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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

48 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Physik, TOE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

28.07.2025 um 17:15
Seit Jahrzehnten gilt sie als der heilige Gral der Physik:
Die „Theorie von allem“ – eine einzige Formel, die Gravitation, Quantenphysik, Raum und Zeit vereint.

Aber vielleicht ist diese Idee nicht das Ziel, sondern das Problem.

Denn was, wenn nicht alles, was wirkt, überhaupt in eine Gleichung passt?
Was, wenn die Welt kein Puzzle mit Lösung, sondern ein Prozess mit Struktur ist?
Vielleicht brauchen wir keine weitere Formel – sondern eine neue Sichtweise auf das, was „Wirkung“ bedeutet.


Was meint ihr:
Ist die Idee einer „Theorie von allem“ wirklich sinnvoll –
oder ist sie Ausdruck eines Denkstils, der das Ganze auf das Kleinste reduzieren will?


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

28.07.2025 um 23:09
Zitat von nowaynoway schrieb:Was, wenn die Welt kein Puzzle mit Lösung, sondern ein Prozess mit Struktur ist?
Was soll denn ein Prozess mit Struktur sein und weshalb sollte sich dieser Prozess nicht einheitlich beschreiben lassen?
Zitat von nowaynoway schrieb:Vielleicht brauchen wir keine weitere Formel – sondern eine neue Sichtweise auf das, was „Wirkung“ bedeutet.
Was soll Wirkung in diesem Kontext bedeuten? (Ich schätze mal, du meinst nicht die physikalische Größe.)
Zitat von nowaynoway schrieb:Ist die Idee einer „Theorie von allem“ wirklich sinnvoll –
oder ist sie Ausdruck eines Denkstils, der das Ganze auf das Kleinste reduzieren will?
Auch hier: Was soll das Ganze sein, was das Kleinste, und weshalb sollte sich das Ganze nicht durch das Kleinste beschreiben lassen?

Zu deiner Frage: Ich könnte mir gut vorstellen, dass es keine funktionierende Quantentheorie der Gravitation geben und dass es zumindest grundsätzlich bei der geometrischen Beschreibung mittels Raumzeit bleiben wird. Aber selbst wenn es sie geben sollte heißt das nicht, dass man sie vereinheitlichen kann. So oder so fehlt uns eine GUT, ohne die brauchen wir über eine ToE gar nicht erst nachzudenken.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 01:12
Zitat von nowaynoway schrieb:Denn was, wenn nicht alles, was wirkt, überhaupt in eine Gleichung passt?
Was, wenn die Welt kein Puzzle mit Lösung, sondern ein Prozess mit Struktur ist?
Vielleicht brauchen wir keine weitere Formel – sondern eine neue Sichtweise auf das, was „Wirkung“ bedeutet.
lch nehme mal an Du meinst das "alles was wirkt" nicht mathemathisch zu berechnen ist.Tatsächlich haben wir eher das umgekehrte Problem. Wir können wunderschöne Berechnungen anstellen, die Messergebnsse zeigen jedoch was anderes. Das führt in der Kosmologie zu unschönen Platzhaltern wie der Dunklen Energie und in der Quntenphysik zu Ergebnissen die offenbar von Natur aus nicht eindeutig sind. Ergebnsse die davon abhängen ob, wann und wo man eine Messung vornimmt sind irgendwie unheimlich.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen dass es eine Physik jenseits unserer Realität gibt deren Ergebnisse wir zwar messen aber nicht mehr interpretieren können. Zumindest nicht mit dem bisherigen lnstrumentarium von Ort, Zeit und Raum.
Und bei der Gravitaton hört es ganz auf. Wir erleben sie ständg und können sie wunderschön und anschaulich beschreiben, ihre Wirkungen studieren und sie berechnen (Newton). Aber was sie denn nun wirklich ist entzieht sich unserer Kenntnis.
Einstein hat sie als Krümmung der Raumzeit beschrieben. Was schon sehr schwer vorstellbar ist. Aber inzwischen durch Beobachtung nachgewiesen ist. Aber - und da geht das oben beschriebene Elend weiter - nicht die ganze Erklärung sein kann weil die Erklärung "Raumzeitrümmung" in kosmischen Maßstäben stimmt aber nicht in unseren Nahbereich. Dazu sind die Auswirkungen von Raum und Zeit viel zu gering. Da fehlt noch was...


