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Makroskopische Theorien

43 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Physik, Theorie, Gravitation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

15.03.2010 um 17:15
Folgendes; da ich keine lust mehr habe Threads mit zu verfolgen bei denen bunt gemischt wird und man im Grunde experte in Quantenfeldtheorie sein muss oder besser noch die Weltformel in der Hosentasche versteckt haben sollte, damit man überhaupt gescheit mitreden kann, eröffne ich hiermit einen Thread der sich speziell auf makroskopische Phänomene konzentriert, sprich ART und Newtons Gravitationstheorie als Grundlage aller weiteren Themen besitzt; von mir aus auch erweiterungen von jenen.

Ich verabschiede mich nun von allen anderen Threads, auch wenn ich nicht sonderlich vermisst werde. Biete aber hiermit jedem an, der eine Frage bezüglich der obigen Thematik hat, diesen Thread als möglichst seriöse Diskussionsgrundlage zu nutzen und mit meinem Wissen soweit wie möglich zur Seite zu stehen.

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drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

16.03.2010 um 16:50
Eine kurze Abhandlung über den Urknall

Da die Urknall"theorie" hier so oft auf kritik trifft versuche ich mal etwas klarheit zu schaffen, deshalb ein kurzer Abriss:

In der Kosmologie beschäftigt man sich allgemein mit der Evolution des Universums. Man versucht also Modelle zu entwickeln, welche das Universum auf wenige Parameter reduzieren. So wie jede Theorie haben auch die unterschiedlich Umfangreichen Modelle der Kosmologie ihre Interpretationsgrenzen.

Was wissen wir eigentlich aus der Beobachtung unseres Universums über die Beschaffenheit von jenem (ich beschränke mich hier auf die grundlegendsten Dinge)?

1. Es gibt die sogenannte Rotverschiebung. Aufgrund der Beobachtungen weiß man, dass das ausstrahlende Licht von den Galaxien proportional zu ihrem Abstand immer weiter Rotverschoben wird (abgesehen von einigen Aussnahmen in unserer direkten Umgebung). Das kann

1.1 aufgrund der relativ Bewegung der Galaxien bezgl. unserer entstehen oder

1.2 aufgrund der Expansion des Raumes resultieren.

Da es unwahrscheinlich ist, dass sich zufällig alles Galaxien von uns weg bewegen lässt sich schließen, dass der Raum selbst expandiert.

2. Wir haben heraus gefunden das es eine Art Hintergrundstrahlung gibt. Aufgrund der extrem genauen Messung durch WMAP erkennen wir, dass die Hintergrundstrahlung

2.1 bis auf einen sehr kleinen Faktor isotrop im Raum verteilt ist und

2.2 lässt sich schließen, dass das Universum zu einer sehr frühen Zeit in einem fast perfekten Gleichgewichtszustand war.

3. Auf sehr großen Skalen und das sind wirklich große Skalen gibt es keine Substrukturen mehr die neue Strukturen bilden.

Aus diesen 3 erkenntnisen und der Annahme das die Allgemeine Relativitätstheorie auf makroskopischen Skalen richtig ist, sowie das wir im Himmel keine ausgezeichneten Beobachter sind, dass heisst das jeder die Isotropie der Rotverschiebung und der Hintergrundstrahlung misst, lässt sich auf großen Skalen die homogenität des Universums fordern und damit ein einfaches kosmologische Modell konstruieren.

Ich erspare auch mehr oder weniger lange mathematische Herleitungen, da sie hier im Grunde entweder keiner versteht oder die die sie verstehen könnten sich das Teilgebiet aus gutem Grund nicht angeguckt haben.

Letztlich erhält man eine einfache Klasse von Universen. Die räumliche Geometrie dieser Universen ist durch einen einzigen parameter k bestimmt. Dieser kann entweder positiv, negativ oder null sein. Für einen positiven Parameter erhält man als räumliche Geometrie ein geschlossenes Universum analog einer Kugeloberfläche im 3-dimensionalen Raum. Für einen negativen Parameter erhält man eine Sattelfläche und für k=0 den euklidischen flachen Raum, in beiden letzteren Fällen haben wir eine offene Geometrie.

