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Der Energiewende-Thread

1.069 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

27.11.2021 um 13:17
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Was zahlt man denn bei euch in der Gegend so für das kWp PV Anlage, wenn ich fragen darf?
- Prüfung Dachstatik ~ 800 €
- Elektriker (Verkabeln, Anmeldung, Umbau Stromanschluss) ~ 2.000 €
- 13 kWp (regionales Fabrikat) mit zum Dach passendem Montagesystem, Wechselrichtern und Kabeln ~ 11.000 €
- Zusätzlich notwendige Kabelage (ein Teil soll auch aufs Carportdach, der wurde schon passend für eine PV-Anlage errichtet) ~ 250 €
- Errichtung auf Dach in Eigenregie (nur Kosten für weiteres Material) ~ 250 €

Bei der Prüfung der Dachstatik muss man auch bedenken, dass man ins Risiko geht. Wenn diese nicht ausreichend ist (bisher nur überschlagen) fällt das ganze Projekt.
Ist man also bei der reinen Installation von 13 kWp (Eigenregie) bei etwa 1.100 €/kWp.
Der Jahresertrag liegt bei etwa 12.300 kWh, davon können (ohne Speicher) ca. 800-900 kWh (Jahresstromverbrauch liegt bei etwa 1.800 kWh) selbst genutzt werden.
Der Rest ist simple Finanzmathematik (hinzu kommen noch weitere laufende kleine Kostenpunkte, zum Beispiel Mehrpreis Zweirichtungszähler, Instandhaltungsarbeiten oder erhöhter Aufwand bei Steuererklärung...).

Bessern tut sich die Wirtschaftlichkeit erst dann, wenn man zukünftig die Ölheizung (BJ 2002) durch eine WP ersetzen würde --> dafür müsste aber erst das komplette Haus auf Fußbodenheizung umgestellt werden (derzeit haben das nur die Bäder, die Küche folgt whs. im kommenden Jahr), außerdem ist der Ölverbrauch relativ gering (ca. 1.500 - 2.000 l/a) und dient zu großen Teilen nur der Warmwasserbereitung und um das Haus nicht auskühlen zu lassen. "Richtig geheizt" wird mittels Holzkamin (Brennholz aus eigenem Garten). Was die WiRe auch noch verbessern würde, wäre ein Batteriespeicher mit EAuto. Da wird sich aber in den nächsten Jahren auch nicht viel tun (Neuwagen wurden Sommer 2018 und November 1019 zugelegt und sollen die kommenden 10 Jahre auf jeden Fall mitmachen). Die Autos werden allerdings im Sommer nur wenig bewegt (1-2 mal pro Woche zum Einkaufen und für längere Strecken, alles andere erfolgt mittels Fahrrad).
Der einzige Punkt, der die Solaranlage derzeit wirklich attraktiv macht ist der, dass das Geld auf dem Konto zur Zeit zeimlich schnell wegschmilzt und die Alternativen zur Anlage rar gesäht sind.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:200GW PV bis 2030? Das is sportlich!
Sportlich ja, aber innerhalb von 8-9 Jahren durchaus machbar (die Dachflächen sind da und bei den Speicherpreisen ist durchaus noch einiges an Potential nach unten möglich). Am Ende muss man es den Hausbesitzern nur ausreichend schmackbar machen (wenig behördlicher Aufwand und natürlich über die Wirtschaftlickeit).
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Zumindest im Handwerk brauchts eher Handwerker als Konjunkturprogramme
Da hat mir ein Freund neulich eine passende Anekdote erzählt, welche die ganze Misere eindrucksvoll beschreibt:
Er war mit seinem Stand (klassischer Handwerksbetrieb) auf einer Berufsmesse für zukünftige Azubis und hat mit einem aufgeweckten und interessiertem jungen Herrn ein Gespräch geführt, welchen er auch für sein Handwerk begeistern konnte. Gecrasht wurde das ganze dann von der auftauchenden Mutti des Jungen. Diese hat das Gespräch mit der Argumentation beendet, dass ein Handwerksberuf nichts für ihn sei und sie jetzt zum Stand einer Behörde gehen würden, weil das ja eine viel schönere Arbeit sei, die auch besser zu ihm passen würde.

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Der Energiewende-Thread

28.11.2021 um 13:01
@Bettman

Das Problem bei dir sind offensichtlich die Nebenkosten der Anlage (Statik Prüfung, Umbau der E Anlage). Wären diese nich so hoch, könntest du ne kleinere Anlage bauen und so der selbst genutzten Anteil steigern, was die Wirtschaftlichkeit erhöhen würde.

