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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

1.478 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Making A Murderer, Steven Avery, Brendan Dassey ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.12.2018 um 00:07
@Seps13

Meine Ausführungen waren entsprechend belegt und führen zu einem eindeutigen Ergebnis. Da du mehrmals auf der Produktseite warst, weißt du auch bereits dass der Hersteller das Produktblatt nicht online gestellt hat: https://www.fleetfarm.com/detail/fleet-farm-original-liquid-bleach/0000000216597. Der Hinweis "Perfect for use on white clothing articles" ist ein deutlicher Verweis auf die entfärbende Wirkung, somit für non color safe bleach, die auf Sodiumhypochlorid basiert und Blutspuren NICHT bleibend enfernen kann.

Auf der Seite von Fleet Farm kann man darüber hinaus sehen, dass es dort auch color safe bleach gibt, dort ist das jeweils speziell angegeben (mit dem Hinweis "ohne Chlorin" und "safe on all washables") und sie sieht völlig anders aus: https://www.fleetfarm.com/detail/purex-color-safe-bleach-34-oz-/0000000263313?bc=)

An dem Befund ist nicht zu rütteln,
Es steht dir gern frei das bis zum St. Nimmerleinstag zu leugnen.

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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.12.2018 um 00:32
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Gemäß des häufig zitierten Ockham'schen Rasierapparillos ist es aber wesentlich naheliegender und schlüssiger die verbliebenen Spuren als Überbleibsel einer nicht perfekten Tatortreinigung zu deuten, insbesondere wenn es Spuren für eine solche Tatortreinigung gibt.
Genau so ist es. Man muss aufpassen, dass man hier nicht lauter roten Heringen hinterherläuft. Solche auszulegen ist ein legitimer Trick, aber der Wahrheitsfindung nicht gerade dienlich.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Sag ich ja. Sauerstoffbleiche zum Aufhellen und Fleckentfernen.
Fleet farm bleach ist Sauerstoffbleiche, wie der Kunde es auch beschreibt.
Ohne Produktdatenblatt ist das ganze (wissenschaftliche? Was ist denn daran wissenschaftlich?) Gerede wertlos. Solange ist es Sauerstoffbleiche und alles andere eine unbelegte Behauptung, deren Beleg du nachliefern müsstest.
Auch das ist richtig. Ein klassischer roter Hering, da nützt es auch nichts, wieder zu behaupten, dass alles unumstösslich feststeht.

Für alle interessierten und geneigten Leser, noch eine kurze Erklärung dazu. Unter einem "roten Hering" versteht man vor allem hier in den USA in Kriminalistik und Justiz eine vermeintliche Spur, deren detaillierte Diskussion Ermittler, Richter oder eine Jury davon abhalten soll, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sie zu verwirren.

Der Ursprung soll aus der Jagd stammen, wo man die stark riechenden Fische benutzt haben soll, um Jagdhunde darauf zu trainieren, nicht von der Spur eines gejagten Tieres abzugehen. Dies ist inzwischen unter Etymologen umstritten, aber diese Diskussion wäre wieder ein red herring.

Im Deutschen gibt es die Redewendung "den Wald nicht sehen vor lauter Bäumen." Das ist ähnlich. Was hier gerade passiert ist, die einzelnen Bäume bis in ihre chemischen Bestandteile zu sezieren. Man hofft damit, den Blick auf den Wald auszuschalten.

Entscheidend im Indizienprozess ist aber, den Wald immer im Blick zu haben. Wenn wir den Gestank eines roten Herings ignorieren, kommen wir zurück zur Feststellung von @falstaff
oben.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.12.2018 um 07:19
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:trägt die Aufschrift: "whitens and brightens" ist also non-color-safe.
Kein Beweis dafür, dass es Bleiche ohne Wasserstoffperoxid ist:
"Hydrogen peroxide will whiten and brighten clothes."
https://www.bhg.com/homekeeping/laundry-linens/products/whiten-brighten-laundry/
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Auf der Seite von Fleet Farm kann man darüber hinaus sehen, dass es dort auch color safe bleach
Na und? Beweist doch auch nix. Auf der Seite von fleet farm gibt es auch "Clorox" :
https://www.fleetfarm.com/detail/clorox-regular-liquid-bleach/0000000263271?bc=
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:An dem Befund ist nicht zu rütteln,
Es steht dir gern frei das bis zum St. Nimmerleinstag zu leugnen.
Würde ich glatt machen, ich bin hartnäckig ;) Aber du hast den wissenschaftlich befundeten Hering ja schon wieder eingepackt, wenn auch unter Protest:
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Produktblatt nicht online gestellt hat
Also halten wir fest:
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Sie war nicht inhaltlich gleichartig
Ist eine von dir nicht zu beweisende Behauptung und daher haben Avery und Dassey mit Übereifer, Bleiche, Verdünner und Benzin aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht Folgendes in der fleckenübersäten Garage aufgewischt:
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:das war wo er was durchschnitt und es auf den Boden ausgelaufen ist.
sondern die Beweise von dem Mord.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Entscheidend im Indizienprozess ist aber, den Wald immer im Blick zu haben. Wenn wir den Gestank eines roten Herings ignorieren, kommen wir zurück zur Feststellung von @falstaff
oben.