Wie gehts weiter? Mit dieser erkenntnis wenden wir uns den Einsteingleichungen

G_{ab}=T_{ab}

zu. Wichtig ist hier nur, dass die linke Seite, die Geometrie des Universums, mit der rechten Seite, der Massen und Energie Verteilung verknüpft. Man kann aus gutem Grund annehmen das sich die Materie im Universum wie ein Ideales Gas verhält mit Druck p identisch Null. Daraus folgern dann die Geometrien der Raumzeit.
Man erhält die sogenannten Robertson-Walker Metriken. Aus diesen lässt sich ablesen, dass Universum zu einer frühen Zeit in einer Singularität anfing.

Man sieht jedoch leicht, wie viele Annahmen in diesen Modellen drin stecken. Das heisst, dass nicht jedes verallgemeinerte Modell in einer solche Singularität anfangen muss. Aber je genauer man wir desto schwerer bis unmöglich wird es die Einsteingelichungen zu lösen. Man begnügt sich also damit die wenigen vorhandenen Modelle auf ihre gültigkeit zu überprüfen. Aus den Modellen lassen sich gewisse vorhersagen treffen die man experimentell untersuchen kann.

Die Frage wie unser Universum schließlich beschaffen ist, ist also nicht abschließend geklärt, dass der Urknall jedoch aus einer Singularität heraus begann ist nicht zwingend.

Bei einem Vortrag von Roger-Penrose jetztes Jahr hat er versucht ein geschicktes geschlossenes Modell des Universums zu konstruieren in dem die Entropie immer zunehmen darf. Es gibt viele Leute die sich mit diesem Thema beschäftigen, doch letzten endes werden nur neue Messungen klarheit darüber schaffen welche Bedingungen ein Modell erfüllen muss. Die Punkte 1-3 müssen aber in jedem Modell drin stecken. Aus diesem Wissem lässt sich abschließend fest stellen, dass es nur schwer ist, eine Geometrie zu entwickeln, welche nicht dazu führt, dass das Universum in einem sehr dichtem Zustand begann. Deshalb kann man die Urknall Theorie im Rahmen ihres Spielraums schon als gesichert ansehen.


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drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

16.03.2010 um 18:26
Ergänzungen

Es ist selbstverständlich der Raum selbst, welcher expandiert. Paradoxien bezüglich der Grenzgeschwindigkeit c erübrigen sich damit. Das heißt aber auch das es keinen Mittelpunkt gab. Wir sind heute Teil des Ortes, an dem der Urknall geschah. Der in der Singularität zwar als "Mittelpunkt" zu interpretierende beginn der Expansion, ist heute, je nach Modell, eben die gesamte 3-dimensionale Mannigfaltigkeit auf der wir existieren. Es gibt also kein Zentrum.


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Makroskopische Theorien

17.03.2010 um 21:38
So, wir geben dem Thread jetzt eine Chance, stellt er sich als schwachsinnig heraus, wird er von selbst untergehen, über den Sinn oder Unsinn einer Diskussion muss nicht gestritten werden.
Sollte ich noch einmal "Idiot" oder andere Kraftausdrücke lesen, hat das eine Sperre zur Folge, wer hier schreibt, sollte sich einer angemessenen Sprache bedienen können.


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Makroskopische Theorien

18.03.2010 um 08:05
@drecksbengel
Ich bin mal so frech hier ein Video reinzustellen für die Leute die ein wenig Einführung mittels bunter Bildchen lieber mögen ;)
Bin in der Hinsicht selbst kein Profi, daher mag ich sowas auch mal.