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 02:07
Nachfolgender Artikel tauchte erst vor wenigen Tagen in meinem Newsfeed auf:
https://www.spektrum.de/news/theorie-von-allem-eine-weltformel-ist-unmoeglich/2278705

Zitat:

Es kann keine Weltformel geben

Wie Physiker nun bewiesen haben, kann keine Theorie alle physikalischen Phänomene beschreiben und zugleich widerspruchsfrei sein. Damit ist der Traum einer Weltformel geplatzt.

Die Autoren der dort erwähnten Studie kommen scheinbar zu dem Schluss, dass eine vollständige, widerspruchsfreie Weltformel prinzipiell unmöglich sei. Konkret zeigen die Autoren wohl, dass eine Theorie, die alle physikalischen Phänomene exakt beschreiben könnte, notwendigerweise zu einem logischen Widerspruch führt. Daher müsse es naturgemäß unerklärbare oder unvorhersagbare Phänomene geben.

Ich habe den Artikel zwar erst einmal nur überflogen und die Studie selbst auch nicht gelesen, würde aber der o.g. Schlussfolgerung dezidiert widersprechen. Vielleicht habe ich da ja auch was falsch verstanden, aber:

Wenn es stets Phänomene gibt, die sich einer wissenschaftlichen Erklärung entziehen, weil Theorien entweder unvollständig oder inkonsistent wären, dann drängt sich unweigerlich die Frage auf:

Gibt es Phänomene, die nicht wissenschaftlich erfassbar, aber dennoch real sind?

Das aber wäre dann exakt die Grundannahme des Supranaturalismus:

Es gibt Phänomene (Gott, Seele, Geist, Wunder, moralische Absoluta usw.), die außerhalb naturgesetzlicher Erklärungen liegen.

Vielleicht nimmt ja die Diskussion angesichts dieser steilen und möglicherweise jetzt sogar bewiesenen These etwas an Fahrt auf.... ;)


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 09:37
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es gibt Phänomene (Gott, Seele, Geist, Wunder, moralische Absoluta usw.), die außerhalb naturgesetzlicher Erklärungen liegen.
Warum so hoch greifen? Ich keine Naturgesetzliche Erklärung für die Modefarbe diesen Sommers.


Und im Ernst:
- Es gibt emergente Prozesse, Theorien, Phänomene
- Es ist schwer von IR (= unsere Welt niedriger Energie) auf UV (die dahinterliegende hocherenergetische Theorie) zu schließen.
- Renormalisierung zeigt, dass unterliegende Theorien die darüberliegenden beeinflussen/bestimmen/definieren, aber nicht umgekehrt. Das ist sozusagen der Ritterschöag für physikalischen Reduktionismus.

Aber alles nicht so einfach. Ohne Ideen an Gott oder warum Bier schal, aber Schal nicht bier wird, ein Verweis auf
Wikipedia: Liste ungelöster Probleme der Physik

Warum gleicht sich die Ladung von Elektron und Proton aus, obwohl sie nicht kiteinander verwandt sind? Die Frage stelle ich mir seit Jahrzehnten.


Und wenn wir uns der schöden Realität entsagen:
Wikipedia: Ungelöste Probleme der Mathematik

Und wenn wir sagen "Ich lebe! Warum!?":
Wikipedia: List of unsolved problems in biology


Und wenn wir alle diese Probleme gelöst haben, erklärt das dann die Modefarbe?