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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.12.2018 um 07:26
Zitat von Frances81Frances81 schrieb:wie erklärt ihr euch, dass TH's Handy nachweislich kurz, bevor es ausgeschaltet wurde, beim letzten eingehenden Anruf, in einer Funkzelle außerhalb von Averys Schrottplatz eingeloggt war
Zitat von Frances81Frances81 schrieb:Ok, man könnte argumentieren, dass das natürlich nicht zwangsläufig bedeutet, dass TH lebend mit ihrem Handy den Schrottplatz verlassen hat, aber irgendwie muss ja zumindest das Handy dorthin gelangt sein
Zitat von HasselHassel schrieb:NOch dazu wurde ja das Auto auch außerhalb gesehen. Aber unter anderem Seps13 wird nicht darauf eingehen,
Doch, darauf gehe ich ein.

TH war mMn. zu der Zeit bereits tot. Steven Avery hatte ihr in den Kopf geschossen.
Das Auto hat den Schrottplatz verlassen, mit Steven Avery am Steuer, der darin Blutflecken hinterließ.

TH lag im Kofferraum ihres Autos:
Rechts, wo die Blutflecken zu sehen sind, befand sich ihr Kopf.

 20181224 072346


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.12.2018 um 09:37
Ich glaube das Auto wurde gesehen wo Avery garnicht mehr vor Ort war er doch in der Hütte (so habe ich das in erinnerung). Simi damals hatte behauptet das Avery garkeine zeit hatte das Auto zu verschrotten. Das Auto wurde doch ein oder 2 Tage später nach verschwinden von Zeugen geshen. Da war Avery ganz wo anderes, bitte korriegieren falls ich falsch liege. Selbst wenn es nicht so wäre warum sollte Avery mit einer Leiche im Kofferraum eine Stadtrundfahrt machen anschließend wieder zurückfahren und dann bei sich auf dem Grundstück verbrennen? Ergibt für mich überhaupt keinen sinn.

Achso nochwas nebenbei Auf Netflix gibt es eine Doku "die gefangenen" habe auch mal angefangen das zu schauen. War mal sehr interessant zu sehen wie auch die Staatsanwaltschaft arbeitet mit erpressen von Zeugen und so. Fakt ist das dort der Täter auch der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft war und gegen diesen obwohl es offensichtlich war garnicht ermittelt wurde. Und man in bedrohte, falls er nicht so aussagen(weil dieser Täter/auch Kronzeuge ursprünglich garnicht vor hatte die jenigen zu belasten die dann für den Mord verurteilt wurden)würde wie es die Staatsanwaltschaft gerne hätte, würden seine Fingerabdrücke ganz schnell am Tatort sein =)

Irgendwie habe ich da für mich selbst parallelen zu BD gesehen. Daten auf dem PC, die Kratzer auf der Brust (eventuell Kampfspurren), Avery Aussage das BD direkt mit TH das Grundstück verlassen habe müsste, Kronzeuge.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

24.12.2018 um 12:17
Zitat von HasselHassel schrieb: Simi damals hatte behauptet das Avery garkeine zeit hatte das Auto zu verschrotten. Das Auto wurde doch ein oder 2 Tage später nach verschwinden von Zeugen geshen. Da war Avery ganz wo anderes, bitte korriegieren falls ich falsch liege.
Das Avery a weg war, ist leider auch wieder eine der schier unzähligen Falschinformationen die manche Kommentatoren in diesen Thread eingebracht haben und einbringen. Tatsächlich führ Avery erst am 5.11. auf die Hütte nach Crivitz und zwar um 6 Uhr früh, wie aus der rekonstruierten Timeline und Detective O'Neils Bericht hervorgeht: https://static1.squarespace.com/static/5691be1b25981daa98f417c8/t/56ad874e01dbaea1a84322ac/1454212942536/05-4120sStevenAvery110505.pdf (S.3 unten). Avery hat ja am 4.11. noch persönlich der Polizei die Durchsuchung seines Trailers erlaubt.

Er hätte also genug Zeit gehabt das Auto zu verschrotten (31.10-4.11), tat aber nichts dergleichen.
Zitat von HasselHassel schrieb:Selbst wenn es nicht so wäre warum sollte Avery mit einer Leiche im Kofferraum eine Stadtrundfahrt machen anschließend wieder zurückfahren und dann bei sich auf dem Grundstück verbrennen? Ergibt für mich überhaupt keinen sinn.
Absolut richtig!