Eigentlich brauchst du aber nur einen Zählerplatz nach aktueller TAB deines Netzbetreibers, der sollte eigentlich für deutlich unter 2 Mille zu haben sein. Der weitere elektrische Anschluss von der Unterverteilung zum Wechselrichter beschränkt sich doch auf ein paar Meter Leitung und nen Leitungsschutzschalter.
Zitat von BettmanBettman schrieb:hinzu kommen noch weitere laufende kleine Kostenpunkte, zum Beispiel Mehrpreis Zweirichtungszähler, Instandhaltungsarbeiten oder erhöhter Aufwand bei Steuererklärung...
Der Zweirichtungszähler kostet zumindest bei mir nix extra, Instandhaltungsarbeiten fielen nach inzwischen gut 9 Jahren Betrieb nich an und die Steuererklärung für die PV Anlage mache ich selbst (Einkommenssteuer, Umsatzsteuer und EÜR), kostet etwa 1 Stunde pro Jahr.
Wenn du selbstständig bist, is es aber vermutlich ratsam die Steuer vom Steuerberater mitmachen zu lassen.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Sportlich ja, aber innerhalb von 8-9 Jahren durchaus machbar
Entscheidend sind da eher die fehlenden Speicher, vor allem im Sommer! Bei 200GWp drückt man dann allein per PV deutlich über 100GW ins Netz, also je nach Wochentag das 3-4fache von dem was an Last in Deutschland anfällt und dann müsste man schon alles andere komplett abschalten. Da wird man die gespeicherten Überschüsse über Nacht kaum weg bekommen und es werden Langzeitspeicher gebraucht.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Diese hat das Gespräch mit der Argumentation beendet, dass ein Handwerksberuf nichts für ihn sei und sie jetzt zum Stand einer Behörde gehen würden, weil das ja eine viel schönere Arbeit sei, die auch besser zu ihm passen würde.
Dürfte so kein Einzelfall sein. Wir (Elektroinstallationsfirma) versuchen schon seit Jahren einen ordentlichen Monteur zu finden, bislang Fehlanzeige. Auch der Versuch selbst einen auszubilden scheiterte daran, dass der Azubi nach einigen Wochen hinschmiss.
Frag ich in meinem persönlichen Umfeld beim Nachwuchs nach, will keiner von denen einen handwerklichen Beruf lernen, ich frag mich inzwischen tatsächlich ernsthaft, wer in 20 Jahren überhaupt noch im Wohnungsbau und Instandhaltung arbeiten wird?

mfg
kuno


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Der Energiewende-Thread

28.11.2021 um 16:23
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Eigentlich brauchst du aber nur einen Zählerplatz nach aktueller TAB deines Netzbetreibers, der sollte eigentlich für deutlich unter 2 Mille zu haben sein. Der weitere elektrische Anschluss von der Unterverteilung zum Wechselrichter beschränkt sich doch auf ein paar Meter Leitung und nen Leitungsschutzschalter.
Prinzipiell stimme ich dir zu. Aus versicherungstechnischen Gründen wäre mir aber eine komplette Verkabelung und Einbindung an die Blitzschutzanlage durch eine Firma lieber. Da schläft es sich besser. Gleiches gilt für die Überprüfung der Dachstatik. Da möchte ich auch nicht jedes Mal Bauchschmerzen bekommen wenn es richtig stürmt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Der Zweirichtungszähler kostet zumindest bei mir nix extra
Liegt bei unserem Netzbetreiber 25 € über Normalzähler.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Auch der Versuch selbst einen auszubilden scheiterte daran, dass der Azubi nach einigen Wochen hinschmiss
Habt ihr es mal mit der Anwerbung von Studienabbrechern aus den Bereichen Elektrotechnik, Mechatronik oder Maschinenbau versucht?
Mein damaliger WG-Mitbewohner hat 2013 sein Mechatronikstudium geschmissen und eine Elektrikerausbildung gestartet. Die waren wohl ganz zufrieden mit ihm und haben anschließend, dafür dass er sich für noch ein paar Jahre „verpflichtet“ hat, auch seinen Meisterlehrgang mitbezahlt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bei 200GWp drückt man dann allein per PV deutlich über 100GW ins Netz, also je nach Wochentag das 3-4fache von dem was an Last in Deutschland anfällt und dann müsste man schon alles andere komplett abschalten.
Vergangenen Sommer hatten wir ja immer um die 75-80 GW zwei mal im Tagespeak und dazwischen eher um die 50 GW.
Allerdings steigt der Anteil der E-Autos und auch in der Industrie wird der Stromverbrauch tendenziell eher steigen. Und das Thema Power to Gas kommt glücklicherweise auch immer mehr in Schwung. Insofern würde ich vermuten, dass man mit 200 GWp im Sommer eigentlich relativ gut durch den Tag kommen müsste. Schön wäre es natürlich, wenn die ganzen dezentralen Batteriespeicher zu virtuellen Speichern vernetzt werden würden und nicht einfach nur stumpf be- und entladen.

