter versteht habe ich ja weiter oben bereits ausführlich und bildhaft erklärt.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Die Ursached der Struktur des Gitter ist ein thermodynamischer Prozess der im Prinzip nach der Energieminmierung geht. Dabei wird beim Kristallisationsprozess Wärme frei. Das hat grundsätzlich ersteinmal gar nichts mit Magnetismus zu tun.
Anscheinend bist du mit den Physikalischen zusammenhängen nicht so sehr bewandert. Zitat aus deinem Link.
Die anziehenden Kräfte resultiert aus der gemeinsamen Anziehung der Atomrümpfe zu den freien Elektronen.
Die abstoßenden Kräfte resultieren aus der gegenseitigen Abstoßung der Atomrümpfe untereinander.
Ein Elektron ohne magnetisches Moment kann nicht existieren, dies zwei Dinge bedingen sich gegenseitig. Darum auch die Bezeichnung Elektromagnetismus. Mit Magnetismus hat das
immer etwas zutun. Sogar in der Thermodynamik.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Wenn du jetzt nachweisen kannst das bei ferromagnetische Materialien diese energetisch günstigsten PLätze hauptsächlich anhand des atomaren magnetischen Moments einstellt dann gebe ich dir Recht.
Warum sollte da nur die einzelnen Atome eine Rolle spielen?? Die Atome verschieben sich da im Verbund wenn sich die Bloch-Wände verschieben. Logisch oder?
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:DAs wird aber eher schwierig denn Kristallographie und Magnetismus haben grundsätzlich andere Ursachen und Grundlagen.
Hilfe! das ist ja Physik Basiswissen das unteranderem bei Bildung von Kristallen der Magnetismus eine Rolle spielt. Das kann man nicht einfach so trennen.

Wikipedia: Grundkräfte der Physik#Elektromagnetische Wechselwirkung
Sie ist beispielsweise verantwortlich für die meisten alltäglichen Phänomene wie Licht, Elektrizität und Magnetismus, Chemie und unterschiedlichste Festkörpereigenschaften
--------
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:2. Der MAgnetismus ergibt sich aus der WEchselwirkungen der elementaren atomaren MAgnetischen momenten untereinander. Diese richten sich dann parallel zueinander aus im Bereich der WEißen Bezirke die dan gesättigt magnetisiert sind. Bloch-WÄnde grenzen WEisssche Bezirke gegeneineader ab. Äußere Magnetisierung ist dann eine Verschiebung der Bloch-Wände bzw. eine induzierte homogene Anordnung der WEißschen Bezirke.
Die Weissbezirke werden nicht "homogen angeordnet" das ist Falsch. Die einzelnen Weiss-Bezirke verschwinden und verschmelzen zu grösseren Bezirken.

Vergrößerung der Weiss-Bezirke durch die Ausrichtung mehrerer Domänen über ein externes magnetisches Feld:

Dominios
Wikipedia: Weiss-Bezirk

Warum auch so kompliziert?? Warum sagst du nicht einfach die Gitterstruktur verändert sich und dadurch auch das Magnetische verhalten?


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Ausrichtung der Atome

15.06.2013 um 00:01
@-Verpeilt-
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Hi mojo, schön das du wieder schreibst ich hatte schon fast gedacht du hast aufgegeben :D ;)
Vergiss es ;)

Aber:
Falsch. Da ist kein Widerspruch nur fehlendes Wortverständnis deinerseits. Das gegenteil von Amorph ist Kristallin und nicht Gitter. Das ist in der Physik ganz klar definiert.t
Klar du hast da natürlich recht. Im Kopf hatte ich das von weiter oben:
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:In der Festkörperphysik gibt es schon eine klare Unterscheidung zwischen amorphen Strukturen und kristallinen Gitterstrukturen.
Aber klar auch amorphe Strukturen sind ein Gitter nur eben ungeordnet bzw. nichtperiodisch.
DAs was ich da geschrieben hab macht keinen Sinn.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Das verwundert mich auch nicht bei deinem Wortverständnis ;) Folgendes versteht man unter dem Begriff Struktur:
Nein hier möchte ich nun genauer nachhaken: Strukturveränderung in dem Sinne das sich eine Gesamtmagnetisierung einstellt stimme ich dir zu. Natürlich richten sich die Weißschen Bezirke anhängig von der Stärke des angelegten magnetischen Feld so aus das sie immer mehr parallel liegen bis bei der Sättigung alle Bezirke parallel liegen. Was ich nun aber genau von dir wissen will wie du das siehst: Ändert sich bei einer Magnetisierung eines Ferromagneten (ohne Temperaturerhöhung) die Gitterstruktur des WErkstoffes?