Bemerkenswert: Die Flyover Videos der Polizei zeigen das Auto NICHT and der Fundstelle auf Averys Grundstück.
Zitat von HasselHassel schrieb:Das Auto wurde doch ein oder 2 Tage später nach verschwinden von Zeugen geshen
Du hast absolut recht, es gibt drei Zeugen. Der wichtigste ist Kevin Rahmlow, der das Auto am 3. und 4.11 nahe des Highway 147 sah und am 4.11. (einen Tag bevor es offiziell auf Averys Grundstück gefunden wurde) Officer Andrew Colborn, den er in unmittlebarer Nähe in der Cenex-Tankstelle in Mishicot vorfand, auf Halbachs Auto hinwies.

http://www.stevenaverycase.org/wp-content/uploads/2017/10/Oct-23-2017-Motion-for-Reconsideration-Exhibits.pdf#page=18

Während Colborn behauptet, dass der license plate call am 3.11. und nur zur Erinnerung erfolgt sei, legt diese Aussage, der Umstand dass der Anruf über sein Privathandy und nicht Dienstfunk erfolgte (er hatte am 4.11. frei) und dass keine der 3 Uhrzeiten die Colborn die Jahre hinweg für diesen Anruf angab in die rekonstruierte Timeline seiner Funksprüche vom 3.11 passt, nahe, dass der Anruf erst am 4. November nach dem Hinweis von Rahmlow erfolgte. Das würde auch erklären, weshalb bei diesem Anruf im Hintergrund die Rufe "Das Auto ist da" (the car is there) und "Es ist ihres" (it's hers) zu hören sind. Den letzten Schnippsel konnte erst Zellner ausgraben.

Der zweitwichtigste Zeuge der es sah, dürfte Blaine Dassey gewesen sein, der am 31. Oktober 2005 seinen Bruder Bobby am Steuer eines fremden Autos, mit derselben Farbe wie Halbachs, auf dem Highway 147 stadtauswärts fahren sah: https://static1.squarespace.com/static/5691be1b25981daa98f417c8/t/5be4a659cd83661e9f8d981e/1541711449648/exhibit+19.pdf (S.3 bzw. S.5 des pdf unten)


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

27.12.2018 um 16:37
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb am 24.12.2018:schier unzähligen Falschinformationen die manche Kommentatoren in diesen Thread eingebracht haben und einbringen.
Es hat keiner gesagt, dass das hier leichte Arbeit für dich wird ;)
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb am 24.12.2018:Absolut richtig!
Es ist absolut richtig, dass es für @Hassel keinen Sinn ergibt? Oder meinst du entscheiden zu können,
dass Avery am Steuer von Halbachs Auto für alle keinen Sinn ergibt? Dann nimm mich da mal raus.

Am 05.11.05 war Avery seit frühmorgens abwesend und um 10.30 Uhr an diesem Tag wird Teresa Halbachs Auto recht zielstrebig von Pam Sturm, die durch Heirat mit dem von ihr informierten Sheriff Jerry Page aus Calumet County familiär verbandelt sein soll, auf dem Schrottplatz gefunden. Am Tag zuvor war es beim flyover des Calumet County Sheriff's Office nicht entdeckt worden.

Es spricht einiges dafür, dass sich das Auto zwischenzeitlich woanders befand und zurückgefahren wurde. Naheliegend, dass es dann getan wurde, um Steven zu belasten.

Es spricht jedoch nichts dagegen, dass Steven Avery das Auto wegfuhr. Mit der toten TH im Kofferraum.
(Mal ganz unabhängig davon, ob das Sinn für euch ergibt oder nicht.)
Zitat von Frances81Frances81 schrieb am 23.12.2018:wie erklärt ihr euch, dass TH's Handy nachweislich kurz, bevor es ausgeschaltet wurde, beim letzten eingehenden Anruf, in einer Funkzelle außerhalb von Averys Schrottplatz eingeloggt war?
Das würde theoretisch auch erklären, warum sich ihr Handy mit einem entfernteren Funkmast verbunden hat.

ABER:

Die Zeitliste ihrer Handyanrufe widerspricht der Annahme, dass eine Verbindung mit dem in Whitelaw registrierten Funkmast an der Interstate 43 bedeuten könnte, dass der Mörder bereits mit der toten TH im Auto unterwegs war.

Die Verbindungsdaten:
 20181227 143847

Es ist nämlich sehr unwahrscheinlich, dass sie nach 14:27 auf dem Schrottplatz missbraucht und getötet wurde und Avery dann um 14:41 Uhr schon wieder mit ihrer Leiche unterwegs war.
Die Chronologie wird noch weiter eingeschränkt:

Um 14:15 Uhr war sie bei Zipperer zum Fototermin.
Der Anruf um 13:52 hat die Cell-ID 21103, also gleicher Mast wie der von 14:41 Uhr, aber mit anderer Sektorantenne, hier schätzungsweise mit der Sektorantenne, die das südlich liegende Gebiet erfasst, weil TH sich zu dem Zeitpunkt westlich oder südwestlich von Zipperer und damit südlich vom Funkmast befand.

