Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Bruderchorge schrieb:Meines Wissens weiß man noch nicht wie lange die Impfung anhält, das ist ja ein Unterschied.

Und noch nicht mal, ob Pfizer/Biontech überhaupt wirkt. Ein Drittel der Über-Sechzigjährigen zeigen auch nach der zweiten Impfung anscheinend keine nachweisbaren Antikörper-Titer.

While the majority of participants in both groups produced specific IgG antibody titers against SARS-CoV-2 spike protein, titers were significantly lower in elderly participants. Although the increment of antibody levels after the second immunization was higher in elderly participants, the absolute mean titer of this group remained lower than the <60 group. After the second vaccination, 31.3 % of the elderly had no detectable neutralizing antibodies in contrast to the younger group, in which only 2.2% had no detectable neutralizing antibodies.

Quelle: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.03.03.21251066v1

Entspricht übrigens den Daten nach einer echten Infektion:
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.30.20047365v1.full.pdf

Eine Wiener Studie sprach von 40 Prozent ohne Antikörper nach einer Infektion:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/all.14523

SegaSaturn schrieb:Schön das du das so siehst :) und das meine ich auch so.

Wenn ich damit haderte, würde das keinem nützen. Natürlich hoffe ich, dass peu-a-peu einiges wieder möglich sein wird. So wie im letzten Jahr. Ich habe das wie gesagt exzessiv gemacht. Insofern kann ich auch eine Weile aussetzen. Dass man nicht schwimmen kann fehlt mir am meisten.

Kann man eigentlich irgendwie, zumindest ganz grob abschätzen, wann mit
der Gruppe 3 begonnen wird?

Es gibt ja einige Onlinerechner, aber ich weiß nicht, ob das auch nur annähernd stimmt.

Gruppe 2 wird ca. seit Ende Februar geimpft, richtig?

@breakup

breakup schrieb:Es gibt nun eine israeliche Studie, lt. der Menschen mit bestimmten Komorbiditäten (wie u.a. Diabetes, Bluthochdruck etc.),
die eine Corona-Impfung erhalten haben, schlechter vor COVID-19 geschützt sind als gesunde Personen.

Ich ergänze den Satz mal...
"Es gibt nun eine israeliche Studie, lt. der Menschen mit bestimmten Komorbiditäten (wie u.a. Diabetes, Bluthochdruck etc.),
die eine Corona-Impfung erhalten haben, schlechter vor COVID-19 geschützt sind als gesunde Personen", ...
die ebenfalls geimpft wurden!

We also find that specific chronic comorbidities, including high blood pressure, COPD,
immunosuppression and type 2 diabetes, are negatively associated with vaccine efficacy. These
results add to previous reports regarding lower vaccine effectiveness for diabetic patients and
patients with multiple coexisting conditions.

Quelle: https://www.medrxiv.org/content/medrxiv/early/2021/03/17/2021.03.16.21253686.full.pdf

In der Studie wurde die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer innerhalb verschiedener demographischer Gruppen bzw. von Impflingen mit und ohne Komorbiditäten miteinander verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass die Impfung bei Menschen mit Vorerkrankungen weniger effizient ist als bei Gesunden.
Das ist zwar schade, aber nichts, was einen "total perplex" machen müsste!

Wenn bei Leuten mit Vorerkrankungen, die Impfung schlechter anschlägt, sollten sich diese gerade deswegen impfen lassen, weil eine schwache Immunreaktion nach einer Impfung wahrscheinlich auch einen schwereren Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus zur Folge hätte.

Und man sollte eben auch die Originalstudie lesen und nicht nur die Kommentare auf doccheck! ;)

Narrenschiffer schrieb:Eine Wiener Studie sprach von 40 Prozent ohne Antikörper nach einer Infektion:

Die Frage ist halt auch was da genau gemessen wird. Meines Wissens gibt es sehr unterschiedliche Arten von messbaren Immunreaktionen. Man weiss z.B. das es eine Art kurzlebige Antikörper gibt, welche einige Monate nach Infektion wieder verschwinden. Dann sind da aber auch die so genannten T- und B- Gedächtniszellen, welche wiederum erst nach einer gewissen Zeit messbar sind usw. Usf. Das ist alles sehr komplex und wird vermutlich häufig von Medien etc. viel zu vereinfacht dargestellt. Da heisst esdann einfach sinngemäss: "12 Wochen nach Infektion keine Anrikörper mehr....".
Ja aber welche Art Antikörper, welche Art Verlauf? Etc etc.