Und mit Gitterstruktur meine ich die Anordnung in einer bestimmen Elementarzelle. Ich vertrete die Meinung das dem nicht so ist da dies auch thermisch deutlich messbar wäre.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Hilfe! das ist ja Physik Basiswissen das unteranderem bei Bildung von Kristallen der Magnetismus eine Rolle spielt. Das kann man nicht einfach so trennen.
Nein hier lasse ich mich nicht so einfach abspeisen. Ich habe nicht gesagt das der Magnetismus gar keine Rolle spielt. Ich behaupte der Einfluss des MAgnetismus (resultierend aus Spin und Bahndrehimpuls) ist nur wesentlich geringer bis vernachlässigbar gegenüber anderen Effekten bei der bestimmten Anordnung der Atome. Hier will ich von dir zumindest einen Link der mir zeigt das bei der Bildung von kristallinen Gitterstrukturen der Magnetismus eine haupsächliche Rolle spielt. Und nicht nur das Elektromagnetsimus Phänomene wie Licht beinhaltet. Das weiß ich, auch wenn du es nicht glaubst, selber ;)

Oder ich frage dich spezifischer:
Warum bildet Kupfer ein kubisch-flächenzentriertes Gitter?
Warum bildet Nickel ein kubisch-flächenzentriertes Gitter?
Warum ist Kupfer diamagnetisch während Nickel ferromagetisch ist?

--> Warum bilden so magetisch unterschiedliche Materialien die gleichen kristallinen Gitterstrukturen aus? Oder anders herum: Warum haben Materialien mit exakt denselben Gitterstrukturen unterschiesdliche magnetische Eigenschaften?

MIr geht es nämlich nur um diese eine AUssage:
Generell ist das Vorhandensein ferromagnetischer Eigenschaften davon abhängig, dass in der Elektronenkonfiguration des Grundzustandes des fraglichen Metalls oder der Verbindung ungepaarte Elektronen vorhanden sind,
Wikipedia: Ferromagnetisch#Stoffe mit ferromagnetischen Eigenschaften

DA steht nichts von der ANordnung des Gitters. (Ich weiß da steht auch je nach Gitteranordnung entsteht )

Weiters steht da:
Ferromagnetismus tritt normalerweise nur im festen Aggregatzustand auf, weil die Curie-Temperatur dieser Materialien niedriger als die Schmelztemperatur ist. Ferromagnetismus wurde allerdings auch in einer unterkühlten Schmelze beobachtet.
Auch hier die Frage: Wie kann in einer unterkühlten SChmelze bei unperiodischen Gitter (amorph) Ferroamgnetismus auftreten?
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb:Warum sagst du nicht einfach die Gitterstruktur verändert sich und dadurch auch das Magnetische verhalten?
Weil für mich die Gitterstruktur die Anordnung der Atom in bestimmten "dichtesten" Kugelpackungen ist.
Wikipedia: Gitterstruktur

Und die ändert sicheben nicht wenn man ein Ferromagnten magnetisiert. Oder ändert etwa Nickel seine kubisch-flächenzentrierte Anordnung zu kubisch Raumzentiert nur weil ich es magnetisiere?