Dann erhielt sie vier Anrufe bei Zipperer über einen bzw. zwei andere Funkmasten und dann um 14:41 Uhr noch einen auf dem Weg von Zipperer zu Avery, wieder über den Funkmast wie zuvor am Interstate Highway 43, zu dem sie parallel fuhr.
Dieses Mal wurde sie über die Sektorantenne verbunden, die den nördlichen bzw nordöstlichen Bereich erfasst.

Um 14:27 Uhr berichtet TH nach einer Zeugenaussage von D. Pliszka von AutoTrader dieser telefonisch, dass sie auf dem Weg zum Avery-Grundstück sei.

Übereinstimmend damit rief Steven Avery Halbach um 14:25 und 14.35 Uhr mit unterdrückter Rufnummer an, d.h., zu dem Zeitpunkt war sie noch gar nicht bei ihm angekommen.

Um 14:41 Uhr, also 6 Minuten später, war sie dann nicht bereits wieder auf dem Rückweg in Höhe des Funkmasts an der Interstate 43 mit der Cell-ID 21101. Sie befand sich noch auf dem Hinweg zum Avery-Grundstück.

Sie war um 14:41 Uhr nicht wieder weg. Sie war noch gar nicht da!
Das Handy hat den Schrottplatz mMn. nie verlassen, jedenfalls nicht mit einer lebenden Besitzerin.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

27.12.2018 um 16:50
Stevens Anrufe auf ihrem Handy:
Warum wählt er die *67 vorweg? (Um 14:25 und 14:35)
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb am 13.11.2018:Es ist eine Vermutung, keine Spekulation. Basierend auf den beiden Fakten, dass Avery die *67 damals häufig benutzt hat, was sich aus den Verbindungsnachweisen ergibt, und aus der Notwendigkeit der Nutzung wegen des - belegten - Medienaufkommens zu seiner Person.

Das ist ja eine hübsche Weichspülererklärung für häufige Anonymanrufe. Ein Anonymanrufer möchte seine Identität verbergen. Wenn jemand gewohnheitsmäßig seine Nummer unterdrückt, dann hat er gewohnheitsmäßig etwas zu verbergen. In den wenigsten Fällen geht es bei einem Anonym-Anruf um die Pflege einer Geschäftsbeziehung, das kann man auch ganz gut an Averys anderen Telefonaten vom 31.10.05 erkennen:

 20181227 144114

http://stevenaverycase.com/steven-avery-phone-call-records/#sthash.iVKu7wE7.dpbs (Archiv-Version vom 02.01.2019)

Steven rief Teresas Handy noch einmal um 16:35 Uhr an. Dieses Mal ohne *67 vorweg. Da war mMn alles vorbei. Ein Anruf nach dem Mord, evtl. nach Beendigung der Spurenbeseitigungsaktionen. Möglicherweise zur Kontrolle, ob das Handy wirklich zerstört war und/oder der Anruf sollte vortäuschen, dass er davon ausgeht, dass sie lebt und er nichts mit ihrem Tod zu tun hat.

Die Anrufe Averys mit unterdrückter Nummer vor ihrer Ankunft und nach ihrem Tod ohne Rufnummerunterdrückung sind kein direkter Beweis für seine Schuld, reihen sich aber in die Indizienkette ein. Avery soll ja auch direkt Teresa Halbach als Fotografin verlangt haben.
Bemerkenswert: Es wird hier von der Verteidigung offenbar mal nicht Bobby beschuldigt, die Anrufe von Stevens Telefon aus getätigt zu haben. Bobby hatte also um den Verschwindezeitraum herum keine seltsamen telefonischen Kontakte zum Opfer.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

27.12.2018 um 18:38
@Seps13

Da habe ich mit meinem letzten Post wohl offenbar doch einen Nerv getroffen (zwinker). Ich gehe darauf mal nicht weiter ein, wiel das alles schon, teils sehr ausführlich diskutiert wurde.

