Mordfall Mehtap Savasci

tenbells schrieb:Dieser Begriff Ehrenmord in diesen zusammenhang ist jetzt nur aufgekommen weil das Opfer Türkischstämmig ist und weil der Bruder sie getötet hat.
ich denke nicht das dieser Mord ein typischer Ehrenmord ist, weil:
MS schon geschieden war und auch nicht mehr den Jungfräulichen Klischee entspricht.
MS schon lange in einer Beziehung mit dem verheirateten Mann war.
MS vorher etwas von einer Entäuschung gepostet hat.

Dass es nicht erweisen ist, ob es ein Ehrenmord ist ist richtig.
Es ist aber bekannt, dass der verhaftete Bruder oft Streit wegen des Lebensstils seiner Schwester anfing. Zuletzt 3 Tage bevor er sie umbrachte, wie es scheint.

Ehrenmord betrifft nicht nur junge Frauen in der Zeit des Erwachsenwerdens.
In der Türkei sind etwa 40% der Opfer von Ehrenmord Männer und viele sind älter als 20 oder 25 Jahre. Er wird z.B. auch oft ausgeübt um andere Verbrechen zu verschleiern.

Ob die Wahrheit ans Licht kommen wird, ist so die Frage. Wenn es ein Ehrenmord war, wird der Täter schweigen, oder maximal das zugeben, was soundunso erwiesen ist, in Hoffnung auf ein milderes Urteil.
Ein familiäre Vertrickung würde er vermutlich bis ziemlich sicher leugnen, das war bei anderen Fällen auch stets so (siehe Hatan Sürücü). Da müssten die Ermittler sich noch bemühen relevant Spuren zu sichern, um das zu belegen oder aber auszuschliessen.

Aber man muss erst abwarten. Schätzungsweise wird der Prozess Ende Frühjahr 2015 starten, würd ich mal vermuten.

Mir erschließt sich nicht ganz, wie man den Ablauf einer Beerdigung kritisieren kann. Jeder würde eine andere Gestaltung der Trauerfeier vornehmen.

Vielleicht ist der Bürgermeister an die Familie heran getreten und wollte eine Rede halten. Vielleicht wollte die Familie es nicht.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass alle näher Stehenden noch unter Schock stehen. Da ist eine Beerdigung eine grosse Belastung und manch einer zieht die zurück haltende Variante vor.

Innerhalb der Familie hoffe ich schon für die Tochter, findet man einen Weg, die Dinge aufzuklären.

@Feelee

Feelee schrieb:Mir erschließt sich nicht ganz, wie man den Ablauf einer Beerdigung kritisieren kann. Jeder würde eine andere Gestaltung der Trauerfeier vornehmen

Das kann man ganz einfach - indem man einfach das macht, was ich getan habe! Man schildert den persönlichen Eindruck - nicht mehr und nicht weniger. Und da es üblich ist, das auf Trauerfeiern etwas zum Verstorbenen gesagt wird, etwas über das "Wirken" des Verstorbenen sein "Leben" etc. ist es eigentlich umso unverständlicher das eben genau das hier nicht passiert ist!

@Feelee

Feelee schrieb:
Mir erschließt sich nicht ganz, wie man den Ablauf einer Beerdigung kritisieren kann. Jeder würde eine andere Gestaltung der Trauerfeier vornehmen

Ich stimme dir zu. Es liegt im Ermessen der Angehörigen die Trauerfeier zu gestalten und es ist eine Privatangelegenheit.

Ich denke da an was ganz banales als motiv.die pflege der Eltern. Die trauer derer das sich die tochter nicht um sie kümmert. Dags hat den Bruder verrückt gemacht. Dann auch noch am bajram den freund vorgefunden obwohl die eltern suf sie warteten. Hass pur. Mein szenario.

Anevay schrieb:Ich stimme dir zu. Es liegt im Ermessen der Angehörigen die Trauerfeier zu gestalten und es ist eine Privatangelegenheit.

Grundsätzlich kann ich dir und deiner Vorschreiberin da Zustimmung gewähren - da es aber einen gewissen offiziellen Charakter hat/hatte wäre es eben schön gewesen wenn man das Leben der Verstorbenen noch einmal mit einer Ansprache "gewürdigt" hätte - besonders im Anbetracht der Tatsache das Mehtap einen völlig sinnlosen Tod gestorben ist -erstens weil es so wie es derzeit ausschaut ein Mord war - und zweitens, weil es scheinbar "niedere Beweggründe" waren die zu diesem Tathergang (Mord) beigetragen haben. Auf einer Beerdigung die mehr oder weniger öffentlich abgehalten wird ist es in der Regel üblich das ein "paar Worte" gesagt werden - privat hin oder her! Man hätte das ganze Begräbnis auch im engsten Kreis der Familie abhalten können - sozusagen ganz still und leise für sich, das bei soetwas keine große Ansprache gehalten wird ist klar - bei einem Begräbnis dem aber der Oberbürgermeister beiwohnt (offizieller Charakter) hätte ich das aber irgendwo erwartet und es wäre schön gewesen.
Das hat in diesem Fall mit "Privatangelegenheit" nicht mehr viel zu tun - so etwas nennt man auch "ein Zeichen" setzen.