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Ausrichtung der Atome

15.06.2013 um 13:47
@mojorisin
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Natürlich richten sich die Weißschen Bezirke anhängig von der Stärke des angelegten magnetischen Feld so aus das sie immer mehr parallel liegen bis bei der Sättigung alle Bezirke parallel liegen.
Das ist so aber nicht Korrekt. Ein Bezirk wird durch die Bloch-Wand definiert, diese Wände verschieben sich so das sie zu einer Grossen Wand verschmelzen. Man kann nicht sagen das alle Bezirke parallel zueinander stehen, weil diese einzelnen Bezirke nicht mehr existieren. Das ist auch der Grund warum eine Ferromagnet seine Magnetisierung bei abschaltung des externen Magnetfeldes beibehält.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Ändert sich bei einer Magnetisierung eines Ferromagneten (ohne Temperaturerhöhung) die Gitterstruktur des WErkstoffes?
Die Temperatur wird Kurzeitig erhöht, gleicht sich dann aber wieder der Umgebungstemperatur an.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Und mit Gitterstruktur meine ich die Anordnung in einer bestimmen Elementarzelle. Ich vertrete die Meinung das dem nicht so ist da dies auch thermisch deutlich messbar wäre.
Logisch gibt es da auch thermische Veränderungen, die sind aber so minimal das sie nicht auffallen. Ich weiss auch nicht was du unter "deutlich messbar" verstehst. Das kannst du gut mit einem Eisenstab vergleichen den du verbiegst (Mechanisch oder Magnetisch!). Wenn du den einmal biegst um in Position zubringen dann merkst du praktisch keinen Temperatur unterschied. Wenn du den aber immer wieder hin und her biegst dann wird er an der Biegungsstelle ziemlich heiss.
Hier will ich von dir zumindest einen Link der mir zeigt das bei der Bildung von kristallinen Gitterstrukturen der Magnetismus eine haupsächliche Rolle spielt. Und nicht nur das Elektromagnetsimus Phänomene wie Licht beinhaltet.
Elektrizität und Magnetismus sind zwei Seiten von ein und der selben Medaille. Ein Elektron bildet durch seinen Spin auch immer gleich einen magnetischen Dipol. Ein Stoff setzt sich nunmal aus diesen Elektronenpaar Bindungen zusammen was im Grunde nichts anderes ist als zwei Magnete die sich anziehen. Also spielt bei der Bildung von Kristallen dieser Magnetismus logischerweise auch eine hauptsächliche Rolle. Ich verstehe nicht was dir daran unklar ist?

Wikipedia: Magnetischer Dipol
Zusätzlich sind alle Elementarteilchen, sofern sie elektrisch geladen sind und einen Eigendrehimpuls (Spin) haben, auch magnetische Dipole mit einem je nach Teilchenart verschiedenen Dipolmoment. Dazu gehören Quarks und Elektronen, und damit auch die daraus aufgebauten Atomkerne und Atome
Wenn du einen magnetischen Effekt hast dann ist da auch immer eine elektrische Ursache, vice versa.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Warum bildet Kupfer ein kubisch-flächenzentriertes Gitter?
Warum bildet Nickel ein kubisch-flächenzentriertes Gitter?
Warum ist Kupfer diamagnetisch während Nickel ferromagetisch ist?
Das ist etwa das gleiche wie wenn ich zwei Gartenzäune habe die genau gleich aussehen "genau gleich" aufgebaut sind. Nur ist der eine Zaun aus Stahl und der andere Zaun aus Holz gebaut. Wenn du nun dagegen trittst geht der Holzzaun kaputt aber beim Stahlzaun geht dein Fuss kaputt. Du sagst "Die haben ja genau die selbe Struktur daran kanns nicht liegen" und ich sage "doch es liegt an der Struktur".

Wir reden also von Äpfeln und Birnen. Was du meinst ist die Grobstruktur, wovon ich aber spreche ist die Feinstruktur.
Warum haben Materialien mit exakt denselben Gitterstrukturen unterschiedliche magnetische Eigenschaften?
Wie bereits erklärt. Struktur ist nicht gleich Struktur. Jedes Atom hat eine eigene Struktur und aus dieser Struktur baut sich auch die übergeordnete Struktur auf. Daher sind auch die "kubisch-irgendwas" Gitter nie "exakt" gleich. Beim einen sind z.B. die Atome dichter beieinander als beim anderen, dadurch unterscheidet sich unteranderem auch die gesamt Masse von der Grösse eines Stoffes. Im Detail liegt der Hund begraben.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Auch hier die Frage: Wie kann in einer unterkühlten SChmelze bei unperiodischen Gitter (amorph) Ferroamgnetismus auftreten?
Der gleiche Grund weshalb Sauerstoff auch Ferromagnetisch ist, das Thema hatten wir ja bereits. Es gibt auch Ferrofluide.