Übrigens ein recht interessanter Link für alle, die das Thema Zusammensetzung des Strommixes und Stromverbrauch interessiert:
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/21.11.2021/28.11.2021/today/ (Archiv-Version vom 25.05.2022)


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Der Energiewende-Thread

29.11.2021 um 22:07
Zitat von BettmanBettman schrieb:Vergangenen Sommer hatten wir ja immer um die 75-80 GW zwei mal im Tagespeak und dazwischen eher um die 50 GW.
Aber ein bisschen Wind und Wasser haben wir da auch immer noch im Netz. Dazu kommt, dass man die Überschüsse Tags über im Sommer in der Nacht nich los wird, da braucht es Langzeitspeicher und natürlich auch einen vorzeitigen Kohleausstieg, denn es wäre mal wirklich doof aus Strom Wasserstoff/Methan zu "basteln", während gleichzeitig irgendwo Strom aus dem verbrennen von Kohle erzeugt wird.

Es werden natürlich in den nächsten Jahren auch viele E Autos dazu kommen, wobei diese vermutlich überwiegend Abends/Nachts geladen werden, vermute ich mal. Mir wäre es in der Tat lieber, wenn wir Wind und PV bis 2030 jeweils um 100GW ausbauen würden, statt 200GWp in der PV.

mfg
kuno


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30.11.2021 um 14:36
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Mir wäre es in der Tat lieber, wenn wir Wind und PV bis 2030 jeweils um 100GW ausbauen würden, statt 200GWp in der PV.
Das wäre technisch definitiv eine wesentlich bessere Lösung. Gegen PV gibt es aber deutlich weniger Widerstand in der Bevölkerung, was bei der Entscheidung eine wesentliche Rolle gespielt haben dürfte.


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30.11.2021 um 18:36
Zitat von uatuuatu schrieb:Das wäre technisch definitiv eine wesentlich bessere Lösung.
Es würde sicherlich auch mehr Wertschöpfung in Deutschland stattfinden (ist nur eine Vermutung meinerseits, ich stecke diesbezüglich nicht in den Zahlen drin). Enercon ist der weltweite Marktführer, was die Herstellung von Windkraftanlagen angeht. Und auch Siemens und Nordex mischen im Ranking vorne mit. Bei PV-Modulen profitiert eher der ostasiatische Markt.

Quelle: https://www.windbranche.de/wirtschaft/unternehmen/hersteller-ranking


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30.11.2021 um 21:34
@Bettman

Was die Wertschöpfung von PV Anlagen in Deutschland angeht, siet es wohl nich ganz so übel aus, wie man vielleicht vermuten könnte. Die Fraunhofer meinen hierzu:
Trotz der hohen Importquote bei PV Modulen bleibt ein großer Teil der mit einem PVKraftwerk verbundenen Wertschöpfung im Land. Wenn man annimmt, dass 80 % der hier installierten PV-Module aus Asien kommen, diese Module ca. 50 % der Kosten eines PV-Kraftwerks ausmachen (Rest v.a. Wechselrichter und Installation) und die Kraftwerkskosten ca. 70 % der Stromgestehungskosten ausmachen (Rest: Kapitalkosten, Wartung), dann fließen über die Modulimporte knapp 30 % der Einspeisevergütung nach Asien. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der asiatischen PV-Produktion Anlagen aus Deutschland nutzt.
Quelle: https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf Seite 26

mfg
kuno


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Der Energiewende-Thread

14.12.2021 um 13:34
Muß eigentlich eine Fotovoltaik-Anlage aufs Dach? Was spricht gegen eine derartige Anlage im Garten?


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Der Energiewende-Thread

14.12.2021 um 14:41
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Was spricht gegen eine derartige Anlage im Garten?
Der Schattenwurf. Auf einem Dach hast du in der Regel viel weniger Schattenwurf als in einem Garten. Auch ist eine Anlage im Garten anfälliger für Schäden durch herabfallende Sachen oder Tiere, die darauf rumlaufen.


