Zakia M. (28), 1994 tot in einem Wasserloch bei Gifhorn gefunden

mUePEt353 schrieb:Ich vermute, dass Zakia M. zu keiner Zeit den Mantel trug. Des Mantels einziger Zweck war, dass er auf dem Wirtschaftsweg bei Eickhorst entdeckt werden sollte, denke ich.

Interessante These.
Deine These wird sicherlich von den Ermittlern überprüft worden sein ob sich Spuren von Zakia M an dem Mantel befanden.

Suinx schrieb am 07.09.2015:Gemessen an der Gewalt die der Frau zugefügt wurde ist der Mantel verdächtig unbeschadet davon gekommen. Dass man ein Verbrechen (mit Mantel) begeht und danach den Mantel auszieht halte ich für sinnlos.

Der Mantel war wahrscheinlich eine Art Wegweiser zur Leiche.

Wenn meine Theorie passt, dann wurde nicht nur ein Mord verübt, sondern gleichzeitig eine weitere Person gewaltig gelinkt...

mUePEt353 schrieb:Gemessen an der Gewalt die der Frau zugefügt wurde ist der Mantel verdächtig unbeschadet davon gekommen. Dass man ein Verbrechen (mit Mantel) begeht und danach den Mantel auszieht halte ich für sinnlos.
Der Mantel war wahrscheinlich eine Art Wegweiser zur Leiche.

Der Mantel wurde getrennt von der Leiche weggeworfen.
Hier im Thread wurde vermutet, dass Zakia M den Mantel im Auto nicht anhatte.
Wenn sie ihn bei der Tötung nicht trug, ist klar warum der Mantel unbeschadet blieb.

Kreuzbergerin schrieb:Restaurantmitarbeiter oder Gäste des Restaurants können sich vielleicht eher an das Opfer erinnern, wenn sie das Kleid sehen. Zakia M. wird in einem Restaurant sicherlich nicht den Mantel getragen haben.

Interessanterweise wurde das Kleid nie gezeigt. Das muss einen Grund haben. Es soll ja aus Samt gewesen sein und festlich ausgesehen haben (wenn auch abgetragen und unprofessionell gekürzt), eine Notlösung vielleicht, von jemandem geliehen, für einen Anlass, der kurzfristig und unerwartet eingetreten ist, aber für irgendeinen Anlass, bei dem sie irgendwie festlich auszusehen hatte und für den ihre Alltagskleidung unpassend gewesen wäre. Das Essen vor, bei oder nach diesem Anlass war aber eher schlicht: Fleisch, Nudeln und Paprika.

Misetra schrieb:Interessanterweise wurde das Kleid nie gezeigt. Das muss einen Grund haben

Doch das Kleid wird in dem RTL II Beitrag gezeigt.
Deshalb verstehe ich nicht, dass bis jetzt noch kein Foto auf dem Fahndungsplakat zu sehen ist.

Kreuzbergerin schrieb:Doch das Kleid wird in dem RTL II Beitrag gezeigt.
Deshalb verstehe ich nicht, dass bis jetzt noch kein Foto auf dem Fahndungsplakat zu sehen ist.

Vielen Dank für den Hinweis. Das hatte ich übersehen und mir das gerade noch einmal angeschaut. Das Kleid ist allerdings so verschmutzt und die Aufnahme so schlecht, dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, wie es aussah. Dem Mantel wurde in dem Beitrag sehr viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

Misetra schrieb:Das Kleid ist allerdings so verschmutzt und die Aufnahme so schlecht, dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, wie es aussah

Aber vielleicht könnte eine Computersimulation erstellt werden, wie das Kleid an Zakia M. aussah.
Mit dem Mantel und ihrem Foto wurde das auf recht einfachem Niveau auch gemacht.

Übrigens: Ist das Bild ein Passfoto von ihr oder nicht?
In einem Artikel heißt es unter dem Foto „Passfoto“ und in einem anderen „Foto aus Privatbesitz“.
Wobei sich das beides nicht ausschließen muß.

Aufgrund des Samtkleides denke ich, dass ZM kurzfristig zu einer Festivität eingeladen oder mitgenommen wurde (Weihnachtsfeier, Geburtstag etc.) - öffentlich oder im privaten Rahmen - oder dass sie im Zusammenhang mit einer solchen Festivität im Service gearbeitet hat und da auch mit den Gästen zu tun hatte, so dass ihre Kleidung dem festlichen Anlass entsprechen musste. Für ein Date würde man wohl kaum einen alten, notdürftig gekürzten Fetzen anziehen und diesen Mantel erst recht nicht.

VanDusen schrieb am 16.04.2017:Ich würde darum spekulieren, dass Ganya Thielke neue Papiere brauchte, weil sie einen anderen Mann heiraten wollte, ohne sich von ihrem Noch-Ehemann offiziell trennen und scheiden lassen zu müssen. Dieser hypothetische neue Mann wäre mein TV Nummer Eins bei dem Mord an der Unbekannten aus dem Wasserloch.