Wikipedia: Ferrofluid
In einem Magnetfeld werden die magnetischen Momente der Teilchen des Magnetofluides tendenziell in dessen Richtung ausgelenkt und erlangen hierdurch eine makroskopische Magnetisierung. Jedoch überwiegt die zufällige Bewegung der Partikel immer noch die Kraft, die sie zusammenzieht; sie bilden keine Ketten, ihre Viskosität ändert sich fast nicht, aber sie neigen dazu, in hochmagnetischen Feldern zu bleiben.
Ich weiss auch nicht was wiki unter "normalerweise" versteht wenn da steht "Ferromagnetismus tritt normalerweise nur im festen Aggregatzustand auf".
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:DA steht nichts von der ANordnung des Gitters. (Ich weiß da steht auch je nach Gitteranordnung entsteht )
Die Anordnung des Gitters erschliesst sich ja auch automatisch aus der Beschreibung. Auch hier wieder, wenn du etwas tiefer suchst dann wirst du auf die Bloch-Wände stossen welche auch als "Gitterfehler" bezeichnet werden.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Weil für mich die Gitterstruktur die Anordnung der Atom in bestimmten "dichtesten" Kugelpackungen ist.
Das ist aber wissenschaftlich gesehen nicht korrekt. Die dichteste Kugelpackung is ein Kristallgitter. Gitterstruktur alleine sagt noch nichts über die Dichte aus.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Und die ändert sicheben nicht wenn man ein Ferromagnten magnetisiert. Oder ändert etwa Nickel seine kubisch-flächenzentrierte Anordnung zu kubisch Raumzentiert nur weil ich es magnetisiere?
Äpfel und Birnen ;)


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Ausrichtung der Atome

15.06.2013 um 19:51
Hallo
@Christopher101

wer sich evtl. noch für den "magnetischen Frosch" interessiert!? ;)
Die Idee kam Andre Geim, jemand der sich mit der Entwicklung von "Graphen" erfolgreich beschäftigt.
Es gab sogar den Nobelpreis, für den schwebenden Frosch, sozusagen.
Wikipedia: Andre Geim

Da kann man Lust aufs Experimentieren bekommen, was!!
Man findet im Netz einiges an Lectures von Geim, die die ich bisher gesehen habe waren allerdings nicht immer aufschlussreich... zB. ETH Zürich....

NG Z.


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Ausrichtung der Atome

18.06.2013 um 22:09
@-Verpeilt-
IM Prinzip sind wir nicht so weit weg voneinander.

Das einzige was ich herauszustellen versuche, ist dass das Gitter einen Einfluss auf das magnetische Verhalten eines Materials hat, aber es nicht die Ursache ist.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 15.06.2013:Auch hier wieder, wenn du etwas tiefer suchst dann wirst du auf die Bloch-Wände stossen welche auch als "Gitterfehler" bezeichnet werden.
SOlche AUssagen kan nich daher nur schwer nachvollziehen. Gitter bezeichnet für mich immer den strukturellen Aufbau, d.h. wie die Atome räumlich angeordnet sind.

Wenn ich nun deine obige Argumentation nehme und sage Blochwände sind Gitterfehler und vorher hast du gesagt bei Sättigung verschwinden die Blochwände, dann kann man daraus schlussfolgern:

Bei einem gesättigt magnetisierten Material gibt es keine Blochwände mehr also gibt es auch keine Gitterfehler mehr.

DAs kann aber so nicht stimmen oder?
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 15.06.2013: Ein Stoff setzt sich nunmal aus diesen Elektronenpaar Bindungen zusammen was im Grunde nichts anderes ist als zwei Magnete die sich anziehen.
DAs ist eben sehr verallgemeinert. Metallische, ionische und kovalente(Elektronenpaarbindung) Bindungen sind eben sehr unterschiedlich. Daher kann die Erklärung des magnetischen Verhaltens nicht rein aufgrund der Bindung (also kovalent oder ionisch oder..) oder der Gitterstruktur erfolgen. AUch hier wieder der Vergleich:

Stickstoff besteht aus zwei Atomen kovalent gebunden und ist diamagnetisch.
Sauerstoff besitzt exakt die gleiche Bindung und ist paramagnetisch.
--> Nicht die kovalente Bindung ist für das magnetische Verhalten verantwortlich.