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Der Energiewende-Thread

14.12.2021 um 15:31
Hallo @Marfrank , hallo @alle !
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Muß eigentlich eine Fotovoltaik-Anlage aufs Dach? Was spricht gegen eine derartige Anlage im Garten?
Nun, beides wäre möglich, aber auf dem Dach wollen weniger Kids Fußball spielen als im Garten :D :D :D


Gruß, Gildonus


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Der Energiewende-Thread

14.12.2021 um 17:56
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Muß eigentlich eine Fotovoltaik-Anlage aufs Dach? Was spricht gegen eine derartige Anlage im Garten?
Auf dem Dach bekommst du außerdem eine höhere Einspeisevergütung für den von dir nicht benötigten Strom (kommt daher, dass es politisch gewollt und auch sinnvoll ist, dass Flächen genutzt werden mit denen man sonst nichts anderes anfangen könnte statt andere Flächen zu versiegeln).


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24.12.2021 um 00:01
Ich hab mal hier etwas bei zutragen zum Thema Energiewende.

Ich weiß nicht, ob das nur mir auffällt, aber mir ist seit Jahren ein Dorn im Auge, wenn ich hier im regionalen Windpark und auch bei einzelnen sehr großen Windkraftanlagen sehe, wie trotz bestem Wind einzelne Anlagen mehrfach pro Stunde offensichtlich angehalten werden.

Könnte man da nicht einfach einen passenden Speicher in Form eines Containers hinstellen (Redox flow Akku) und die Dinger durchlaufen lassen?

Wenn ich lese, wir hätten in 2021 zu wenig Wind gehabt, mag das ja sein, aber wenn der Wind einigermaßen bläst, werden einzelne angehalten. Das kann doch nicht sinnvoll sein.


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Der Energiewende-Thread

24.12.2021 um 02:02
@Forester
Für das „Anhalten“ der Anlage kann es verschiedene Gründe geben:
- bei hoher Luftfeuchtigkeit und Minusgraden besteht die Gefahr dass sich an den Rotorblättern Eiskristalle bilden die abgeworfen werden
- wenn Windrichtung so ist, dass Schall in Richtung Wohngegenden kommt, kann es zum ausschalten kommen
- zu starker Wind führt zu statischen Problemen —> Abschaltung
- negative Strompreise (da könnte tatsächlich der Speicher helfen wenn er wirtschaftlich wäre)
- irgendwo in der Sicherheitskette der Anlage liegt ein Fehler vor —> Sicherheit geht vor und je höher man eine Anlage absichert desto häufiger kommt es zu Störungen
- Schattenwurf auf Wohnbebauungen (aufgrund Sonnenstand)
- und natürlich Wartung und Imstandhaltung


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Der Energiewende-Thread

24.12.2021 um 08:08
@Bettman
Dankeschön für die Erklärungen.

Deine Punkte sind für mich alle nachvollziehbar, aber ich beobachte die Anlagen in . meinem Umkreis schon einige Jahre.

Einen Defekt kann ich natürlich von außen nicht erkennen.

Ich finde es aber für mich sehr sehr eindeutig, dass der Punkt "negative Strompreise" zutrifft und zwar deshalb:

Die Anlagen sind sehr häufig Sonntags abgeschaltet = niedriger allgemeiner Stromverbrauch.

Die Anlagen sind bei blauem Himmel fast immer abgeschaltet = viel Solarstrom im Netz.

Bei bewölktem Himmel laufen die Anlagen augenscheinlich auf Volllast.

Schattenwurf und Eisbruch kann ich ausschließen, da die Anlagen (insgesamt übrigens 20 Stück) alle im Wald und weit entfernt von Wohnbebauung stehen und ich die Abschaltungen nur bei Plus Graden beobachte.

Sturm kann ich ebenfalls ausschließen, da ich selbst ja Sturm spüren würde.

Bei einem einzelnen, auf einer Mülldeponie stehenden, habe ich den Verdacht auf einen defekt, da es seit Jahren immer fünf Minuten läuft und dann fünf Minuten steht. Das kann eigentlich nicht normal sein.

Ich vermute generell, dass Windkraftanlagen zu den gut steuerbaren zählen und deshalb häufig vom Netz genommen werden und das finde ich extrem suboptimal.


