Haben Elektrogeräte ein eingebautes Verfallsdatum?

@-sickboy-
Apple hat da einen Recycling Roboter namens Daisy entwickelt, der in der Lage ist die Geräte in die Einzelteile zu zerlegen, wodurch sie Ressourcen und ggf. Ersatzteile zurückgewinnen können.
https://9to5mac.com/2018/04/19/apple-daisy-robot-earth-day-giveback/

Außerdem spenden sie für jedes recycelte Gerät an Conservation International.

@Fennek
Natürlich nur, weil Apple auf keinster Weise irgendeinen Gewinn daraus zieht. /Ironie
Naja, immerhin ein Anfang

Sagt aber noch nix aus, was mit den Sachen passiert.
Wenn die nach Ghana, Indien, Kambodscha oder so gehen und dort mit Chemikalien aufbereitet werden, ist auch keinem geholfen.

Aber das führt alles zu weit.

Consumer electronics sind allen Dingen eins. Müll. Und das ziemlich zügig.

Und solange wir keine gute Lösung dafür haben, was wir damit tun, sollten wir sie entsprechend hoch besteuern.

@-sickboy-
Natürlich werden die da auch einen Gewinn draus ziehen. Es ist halt immerhin mal ein erster Schritt.

Im Aachener ADIR Recyclingverfahren für seltene Erden will man jetzt auch seltene Erden aus Elektroschrott zurückgewinnen:
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/neues-recyclingverfahren-fuer-rohstoffe-und-seltene-erden-13372540

Dabei sollen automatisierbare Prozesse ein modernes Recycling von alten Elektrogeräten ermöglichen. Spezielle Maschinen für die automatisierte Zerlegung und Entstückung sollen in unterschiedlichen Bearbeitungsstufen Lasertechnik, Robotik, moderne Bildverarbeitung und Informationstechnologie miteinander verknüpfen.

Roboter zerlegen Roboter und dahinter bauen dann Roboter neue Roboter. Robocycling.

Klar, warum nicht. Sowas ist sehr unterstützenswert.

Auch heißen seltenene Erden sicher nicht ohne Grund so.

Geopolitisch würde es uns unabhängiger machen.
Umweltschutz, u.u.u

-sickboy- schrieb:Auch heißen seltenene Erden sicher nicht ohne Grund so.

Stimmt, in den "Anfangsjahren" kannte man kaum Vorkommen und sie waren schwer darzustellen;)

@alibert
Okay, gut :)

Ich meine mich zu erinnern, das China die größten Vorkommen von eben diesen besitzt und gut darüber wacht.
Deswegen schrieb ich oben, dass uns ein Recycling dieser S.E. geopolitisch unabhängiger machen würde.
Tatsächlich bin ich davon ausgegangen, dass die Vorkommen selten wären...

Ich hatte – mit Ausnahme von meinem ehemaligen Staubsauger immer Glück mit meinen Elektrogeräten.

Seit meiner Jugend kaufe ich sämtliche Haushaltsgeräte bei einem kleinen, altmodischen Händler.
Dort gibt es noch eine ordentliche, ehrliche Beratung. Die Preise sind nur unwesentlich höher als im Internet. Auf Wunsch werden alle Geräte zugestellt, montiert, eingestellt und erklärt.

Wie gesagt, alle Geräte, die ich dort kaufte sind zuverlässig und langlebig.
Den (mittlerweile außer Dienst gestellten) Staubsauger habe ich nicht dort gekauft, den hat sich mein Partner von einem Vertreter für gewerbliche Profigeräte (in seiner Firma) andrehen lassen. Ich war damals entsetzt, als er mit diesem angeblich so tollen, guten Gerät daher kam – nach nur vier Jahren war er kaputt – meinen aktuellen Staubsauger habe ich selbstverständlich in meinem Stammladen gekauft, er funktioniert einwandfrei!

Mein Partner musste mir versprechen, dass er niemals mehr ein Elektrogerät daher bringt, welches nicht von meinem Stammladen stammt!


Es gibt also doch noch langlebige Geräte, man muss nur wissen, wo man diesbezüglich gut beraten wird.

Bei Handys bin ich sogar froh, wenn nach zwei Jahren der Akku schwächelt - dann habe ich einen Grund ein neues zu kaufen!!! Bei Handys machen mir aktuelle Geräte (im Unterschied zu Haushaltsgeräten) einfach mehr Freude.

Fennek schrieb am 07.02.2019:@-sickboy-
Apple hat da einen Recycling Roboter namens Daisy entwickelt, der in der Lage ist die Geräte in die Einzelteile zu zerlegen, wodurch sie Ressourcen und ggf. Ersatzteile zurückgewinnen können.
https://9to5mac.com/2018/04/19/apple-daisy-robot-earth-day-giveback/

Außerdem spenden sie für jedes recycelte Gerät an Conservation International.

