Mythos Atlantis

Man sollte vielleicht anmerken, dass wir uns hier ja nicht um archäologische Thesen streiten, sondern in 99% um gut belegte Fakten, die immer wieder abgelehnt werden. zB streitet sich keiner um irgendwelche Atlantislokalisierungen, sondern um teilweise erfundene Fakten, die dann Atlantis schnell mal in den Weltraum schweben lassen.

@Quetzalquatl
Nun, ich würde mal sagen, dass man Leute die seit 20, 30 Jahren vor Ort sind und graben, und publizieren, selten Querköpfe sondern Experten sind. Wenn nicht die, wer sonst?
Ansonsten vertrau einfach meinem Urteil... :D

Besiedelung des Niltals um 3500 ist völliger Blödsinn. Die Besiedelung des Niltals in Folge der Austrocknung der Sahara erfolgte in Wellen, paläolithische Besiedelungen sind in Esna (ab 13.000) Fayum (ab 8000) und Elkab (epipaläolith., hervorragend stratifiziert und c 14 datiert) nachgewiesen.
Eine Besiedelung ab 3500 behauptet nicht mal der Betreiber der Webseite, die Kayla genannt hat, man muss eben verstehend lesen können: er spricht von allmählicher Sesshaftwerdung um 3500. Dies ist aber auch sicherlich zu spät angesetzt wie die um spätetens 3500 datierenden Elitegräber in Hierakonpolis und Abydos (U-Friedhof) mit entwickeltem Handel, Adminsitartion etc, die sich am Grabgut ablesen lassen, klar zeigen.

Das aber nur am Rande: Die Ägypter haben tatsächlich keine Flutkatastrophe als mythisches Gedankengut tradiert und schon gar nicht Atlantis.

@playmobil
Laut Wengrow datieren die ältesten teilsessshaften Siedlungen mit (Bruch)Steinfunfdamenten auf rund 4500 v. Chr., in denen zumindest einige Leute (Wachpersonal, Bierbrauer) dauerhaft siedelten.

kommt drauf an, wie man sesshaft genau definiert. Esnna und Elkab ebenso wie Fayum sind jahreszeitliche genutzte sitecamps..
wie auch immer, 3500 ist viel zu spät!

@playmobil
Da haben wir uns falsch verstanden, ich wollte darauf hinaus, dass es schon um 4500 Häuser mit massiven Steinfundamenten und Kellern gab! Dass es Dauerbesiedlungen aus vergänglicheren Materialien schon weit früher gab ist davon ja unberührt.

playmobil schrieb:hervorragend stratifiziert und c 14 datiert

Jetzt juckt es doch glatt unter den Fingern was dazu zu tippen. LOL aber dafür werde ich gelyncht.

@Spöckenkieke

Klingt als wolltest Du die C 14 Datierung anzweifeln...Bremerentzug?

Commonsense schrieb:Bremerentzug?

Ich glaub das sind die Symptome.

c 14 hat im Detail so seine Tücken, daher ist die zweite Stütze durch die Stratifizierung sehr nützlich... oder was meisnt Du jetzt?

playmobil schrieb:c 14 hat im Detail so seine Tücken, daher ist die zweite Stütze durch die Stratifizierung sehr nützlich... oder was meisnt Du jetzt?

Naja die Stratifizierung lässt ja nur eine relative Chronologie zu, die man nur durch die C14 Methode einhängen kann. Da in Ägypten aber die C14 Daten nicht durch die Dendrodaten kalibriert werden können. Daher begeht man dann vielleicht den Umkerhschluss, dass man bei einer großer Varianz der C14 Daten, diejenigen aussucht, die am passendsten erscheinen.

LOL

letzten Endes setzen sich alle Datierungen aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren zusammen. Schichten, Stilentwicklung und schriftl Quellen zB ergeben eine relative Chronologie, absolute nur C 14 oder genau datierbare Himmelsphänomene (deren Ereignis natürlich mit dem antiken kalenderdatum zusammen aufgezeichnet worden sein muss, klar).

Aber das ist OT.

Mir ging es um: Flutlegende nicht in Ägypten aufgezeichnet obwohl hier einer der ältesten Schriftkulturen mit durchgängiger tradition = sieht schlecht aus für Sintflut u Atlantis

Man müsste auch mal schauen, wo die Sinflut überhaupt vorkommt. Gut Mesopotamien, da war sie ein wichtiger Bestandteil. Aber zB ist die Flutlegende im Popol Vuh nur eine von 4 Katastrophen, die anderen sind Feuer, Wind und Jaguare und sie fand vor der Erschaffung der Menschen statt. Es ist also ein viel mythologischere Erzählung als die Sintflutlegende der Sumerer. Bei anderen Kulturen wurde die Sintflut in letzter Sekunde durch das große Känguruh verhindert oder es ist Wasser am Anfang vor der Schöpfung usw.