Das ist ein allgemeiner Vortrag von Lawrence Kraus (theoretischer Physiker/Kosmologe) über ART Urknall und Kosmologie.
Stimmt in weiten Teilen glaube ich mit Deinen Ausführungen überein

Er spricht da auch den Punkt der Geometrie an, dass man diese über Dreiecksbeziehungen näher bestimmen kann, so wie man feststellen kann, dass die Erde eine Kugel ist indem man die Winkel von Oberflächendreiecken bestimmt.

http://www.youtube.com/user/richarddawkinsdotnet#p/u/12/7ImvlS8PLIo


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Makroskopische Theorien

18.03.2010 um 14:41
Zitat von ZotteltierZotteltier schrieb:Er spricht da auch den Punkt der Geometrie an, dass man diese über Dreiecksbeziehungen näher bestimmen kann, so wie man feststellen kann, dass die Erde eine Kugel ist indem man die Winkel von Oberflächendreiecken bestimmt.
"Die mathematischen Verfahren der Ortsbestimmung sind durch die euklidische Geometrie der ebenen Dreiecke und der Kugeldreiecke definiert."
Wikipedia: Ortsbestimmung

@drecksbengel

Mich wundert ein wenig das du im Makropischen "Raum" von einer viehlzahl von Theorien sprichst.
Gibt es denn noch mehrere die in dem Fall von Bedeutung sind?

GPS ist doch ein schönes Beispiel. Man muss immer mit drei Satelliten(drei Linien im Raum) verbunden sein dann noch die Zeitdilatation und schon scheint es ja zu funktionieren.


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drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

18.03.2010 um 14:46
@Zotteltier

Erstmal danke für das Video. Du hast natürlich recht, bildchen sind in jeder hinsicht anschaulicher als langer trockener Text. Das Problem bei bildchen ist nur, dass man sie a) machen muss und b) sie in keinem Fall der Realität entsprechen, da sie immer nur Abbildung einer Analogie darstellen.

Damit aber jeder mal so bildchen direkt hier im Thread sieht folgendes:

Wer den Text oben "Eine kurze Abhandlung über den Urknall" gelesen hat, dass das kosmologische Standard Modell 3 möglichkeiten zuläst

1. Fall ein k=1 Universum

/dateien/gw61224,1268919997,geschlossen

2. Fall ein k=0 Universum

/dateien/gw61224,1268919997,flach 02

3. Fall ein k=-1 Universum

/dateien/gw61224,1268919997,offen
Zitat von ZotteltierZotteltier schrieb:Er spricht da auch den Punkt der Geometrie an, dass man diese über Dreiecksbeziehungen näher bestimmen kann, so wie man feststellen kann, dass die Erde eine Kugel ist indem man die Winkel von Oberflächendreiecken bestimmt.
Die obigen bildchen veranschaulichen das etwas. Problematischer wird es bei Räumen die keine konstante Krümmung haben, dann hängt die Winkelsumme vom Ort ab an dem man sich befindet. Die nächsten Tage werde ich mal eine kleine zusammenfassung über die Einstein-Gleichungen schreiben und dort auch näher auf die Geometrie eingehen.


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drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

18.03.2010 um 14:52
@fritzchen1
"Die mathematischen Verfahren der Ortsbestimmung sind durch die euklidische Geometrie der ebenen Dreiecke und der Kugeldreiecke definiert."
Wikipedia: Ortsbestimmung
Das hat nichts mit der Geometrie des Raumes zu tun. In dem Beitrag von Tufkaz geht es nicht um die Bestimmung eines Ortes auf der Erde.
Zitat von fritzchen1fritzchen1 schrieb:Mich wundert ein wenig das du im Makropischen "Raum" von einer viehlzahl von Theorien sprichst.
Gibt es denn noch mehrere die in dem Fall von Bedeutung sind?
Erstmal brauchst du überhaupt keine Gravitationstheorie um einen Ort auf der Kugeloberfläche eindeutig zu bestimmen. Aber ja, es gibt logische Verallgemeinerung von der allgemeinen Relativitätstheorie. Wenn man sie denn als den heiligen Gral der makroskopischen Theorien auffassen will.