Damit könntest du richtig liegen, aber möglicherweise ist der Fall um einiges komplexer.

VanDusen schrieb am 16.04.2017:Angeblich hatte sie Spielschulden und Ärger im Milieu, hatte zudem mit 33 ein Alter erreicht, in dem sich Prostituierte nach einer geeigneten Anschlussverwendung umsehen sollten. Wenn sie in demselben Milieu hätte weiterleben wollen, hätten ihr Papiere in einem anderen Namen nichts genutzt, da man sie erkannt hätte.

In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu erfahren, warum und mit welchen Leuten GT Ärger hatte und welchen Personen sie wieviel Geld schuldete.

Misetra schrieb:Für ein Date würde man wohl kaum einen alten, notdürftig gekürzten Fetzen anziehen

Wenn man allerdings kein Geld zur Verfügung hat, um sich etwas Neues zu kaufen, dann wäre ihr nichts übrig geblieben als dass sie ein geschenktes Kleid anzieht.
Nicht jeder Mensch ist handwerklich geschickt und da sie sehr klein war, mußte das Kleid wohl gekürzt werden, was dann wohl auf diese wenig fachmännische Art geschah.
Ihre Bekleidung an dem Abend war mE aus der Not geboren.

Kreuzbergerin schrieb:Ihre Bekleidung an dem Abend war mE aus der Not geboren.

Das sehe ich genauso. Notdürftig irgendwie tragbar gemacht für einen spontanen Anlass. Ich würde eine Weihnachtsfeier oder Arbeit ausschließen, da bei sowas ja doch einige Leute anwesend sind. Eine private Feier schon eher, allerdings sind auch da Menschen.
Leider ist ja der Tag (ob Donnerstag 22.12. o. Freitag 23.12.) nicht zweifelsfrei geklärt.
Ich komme allerdings nicht von der Theorie weg, dass ZM mit ihrem Mörder alleine unterwegs war.

Was mir noch aufgefallen ist: die weißen Strümpfe zu den schwarzen Stiefeletten. Auch sowas, das ich persönlich so nie tragen würde, genauso wenig wie den übergroßen Mantel. Ist wohl echt Geschmackssache.



Ich konnte leider nichts über die Größe des Kleides finden. Auch nicht über die ursprüngliche Länge. Ich denke aber nicht, dass es gekürzt wurde um nicht draufzutreten. Es scheint in dem "umgenähten" Zustand auch bei ZM kurz gewesen zu sein. Für mich z.B. käme nie ein Rock oder Kleid kurz über die Knie infrage. Mag ich einfach nicht, obwohl ich nicht gerade klein bin. Kann bei ZM also auch aus optischen oder "wohlfühl" Gründen gewesen sein.

Am Ende des Polizeiberichts von 2017 ist übrigens auch das damalige Fahndungsplakat mit Belohnung in D-Mark zu sehen.
Auch damals wurde schon in etlichen Sprachen gesucht.

https://www.pd-bs.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_tote/

jule78 schrieb:Ich komme allerdings nicht von der Theorie weg, dass ZM mit ihrem Mörder alleine unterwegs war.

Zum Beispiel mit der Person, die sie möglicherweise nach Deutschland eingeladen und ihr das Visum ermöglicht hat (vorausgesetzt es war so). Ich glaube kaum, dass ZM von einer ihr völlig fremden Person ermordet wurde, sondern von jemanden aus ihrem damaligen Umfeld. Sie wurde ja nie von irgendjemanden als vermisst gemeldet, auch nicht von der Person, die dieses Visum ermöglicht hat (Arbeit oder privater Besuch).

Misetra schrieb:Ich glaube kaum, dass ZM von einer ihr völlig fremden Person ermordet wurde, sondern von jemanden aus ihrem damaligen Umfeld.

Da bin ich absolut Deiner Meinung.
Und falls sie doch öffentlich unterwegs waren, wovon ich ausgehe, würde das auch die Verletzungen bis zu Unkenntlichkeit erklären. Man wurde eventuell zusammen gesehen. Möglich auch auf einer Feier. Auf Nachfragen zu ZM könnte dann später behauptet wurden sein, dass sie wieder in ihrer Heimat ist. Eine Antwort, mit der ich mich zufrieden gegeben hätte.

Ob der Mantel letzten Endes so auffällig war, wie wir das empfinden? Die Mäntel (gerade die Farbe) waren in den 90ern nicht unüblich. Auch das Tragen von Oversize nicht.

Und dann darf man natürlich nicht vergessen, dass damals überwiegend die Zeitung zur Fahndung zur Verfügung stand.
In meinem Umkreis haben z.B fast alle von der Identifizierung über soziale Netzwerke etc. erfahren, es war aber keinem bewusst, dass sich die Tat in unserer Region abgespielt hat. Und fast immer kam der Ausspruch: "Das hab ich damals gar nicht mitbekommen".