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 09:50
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Aber alles nicht so einfach.
Und dennoch nach bisheriger Einschätzung grundsätzlich lösbar. Gott oder eine Seele wird man dagegen vergeblich suchen, zumindest mit naturwissenschaftlichen Methoden.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 10:00
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Gott oder eine Seele wird man dagegen vergeblich suchen, zumindest mit naturwissenschaftlichen Methoden.
Dasselbe gilt natürlich auch für die anderen tausenden Götter, Fabelwesen und Co. :-)

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 10:44
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Theorien entweder unvollständig oder inkonsistent
Habe den Artikel auch gesehen und ebenfalls nicht gelesen, von daher ist das vielleicht nicht sehr gut, aber ich wollte deiner ablehnenden Sichtweise trotzdem zustimmen. Unvollständigkeit verhindert ja eine Theorie nicht: ZF(C) (und zig andere Theorien) fällt auch unter den Gültigkeitsbereich von Gödel aber deswegen ist es ja nicht so, dass wir das Gebäude nicht errichten könnten oder der Mathematik an sich nicht vertrauen würden.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Konkret zeigen die Autoren wohl, dass eine Theorie, die alle physikalischen Phänomene exakt beschreiben könnte, notwendigerweise zu einem logischen Widerspruch führt.
Naja, "Teilchen und Welle" ist aristotelisch gesehen widersprüchlich, also interpretiert man halt entsprechend und führt notfalls halt einfach eine entsprechende Logik ein (siehe z.B. David Deutsch): Physik ist Empirie und kein formal-logisches, eindeutig axiomatisiertes System, da lässt sich doch immer "basteln".

Ich kenne mich mit Stringtheorie nicht gut aus, aber es gibt ja die Sichtweise (bspw. von Susskind), dass, auch wenn man sie als unzutreffend charakterisiert, als "Proof-of-Concept" für eine vereinheitlichte Theorie betrachtet werden kann - da stellt sich mir dann die Frage, was man für einen Anspruch an eine "Theorie von allem" stellt, was versteht man überhaupt - ganz exakt - darunter? Reicht eine Lösung für dieses klassische "Relativität vs. Quantenphysik"? Muss die komplett hintergrundabhängig sein? Lässt man so etwas konzeptuelles wie Wolfram zu? Etc.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 11:02
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:da stellt sich mir dann die Frage, was man für einen Anspruch an eine "Theorie von allem" stellt, was versteht man überhaupt - ganz exakt - darunter?
Eine vereinhleitliche Theorie, die alle Grundkräfte (jaja, Gravitation ist keine Kraft)

So ganz, ganz grob:

elektrische Kraft
Magnetische Kraft
=> Elektrodynamik

klassische Meschnik
Elektordynamik
=> Relativitätstheorie

Elektrodynmaik
schwache Wechelwirkung
=> elektroschwache Theorie

elektroschwache Theorie
starke Wechselwirkung
=> GUT

GUT
Gravitation (ART)
=> TOE

Wie man sieht ist 'Vereinigung' ein großes Thema in der Physik. Man hat zunächst disparate Phänomene (elektrostatisch aufgeladene Stäbe ziehen kleine Teilchen an, Kompassnadeln, Blitz, Licht) und hat am Ende eine gemeinsame Beschreibung (Elektrodynamik).

Darum geht es erst einmal. Nix Big Bang, Abiogenese oder Lebensmittelzusätze.


Es gibt gute Ideen, warum man supersymmetrische Teilchen haben möchte, aber eines der wichtigsten Ergbnisse der Experimente am LHC war auch, eben keine gefunden zu haben. Und da stellt sich die Frage: Wie hoch die Vereinigungsenergie von GUT und wie weit sind wir davon entfernt? Gibt es 'neue Physik' (also Hinweise auf Vereinigungstheorien) diesseits der Planck-Skala?

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 11:46
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Wie man sieht ist 'Vereinigung' ein großes Thema in der Physik. Man hat zunächst disparate Phänomene (elektrostatisch aufgeladene Stäbe ziehen kleine Teilchen an, Kompassnadeln, Blitz, Licht) und hat am Ende eine gemeinsame Beschreibung (Elektrodynamik).