Zur Timeline, da empfehle ich lieber eine akkurate MIT verlinkten Belegen, hier: https://www.reddit.com/r/TickTockManitowoc/comments/4kvwfc/october_31_2005_timeline/?utm_source=reddit&utm_medium=usertext&utm_name=TickTockManitowoc&utm_content=t5_3eqc9

Hieraus ergibt sich nicht nur, dass der von dir vorgeschlagene Ablauf unmöglich sein kann, sondern, dass, damit man das überhaupt argumentieren könnte, man auch zugeben müsste, dass Bobby Dassey,der eine andere Ankunftszeit bestätigt hat, vor Gericht unter Eid gelogen haben muss. Bislang hattest du das in Abrede gestellt.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Es wird hier von der Verteidigung offenbar mal nicht Bobby beschuldigt, die Anrufe von Stevens Telefon aus getätigt zu haben. Bobby hatte also um den Verschwindezeitraum herum keine seltsamen telefonischen Kontakte zum Opfer.
In ihrem letzten Q und A hat Zellner auf die berechtigte Frage "Bobby's computer shows activity at 1:51. Was the computer used to communicate with Teresa or was this via someone else's phone?" geantwortet "Communication was not by phone" und später auf die Frage "Who gave Teresa directions? and how did they know to give it to her?" genatwortet mit "We believe the Killer gave TH directions". Da ist also bereits einiges geklärt, was wir noch nicht wissen 8können), weil der berufungsantrag, in dem das vermutlich stehen wird, noch nicht eingereicht ist.
Wir werden da noch einiges Spannende zu lesen bekommen, scheint mir.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

27.12.2018 um 20:36
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:dass der von dir vorgeschlagene Ablauf unmöglich sein kann,
An welcher Stelle wird es denn unmöglich? Erkenne ich nicht. Im Gegenteil: 2.35 Uhr: Steven ruft Teresa an. 2.37 Uhr: Früheste Ankunft. Aussteigen, hektische Fotos in zwei Minuten machen, kurzer Smalltalk max. 1 Minute und dann um 2.40 Uhr mit Vollgas zurückheizen, damit sie um...... wann nochmal? Achja, 2.41 Uhr beim 19 km entfernten Funkmast an der I-43 ist?
DAS ist unmöglich.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:dass Bobby Dassey,der eine andere Ankunftszeit bestätigt hat, vor Gericht unter Eid gelogen haben muss. Bislang hattest du das in Abrede gestellt.
Also, bevor es daran scheitert, kein Problem: Bobby hat gelogen!
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Wir werden da noch einiges Spannende zu lesen bekommen, scheint mir
Noch mehr Fiktion, Absurditäten & Mythen? Bewundernswert, dieser Einfallsreichtum...


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 00:30
INFO UPDATE:

Am 28.12. hat Brad Schimel für die Staatsanwaltschaft zu Kathleen Zellners Antrag, die Berufung anzuhalten um die Knochen aus der städtischen Grube identifizieren zu lassen (https://drive.google.com/file/d/1PgLpaXgI0NNTOpujGOb_8D0l8nrpdm_W/view), geantwortet.

Viele Wege standen ihm nicht offen, denn die Staatsanwaltschaft hatte zu früheren Zeitpunkt bereits zugestimmt, dass diese Knochen verfahrensrelevant sind und Avery sie zu einem Zeitpunkt, wenn die Technik existiere, würde testen lassen dürfen.

Daher verweigerte man im Antwortschreiben jede inhaltliche Argumentation:

https://drive.google.com/file/d/1oiJ1qwWfQjqjTOcdQ_PzH3Hp2DM0ykbo/view

Die Staatsanwaltschaft führt hier stattdessen zwei hauptsächliche formale Gegengründe an:

1. Ein Anhalten der Berufung würde zu einer unangemessenen weiteren Verzögerung führen. Diese Argumentation ist erstens vollinhaltlich falsch (Rapid NA Testing dauert nur wenige Stunden, die Verzögerungen wäre minimal), zweitens zynisch, denn die bisherigen Verzögerungen des Verfahrensablaufs hat ja die Staatsanwaltschaft von Calumet County zu verantworten, die ständig blockiert und ihre Antwortfristen stets bis zum Exzess ausgedehnt hat , ebenso Richterin Sutkiewicz die in ihrer, man muss es ja so nennen, Zusammenarbeit mit der StA, die für sie geltenden Fristen (mit einer Ausnahme) erheblich überzogen hat, nicht einmal Stichtage wurden da mehr eingehalten. Man kann auch schwerlich dem Angeklagten vorhalten dass das Justizssytem von Wisconsin leider so angelegt ist, dass die Staatsanwälte und Richter eine Berufung über ein Jahr hinausschieben können.

2. Der Antrag sei für die Berufung irrelevant. Die Staatsanwaltschaft argumentiert hier im Grunde, dass die Berufung (deren Begründung noch gar nicht eingereicht worden ist) sich auf eine andere Rechtsvorschrift beziehe, und diese zweite Rechtsvorschrift für die Fragestellung ob Richterin Sutkiewicz die Motion For Post Conviction Relief 2017 zurecht oder zu unrecht abgelehnt habe, irrelevant sei. Daher sei der Antrag abzulehnen.

Die Staatsanwaltschaft unter Brad Schimel leugnet nicht, dass der Antrag auf Rapid DNA Testing in direkter inhaltlicher Weise mit der Motion For Post Conviction Relief in Zusammenhang steht und sich direkt auf deren Inhalte bezieht. Sie leugnet auch, nicht (weil sie nicht kann), dass die Ergebnisse in direkter Weise für die Unschuldsfrage von Belang sind. Stattdessen versucht sich Schimel mit einer formaljuristischen Begründung (die so hier gar nicht anwendbar wäre) rauszuwinden.