Wie erklärst du dir die unterschiedlichen magnetischen EIgenschaften bei denselben Bindungstypen?
Kupfer: --> metallische Bindung --> Gitter: kubisch-flächenzentriert --> diamagnetisch
Nickel: --> metallische Bindung --> Gitter: kubisch-flächenzentriert --> ferromagnetisch
--> Nicht die metallische Bindung oder die Gitterstruktur bestimmt das magnetische Verhalten

Und hier schreibst du ja selbst:
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 15.06.2013:Ein Elektron bildet durch seinen Spin auch immer gleich einen magnetischen Dipol.
So ist es. Der resultierende Magnetismus eines Elementes ergibt sich hauptsächlich aus der Spinkonfiguration (und Bahndrehimpuls) der Elektronen und eben nicht aus der Gitterstruktur. Diese kann das magnetische Verhalten beeinflussen ( sogar extrem) ist aber nicht die Ursache.
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 15.06.2013:Wenn du einen magnetischen Effekt hast dann ist da auch immer eine elektrische Ursache, vice versa.
Da hast du recht. Aber die Erklärung ist nicht immer so einfach siehe z.B. magnetisches Moment des elektrisch neutralen Neutrons.
Wikipedia: Neutron#Elementare Eigenschaften
Das ist aber wissenschaftlich gesehen nicht korrekt. Die dichteste Kugelpackung is ein Kristallgitter. Gitterstruktur alleine sagt noch nichts über die Dichte aus.
Da hast du mich falsch verstanden. Die kristalline Gitterstruktur ist für mich wie ein Material kristallisiert und wenn du sagst bei Magnetisierung änderst sich die Gitterstruktur dann verstehe ich das so das sich eben die Gitterstruktur ändert von z.B. kubisch flächenzentriert zu kubisch raumzentriert.
Und genau das versteht man eben in der Physik unter Gitterstruktur.

Ich habe aber eben noch nie gehört das sich bei der Magnetisierung von z.B. Eisen die Gitter bzw. Kristallstruktur ändert. Aber ich lasse mich da auch eines besseren belehren wenn es doch so sein sollte.

PS: es gibt verschieden "dichteste Kugelpackungen":
Wikipedia: Dichteste Kugelpackung

--> Das die Gitterstruktur einen Einfluss hat auf das magnetische Verhalten liegt daran das die positiven Atomrümpfe und deren Anordnung Einfluss haben auf die freien Elektronen und deren Wechselwirkungen untereinander. Daher auch das Gitter kann einen Einfluss haben ist aber nicht die Ursache.
Hier ist die Grundlage des ferromagentischen Verhaltens erklärt:
Wikipedia: Ferromagnetismus#Physikalischer Ursprung

Und daher auch meine Behauptung ganz zu Anfang: Ich würde nicht grundsätzlich verneinen das es möglich wäre durch gezielte Dotierung auch amorphe Strukturen wie Gläser so herzustellen das sie (ferro-)magnetisches Verhalten zeigen.


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Ausrichtung der Atome

18.06.2013 um 22:50
@mojorisin
Hallo...ich mische mich nur sehr ungern in euer äusserst aufschlussreiches Gespräch ein, aber kurz.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Der resultierende Magnetismus eines Elementes ergibt sich hauptsächlich aus der Spinkonfiguration (und Bahndrehimpuls) der Elektronen und eben nicht aus der Gitterstruktur. Diese kann das magnetische Verhalten beeinflussen ( sogar extrem) ist aber nicht die Ursache.
Vorschlag..
"Der Magnetismus eines Elementes ergibt sich grundsätzlich aus der Spinkonfiguration (und Bahndrehimpuls)...."

und.....

"Gitterstruktur. Diese kann das magnetische Verhalten beeinflussen ( sogar extrem)"

"Resultierend und hauptsächlich" spräche eine überhängige Quantität der Wirkung bereits dem Spin und Impuls zu, daher würde "sogar extrem" hier zu Unverständnissen führen, da die Extreme im Experiment bereits dem Spin / Impuls anhafteten müssten. Extreme Wirkungen kommen aber mit homogener- , möglichst dichter- Struktur. Diese wiederum lediglich das grundsätzliche Prinzip verstärkt wiedergibt.

Srry bin schon weg. Lieben Gruss


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Ausrichtung der Atome

18.06.2013 um 22:55
@Christopher101
@all

Weiß einer was Monopole für einen Vorteil mit sich bringen?
Und gibt es Monopole überhaupt?