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Makroskopische Theorien

20.03.2010 um 10:18
@fritzchen1
Wie drecksbengel schon sagte gehts nicht um eine Orts- sondern um eine Geometriebestimmung.
Bei einer euklidischen Geometrie ist die Winkelsumme in einem Dreieck immer 180°. Wenn Du also irgendwo ein Dreieck misst bei dem Die Winkel nicht 180° sind kannst Du definitiv die euklidische ausschließen. Auf einer regelmäßigen Kugel variiert die Winkelsumme

180°<Winkelsumme des Kugeldreiecks<540°(?) also immer größer als im euklidischen. Bei der Sattelfläche müsste das dann immer kleiner als 180° sein.

Die tatsächliche Messung läuft dann anders ab. Im Mikrowellenhintergrund werden Bereiche mit bekannten Abständen gesucht, und je nach Geometrie des Universums, ändert sich der Blickwinkel auf der Erde um genau diese Abstände zu betrachten.
Und es scheint wohl ein "flaches" Universum zu sein.

Das blöde dürfte nur sein, dass im Rahmen der Messungenauigkeiten, durchaus noch Grenzfälle der anderen Geometrien in Betracht kommen.
Oder um es nochmal auf die Winkelsumme zu beziehen:

winkelsumme <<180 -> definitiv Hyperboloid
winkelsumme >>180 -> definitiv sphärisch
winkelsumme ungefähr 180 -> euklidisch oder Grenzfälle der anderen

@drecksbengel
sollten wir noch Tensoranalysis auffrischen oder wird das massenkonform? :)


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drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

01.04.2010 um 19:40
Ich habe lange überlegt ob ich nun wirklich sowas hier starten soll, seis nur darum etwas mehr Niveau in allmy rein zu bringen. Im Endeffekt habe ich mich dafür entschieden, weil es hier vielleicht doch den ein oder anderen gibt, der an einer ernsthaften Diskussion interessiert ist. Das ist hier zwar keine Grenzforschung im eigentlichen Sinne, aber die versteht hier sowieso keiner.

Vorab: Es scheint nicht ganz klar zu sein, was ich mit makroskopischen Theorien meine. Vielleicht habe ich mich im Eingangspost nicht klar ausgedrückt, aber makroskopische Theorien sind solche, die Phänomene weit jenseits der Quantenstruktur beschreiben. Im Grunde gehört die klassische Elektrodynamik ebenfalls dazu, war aber eigentlich nicht so gedacht von mir. Es geht als um Phänomene die man mit bloßem Auge sehen könnte und dafür gibt es im wesentlichen zwei gängige Beschreibungen. Zum einen die Newtonsche oder besser Lagrangsche Mechanik und zum anderen die allgemeine Relativitätstheorie. Da ich ein großer Fan von letzterer bin, werden meine Posts hauptsächlich auf diese abzielen. Nichts desto trotz ist es immer wieder gut sich die Sachen auf Basis der Newtonschen Theorie an zu gucken. Das Endprodukt der allgemeinen Relativitätstheorie ist die Einstein-Gleichung um die es im weiteren Verlauf gehen soll.

Die Einstein-Gleichung

Einführung

Ich weiß nicht genau wie sich jemand der das erste mal was von der Einstein-Gleichung hört und kein großes Verständnis von der Physik hat, sich diese Gleichung vorstellt. Im Prinzip lässt sich ihre äußere Struktur ziemlich leicht einsehen durch die Form:

G_{ab}=T_{ab}. (1)

Im folgenden habe ich mir vorgenommen diese Gleichung und das was dahinter steckt hier mal auf geometrischem Wege zu erarbeiten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen. Es ist recht schwer dies zu tun wenn man bei null anfangen muss. Aufgrund dessen bin ich um jede Unterstützung dankbar und werde ersteinmal ein paar Grundlagen bilden. Erschwerend kommt hinzu das hier auf Allmy kein Tex editor für Formeln bereit steht, aber da das hier kein Mathe/Physik Forum ist, kann man das hier keinem vorwerfen. Ziel ist es, einen groben Überblick zu erhalten und eine Intuition dafür wie man von den Einstein-Gleichungen zu den verschiedenen Lösungen von
Zitat von drecksbengeldrecksbengel schrieb am 16.03.2010:Eine kurze Abhandlung über den Urknall
kommt.