Darum geht es erst einmal. Nix Big Bang, Abiogenese oder Lebensmittelzusätze.


Es gibt gute Ideen, warum man supersymmetrische Teilchen haben möchte, aber eines der wichtigsten Ergbnisse der Experimente am LHC war auch, eben keine gefunden zu haben. Und da stellt sich die Frage: Wie hoch die Vereinigungsenergie von GUT und wie weit sind wir davon entfernt? Gibt es 'neue Physik' (also Hinweise auf Vereinigungstheorien) diesseits der Planck-Skala?
Die Geschichte der Physik ist zweifellos von bemerkenswerten Vereinheitlichungen geprägt vom Elektromagnetismus bis hin zu GUT-Ansätzen.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Vereinigung zwangsläufig durch Erweiterung bestehender Theorien gelingt -
oder ob es nicht irgendwann eines Perspektivwechsels bedarf:
Weg von immer feineren Formalismen, hin zu einem tieferen Verständnis der gemeinsamen Grundlage, auf der all diese Phänomene beruhen.

Gerade angesichts der Planck-Skala wirkt es zunehmend fraglich,
ob der Schlüssel in noch mehr Energie liegt –
oder vielleicht in einem anderen strukturellen Zugang zur physikalischen Beschreibung selbst.

Vielleicht braucht es keine neue Formel – sondern ein neues Rahmenverständnis,
in dem Gravitation, Trägheit oder Ladung nicht gesetzt, sondern abgeleitet werden können.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 11:54
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:lch nehme mal an Du meinst das "alles was wirkt" nicht mathemathisch zu berechnen ist.Tatsächlich haben wir eher das umgekehrte Problem. Wir können wunderschöne Berechnungen anstellen, die Messergebnsse zeigen jedoch was anderes. Das führt in der Kosmologie zu unschönen Platzhaltern wie der Dunklen Energie und in der Quntenphysik zu Ergebnissen die offenbar von Natur aus nicht eindeutig sind. Ergebnsse die davon abhängen ob, wann und wo man eine Messung vornimmt sind irgendwie unheimlich.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen dass es eine Physik jenseits unserer Realität gibt deren Ergebnisse wir zwar messen aber nicht mehr interpretieren können. Zumindest nicht mit dem bisherigen lnstrumentarium von Ort, Zeit und Raum.
Und bei der Gravitaton hört es ganz auf. Wir erleben sie ständg und können sie wunderschön und anschaulich beschreiben, ihre Wirkungen studieren und sie berechnen (Newton). Aber was sie denn nun wirklich ist entzieht sich unserer Kenntnis.
Einstein hat sie als Krümmung der Raumzeit beschrieben. Was schon sehr schwer vorstellbar ist. Aber inzwischen durch Beobachtung nachgewiesen ist. Aber - und da geht das oben beschriebene Elend weiter - nicht die ganze Erklärung sein kann weil die Erklärung "Raumzeitrümmung" in kosmischen Maßstäben stimmt aber nicht in unseren Nahbereich. Dazu sind die Auswirkungen von Raum und Zeit viel zu gering. Da fehlt noch was...
Danke – sehr stimmige Analyse.
Gerade dein letzter Gedanke hat mich angesprochen:
Dass Gravitation zwar ständig wirkt, aber letztlich nicht wirklich erklärt ist –
nur mathematisch beschrieben, und das nicht einmal vollständig.

Vielleicht liegt genau darin das Problem:
Dass wir versuchen, Phänomene wie Gravitation, Quantenverhalten oder Dunkle Energie
mit einem Instrumentarium zu interpretieren, das auf klassischen Vorstellungen von Raum, Zeit und Kausalität basiert –
obwohl diese Konzepte selbst längst ins Wanken geraten sind.

Was wäre, wenn wir gar keine „neue Entität“ brauchen –
sondern eine neue Sichtweise auf das, was wir für Grundbegriffe halten?