@pfeffer68
..und wie kommst Du ausgerechnet auf dieses Motiv und Szenario..?!
Hast Du irg.welche belegbaren Anhaltspunkte dafür..wie meinst Du sonst über das Privatleben von
Mehtap so zu urteilen und zu richten..kanntest Du sie persönlich..wahrscheinlich nicht oder??

@Phantom2
..Und ich war leider nicht bei der Beisetzung mit dabei, aber ich kannte ja Mehtap auch nicht per-
sönlich...aber eine kleine offizielle Ansprache hätte bestimmt auch der Tochter,.der Familie u den
Freunden gut getan!
Aber vorher fand doch auch gemeinsames Gebet und eine Trauerfeier an der Moschee am Mattenberg statt..wo nur die türkische Gemeinde gemeinsam mit der Familie Abschied nahm und an Mehtap
gedachte..??

Es wurde eine Tochter beerdigt, aber sie wurde vom Bruder, den man ebenso liebte, getötet.
Als Außenstehender ist es leicht, vorauszusagen, wie man sich verhalten würde. Als Familienmitglied mag es sehr viel komplizierter sein - denn es gibt auch einen geliebten Menschen, der einen furchtbaren Fehler gemacht hat, und sehr lange dafür büßen muss.
Man kann wohl kaum darüber urteilen, wie sich die Verwandten beim Begräbnis verhalten.
Ich musste bei der Beisetzung meines Vaters auch lachen ... zwischen Tränen.

@FF

FF schrieb:Ich musste bei der Beisetzung meines Vaters auch lachen ... zwischen Tränen.

Ja, Übersprungshandlungen sind nicht ungewöhnlich.

Gibt doch keine Verhaltensregel und wie sie sich gefühlt haben, kann hier wohl niemand wissen.

FF schrieb:Man kann wohl kaum darüber urteilen, wie sich die Verwandten beim Begräbnis verhalten.
Ich musste bei der Beisetzung meines Vaters auch lachen ... zwischen Tränen.

Lieber FF ...

das ist auch nichts ungewöhnliches - das kenne ich sogar gut! Ich gehe aber stark davon aus das dein Vater nicht ermordet wurde ...???

LG vom Phantom

@Phantom2
Trotzdem ist es Hörensagen.
Ich würde darauf keinen Pfifferling geben.

FF schrieb:Trotzdem ist es Hörensagen.
Ich würde darauf keinen Pfifferling geben.

Was ist "Hörensagen"? Klär mich bitte auf was du damit meinst!

LG vom Phantom

@Phantom2
@FF
..Ja das würde mich auch einmal sehr interessieren was Du unter" hörensagen"verstehst und meinst..??

@Kris.neugierig
@Phantom2
Darunter versteht man, dass die Information nur darauf beruht, dass jemand jemandem etwas erzählt hat. ("Jemand hat gesagt, dass ... " "Ich habe gehört, .......")

Es gibt keine Beweise dafür, es könnte auch ein Gerücht oder sogar eine falsche Information sein, oder die genauen Umstände werden falsch oder gar nicht dargestellt.

Ich finde, eine Familie muss die Beerdigung eines Angehörigen so planen, wie sie es selbst für richtig hält. Ich finde diese Lobhudelei auf Verstorbene ehrlich gesagt auf Beerdigungen oft ziemlich verlogen, ich steh da auch nicht so drauf und in unserer Familie wurde das auf Beerdigungen auch nie so zelebriert. Wir haben keine Heiligen zu Grabe getragen, auf den Beerdigungen wurde dann immer nur auf den Tod eingegangen und die Hinterbliebenen, ihren Schmerz, ihr Vermissen - aber eine Rede auf den Toten, wie toll er war, würde man in meiner Familie auf den Beerdigungen auch vergeblich suchen.