Btw. Die Regierung in der Schweiz, genauer der Gesundheitsminister sagte vor einigen Wochen sinngemäss: "sobald alle impfwilligen die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen, könne man keine Einschränkungen mehr rechtfertigen.".
Es soll auch nicht zwischen geimpft und genesen unterschieden werden.
Da ich zu zweiter Gruppe gehöre sehe ich dies natürlich auch so :)

@Narrenschiffer
@Masterofarch

Masterofarch schrieb:Die Frage ist halt auch was da genau gemessen wird. Meines Wissens gibt es sehr unterschiedliche Arten von messbaren Immunreaktionen. Man weiss z.B. das es eine Art kurzlebige Antikörper gibt, welche einige Monate nach Infektion wieder verschwinden. Dann sind da aber auch die so genannten T- und B- Gedächtniszellen, welche wiederum erst nach einer gewissen Zeit messbar sind usw. Usf. Das ist alles sehr komplex und wird vermutlich häufig von Medien etc. viel zu vereinfacht dargestellt. Da heisst esdann einfach sinngemäss: "12 Wochen nach Infektion keine Anrikörper mehr....".
Ja aber welche Art Antikörper, welche Art Verlauf? Etc etc.

Ganz genau! Martin Moder hat das hier (vor allem ab ca. Minute 7:53) so einfach wie möglich zu erklären versucht...

Werden die Mutanten alles ruinieren?

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JohnDifool schrieb:Martin Moder hat das hier (vor allem ab ca. Minute 7:53) so einfach wie möglich zu erklären versucht

Meine Verlinkungen handeln nicht von Mutationen.

@Narrenschiffer

Ja, aber aus dem Video von Martin Moder kann man schlussfolgern, dass der Antikörpertiter nur bedingte Aussagekraft bzgl. der tatsächlichen Immunität gegenüber schweren Verläufen bietet, da die T-Zellen dennoch eine Vielzahl der Epitope des Spikeproteins erkennen.

Narrenschiffer schrieb:Und noch nicht mal, ob Pfizer/Biontech überhaupt wirkt. Ein Drittel der Über-Sechzigjährigen zeigen auch nach der zweiten Impfung anscheinend keine nachweisbaren Antikörper-Titer.

nairobi schrieb:Die dürfen sogar ein halbes Jahr nicht geimpft werden

Steht wo?
Meine Bekannte, 25 Jahre, hatte im Dezember corona , hat sich auf der covid Station im Krankenhaus angesteckt...
Im Januar ist sie geimpft worden.

Und viele andere aus der Klinik auch, prioresiert weil sie weiterhin auf der covid Station arbeiten wollte /sollte.

JohnDifool schrieb:Dabei stellte sich heraus, dass die Impfung bei Menschen mit Vorerkrankungen weniger effizient ist als bei Gesunden.
Das ist zwar schade, aber nichts, was einen "total perplex" machen müsste!

Warum wurde darüber noch nie etwas berichtet?
Ich finde das unglaublich wichtig.

Es gibt in Deutschland ca. 8 Millionen Typ 2 Diabetiker.
Anstatt einfach immer nur stur die hohe Prozentquote der Wirksamkeit,
wie z.B. 93 oder 95 Prozent bei Biontech zu veröffentlichen, sollte auch
erwähnt werden, dass bei eben oben genannter Personengruppe
dies anscheinend nicht zutrifft.

Natürlich sollen und müssen sich diese und auch alle anderen Menschen impfen lassen, aber
vielleicht wägen sich viele (z.B. Typ 2 Diabetiker) in falscher Sicherheit nach der Impfung,
weil es eben nicht mehr 95 Prozent, sondern weniger sind.

Ich fände es wichtig, dies zu kommunizieren, um auch nach der Impfung
dementsprechend vorsichtig zu sein.

Dass Impfungen unbedingt und zwingend notwendig, sind steht natürlich vollkommen außer Frage.

JohnDifool schrieb:Wenn bei Leuten mit Vorerkrankungen, die Impfung schlechter anschlägt, sollten sich diese gerade deswegen impfen lassen, weil eine schwache Immunreaktion nach einer Impfung wahrscheinlich auch einen schwereren Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus zur Folge hätte.

Nicht alle Menschen mit den o.g. Vorerkrankungen haben ein schlechtes Immunsystem.

Was man vielleicht auch nicht wusste:

Ein gut eingesteller Typ 2 Diabetiker hat z.B lt. verschiedenen Studien sogar eine
etwas höhere Lebenserwartung wie ein Mensch ohne Diabetes.

@Traumfeee

Traumfeee schrieb:Meine Bekannte, 25 Jahre, hatte im Dezember corona , hat sich auf der covid Station im Krankenhaus angesteckt...
Im Januar ist sie geimpft worden.

Allzu sinnvoll ist das nicht. Eher Verschwendung von Impfstoff.

Eine überstanden Infektion schützt Genesene.