Weiterhin erklärt Schimel, Zellner müsse sich entscheiden. Sie könne entweder jetzt um das Rapid DNA Testing anfragen, dann müssen sie aber die Berufung mit allem bisherigen Beweismaterial fallen lassen (könnte dies dann auch später nie mehr verwenden) oder jetzt mit der Berufung weitermachen und auf das Rapid DNA Testing verzichten, letztlich mit der vagen Aussicht dies später zu nachzuholen, falls die StA dann zustimmen würde.

Man kann förmlich sehen wie mit diesem Double Bind versucht wird ein vollständiges rechtliches Gehör von Avery um jeden Preis und mit allen Mitteln zu verhindern. Man hätte mit einer solchen Begründung vor einem Berufungsgericht nirgends eine Chance – außer in Wisconsin.

Noch am selben Tag 28.12.2018, nur knapp 3 Stunden (inkl. Einreichung durch das Gericht) nach dem Statement der Staatsanwaltschaft, lehnte der Wisconsin Court Of Appeals Zellners Antrag ab, zunächst ohne Begründung. Zum Vergleich: So eine Gerichtsentscheidung nimmt meistens mehrere Wochen, mindestens einige Tage in Anspruch. Normalerweise nimmt sich das Gericht die Zeit Antrag und Gegenantrag juristisch zu prüfen, die Argumente sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Nicht so der WOA.
„In meinen 14 Jahren als Anwalt habe ich eine derart überhastete Entscheidung eines Berufungsgerichts noch nie gesehen“ schreibt ein User auf Reddit.
Dass eine ablehnende Entscheidung - mit nur knapp 2 Stunden reiner „Bearbeitungszeit“ nach Antwort der Gegenpartei – erfolgt, ist praktisch beispiellos, dafür gibt es nicht einmal eine Präzedenz. Es dürfte eine der schnellsten Ablehnungen der US Rechtsgeschichte sein.

Einige Stunden später wurde eine Begründung des Gerichts nachgeschoben, deren reiner Text nicht einmal eine Seite ausmacht und auf Argument Nr.2 der StA rekurriert, deren Antrag das Gericht wohl nachträglich Zeit hatte zu lesen:
https://imgur.com/a/Xic10HF

Kathleen Zellners Berufungsantrag ist jetzt am 1. Februar 2019 fällig, es wird kein Zugang zu den unidentifizierten Knochen gewährt. Zellner muss mit einem solchen Ausgang gerechnet haben, denn noch vor einigen Wochen erklärte sie, dieser Fall werde vermutlich erst vor dem Wisconsin Supreme Court geklärt werden können.

Eine Reaktion ihrerseits steht noch aus.

Man sieht ja , mit welchen Seilschaften man sich offenbar sogar auf Berufungsebene in diesem Staat auseinandersetzen muss, wo Richter sich bereitfinden, wohlbegründete Anträge der Verteidigung regelrecht automatisch, um nicht zu unterstellen auf Geheiß, abzulehnen, noch bevor sie wissen aus welchem Grund sie das tun.


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30.12.2018 um 01:19
Na ja, ich will hier mal eine etwas andere Einschätzung der Dinge geben, als sie hier dargestellt wurden.

Die Ausgangslage ist klar: Avery hat eine Revision der zurückliegenden Entscheidungen des circuit courts beantragt, diese ist derzeit beim Revisionsgericht anhängig. Wie das üblich bei Revisionsanträgen ist, und was ja auch in dem Wort erkennbar ist, geht es darum, frühere Entscheidungen auf Rechtsfehler hin zu untersuchen.

Dann hat Avery durch seine Anwältin einen ganz anderen Antrag eingereicht, einen Antrag auf Untersuchung von Beweismitteln. Dieser Antrag ist typisch für ein sogenanntes post-conviction relief Verfahren. Das aber hat mit einer Revision gar nichts zu tun, sondern ist ein separates Verfahren.

Avery will nun, dass man die Revision unterbricht und erst einmal die Untersuchung der Knochenreste voranbringt.

Die Staatsanwaltschaft weist ganz legitim auf die Unterschiedlichkeit der Verfahren hin und dass normalerweise eine andere Verfahrensweise angebracht ist. Üblich ist, und ich habe das in meiner eigenen Praxis schon durchgeführt, die Revision zu Ende zu bringen, und, falls das nicht erfolgreich ist (nur ein geringer Prozentsatz an Revisionen ist letztendlich erfolgreich) und man neue Beweismittel hat, diese in einem "post conviction relief" Verfahren vorzubringen. Das entspricht ein wenig einem deutschen Wiederaufnahmeverfahren.