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Ausrichtung der Atome

19.06.2013 um 09:37
@-Verpeilt-
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb: Ich würde nicht grundsätzlich verneinen das es möglich wäre durch gezielte Dotierung auch amorphe Strukturen wie Gläser so herzustellen das sie (ferro-)magnetisches Verhalten zeigen.
Jetzt habe ich nocheinmal den Artikel zu den metallischen Gläsern durchgelesen:
Amorphe Metalle oder metallische Gläser – im Gegensatz zu den üblichen Fenster-, Brillen- oder allgemeineren Silikatgläsern, die in der Regel isolierendes Verhalten zeigen – sind Legierungen, die auf atomarer Ebene keine kristalline, sondern eine amorphe Struktur aufweisen und trotzdem metallische Leitfähigkeit zeigen.
Wikipedia: Metallisches Glas

weiters:
Es gibt magnetische und nicht magnetische amorphe Metalle.
Und genau damit kann dieser Satz von dir nicht stimmen:
Zitat von -Verpeilt--Verpeilt- schrieb am 06.06.2013:Wenn du ein Magnet hast dan sind dort die Atome grösstenteils so ausgerichtet das die Elektronen Orbitale parallel zueinander stehen. Sowas funktionniert nur bei parallelen Gitterstrukturen wie sie bei Metallen vorkommen. Glas hingegen hat eine keine paralelle Molekularstruktur.[/b]
Ausrichtung der Atome

Hier hast du zusätzlich zwei Bilder verlinkt und gehst damit explizit ein auf den Unterschied zwischen kristallinem Gitter bei Metallen und amorphem Gitter bei Glas. Aber die amorphe Struktur von Glas ist nicht der Grund warum Glas kein ausgeprägtes magnetisches Verhalten zeigt. Sonst dürft amorphes metallische Glas, welches ebenfalls ein amoprhe Gitterstruktur besitzt auch kein magnetisches Verhalten zeigen aber:

Metallisches Glas hat auch keine "parallele" Gitterstruktur und zeigt trotzdem Magnetisches Verhalten. In der Tat haupsächlich weichmagnetisches Verhalten da die Blochwände sich viel einfacher verschieben lassen. Das ist z.B. ein EInfluss der Gitterstruktur. Aber wie sich hier eindeutig zeigen lässt ist die Gitterstruktur (also amorph oder kristallin) nicht die Ursache des magnetischen oder nichtmagnetischen Verhaltens.


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Ausrichtung der Atome

19.06.2013 um 17:58
@mojorisin
IM Prinzip sind wir nicht so weit weg voneinander.

Das einzige was ich herauszustellen versuche, ist dass das Gitter einen Einfluss auf das magnetische Verhalten eines Materials hat, aber es nicht die Ursache ist.
Jo an diesem Punkt waren wir doch schon. Wir drehen uns hier im Kreise ;) Wie bereits erwähnt im makroskopischen Bereich ist die Struktur entscheident und der Ursprung dieses Magnetismus liegt in den Atomen.

Ich bin der selben Meinung wie @Z. und @steve555 die den Sachverhalt trefflichst beschrieben haben.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Bei einem gesättigt magnetisierten Material gibt es keine Blochwände mehr also gibt es auch keine Gitterfehler mehr.

DAs kann aber so nicht stimmen oder?
Auszug Wiki:
Unter Sättigungsmagnetisierung versteht man jene Magnetisierung , bei der in einem meist ferromagnetischen Stoff eine Erhöhung der äußeren magnetischen Feldstärke keine Erhöhung der Magnetisierung des Stoffes mehr bewirkt.
Da bin ich überfragt inwiefern sich die makroskopische Struktur eines Stoffes durch ein äusseres Magnetfeld verändern lässt. Aber ein Ferromagnet der keine Gitterfehler mehr besitzt kann man durchaus als Gesättigt betrachten.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Wie erklärst du dir die unterschiedlichen magnetischen EIgenschaften bei denselben Bindungstypen?
Kupfer: --> metallische Bindung --> Gitter: kubisch-flächenzentriert --> diamagnetisch
Nickel: --> metallische Bindung --> Gitter: kubisch-flächenzentriert --> ferromagnetisch
--> Nicht die metallische Bindung oder die Gitterstruktur bestimmt das magnetische Verhalten
Wie bereits erwähnt, nicht in der Einzelnen Bindung sondern in der Struktur der Atome aus welcher sich auch die Gitterstruktur aufbaut. So erkläre ich mir das.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Da hast du mich falsch verstanden. Die kristalline Gitterstruktur ist für mich wie ein Material kristallisiert und wenn du sagst bei Magnetisierung änderst sich die Gitterstruktur dann verstehe ich das so das sich eben die Gitterstruktur ändert von z.B. kubisch flächenzentriert zu kubisch raumzentriert.
Und genau das versteht man eben in der Physik unter Gitterstruktur.
Ich sehe schon. Darin unterscheiden sich eben unsere Ansichten. In folgendem Link wird M.E. gut erklärt worin der Zusammenhang zwischen Gitter und Kristall besteht.

http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_3/backbone/r3_1_1.html
Punktgitter ist ein mathematisches Objekt und damit kein Kristall; denn ein Kristall ist ein physikalisches Objekt, er bedarf der Atome!

