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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

8 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Physik, TOE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

gestern um 17:15
Seit Jahrzehnten gilt sie als der heilige Gral der Physik:
Die „Theorie von allem“ – eine einzige Formel, die Gravitation, Quantenphysik, Raum und Zeit vereint.

Aber vielleicht ist diese Idee nicht das Ziel, sondern das Problem.

Denn was, wenn nicht alles, was wirkt, überhaupt in eine Gleichung passt?
Was, wenn die Welt kein Puzzle mit Lösung, sondern ein Prozess mit Struktur ist?
Vielleicht brauchen wir keine weitere Formel – sondern eine neue Sichtweise auf das, was „Wirkung“ bedeutet.


Was meint ihr:
Ist die Idee einer „Theorie von allem“ wirklich sinnvoll –
oder ist sie Ausdruck eines Denkstils, der das Ganze auf das Kleinste reduzieren will?


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

gestern um 23:09
Zitat von nowaynoway schrieb:Was, wenn die Welt kein Puzzle mit Lösung, sondern ein Prozess mit Struktur ist?
Was soll denn ein Prozess mit Struktur sein und weshalb sollte sich dieser Prozess nicht einheitlich beschreiben lassen?
Zitat von nowaynoway schrieb:Vielleicht brauchen wir keine weitere Formel – sondern eine neue Sichtweise auf das, was „Wirkung“ bedeutet.
Was soll Wirkung in diesem Kontext bedeuten? (Ich schätze mal, du meinst nicht die physikalische Größe.)
Zitat von nowaynoway schrieb:Ist die Idee einer „Theorie von allem“ wirklich sinnvoll –
oder ist sie Ausdruck eines Denkstils, der das Ganze auf das Kleinste reduzieren will?
Auch hier: Was soll das Ganze sein, was das Kleinste, und weshalb sollte sich das Ganze nicht durch das Kleinste beschreiben lassen?

Zu deiner Frage: Ich könnte mir gut vorstellen, dass es keine funktionierende Quantentheorie der Gravitation geben und dass es zumindest grundsätzlich bei der geometrischen Beschreibung mittels Raumzeit bleiben wird. Aber selbst wenn es sie geben sollte heißt das nicht, dass man sie vereinheitlichen kann. So oder so fehlt uns eine GUT, ohne die brauchen wir über eine ToE gar nicht erst nachzudenken.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

um 01:12
Zitat von nowaynoway schrieb:Denn was, wenn nicht alles, was wirkt, überhaupt in eine Gleichung passt?
Was, wenn die Welt kein Puzzle mit Lösung, sondern ein Prozess mit Struktur ist?
Vielleicht brauchen wir keine weitere Formel – sondern eine neue Sichtweise auf das, was „Wirkung“ bedeutet.
lch nehme mal an Du meinst das "alles was wirkt" nicht mathemathisch zu berechnen ist.Tatsächlich haben wir eher das umgekehrte Problem. Wir können wunderschöne Berechnungen anstellen, die Messergebnsse zeigen jedoch was anderes. Das führt in der Kosmologie zu unschönen Platzhaltern wie der Dunklen Energie und in der Quntenphysik zu Ergebnissen die offenbar von Natur aus nicht eindeutig sind. Ergebnsse die davon abhängen ob, wann und wo man eine Messung vornimmt sind irgendwie unheimlich.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen dass es eine Physik jenseits unserer Realität gibt deren Ergebnisse wir zwar messen aber nicht mehr interpretieren können. Zumindest nicht mit dem bisherigen lnstrumentarium von Ort, Zeit und Raum.
Und bei der Gravitaton hört es ganz auf. Wir erleben sie ständg und können sie wunderschön und anschaulich beschreiben, ihre Wirkungen studieren und sie berechnen (Newton). Aber was sie denn nun wirklich ist entzieht sich unserer Kenntnis.
Einstein hat sie als Krümmung der Raumzeit beschrieben. Was schon sehr schwer vorstellbar ist. Aber inzwischen durch Beobachtung nachgewiesen ist. Aber - und da geht das oben beschriebene Elend weiter - nicht die ganze Erklärung sein kann weil die Erklärung "Raumzeitrümmung" in kosmischen Maßstäben stimmt aber nicht in unseren Nahbereich. Dazu sind die Auswirkungen von Raum und Zeit viel zu gering. Da fehlt noch was...


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

um 02:07
Nachfolgender Artikel tauchte erst vor wenigen Tagen in meinem Newsfeed auf:
https://www.spektrum.de/news/theorie-von-allem-eine-weltformel-ist-unmoeglich/2278705

Zitat:

Es kann keine Weltformel geben

Wie Physiker nun bewiesen haben, kann keine Theorie alle physikalischen Phänomene beschreiben und zugleich widerspruchsfrei sein. Damit ist der Traum einer Weltformel geplatzt.