Die Staatsanwaltschaft legt Avery folgende Vorgehensweise nahe:

1. Wenn er überzeugt davon ist, dass diese neuen Tests seine Unschuld beweisen werden, dann sollte er auf die anhängige Revision ganz verzichten, und sofort sich auf diese neuen Beweismittel stützen.

Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass die Testergebnisse irgendwie geeignet sein sollen, allein die Unschuld Averys zu beweisen. Es müsste schon eine aussergewöhnliche Situation sein, in der ich einem Mandanten raten würde, eine anhängige Revision zurückzuziehen.

2. Alternativ gibt die Staatsanwaltschaft den üblichen Weg vor: Erst einmal die Revision abschliessen, die sich eben nicht auf die neuen Beweismittel bezieht. Und sollte die Revision nicht erfolgreich sein, kann Avery immer noch den Antrag stellen, die Knochen zu überprüfen und versuchen darauf einen Antrag auf post-conviction relief zu begründen.

Die Staatsanwaltschaft lehnt es ab, hier zwei verschiedene Verfahren mit zwei verschiedenen Themen zu vermengen.

Das war zu erwarten und entspricht eigentlich auch juristischer Praxis.

Daher ist es auch keine Überraschung, dass das Gericht der Sichtweise der Staatsanwaltschaft zustimmt und den Antrag Averys ablehnt.

Für diese Entscheidung braucht man auch keine Wochen, oder zeitaufwendige juristische Forschung oder Expertenmeinungen usw. Das ist eine recht einfache Entscheidung, die kurz und knapp getroffen werden kann. Auch das ist also keineswegs überraschend, wenn auch meistens die Mühlen der Justiz langsamer arbeiten. Aber ich habe das auch schon oft erlebt, dass Gerichte auch mal sehr schnell und klar entscheiden können.

Juristisch gesehen ist hier gar nichts Besonderes passiert, und es gibt überhaupt keinen Grund hier schon wieder irgendwelche konspirative Zusammenarbeit dunkler Mächte gegen Avery anzudeuten. Das ist einfach Unsinn.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 06:43
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Juristisch gesehen ist hier gar nichts Besonderes passiert
Also keine Intrigen und bösen Seilschaften? Keine dunklen Mächte der Justiz, die sich gegen unsere Protagonisten Zellner & Avery verschworen haben und "rechtliches Gehör um jeden Preis und mit allen Mitteln" verweigern wollen?
@Rick_Blaine, du hast die Dramaturgie zerstört.

SpoilerVielen Dank, super erklärt.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 06:52
@Seps13

Ich weiss, tut mir so leid. Aber dieser Thread ist nun mal nicht in der Kategorie Verschwörungstheorien und der Unsinn, den ich hier lesen muss, geht mir dann doch irgendwann auf die Nerven.

Wisconsin mag ja schlechteres Wetter haben als andere Gegenden, und mehr Kühe und Rindviecher als andere, aber das Land Mordor ist es noch lange nicht.

Es hat sicherlich keine unfehlbare Justiz, wir alle sind nur Menschen, und im Fall Brendan bin ich zum Beispiel auch anderer Meinung als die Justiz in Wisconsin, oder der Court of Appeals in Chicago, aber den Beteiligten finstere Machenschaften a la Mafia zu unterstellen ist einfach kindisch und zeugt nicht gerade davon, dass man die juristischen Zusammenhänge versteht. Auch wenn man so tut, als wüsste man immer, wie alle anderen Gerichte usw. entscheiden würden.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 09:18
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wisconsin mag ja schlechteres Wetter haben als andere Gegenden, und mehr Kühe und Rindviecher als andere, aber das Land Mordor ist es noch lange nicht.
Das müssen die sich aber bald als Fußnote auf die Begrüßungsschilder schreiben ;)
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb am 15.11.2018:Teresa arrived at the ASY around 2:30–2:31 p.m. on 10/31/05. Only Bobby and Steven saw her. After completing her photo assignment, she left & turned West on Hwy 147 around 2:38 p.m. Our suspect followed her. Steven was in his trailer.
Jetzt weiß ich auch, wie du entgegen der Logik und entgegen der selbst verlinkten timeline überhaupt darauf kommst, dass das Handy sich nicht vor der Ankunft, sondern nach Verlassen des Schrottplatzes mit dem Funkturm verband.

Das gehört zu Zellners Drehbuch! Sie hat Avery eine neue timeline geschrieben. Es gab 2016 eine Änderung, die in der oben beschriebenen Version aber nicht enthalten ist, vielleicht kommt Zellner selbst schon durcheinander.
Averys eidesstattlicher Erklärung aus November 2016 zufolge war sein Anonymanruf um 14:25 Uhr vor Halbachs Ankunft um 14:31, der um 14:35 Uhr (auch anonym), so widersinnig das auch ist, nun aber plötzlich bereits nach Teresas Abfahrt. Der Grund liegt auf der Hand.