Bei Infizierten, bei denen nur milde oder gar keine Symptome auftreten, sind oft schon bald gar keine Antikörper nachweisbar. Die vergangene Woche präsentierte Kupferzell-Antikörper-Studie des Robert-Koch-Instituts kam zum Ergebnis: Bei knapp einem Drittel der nachweislich Corona-Infizierten waren zwei Monate später keine Antikörper mehr im Blut nachweisbar. Ganz anders sieht das Bild bei den T-Zellen aus: Spezifische T-Zellen sind auch dann nachweisbar, wenn keine Antikörper mehr gefunden werden – egal wie leicht oder schwer die Krankheit verlaufen ist. Das bedeutet: Die T-Zellen machen Hoffnung auf dauerhafte Immunität auch bei leichten Verläufen.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/immungedaechtnis-bei-covid-19-t-zellen-koennten-dauerhaft.676.de.html?dram:article_id=482657

Ach der Spahn wieder mit seinen dollen Ankündigungen.

Es kommt eh wieder anders, krasser oder gar nichts von allem...

Weil
1. Frau Bundeskanzlerin es nicht will
2. es rechtlich nicht umsetzbar ist oder
3. ethisch nicht vertretbar

Weniger labern, mehr Impfung rankarren, aber dalli dalli.

@breakup

breakup schrieb:Warum wurde darüber noch nie etwas berichtet?

Vielleicht weil der Preprint (!) der Studie erst am 17. März 2021 veröffentlicht wurde?

breakup schrieb:Natürlich sollen und müssen sich diese und auch alle anderen Menschen impfen lassen, aber
vielleicht wägen sich viele (z.B. Typ 2 Diabetiker) in falscher Sicherheit nach der Impfung,
weil es eben nicht mehr 95 Prozent, sondern weniger sind.

Ich fände es wichtig, dies zu kommunizieren, um auch nach der Impfung
dementsprechend vorsichtig zu sein.

Welche zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen schlägst du denn z.B. für geimpfte Diabetiker vor, wenn sich aufgrund der finalen Version der Studie tatsächlich herausstellen würde, dass für diese Personengruppe die Wirksamkeit des Impfstoffs z.B. nur 85% statt 95% betrüge?
Da bin ich jetzt mal gespannt! :)

breakup schrieb:Nicht alle Menschen mit den o.g. Vorerkrankungen haben ein schlechtes Immunsystem.

Naja. Da stellt sich natürlich die Frage, was du unter einem "schlechten Immunsystem" genau verstehst?

Phhu schrieb:Wie will man das wissen. Wieso soll eine Impfung mehr schützen wie eine durchgemachten Infektion?

Es gibt erste Studien darüber, dass die Immunantwort nach der Impfung breiter ist als nach der Infektion, die entsprechenden Zellen des Immunsystems also mehr Bereiche des Spike-Proteins von SARS-CoV2 erkennen.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122513/SARS-CoV-2-Warum-eine-Impfung-auch-nach-einer-ueberstandenen-Infektion-sinnvoll-ist

Phhu schrieb:Das bedeutet: Die T-Zellen machen Hoffnung auf dauerhafte Immunität auch bei leichten Verläufen.

Und das nimmst Du als Beleg für:

Phhu schrieb:Eine überstanden Infektion schützt Genesene

?

Mein Partner, Prio 2, hatte sich zur Impfung angemeldet. Heute früh erhielt er eine Mail, dass im Moment zu wenig Impfstoff vorhanden sei und er voraussichtlich erst im Mai einen Termin erhalten kann. Er ist 59, darf also auch kein Astrazeneca erhalten...

amsel_1402 schrieb:Und das nimmst Du als Beleg für:

Die Wissenschaft macht das ja...

Quelle nih.gov

nairobi schrieb:Mein Partner, Prio 2, hatte sich zur Impfung angemeldet. Heute früh erhielt er eine Mail, dass im Moment zu wenig Impfstoff vorhanden sei und er voraussichtlich erst im Mai einen Termin erhalten kann. Er ist 59, darf also auch kein Astrazeneca erhalten...

und da verstehe ich nicht, wie man die Regierung noch verteidigen kann, wenn man es auch noch selbst erlebt

nairobi schrieb:Mein Partner, Prio 2, hatte sich zur Impfung angemeldet. Heute früh erhielt er eine Mail, dass im Moment zu wenig Impfstoff vorhanden sei und er voraussichtlich erst im Mai einen Termin erhalten kann. Er ist 59, darf also auch kein Astrazeneca erhalten...

Oh. Ich dachte man dürfte, wenn man will? Oder gilt das nur bei Lehrern?

nairobi schrieb:Mein Partner, Prio 2, hatte sich zur Impfung angemeldet. Heute früh erhielt er eine Mail, dass im Moment zu wenig Impfstoff vorhanden sei und er voraussichtlich erst im Mai einen Termin erhalten kann. Er ist 59, darf also auch kein Astrazeneca erhalten...

Möglicherweise wird auch so lange gewartet bis er 60 Jahre ist und mit AZ geimpft werden kann...😉