Tensoren

Tensoren sind für uns zu beginn ersteinmal irgendwelche Objekte. Wir führen hier mal die Konvention ein, dass wir sie mit Großen Buchstaben benennen. Die beiden Größen G_{ab} und T_{ab} in der Einstein-Gleichung sind kovariante Tensoren der zweiten Stufe. Okay zuersteinmal was heißt hier kovariant und was zweiter Stufe? Dazu betrachten wir T und G mal etwas genauer. Da stehen ja noch so coole Dinger die an T und G dran hängen, die _{ab} Teile (jetzt wäre ein Matheeditor super, aber versuchen wir es mal so).

Machen wir einen kurzen Einschub. Tensoren zweiter Stufe kann man auch als eine Matrix mit bestimmten Eigenschaften auffassen. Der Tensor T könnte man als auch schreiben als:

/dateien/gw61224,1270143659,symtensor

Die einzelnen Felder stellen hier die Komponenten des Tensors da. In jeder dieser Komponenten können beliebig komplizierte Ausdrücke stehen. Sprechen wir angenommen von der Komponente T_{11} so meinen wir das schwarze Feld links oben in der Ecke. Die erste Komponente von _{ab} gibt die Zeile an in der wir uns befinden und die zweite Komponente die Spalte. Kurz gesagt die Schreibweise T_{ab} erspart uns einfach viel Schreibarbeit. Wie groß so nen Tensor ist hängt von der Dimension des Raumes oder in der ART von der Raumzeit ab in der man sich befindet. Das obige Beispiel hat 16 Komponenten, wobei nicht alle unabhängig voneinander sein müssen (je nach Theorie gibts hier Symmetrien, Identitäten oder auch nicht etc.), weil die Raumzeit Struktur wie wir sie kennen 3+1=4 Dimensionen hat.

Es reicht für unsere Zwecke erstmal zu wissen das dann ein kovarianter Tensor 2 .Stufe ein solcher ist, der zwei Indizes in seinen unteren Komponenten trägt. Dagegen heißt ein Tensor der seine Komponenten oben trägt T^{ab} ein kontravarianter Tensor 2. Stufe:

/dateien/gw61224,1270143659,0829abb44c143fcbc5bdf412ff176ef6

Ersteinmal sei erwähnt, dass man mit diesen Teilen, was auf den ersten Blick nicht unbedingt Trivial sein muss, rechnen kann. Also +, -, * kann man Definieren.

Kommen wir zum Abschluss des ersten Teils. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Tensoren T_{ab} und T^{ab} ja überhaupt nicht. Sie haben beide (in unserem Fall) 16 Komponenten und damit wars das. Nicht ganz. Tensoren sind geometrische Objekte, sie haben ganz bestimmte Transformationseigenschaften. Geht man von einem Koordinatensystem in ein anderes, so ändert sich die Art der Beschreibung eines Objekts, dass Objekt selbst ändert sich nicht. Tensoren sind jetzt also ganz bestimmte Objekte die sich unter eben solchen Transformationen auf eine ganz bestimmte Weise ändern.

Am anschaulichsten lässt sich dies an einem Vektor demonstrieren. Ein Vektor eines metrischen Raumes (ein Raum auf dem eine Abstandsfunktion definiert ist) der ein bestimmte Transformationseigenschaft hat, z.B. der Ortsvektor von Teilchen, ist dann ein Tensor 1. Stufe ko- oder kontravariant, sagen wir mal X^{a}. Wenn wir im euklidischen Raum sind (der Raum in dem kurz gesagt, der Satz von Pythagoras gilt, so wie man ihn aus der Schule kennt), dann kann man einen Punkt P im 3-D Raum durch einen Vektor aus dem Ursprung in kartesischen Koordinaten oder aber in Kugelkoordinaten beschreiben. Wie hier:

/dateien/gw61224,1270143659,image494

Das heißt in kartesischen Koordinaten nutzen wir die Komponenten x,y,z und in Kugelkoordinaten r,theta,phi. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen x,y,z und r,theta,phi nämlich

/dateien/gw61224,1270143659,600fdb6c7384ef79a6ca6f5e31b9c16c
/dateien/gw61224,1270143659,5b472e3b507c03e6cb7450196d648a50
/dateien/gw61224,1270143659,27c5fda0f3aecd5898e1b267962ef395.