Vielleicht ist Raum nicht Container, sondern Konfiguration.
Zeit nicht Parameter, sondern ein emergenter Effekt.
Und Gravitation kein „Zug“, sondern eine Folge strukturierter Beziehungen.

Dann wäre die Lücke, die du beschreibst, nicht leer,
sondern nur anders geformt als erwartet.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 11:57
Zitat von nowaynoway schrieb:Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Vereinigung zwangsläufig durch Erweiterung bestehender Theorien gelingt -
oder ob es nicht irgendwann eines Perspektivwechsels bedarf:
Weg von immer feineren Formalismen, hin zu einem tieferen Verständnis der gemeinsamen Grundlage, auf der all diese Phänomene beruhen.
Verstehe ich nicht. Durch Vereingungstheorien haben wir ein tieferes Verständnis bekommen.
Und was ein 'feiner Formulaismus' sein soll, ist mir auch nicht klar.

Und, ja, tausende von physikern weltweit arbetien daran, aber die sind alle auf dem falschen Weg, klar. :-) Das Problem ist selection bias: Die hunderte von Theorien, die schon am Schreibtisch gestorben sind, davon bekommr übleicherweise keiner was mit. Die Schlagzeile 'auch die isolineare Semigruppe ist kein erfolgreicher Ansatz, wie H. van der Bloem zeigen konnte' ist halt keine, das will keiner lesen.


Was meinst Du, was eine Vereinguingtheorie ist? Eine gemeisname Grundlage! Bingo!

Also, wie schon erwähnt, ich verstehe Dich nicht. Das kann natürlich an mir liegen, das schließe ich nicht aus.

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 12:25
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Gott oder eine Seele wird man dagegen vergeblich suchen, zumindest mit naturwissenschaftlichen Methoden.
Ich stimme Dir natürlich zu. Die "Lösung" ist aber verführerisch. Das Wirken eines etwas unkonzentrierten Gottes, der bei der Konstruktion der Naturgesetze einige Bezüge übersehen hat würde alle Widersprüche und Unklarheiten erklären ;).


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 12:25
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:So ganz, ganz grob:
Schöne Darstellung *thumb up*,... aber die zitierte Frage war ja eben eigentlich: "ganz exakt" ;).
Zitat von nowaynoway schrieb:Und Gravitation kein „Zug“, sondern eine Folge strukturierter Beziehungen.
Ideen in diese Richtung gibt es ja: Entropische Gravitation
Zitat von nowaynoway schrieb:Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Vereinigung zwangsläufig durch Erweiterung bestehender Theorien gelingt -
oder ob es nicht irgendwann eines Perspektivwechsels bedarf:
Schliesst sich das denn gegenseitig wirklich aus? An so etwas wie dem Korrespondenzprinzip würde man glaube ich jedenfalls schon festhalten wollen.
Wie gesagt, man muss wohl die Ansprüche für eine Auffassung "Theorie von allem" abstecken (hat man tatsächlich vor, wie als Beispiel gebracht, so etwas wie "Seele" formal scharf zu definieren und zu erklären? Etc.). Wenn es dir um so was wie "Beschreibung vs. Erklärung" geht, würde ich sagen, dass man philosophisch betrachtet letztlich halt ja immer beim Münchhausen-Trilemma landet.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 14:02
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Schöne Darstellung *thumb up*,... aber die zitierte Frage war ja eben eigentlich: "ganz exakt" ;).
Die Zwischenschritte habe ich paraphrasiert.

Aber die Idee ist:
- alle Wechelwirkungen auf eine zu reduzieren
- elektroschwache plus WW starke WW = GUT
- GUT plus Gravitation = TOE

Was heißt das? Wenn die Enrgie hoch genug ist, dann gibt es nicht mehr elektromagnetische und schwache WW getrennt, man kann sie nicht unterscheiden, es ist eine Krat, eine WW. Erst bei niedrigeren Energien findet die Symmetriebrechung statt und die Kräfte werden getrennt, sie sind unterscheidbar.