Die Punkte mit dem Recycling Roboter (davon höre ich zugegebenermaßen zum ersten Mal) und mit den Spenden an Conservation International sprechen natürlich für Apple. Trotzdem kosten auch ihre Geräte doch ordentliche Sümmchen (es sei denn, es gibt eine Vertragsverlängerung, aber auch hier zahlt man das dann wiederum mit den Rechnungen zurück) und dann würde man sich eigentlich wünschen, dass das eine Investition über Jahre ist...

kakadu1982 schrieb:dann würde man sich eigentlich wünschen, dass das eine Investition über Jahre ist...

Wie bereits erwähnt leistet mein altes iPhone 4 von 2010 heute noch treue Dienste. Nur ist die Hardware nun inzwischen so alt, dass neue Software nicht mehr drauf läuft. Also aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Geräte sehr lange halten. Nur nutzt es einem in dem Fall nichts, weil sich Hardware in Smartphones und parallel Software so rasant weiterentwickeln, dass die alte Hardware nicht mehr mithalten kann. Also realistisch gesehen hat ein iPhone nach 5 Jahren etwa leistungstechnisch ausgedient, wenn man mehr möchte als telefonieren, texten und was surfen.

Auf meinem iPad Mini 2 von 2013 kann ich immerhin noch Hearthstone spielen.

schwede70 schrieb am 24.05.2012:Warum gehen viele Elektrogeräte ausgerechnet kurz nach Ablauf der Garantie kaputt? Gibt es womöglich ein eingebautes Verfallsdatum?

Des denke ich kaum, dass man dies mit Absicht macht.
Die Garantie ist immer 2/3 Jahre, egal bei welchem Gerät etc

BossMeng schrieb:Die Garantie ist immer 2/3 Jahre, egal bei welchem Gerät etc

Und garantiert kannst du 3/4 Jahre neue Geräte kaufen. Macht wirtschaftlich Sinn.

FirstOrder schrieb:Macht wirtschaftlich Sinn.

Sicher macht es das aber auch nicht zwangsläufig

BossMeng schrieb:Sicher macht es das aber auch nicht zwangsläufig

Für die hersteller schon. Frag mal Henry Ford.

BossMeng schrieb:Des denke ich kaum, dass man dies mit Absicht macht.

Lies mal hier: Phoebuskartell
Ist ein, im wahrsten Sinne des Wortes, alter Hut.
Damals fand man, dass Glühbirnen keine 1.000.000h halten sollen.

Oh okay, Danke für den Link und die Aufklärung !

-sickboy- schrieb:Lies mal hier: Phoebuskartell
Ist ein, im wahrsten Sinne des Wortes, alter Hut.
Damals fand man, dass Glühbirnen keine 1.000.000h halten sollen.

@Fennek vielen Dank für deine Antwort und ich entschuldige mich auch hier, dass ich erst jetzt wieder darauf zurückkomme. Das heißt, dass du bei deinem iPhone vermutlich seit Jahren keine Updates mehr durchführst. Lassen sich die Updates leicht unterbinden? Und mir persönlich geht es oft auch ums Fotografieren... das wäre dann nicht mehr leicht machbar oder?

-sickboy- schrieb am 23.02.2019:Damals fand man, dass Glühbirnen keine 1.000.000h halten sollen.

Man kann Glühbirnen bauen, die so lange halten, ABER die wird niemand kaufen wollen, weil sie noch wesentlich unefizienter wären als die 1000-Stunden-Glühbirne.

Suppenhahn schrieb:Man kann Glühbirnen bauen, die so lange halten, ABER die wird niemand kaufen wollen, weil sie noch wesentlich unefizienter wären als die 1000-Stunden-Glühbirne.

Klar, heute sicher nicht. Die Entscheidung fiel jedoch bereits bei der Einführung.
Damals machte man sich keine großen Gedanken über Effizienz.

Genau, das denke ich ebenfalls... als die Glühbirnen erfunden wurden, hat sich denk niemand großartige Gedanken zum Thema Effizienz gemacht. Deswegen haben sich jene Leute, die sich Glühbirnen leisten konnten, ohne zu Überlegen welche gekauft.

Habe darüber auch mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo es um die Entwicklung der Wegwerfgesellschaft ging, wie entstanden Glühbirnen, Damenstrumpfhosen und solche Sachen des täglichen Gebrauchs? Zuerst hat man versucht, die Haltbarkeit zu verlängern, damit die Kunden auch Qualität für Ihr Geld erhalten und dann hat man festgestellt, daß man dann ja "gar keinen Gewinn" mehr macht, wenn alles so lange hält....
Also hat man die Entwicklung wieder umgekehrt, so daß sie nur noch eine Zeit lang halten, dann kaputt gehen und man nach Möglichkeit die betreffende Ware neu kaufen muss, wenn man es nicht reparieren kann.