Anklage erhoben (versuchter Mord) gegen Moderatorin Natalie L.

@Neusser1988

Neusser1988 schrieb am 22.07.2015:Was ich mir vorstellen kann ist, dass sie durch die Vertuschungsversuche ganz klar dafür Anlass gibt, ihr unterstellen zu können, dass sie wusste bzw dachte, dass sie das Opfer tödlich verletzt hat...

Das beweist auch, dass sie sich nicht mal die Mühe gemacht hat, auszusteigen und nach dem Verletzten zu schauen. Ihr Führerschein scheint ihr wichtiger als das Leben eines Menschen gewesen zu sein.

Es gibt einen neuen Artikel zu dem Thema in der Bild:

http://www.bild.de/regional/berlin/natalie-langer/lausitz-luder-wegen-mord-vor-gericht-43341936.bild.html

Es dürfte genug Zeugen geben, die sie die Nacht hindurch gesehen haben. Und ich mag auch nicht so recht glauben, das sie vorher noch nie besoffen gefahren ist, nur ist diesmal ein schlimmer Unfall passiert.

Neuer Artikel von Heute:

http://www.bild.de/regional/berlin/mord/lausitz-luder-wegen-mordes-vor-gericht-44474600.bild.html

Sie kann sich also an nichts erinnern...

Verstehe nur nicht wo der "versuchte Mord" bei einer Suffahrt liegt...

Versuchter Mord durch UNTERLASSEN, steht doch in dem Artikel.

@Bernd_00

Also für mich ist versuchter Mord, wenn sie ihn mit einem Messer hinterher gerannt ist oder sie ihn mit dem Auto auf Grünflächen verfolgt hat um ihn endlich zu überfahren. Für mich ist "Mord" und "UNTERLASSEN" ein Widerspruch an sich...

Suinx schrieb: Für mich ist "Mord" und "UNTERLASSEN" ein Widerspruch an sich...

vor dem Gesetz aber nicht

Auch in diesem Fall lautete die Anklage auf versuchten Mord, da Fahrerflucht vorlag:
http://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/handy-am-steuer-und-fahrerflucht--urteil-lautet-auf-versuchten-mord---radfahrer-getoetet-6565386.html
Ob man NL die versuchte Vertuschung nachweisen wird können, wird sich ja alsbald im Prozess zeigen.
Aber, wenn Fahrerflucht bei einem Beschuldigten als versuchter Mord gewertet wird, dann muss dies auch für den anderen Angeklagten gelten. So konsequent sind - zumindest - die deutschen Gerichte.

Bernd_00 schrieb:vor dem Gesetz aber nicht

Finde ich absurd! Denn ein Terrorist der Leuten die Kehle durchschneidet wird ganauso behandelt wie jemand der unter Alkohol jemand anfährt...

Wohlgemerkt, bei der sms-schreibenden Autofahrerin lautete die Anklage auf versuchten Mord, obwohl das eine Unfallopfer starb, siehe Artikel zu oben gepostetem link.

Die Anklage ist in der Tat ungewöhnlich und es ist keineswegs sicher, dass das Gericht einen versuchten Mord finden wird.

Aber juristisch ist das eine mögliche Konstruktion. Man muss dabei aber genau aufpassen, was hier bestraft wird: die eigentliche "Suffahrt" ist es nicht. Die wäre entweder fahrlässige Tötung (oder in diesem Fall fl. KV) oder allenfalls ein Totschlag.

Das heisst also, wäre das Opfer hier durch den Zusammenstoss mit dem PKW direkt getötet worden, hätte die Anklage höchstens Totschlag, vermutlich aber nur auf fahrlässige Tötung gelautet.

Nun ist hier aber etwas anderes passiert: Das Opfer ist durch den Anstoss schwer verletzt worden. Man legt der Fahrerin jetzt zu Last, dass sie ausgestiegen ist, sich das Opfer angeschaut hat, 1. erkannt hat, dass der Mann dringender Hilfe bedürftig ist und dass sie, 2. um ihre Trunkenheitsfahrt zu verdecken, in dem Moment entschieden hat, ihm diese Hilfe zu verweigern (unterlassen) damit sie nicht für den Unfall verantwortlich gemacht werden kann, und dabei 3. wissentlich in Kauf genommen hat -ja im Prinzip gehofft hat - dass er wegen ihrer unterlassenen Hilfeleistung stirbt.

So kommt die Anklage des versuchten Mordes zu Stande.

Jeden dieser drei Punkte muss die Staatsanwaltschaft aber nachweisen. Das ist gar nicht so einfach. Man darf gespannt sein.

@Rick_Blaine
Sehr gut ausgefuhrt. Zusätzlich hat man als belastende Indizien noch das Nachtatverhalten.

@Rick_Blaine

Sehe ich auch so. Der Tatbestand von "Mord" ist ja "vorsätzlich" und ich sehe hier überhaupt keinen Ansatz, dass die Beschuldigte ihn auch im entferntesten Sinne umbringen wollte. Vielmehr ging es ihr bei der Fluch um den Führerscheinerhalt bzw. um mögliche Bußgelder. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass man "Mord" bzw. "Versuchter Mord" so niedrig ansetzt -wie soll man dann über terroristische Schlachter urteilen und der Tat eine gerechte Strafe entgegen bringen?

@Suinx

In Deutschland ist der Tatbestand Mord nicht "vorsätzlich".
Der Vorsatz ist hier kein Tatbestandsmerkmal für Mord. Ich weiß gar nicht, wie oft man das hier noch schreiben muss.

Im Gegensatz dazu ist "die Verdeckung einer Straftat" (hier also die Trunkenheitsfahrt) ein Mordmerkmal.

@Suinx

Wenn man sich auf allen Vieren kriechend derart besoffen noch hinters Steuer setzt und fährt, muss doch quasi damit rechnen, dass er einen tödlichen Unfall provozieren kann. Ob zum eigenen Nachteil, oder dem Nachteil eines anderen.

@E_M
@Suinx
Ob besoffen oder nicht in dem Moment, wo du ein Unfallopfer einfach liegen lässt, nimmst du in Kauf, dass es aufgrund deiner unterlassenen Hilfeleistung seinen Verletzungen erliegt.

dike schrieb: dass es aufgrund deiner unterlassenen Hilfeleistung seinen Verletzungen erliegt.

Das ist aber kein Mord! Mord ist für mich 100 Messerstiche in den Rücken...;)

@Suinx
Im betreffenden Prozess wird die Definition von Mord lt deutschm Strafrecht zur Anwendung kommen und nicht deine.

@dike

Ja, und daraus wird nichts werden....Weil es kein Mord war, auch kein versuchter...

@Suinx
Findest Du es nicht selber langsam albern was Du da von Dir gibst?
Ich kann auch 20 mal schreiben es ist keine Geschwindigkeitsübertretung wenn ich 10 km/h zu schnell bin. Das Gesetz sieht es halt nun mal anders!
Die Anklage lautet auf versuchten Mord durch Unterlassen und da sind irgendwelche Vergleiche mit Terroristen schlicht und ergreifend lächerlich und nicht angebracht!