Ein Tensor ist nun eben ein solches Objekt, wie so ein Vektor, der auf eine bestimmte Weise zwischen diesen Beschreibungen wechseln kann. Ich denke das reicht erstmal. Wenn was unklar ist, dann einfach mal nachfragen. Kann auch sein das ich hier und da nicht ganz sauber war, was die Erklärung betrifft, dann bitte ich um Ergänzung, danke.


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Makroskopische Theorien

02.04.2010 um 11:19
Ich geh mal davon aus, dass Du lieber überlegte Antworten, als schnelle Antworten möchtest.
Ich hab hier noch "Dieter Schroeder - Vektor- und Tensorpraxis" liegen, das zieh ich mir erstmal rein bevor ich inhaltlich was schreibe.

Aber schonmal als Ergänzung, um eine einheitliche Konvention zur Bezeichnung zu haben.

Tensor 0. Stufe: Skalar
Tensor 1. Stufe: Vektor
Tensor 2. Stufe: Matrix

Sind die einzelnen Komponenten eines Tensors selbst Skalare (Also Tensoren 0. Stufe) dann hat man einen Tensor. Sind die einzelnen Komponenten Tensoren 1. Stufe, also Vektoren dann hat man ein Vektorfeld, und bei höheren Stufen benutzt man den allgemeinen Begriff Tensorfeld.
T und G müssten dann genaugenommen Tensorfelder sein, oder?

Ich hoffe das war jetzt richtig aus der Erinnerung.


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drecksbengel Diskussionsleiter
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Makroskopische Theorien

02.04.2010 um 17:29
@Zotteltier

Ich würde dir gerne recht geben, aber wenn man es genau nimmt stimmt deine Aufzählung nicht oder vielleicht schon. Naja du hast irgendwo recht aber auch unrecht, weil:

Ich hatte oben erwähnt das sich ein Tensor dadurch kennzeichnet, wie er sich unter bestimmten Transformationen (Koordinatentransformationen um genauer zu sein) verhält. Ein Vektor kennzeichnet aber erstmal nur ein Haufen von Zahlen. Du könntest z.B. einen Vektor konstruieren in dem die Produkte eines Kaufhauses aufgelistet sind. Eine dazugehörige Matrix könnte deine Einkaufs oder Preismatrix sein. Beides sind in diesem Fall keine Tensoren, da es keine Abbildung gibt, die dir eine gescheite Koordinatentransformation gibt. Ich gebe zu, in der Physik ist ein Vektor meistens auch ein Tensor, aber der Zusammenhang in der ART, dass sogenannte Christoffel Symbol ist kein Tensor, da er einen nichtlinearen Term enthält. Jetzt kommt es darauf an, wie man deine auflistung ließt. Wenn man sagt:

Ein Tensor 0. Stufe der sich invariant unter einer Koordinatentransformation verhält ist ein Skalar, dann stimmt das hier noch.

Ein Tensor 1./2. Stufe der sich auf diese Weise

/dateien/gw61224,1270222151,tenstrafo

bei Koordinatentransformationen verhält ist ein Vektor/eine Matrix, dann stimmt das nicht ganz. Eigentlich müsste man es anders Formulieren:

Ein Vektor/eine Matrix die sich wie oben beschrieben verhält, ist ein Tensor 1./2. Stufe.

Es kommt also drauf an wie man deine aufzählung ließt, aber du meinst natürlich das richtige.

Tensorfelder sind einfach Funktionen die vom Ort abhängen auf dem man sich auf der Mannigfaltigkeit befindet. Das einfachste ist Wahrscheinlich der GEschwindigkeitsvektor eines Teilchens das sich durch den Raum bewegt. Dann ist der Tangentialvektor der Trajektorie ein Tensorfeld (Geschwindigkeitsvektor) und nur im Fall das man keine Kräfte hat, zeigen die beiden in die selbe Richtung und ändern sich nicht, sind also konstant.