Und dann noch der Umstand mit dem asiatischen Aussehen. Ja, vielleicht hat sich tatsächlich jemand gedacht wie läuft die denn rum? aber im Zusammenhang mit der Toten nie an diesen Moment gedacht, weil ZM nunmal nichts von einer Asiatin hatte.

Wenn es denn einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von GT und dem Tod von ZM gibt, könnte ich mir auch folgende Konstellation vorstellen: ZMs Gastgeber und GT kennen sich gut aus Rotlicht- oder Spielerkreisen. ZMs Gastgeber, der ja eine Art Bürgschaft für sie übernommen hat (wenn es denn eine private Einladung war), möchte sie schnellstmöglich loswerden und macht einen Deal mit GT, die Schwierigkeiten im Rotlichtmileu und außerdem Spielschulden hat: ihre fingierte Ermordung. Tatsächlich wird aber ZM ermordet und bis zur Unkenntlichkeit entstellt. ZMs Gastgeber gibt dafür im Gegenzug GT die Möglichkeit, zeitgleich unterzutauchen und ggfs. eine neue Identität anzunehmen. Vielleicht zahlt er auch noch ihre Spielschulden oder erlässt ihr diese, sofern er der Kreditgeber war. ZMs Identität wird GT wohl kaum angenommen haben, vielleicht die einer anderen Asiatin. Ja, man hat irgendwann anhand von DNA-Überprüfung festgestellt, dass die Tote nicht GT war, aber es hat 25 Jahre gedauert bis die Tote identifiziert wurde. Der Gastgeber hat sie nie als vermisst gemeldet. GTs "Bekannter" hat sie eilfertig vermisst gemeldet, das hätte man eigentlich von GTs Ehemann erwarten sollen, der aber nichts unternahm.

Trotzdem könnte es eine Verbindung geben: Zeugen wollen Thielke und die unbekannte Tote zusammen gesehen haben. In Chinarestaurants in Wolfsburg, mal in männlicher, mal in weiblicher Begleitung. Kannten sich die beiden Frauen?

Jürgen Schmidt hält das mittlerweile für wahrscheinlich: "Auch wenn es einige Fakten gibt, die gegen einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen sprechen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier eine Verbindung besteht."

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/gifhorn-die-unbekannte-tote-in-einem-ungeloesten-mordfall-a-1140866.html

Was das wohl für Fakten sind?

jule78 schrieb:Was das wohl für Fakten sind?

Vielleicht die Tatsache, dass laut DNA-Überprüfung die Tote nicht GT sein konnte und das was man zum Verschwinden von GT eruieren konnte, vom zeitlichen Ablauf doch nicht ganz zu dem vermuteten Ablauf des Mordfalls passte.

jule78 schrieb am 03.06.2020:Wenn der Zuhälter da so ein Vorgehen hätte, würde es wohl in der Region von gespaltenen Köpfen wimmeln.

Da hast du natürlich vollkommen recht. Folglich müssen die Drahtzieher von außerhalb kommen, denn wer legt sich schon eine Leiche in den eigenen "Vorgarten".

mUePEt353 schrieb:Da hast du natürlich vollkommen recht. Folglich müssen die Drahtzieher von außerhalb kommen, denn wer legt sich schon eine Leiche in den eigenen "Vorgarten".

Sofern es Drahtzieher gibt.

Wie kann ich mir Deine Theorie vorstellen? Die Drahtzieher beauftragen einen in BS, GF, WOB etc. Ansässigen, der dann quasi in "seinem Garten" die Tat verrichtet?

Grundsätzlich ist mir aber auch anderswo in DE keine Ansammlung solcher Taten in Bezug auf Rotlicht und Banden bekannt. Das heißt natürlich aber nicht, dass es sie nicht gibt.

Ich möchte hier noch einmal ein paar Orte festhalten:

1. Winsen an der Aller: Hier wohnte NOKs "Bekannter" und dort soll sich NOK angeblich an Heiligabend aufgehalten haben
2. Wolfsburg-Fallersleben: Hier wohnte NOK offiziell mit Ehemann
3. Salzgitter-Lebenstedt: Einer der Orte, wo sich Zakia aufgehalten haben soll, neben Wolfsburg
4. Eickhorst: Mord an Zakia und Fundort der Leiche

Wenn man sich das auf der Karte anschaut, fällt auf, dass 2. bis 4. relativ nahe beieinander liegt, das Geschehen rund um den Mord dürfte sich also in dem Bereich 2. bis 4. abgespielt haben und die Fahrt im Auto mit Zakia relativ kurz gewesen sein.

Hier wäre noch der Link dazu, auf dem die oben genannten Orte gezeigt werden:

Orte