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Der Energiewende-Thread

24.12.2021 um 16:35
Zitat von ForesterForester schrieb:Könnte man da nicht einfach einen passenden Speicher in Form eines Containers hinstellen (Redox flow Akku) und die Dinger durchlaufen lassen?
Könnte man sicher , dürfte aber ein deutliches Minusgeschäft darstellen.
Wenn man den Strom nutzen möchte, statt die WEA abzuschalten, dürfte die Installation von Residuallast/leistung die bessere Alternative sein. Es gäbe ja prinzipiell die Möglichkeit Heizstäbe in bereits bestehenden Brauchwasserspeichern von Großverbrauchern (Heizkraftwerk, Schwimmbad) einzubauen und bei zu viel Leistung im Netz mit Strom statt mit Gas das Wasser zu erwärmen.
Ebenso wäre es sinnvoll reine Heizkraftwerke für Fernwärme (so wie hier ein paar hundert Meter weiter eins steht) in KWK Anlagen umzubauen. Solche Anlagen lassen sich schnell hoch und runter fahren, wenn zu viel oder zu wenig Leistung im Netz vorhanden is.

mfg
kuno


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25.12.2021 um 08:15
Interessanterweise liefen gestern ab 16:00 Uhr im Umkreis ALLE 20 Windkraftanlagen mit voller Leistung, störungsfrei und dauerhaft 🤔

Heiliger Abend ist wohl viel Strombedarf.... bekanntermaßen.

Die Idee von @kuno7 finde ich gut:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Es gäbe ja prinzipiell die Möglichkeit Heizstäbe in bereits bestehenden Brauchwasserspeichern von Großverbrauchern (Heizkraftwerk, Schwimmbad) einzubauen und bei zu viel Leistung im Netz mit Strom statt mit Gas das Wasser zu erwärmen.
Nur warum macht man das nicht?

Bei den aktuellen Strompreisen ist doch eigentlich das partielle Abschalten wahnsinn. Man müsste den Strom doch irgendwie irgendwo verbrauchen oder zwischenspeichern können.

Ein BKW gibt's hier auch, aber damit wird das Freibad beheizt, was im Winter nicht in Frage kommt 🙈

Zusätzlich haben wir auch ein sehr großes Pumpspeicher Kraftwerk in 20 km Entfernung.

Aber trotzdem werden die WEA dauernd abgeschaltet. Ich kann das nicht begreifen.

Bist du sicher, dass ein Großspeicher sich nicht rechnen würde?

Ich finde cirka 2.000.000 Euro in fünf Stunden Gewinn eigentlich ganz ordentlich.

Ganz nebenbei könnte man damit auch Solarenergie zwischenspeichern, einen Blackout fast ausschließen und im Notfall auch Strom in Nachbarländer liefern, für gutes Geld.

Ganz nebenbei wäre auch die Netzstabilität und die Betriebssicherheit deutlich verbessert.

Quelle:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Teslas-Riesenakku-in-Australien-macht-sich-bezahlt-4259373.html


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Der Energiewende-Thread

25.12.2021 um 08:31
@kuno7
Habe zu dem Thema noch etwas auf DW gefunden. Scheinbar ist das so wie ich es mir wünsche, bzw um das Problem was ich geschildert habe zu eliminieren, so auch geplant.
Um über den Bedarf hinaus verfügbaren Ökostrom zu "bunkern", setzen diverse Unternehmen auf Großbatterie-Anlagen - entweder aus ausgedienten oder neuen Batterien von Elektroautos. Gleich drei solcher Anlagen befinden sich in Nordrhein-Westfalen.
Quelle:

https://m.dw.com/de/neue-stromspeicher-braucht-das-land/a-56588702

Besonders sinnvoll und positiv empfinde ich die Verwendung von gebrauchten Akkus aus Elektroautos die vielleicht nur noch 50-70% der ursprünglichen Kapazität haben und so nochmal ein Jahrzehnt oder länger ihren Dienst tun können.

Stichwort: Nachhaltigkeit

So kommen manche Akkus wohl locker auf 20 Jahre Lebensdauer.