Für GUT analog, nur nüssen die Energien sehr, sehr viel höher sein. Oberhalb der Vereinigungsernergie (nein, damit ist nicht mein Energieaufwand gemeint, dne ich zur Balz aufwende) kann man dann starke WW und elektroschwache nicht unterscheiden, erst unterhalb ist die Symmetrie gebrochen. Man sucht quasi eine UVTheorie (ultravieolett = hohe Energie), die durch Symmteriebrechung dann in unseren Bretengraden (IR = geringe Energie) gebrochen ist.

Das Problem ist, aus den IR-Theorien (Stichwort: effektive (Feld-)theorien) auf die UV-Theorie zu schließen. Umgekehrt wäre es einfacher.

tl;dr
GUT = elektroschwache WW + starke WW
TOE = GUT + Gravitation

Ist allerdings ausm Hinterkopp, ohne falsch Googelei und ChatGPTerie.

Grüße
Omega Minus


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 17:42
Zitat von nowaynoway schrieb:Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Vereinigung zwangsläufig durch Erweiterung bestehender Theorien gelingt
Das muss ja nicht sein. Die Stringtheorien waren damals auch was ganz Neues.
Zitat von nowaynoway schrieb:Dass Gravitation zwar ständig wirkt, aber letztlich nicht wirklich erklärt ist –
nur mathematisch beschrieben, und das nicht einmal vollständig.
Erklärt wird sie momentan als Raumzeitkrümmung.
Zitat von nowaynoway schrieb:Vielleicht ist Raum nicht Container, sondern Konfiguration.
Was soll das bedeuten?
Zitat von nowaynoway schrieb:Zeit nicht Parameter, sondern ein emergenter Effekt.
Was meinst du mit Parameter? Und ja, es emergiert einiges mit der Zeit, aber was soll Zeit als emergebter Effekt sein?!
Zitat von nowaynoway schrieb:Und Gravitation kein „Zug“, sondern eine Folge strukturierter Beziehungen.
Und welcher?

Ich hatte dir schon mal einige Fragen zu von dir verwendeten Begriffen gestellt. Bisher keine Antwort. Ist nicht böse gemeint, möglich dass nur ich es nicht verstehe, wirkt momentan allerdings wie Buzzword-Bingo auf mich.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 18:38
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Was soll denn ein Prozess mit Struktur sein und weshalb sollte sich dieser Prozess nicht einheitlich beschreiben lassen?
Ein strukturierter Prozess ist z. B. etwas, das nicht „abläuft“, sondern sich selbst formt,
durch Beziehungen innerhalb eines Systems.

Solche Vorgänge sind nicht per se widersprüchlich –
aber vieleicht auch nicht vollständig komprimierbar in eine geschlossene Formel,
wenn sich ihre Eigenschaften aus der Struktur selbst dynamisch ergeben.
Vielleicht ist Raum nicht Container, sondern Konfiguration.

Was soll das bedeuten?
Die Aussage zielt auf ein alternatives Raumverständnis:
nicht als passiver Behälter, sondern als aktive Konfiguration von Beziehungen,
in der bestimmte physikalische Eigenschaften (z. B. Ausbreitung, Wechselwirkung, Richtung)
aus der Struktur des Raums selbst entstehen – und nicht "in" ihm stattfinden.

Das ist keine esoterische Spekulation, sondern knüpft an Fragen,
die z. B. in der Quantengravitation, Emergenztheorie oder Netzwerktopologie aktiv diskutiert werden.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Zeit nicht Parameter, sondern ein emergenter Effekt.

Was meinst du mit Parameter? Und ja, es emergiert einiges mit der Zeit, aber was soll Zeit als emergebter Effekt sein?!
Mit "Parameter" ist die klassische Rolle von Zeit in vielen physikalischen Modellen gemeint –
also als externe, gleichmäßig fortschreitende Variable,
an der man z. B. Zustände ableitet oder Prozesse quantifiziert.