Vom Punktgitter zum Kristall kommt man, indem jedem Punkt des Punktgitters ein Baustein des Kristall zugeordnet wird, die sogenannte Basis. Das kann ein einziges Atom sein, aber auch Verbände oder Moleküle von hunderten von Atomen.
Kristall = Gitter + Basis
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Hier ist die Grundlage des ferromagentischen Verhaltens erklärt
Auch hier spielt die Ausrichtung wieder eine entscheidende Rolle:
Bei der ferromagnetischen Ordnung kommt noch hinzu, dass die parallele Ausrichtung magnetischer Momente für die Dipol-Dipol-Wechselwirkung energetisch ungünstig ist.
Und diese Ausrichtung ist in den Elektronenspins begründet.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Jetzt habe ich nocheinmal den Artikel zu den metallischen Gläsern durchgelesen:
An diesem Artikel erkennt man auch das bei Wiki nicht alles Gold ist was Glänzt und daher bei manchen verpöhnt wird. Folgenden Satz habe ich zusätzlich gefunden:
Gläser sind feste Materialien ohne Kristallstruktur. Das heißt, die Atome bilden kein Gitter, sondern sind auf den ersten Blick regellos angeordnet: Es besteht keine Fern-, sondern allenfalls eine Nahordnung, diese Struktur bezeichnet man als amorph
Das ist aber so nicht Korrekt. Ein Gitter alleine bezeichnet noch keine Kristallstrukur wie oben bereits beschrieben.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Metallisches Glas hat auch keine "parallele" Gitterstruktur und zeigt trotzdem Magnetisches Verhalten.
Auch das ist nicht Korrekt. Darin unterscheidet sich das Modell von der Realität. Auch Gläser können parallele Strukturen aufweisen. Es gibt ja z.B. auch "Kristallglas" welches eine leichte Leitfähigkeit aufweist.

Und wenn man von amorphem Metall spricht das Leitfähigkeit besitzt also nicht amagnetisch ist dann besitzt es zwingendermassen zwischen den amorphen auch kristalline Strukturen. Auch hier wieder der unterschied vom Modell zur Realität.

Allgemein betrachtet bin ich der Meinung das wir uns nunmehr im Kreis bewegen. Ich habe so gut es mir möglich war versucht meine Sichtweise die ich nicht als Falsch betrachte darzulegen.

Ich denke das ich mich auch an diesem Punkt aus der Diskussion zurückziehe da es für mich nicht mehr viel Sinn macht noch weiter zu gehen ;)

Ich bedanke mich dennoch für die überaus interessante und aufschlussreiche Diskussion die für mich jedenfalls sehr lehrreich war :)

MfG

V.


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Ausrichtung der Atome

20.06.2013 um 09:15
könnte eventuell auch in Frage kommen:Wikipedia: Adhäsion


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Ausrichtung der Atome

20.06.2013 um 20:27
@Repulsor
Solch ein einzelner magnetischer Pol ist bisher nicht gefunden worden
Wikipedia: Magnetischer Monopol


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Ausrichtung der Atome

21.06.2013 um 13:18
@-Verpeilt-
Danke für den Link. So dumm bin ich nun auch wieder nicht das ich keinen Wiki-Artikel finden würde. *kopf kratze, hab ich nach einem Wiki Artikel gefragt?*


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Ausrichtung der Atome

21.06.2013 um 14:12
@Repulsor
Bitteschön. Ich denke das Zitat sollte deine Frage "Und gibt es Monopole überhaupt?" beantworten. Das ist hier so üblich das man die Quelle eines Zitates mit angibt, das war eigentlich nichts gegen dich.

Falls diese Aussage auf Wikipedia jedoch nicht stimmen sollte lasse ich mich gerne eines besseren belehren, natürlich mit Zitat und Quellenangabe oder zumindest einer Begründung. ;)


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