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Makroskopische Theorien

09.12.2010 um 01:27
Hey drecksbengel,
schade das der Thread schon ne Weile fest steckt, ich habe mittlerweile gelernt dass das Niveau hier solche Threads nicht erlaubt. Wenn du Lust hast lass dich mal bezüglich meiner Prä Urknall These aus, interessiert mich wirklich was du dazu denkst.


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09.12.2010 um 10:48
@drecksbengel
wenn sich das universum ausdehn dann ist es nicht unendlich?!!!


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09.12.2010 um 13:12
@empty77

Das ist im Moment noch umstritten, da es Hinweise gibt, dass das Universum sich wohl am ehesten durch einen Parameter k~0 beschreiben lässt, also weitestgehend flach ist.


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Makroskopische Theorien

09.12.2010 um 18:00
@annabea
aha ok, naja einsteins theorie besagt ja das ein system immer nur eine bestimmte menge an energie hat...E=mc², also is die energie endlich ?!!!

was ist eigendlich mit dem kasimir effekt??


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Makroskopische Theorien

09.12.2010 um 18:04
@empty77

Es kann durchaus eine endliche Masse Energie auf einen unendlich expandierenden Raum verteilt sein. Die durchschnittliche Energiedichte würde sich schlicht immer weiter verringern während der Raum wächst.

Die Frage also ob die Energie unendlich ist und die Frage ob das Universum unendlich ist, hängen nicht voneinander ab.


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Makroskopische Theorien

09.12.2010 um 22:22
Zitat von interpreterinterpreter schrieb:Es kann durchaus eine endliche Masse Energie auf einen unendlich expandierenden Raum verteilt sein. Die durchschnittliche Energiedichte würde sich schlicht immer weiter verringern während der Raum wächst.
hm.. seh ich anderst.. entweder unendlich oder nicht

du bekommst beim besten willen keine noch so große energiemenge auf einen unendlichen raum verteilt, ist der raum endlich und dehnt sich ins unendliche aus, kommen wir auch nur zu einem dilemma.. das ausdehnen braucht zeit.. solle unendlich viel zeit vergehen? der endliche raum wird unendlich groß? abwann erfolge der sprung eines endlichen volumens zu einem unendlichen volumens

die energie welche sich im raum 'einigermaßen' homogen verteilen sollte, wäre in einem zunehmend größerwerdenden raum natürlich zunehmend lichter, in einen unendlichgroßstrebenden raum anch unendlicher zeit unendlich licht und leer

ob man da überhaupt noch von raum sprechen kann ist fraglich, ist er doch von seinem inhalt abhängig(?)

was ist ein raum ohne inhalt, bzw mit einem unendlich lichten inhalt?

ich denke es ist vollkommen belanglos ob das universum 10 tausend jahre alt ist oder 10 milliarden oder 10^10^10^10 jahre alt, es ist in nach wie vor endlich, sowohl auf zeitlicher ebene als auch auf räumlicher ebene

ich meine eher löst sich raum und zeit auf, als das es weiter und weiter wächst


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09.12.2010 um 22:23
@interpreter
naja hast irgendwie recht, wenn das universum einen urknall hatte dann klingt es irgendwann aus, die materie wird von schwarzenlöschern gerfesssen und die schwarzenlöscher sterben auch irgendwann und dann ist der raum leer...aber wo is der kreislauf?!! weil ich glauben nach dem universum ist vor dem universum?!!!

@canpornpoppy
ja damit geb ich dir auf jedenfall recht....

wäre aber in jedem atom ein universum verstekct dann wäre alles unendlich.....


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Makroskopische Theorien

10.12.2010 um 08:07
@canpornpoppy

Ich sprach nicht von einem unendlichen Raum sondern von einem der nicht aufhöhrt sich auszudehnen.

Das ist analog zu einem erhitzten Behälter zu sehen. Wenn der Behälter sich schneller ausdehnt als der Druck steigt, geht der Druck irgendwann gegen null.


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