Wenn man Zeit stattdessen als emergenten Effekt denkt,
meint man: Sie ist kein unabhängiger Hintergrund, sondern entsteht aus der Dynamik der Systeme selbst –
z. B. durch Wechselwirkungen, Veränderungen, Rückkopplungen.

In diesem Sinn wäre Zeit nicht "gegeben", sondern eine messbare Folge
von Strukturwandel, Ordnungsfluktuation oder Systementwicklung.

Solche Ansätze finden sich z. B. auch in Diskussionen zur thermodynamischen Zeitrichtung,
zur Quantengravitation oder in informationsbasierten Raumzeitmodellen.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 18:49
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Und Gravitation kein „Zug“, sondern eine Folge strukturierter Beziehungen.

Und welcher?
Gute Rückfrage – mit "strukturierte Beziehungen" meine ich:

Gravitation könnte das Ergebnis nicht einer Kraft zwischen Objekten,
sondern einer Veränderung im räumlichen Beziehungsgeflecht selbst sein –
also in der Art, wie Systeme ihre Lage zueinander strukturieren und stabilisieren.

Dazu zählen z. B.:
Geometrische Kopplungen
Rückkopplungsverhältnisse
Gleichgewichtsbedingungen im Raumfeld

Statt "Zug2 zwischen Körpern wäre Gravitation dann eine Reaktion auf Veränderung im Beziehungsraum,
die sich lokal als Anziehung äußert – aber nicht durch etwas zieht,
sondern weil etwas anders eingebettet ist.


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

29.07.2025 um 22:53
Haa ich bin auch auf der Spur zur Grundlage von allem.

Hier vielleicht was den einen oder anderen interessieren könnte:
Fünfplatonische Körper:
Platon betrachtete die fünf platonischen Körper (Tetraeder, Würfel, Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder) als die grundlegenden Bausteine der Materie. Diese Figuren repräsentieren die Elemente und die Struktur des Universums.
Quelle: OperaKi Aria


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„Theorie von allem“ – sinnvoller Anspruch oder Missverständnis

30.07.2025 um 00:13
Zitat von nowaynoway schrieb:Ein strukturierter Prozess ist z. B. etwas, das nicht „abläuft“, sondern sich selbst formt, durch Beziehungen innerhalb eines Systems.
Ich denke, es existieren immer Beziehungen innerhalb eines Systems. Es scheint mir dennoch so zu sein, dass diese Prozesse auch im Sinne des Wortes ablaufen. Ggf. definierst du Prozess und/oder Ablaufen mal erwas genauer.
Zitat von nowaynoway schrieb:Wenn man Zeit stattdessen als emergenten Effekt denkt,
meint man: Sie ist kein unabhängiger Hintergrund,
Das ist sie sowieso nur in der Quantenphysik.
Zitat von nowaynoway schrieb:sondern entsteht aus der Dynamik der Systeme selbst –
z. B. durch Wechselwirkungen, Veränderungen, Rückkopplungen.
Ich würde behaupten, dass das bereits jetzt die Einschätzung vieler Physiker ist. Ohne Veränderungen keine Zeit. Ein Universum mit einem einzelnen Elektron wäre "zeitlos". Quantenfluktuationen selbst bewirken zwar Veränderungen, aber keine Kausalität, von daher auch keine Zeit.
Zitat von nowaynoway schrieb:Gravitation könnte das Ergebnis nicht einer Kraft zwischen Objekten,
sondern einer Veränderung im räumlichen Beziehungsgeflecht selbst sein –
also in der Art, wie Systeme ihre Lage zueinander strukturieren und stabilisieren.
Wieder viele undefinierte und unscharfe Begriffe. Auch hier würde ich behaupten, dass das bereits jetzt so gesehen wird, zumindest so wie ich deine Formulierung interpretiere. Gravitation im Sinne der ART ist keine Kraft. Sie entsteht durch Raumzeitkrümmung, wobei diese wiederum durch Energie- bzw. Massendichte entsteht (eigentlich den ganzen Energie-Impuls-Tensor). Also ein sehr komplexes System bestehend aus Photonen, Sternen etc.


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