Ich weiß auch nicht - ist das vielleicht eine typisch deutsche oder christliche Sache bei Beerdigungen? Meine Familie stammt aus Jugoslawien, hier haben wir eine türkische Familie - evtl. ist das einfach je nach Kultur auch gar nicht gängig mit der Lobrede auf den Verstorbenen?! Also, wir Jugoslawen sind dazu einfach zu ehrlich. ;)

@Kris.neugierig
ich weiss das am tag des streites also am 4.10. morgens beim beiramgebet der vater sehr schlimm über mehtap geredet hat. das sie sie nicht besuchen kommt um nix kümmert nur ihr eigenes leben im kopf hat etc.das hat der tv mitbekommen da er dabei war.und das auch noch vor der gemeinde.
er hat wohl auch ganz schlimm geflucht. naja ich hab den vater gesehen kann kaum noch laufen und ist zittrig.so alte menschen sind wohl sehr sensibel und fühlen sich leicht alleingelassen.
das könnte für mich ein auslöser gewesen sein. da das liebes leben von mehtap kein geheimniss war
( 12 jahre geschieden 7 jahre beziehung )so denke ich nicht das es ein ehrenmord war.
das ego könnte den tv nicht gepasst haben.

@FF
@diegraefin

FF schrieb:Darunter versteht man, dass die Information nur darauf beruht, dass jemand jemandem etwas erzählt hat. ("Jemand hat gesagt, dass ... " "Ich habe gehört, .......")

Es gibt keine Beweise dafür, es könnte auch ein Gerücht oder sogar eine falsche Information sein, oder die genauen Umstände werden falsch oder gar nicht dargestellt.

Hallo FF ...

das erklärt leider immer noch nicht in welchem Zusammenhang du deinen Post geschrieben hast - bitte erkläre das für mich und alle mitlesenden, das wäre fein. Was "Hörensagen" bedeutet ist mir durchaus geläufig - nur eben der Zusammenhang bzw. der Bezug den du herstellen möchtest, der fehlt mir irgendwie.

Comtesse schrieb:Wir haben keine Heiligen zu Grabe getragen, auf den Beerdigungen wurde dann immer nur auf den Tod eingegangen und die Hinterbliebenen, ihren Schmerz, ihr Vermissen - aber eine Rede auf den Toten, wie toll er war, würde man in meiner Familie auf den Beerdigungen auch vergeblich suchen

Ich glaube ich drücke mich etwas undeutlich aus!? Anders kann ich mir deine Reaktion nicht erklären. Es geht nicht um "Lobhudelei" und irgendwelches dämliches "Sing-Sang" sondern es geht darum, das eine Ansprache (eine ernst zu nehmende) an die Angehörigen, Freunde und Bekannten gerichtet wird/wurde. Das ist leider nicht passiert! In Anbetracht der Tatsache das Frau Mehtap Savasci nicht auf tragische Weise an einer Erkältung, Grippe oder anderen Krankheit verstorben ist, sondern kaltblütig ermordet wurde wäre es sicherlich von Vorteil gewesen (für alle Beteiligten) eine Trauerfeier dementsprechend zu organisieren und zu gestalten! Wenn schon der Oberbürgermeister erscheint kann und darf man davon ausgehen, das dieses "Begräbnis" nicht als Begräbnis "im engsten Kreis der Familie" zu betrachten ist! Das Verhalten der Familie ist leider für viele nicht nachvollziehbar - man könnte es euphemistisch ausgedrückt als "ungeschickt" bezeichnen - die eigentlich passende Wortwahl möchte ich dem Forum ersparen!
Ich gehe davon aus, das du nicht bei der Beisetzung anwesend gewesen bist, richtig?

Comtesse schrieb:evtl. ist das einfach je nach Kultur auch gar nicht gängig mit der Lobrede auf den Verstorbenen?!

Davon distanziere ich mich - es geht nicht um eine "Lobrede"!!! Um der Sache einen gewissen "Nachdruck" zu verleihen bezeichne ich es einmal so wie es die "Jugoslawen" machen die zu ehrlich für Lobhudeleien sind ...

"Es wäre schlau gewesen von der Familie dem ganzen mehr Rahmen und Würde zuteil werden zu lassen, auch unter Zuhilfenahme einer Ansprache oder Rede - so wie es geschehen ist, hatte es eher den Charakter eines schnellen "verscharrens" ... Ich glaube ehrlicher kann und braucht man es nun wohl nicht auszudrücken!
Die Art und Weise wie das Begräbnis abgelaufen ist, nährt nur die Gedanken daran das es scheinbar einigen Menschen recht gleichgültig zu sein scheint was mit Mehtap passiert ist - und auch hier wiederhole ich mich -
Das sind keine Empfindungen die nur meinem Kopf entspringen - sondern klar und deutlich getroffene Aussagen von anwesenden Trauergästen - leider!!!

was mich bei der trauerfeier berührt hat war die aussage vom vater " begrabt mich bitte mit meiner tochter " das werden deutsche trauergäste nicht verstanden haben.