Die Autoren der dort erwähnten Studie kommen scheinbar zu dem Schluss, dass eine vollständige, widerspruchsfreie Weltformel prinzipiell unmöglich sei. Konkret zeigen die Autoren wohl, dass eine Theorie, die alle physikalischen Phänomene exakt beschreiben könnte, notwendigerweise zu einem logischen Widerspruch führt. Daher müsse es naturgemäß unerklärbare oder unvorhersagbare Phänomene geben.

Ich habe den Artikel zwar erst einmal nur überflogen und die Studie selbst auch nicht gelesen, würde aber der o.g. Schlussfolgerung dezidiert widersprechen. Vielleicht habe ich da ja auch was falsch verstanden, aber:

Wenn es stets Phänomene gibt, die sich einer wissenschaftlichen Erklärung entziehen, weil Theorien entweder unvollständig oder inkonsistent wären, dann drängt sich unweigerlich die Frage auf:

Gibt es Phänomene, die nicht wissenschaftlich erfassbar, aber dennoch real sind?

Das aber wäre dann exakt die Grundannahme des Supranaturalismus:

Es gibt Phänomene (Gott, Seele, Geist, Wunder, moralische Absoluta usw.), die außerhalb naturgesetzlicher Erklärungen liegen.

Vielleicht nimmt ja die Diskussion angesichts dieser steilen und möglicherweise jetzt sogar bewiesenen These etwas an Fahrt auf.... ;)


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

um 09:37
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es gibt Phänomene (Gott, Seele, Geist, Wunder, moralische Absoluta usw.), die außerhalb naturgesetzlicher Erklärungen liegen.
Warum so hoch greifen? Ich keine Naturgesetzliche Erklärung für die Modefarbe diesen Sommers.


Und im Ernst:
- Es gibt emergente Prozesse, Theorien, Phänomene
- Es ist schwer von IR (= unsere Welt niedriger Energie) auf UV (die dahinterliegende hocherenergetische Theorie) zu schließen.
- Renormalisierung zeigt, dass unterliegende Theorien die darüberliegenden beeinflussen/bestimmen/definieren, aber nicht umgekehrt. Das ist sozusagen der Ritterschöag für physikalischen Reduktionismus.

Aber alles nicht so einfach. Ohne Ideen an Gott oder warum Bier schal, aber Schal nicht bier wird, ein Verweis auf
Wikipedia: Liste ungelöster Probleme der Physik

Warum gleicht sich die Ladung von Elektron und Proton aus, obwohl sie nicht kiteinander verwandt sind? Die Frage stelle ich mir seit Jahrzehnten.


Und wenn wir uns der schöden Realität entsagen:
Wikipedia: Ungelöste Probleme der Mathematik

Und wenn wir sagen "Ich lebe! Warum!?":
Wikipedia: List of unsolved problems in biology


Und wenn wir alle diese Probleme gelöst haben, erklärt das dann die Modefarbe?

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

um 09:50
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Aber alles nicht so einfach.
Und dennoch nach bisheriger Einschätzung grundsätzlich lösbar. Gott oder eine Seele wird man dagegen vergeblich suchen, zumindest mit naturwissenschaftlichen Methoden.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

um 10:00
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Gott oder eine Seele wird man dagegen vergeblich suchen, zumindest mit naturwissenschaftlichen Methoden.
Dasselbe gilt natürlich auch für die anderen tausenden Götter, Fabelwesen und Co. :-)

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

um 10:44
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Theorien entweder unvollständig oder inkonsistent
Habe den Artikel auch gesehen und ebenfalls nicht gelesen, von daher ist das vielleicht nicht sehr gut, aber ich wollte deiner ablehnenden Sichtweise trotzdem zustimmen. Unvollständigkeit verhindert ja eine Theorie nicht: ZF(C) (und zig andere Theorien) fällt auch unter den Gültigkeitsbereich von Gödel aber deswegen ist es ja nicht so, dass wir das Gebäude nicht errichten könnten oder der Mathematik an sich nicht vertrauen würden.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Konkret zeigen die Autoren wohl, dass eine Theorie, die alle physikalischen Phänomene exakt beschreiben könnte, notwendigerweise zu einem logischen Widerspruch führt.
Naja, "Teilchen und Welle" ist aristotelisch gesehen widersprüchlich, also interpretiert man halt entsprechend und führt notfalls halt einfach eine entsprechende Logik ein (siehe z.B. David Deutsch): Physik ist Empirie und kein formal-logisches, eindeutig axiomatisiertes System, da lässt sich doch immer "basteln".

Ich kenne mich mit Stringtheorie nicht gut aus, aber es gibt ja die Sichtweise (bspw. von Susskind), dass, auch wenn man sie als unzutreffend charakterisiert, als "Proof-of-Concept" für eine vereinheitlichte Theorie betrachtet werden kann - da stellt sich mir dann die Frage, was man für einen Anspruch an eine "Theorie von allem" stellt, was versteht man überhaupt - ganz exakt - darunter? Reicht eine Lösung für dieses klassische "Relativität vs. Quantenphysik"? Muss die komplett hintergrundabhängig sein? Lässt man so etwas konzeptuelles wie Wolfram zu? Etc.


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