@playmobil

playmobil schrieb:Eine Besiedelung ab 3500 behauptet nicht mal der Betreiber der Webseite, die Kayla genannt hat, man muss eben verstehend lesen können: er spricht von allmählicher Sesshaftwerdung um 3500.

.............ich habe von der Einwanderung von Nomaden geschrieben, was dasselbe aussagt, also allmähliche Besiedelung. Deshalb sollte man da vielleicht verstehend lesen lernen und nicht einfach Unverständnis unterstellen.

@FrankD

FrankD schrieb:Ansonsten vertrau einfach meinem Urteil... :D

...........welches in der Hauptsache ein Vorurteil ist.
Wenn hier ständig behauptet wird, Atlantis gab es nicht, die Sintflut auch nicht und man dann das schon für bewiesen hält, wozu dann dieser Thread ?

.........es gibt nichts Langweiligeres als Leute die ständig beweisen wollen, dass sie auf jeden Fall recht haben. Wissenschaft ist Wissenschaft und Mythologie ist Mythologie, der Mensch braucht Beides, weil er sonst zum seelenlosen Roboter wird, das wurde längst schon von den Geisteswissenschaften bestätigt. Was sich historisch nicht einwandfrei belegen lässt, existiert erst mal nicht, na und ? Man kann so lange in der Erde graben wie man will, Antworten werden immer gefunden, doch ob die Erde alles preisgibt, kann man nicht vorhersagen und wenn man das nicht kann, dann wird vermutet, so ist das nun mal. Das wir vom Affen abstammen, wissen wir doch schon.

......Zum anderen möchte ich noch mal darauf hinweisen, das ich hier bereits gepostet habe, es könnte sich bei Platons Atlantis um die Vorstellung eines perfekten Staates gehandelt haben. Solche Vorstellungen sind weder ungewöhnlich noch selten, weil jede Gesellschaft von solchen Vorstellungen tangiert wird, wenn Unzufriedenheit mit den herrschenden Systemen an Macht gewinnt. Und die Sehnsucht nach dem Paradies ist so alt, wie der Mensch Bewusstsein erlangte. Doch meiner Meinung nach ist es gerade diese Unzufriedenheit, welche die Menschheit vorantreibt, weil es immer was zu verbessern gibt, das nennt man denke ich Entwicklung.

@FrankD

FrankD schrieb:eine kontinuierliche Besiedlung durch den Homo Sapiens Sapiens seit mindestens 40000 Jahren mit archäologischen Funden belegen, die Du bezweifelst weil "sie ja nicht dabeigewesen sind" und Du anscheinend der Annahme bist, der Betreiber der Webseite mit den falschen Daten wäre es.

..........ich bezweifle hier gar nichts, lediglich die permanente Anwesenheit von Siedlern.
Ich habe darüber nichts gefunden, auch in keiner Fachliteratur, ob es da eventuell Brüche gibt. Niemand kann davon ausgehen, das alle Landstriche und Regionen dieses Planeten von immer den gleichen Menschentypus durchgehend besiedelt war und ist, es gab Migrationen und Völkerwanderungen, manchmal waren ganze Regionen nicht besiedelt, weil die Lebensbedingungen das nicht zuließen.

Quetzalquatl schrieb:Text

Bezweifele entschieden, dass Du die gesamte Fachliteratur zu der prädynastsichen besieldung Ägyptens gelesen hast.
BTW: Irgendwelche Ãœberblick-Webseiten gelten nicht als Fachliteratur.
Guck mal in M.A. Hoffmann, Egypt before the Pharaohs, weitergin gibt es drei aktuelle Kongressbände Egypt at its origins, mehrere Kongressbände ( Hrsg. E. van den Brink) außerdem zahllose Artikel in Fachzeitschriften.
Google wird Dir weiterhelfen und dann ab in die nächste Uni-Bibliothek...Ansonsten macht die Diskussion mit Dir über die Besiedlung Ägyptens kaum Sinn. Und wie auch immer Du Dich windest: 3500 ist als Besiedelung viel zu spät!!!!!!!!!

zitieren hat nicht geklappt: also mein Text bezog sich auf das hier von Kayla:

"ich bezweifle hier gar nichts, lediglich die permanente Anwesenheit von Siedlern.
Ich habe darüber nichts gefunden, auch in keiner Fachliteratur, ob es da eventuell Brüche gibt."

Ich wäre vorsichtiger mit solchen Aussagen (kleiner Rat)

@playmobil
den Hoffmann hatte ich ihr auch schon genant, aber der ist schon ein bisserl älter :)

@Kayla
Nicht Atlantis, sondern ATHEN war der ideale Staat bei Platon :) Und nein, ich habe im Gegensatz zu Dir keine VORurteile, da ich mir in der Tat URTEILE erlauben kann :D :D :D