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Der Energiewende-Thread

25.12.2021 um 11:34
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ebenso wäre es sinnvoll reine Heizkraftwerke für Fernwärme (so wie hier ein paar hundert Meter weiter eins steht) in KWK Anlagen umzubauen.
Ist eigentlich in der Regel schon überall realisiert. Die paar Heizwerke die es noch gibt dienen der Spitzenlastabsicherung oder Redundanz und laufen wenige hundert Vollbenutzungsstunden im Jahr. Oder es sind kleinere Anlagen mit grüner Energie bei denen sich ein KWK Prozess noch nicht lohnt (zum Beispiel unter 5 MW Hackschmitzel). Die Bereitstellung von Fernwärme aus fossilen Energiequellen mit einem KWK-Anteil von weniger als 50% ist aufgrund der Netzverluste eigentlich nicht mehr vertretbar.
Noch mal an der Stelle ein Hinweis zu den Begrifflichkeiten:
- Kraftwerk dient der Stromerzeugung
- Heizwerk dient der Wärmeerzeugung
- Heizkraftwerk dient der gekoppelten Erzeugung von beidem
Zitat von ForesterForester schrieb:Besonders sinnvoll und positiv empfinde ich die Verwendung von gebrauchten Akkus aus Elektroautos die vielleicht nur noch 50-70% der ursprünglichen Kapazität haben und so nochmal ein Jahrzehnt oder länger ihren Dienst tun können.
Das könnte vor allem für Eigenheimbesitzer und ihre PV-Anlage interessant werden.
Zitat von ForesterForester schrieb:Ich finde cirka 2.000.000 Euro in fünf Stunden Gewinn eigentlich ganz ordentlich.
Nehmen wir mal an, du hast einen Stromspeicher mit einer Kapazität von 5 MWh. Der Speicher wird bei niedrigen Strompreisen geladen und bei hohen Preisen entladen. Du schaffst damit ungefähr 600 Be- und Entladezyklen im Jahr und machst im Schnitt pro kWh 10 Cent Gewinn.
Dann fährst du im Jahr einen Gewinn von 5.000 kWh x 0,1 €/kWh x 600 = 300.000 € ein.
Davon sind die Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten abzuziehen. Die Investition liegt bei etwa 3-5 Millionen Euro. Das ist kein gutes Geschäft.
Wir haben in der Firma (Energiewirtschaft) vor ein paar Jahren auch einen Batteriespeicher mit 10 MWh errichtet. Trotz enormer Förderungs- und Forschungsgelder kommt die Anlage nicht in die schwarzen Zahlen.


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Der Energiewende-Thread

25.12.2021 um 12:54
Zitat von ForesterForester schrieb:Bist du sicher, dass ein Großspeicher sich nicht rechnen würde?
Ich gehe mal davon aus, wenn es sich lohnte, würde es auch gemacht. Der Strompreis für den Endverbraucher mag relativ hoch sein, der Preis an der Strombörse is aber eher zu niedrig.
Die Rechnung von @Bettman zeigt es ja auch ganz gut.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ist eigentlich in der Regel schon überall realisiert.
Naja, ich denke schon, dass wir noch reichlich Optimierungspotential haben. Bei der Gebäudeheizung sollte es mehr in Richtung Wärmepumpe und Fernwärme gehen, bei der Stromerzeugung mehr Richtung GUD mit KWK, um die Last und die Leistung im Netz zu flexibilisieren.
Das is letztlich günstiger und effizienter als der Ausbau von Speichern, die wir später allerdings auch vermehrt brauchen.

mfg
kuno


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Der Energiewende-Thread

25.12.2021 um 14:39
@Bettman
Danke für die konkreten Daten und Zahlen aus der Praxis. Finde ich sehr interessant.

Ich glaube dennoch, dass wir ohne solche Speicher die Energiewende nicht schaffen werden und zusätzlich dass so eine Anlage sich in Zukunft wohl wirtschaftlich rechnen wird, weil erstens die Speicher immer billiger werden und zweitens die Differenz zwischen günstigem/negativen Preisen und Hochpreiszeiten (Dunkelflaute) höher werden wird.

Wenn man bei deiner Rechnung anstatt von 3-5 Millionen Investitionen nur noch 1 Millionen hätte und der Gap zwischen billig und teuer 20 Cent wäre, dann würdest du ganz schnell schwarze Zahlen schreiben.

Davon abgesehen wird die Kohle und Gas Verstromung ja auch tendenziell immer teurer wegen den CO2 Abgaben.

Meiner persönlichen Meinung nach geht an noch viel mehr großen UND auch kleinen dezentralen Speichern kein Weg vorbei.

Das bestätigt auch der von mir verlinkte Artikel bzw die Erfahrung der Australier die wohl schon ordentlich Geld verdienen.

Die Engländer haben jetzt immerhin schon einen Großspeicher mit fast 200 MWh.

https://energyload.eu/stromspeicher/grossspeicher-batterieparks/tesla-megapack-england/

Mal schauen was die für Erfahrungen sammeln.


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