Es wurde unter Zellner an der Uhr gedreht, alle Tätigkeiten und Fahrzeiten wurden ignoriert oder geschrumpft und sogar Bobbys Aussage wurde bemüht, damit Teresa mit Handy irgendwie noch vom Schrottplatz gescheucht und der 2:41 Uhr-Anruf vom Hinweg als Pseudobeweis für ein Verlassen des Geländes genutzt werden kann.

Ich gehe mittlerweile fest davon aus, dass Zellner genau weiß, dass ihr Mandant schuldig ist.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 09:42
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich gehe mittlerweile fest davon aus, dass Zellner genau weiß, dass ihr Mandant schuldig ist.
Ich halte dieses breitbeinige "If you are guilty, I will find out" mittlerweile auch für reines Propagandagetöse. Denn was ist schon dabei, wenn sie herausfindet dass er es war? Sie ist Staranwältin in der besonders schwierigen Disziplin der Wiederaufnahmeverfahren. Ihr Ziel ist nicht die Unschuld ihrer Mandanten zu beweisen (das ist nur ein ggf. wünschenswerter Nebeneffekt), sondern Urteile zu Fall zu bringen. Der markige Spruch mag dazu dienen, in schlichteren Gemütern die Überzeugung von Averys Unschuld zu festigen. Das hilft ihrer Sache, weil die Öffentlichkeitsampagne Druck auf Behörden erzeugt. Für sie als Anwältin dürfte es aber irrelevant sein, ob Avery schuldig ist oder nicht - es ist daher gut möglich dass sie mittlerweile herausgefunden hat dass er schuldig ist, ohne dass das irgendeinen Einfluss auf ihre Arbeit hätte.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 17:26
Also um nochmal auf die Funkturm-Geschichte explizit einzugehen, die hier wiederum grob verfälscht dargestellt wurde: Die timeline die die Staatsanwaltschaft stimmt an mehreren Punkten nicht, was erst herauskam als Zellner die Originalverbindungsdaten durch AT&T angefragt hat, die mit den von der Staatsanwaltschaft im Prozess gemachten Angaben nicht übereinstimmten.
Der Anruf Halbachs bei George Zipperer ist in den Originalverbindungsnachweisen gar nicht enthalten, in der von der StA abgetippten Version aber schon, der Anruf bei Dawn Pliszka ebenfalls nicht.


Hier sind die Original- Verbindungsnachweise vom 31. Oktober 2005. Beide Anrufe sind nicht enthalten, können also nicht von Halbach geführt worden sein.
https://de.scribd.com/document/351405571/2017-Teresa-Halbach-Att-Phone-Records S. 37


phone record halbachOriginal anzeigen (0,3 MB)

Im Vergleich hierzu die Angaben der Staatsanwaltschaft im Prozess, sie verzeichnet beide Anrufe, gibt aber bei dem Anruf Pliszkas INCOMING an, d.h. die StA wusste, dass Pliszka angerufen hat, nicht Halbach sie.


phone StA


Trotzdem liess Kratz, ohne es je zu korrigieren, Pliszka als Zeugin unter Eid falsch aussagen:


pliszka

Da Pliszka im Zeugenstand darüber gelogen hat, wer angerufen hat, sind auch ihre im selben Zusammenhang gemachten Aussagen zum Inhalt des Gesprächs in Zweifel zu ziehen. Für die Timeline der Staatsanwaltschaft ist aber gerade Pliszkas Aussage fundamental und unverzichtbar.

Tatsächlich legen die aktuellen Daten nahe, dass Halbach um 2:27 Uhr nicht schon nahe Averys Grundtsück war. Um 13:52 erhielt sie einen Anruf über den Whitelaw Tower (12 Meilen von Averys Grundstück entfernt) sie hatte daziwschen Aktivitäten die vom Sektor 3 des Tower 2192 in Mishicot weitergeleitet wurden (nahe dem Schrottplatz). Um 14:41 erhielt Halbach erneut einen Anruf über den Whitelaw Tower 21101 in Mishicot, 12 Meilen vom Schrottplatz entfernt. Daraus ergibt sich, dass sie, respektive jedenfalls das Handy auf dem Rückweg war, an derselben Stelle wie bei der Hinfahrt.

Die Original-Verbindungsnachweise zeigen übrigens auch keine Nutzung der Rufnummernunterdrückung durch Avery.

Hier ein Artikel darüber: https://www.inquisitr.com/4294663/steven-avery-update-teresa-halbachs-new-phone-records-dont-match-trial-evidence/


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 18:41
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Der Anruf Halbachs bei George Zipperer ist in den Originalverbindungsnachweisen gar nicht enthalten
Dieser Anruf wurde getätigt.

https://www.reddit.com/r/TickTockManitowoc/comments/87p39d/th_and_the_zipperer_appointment/ (Archiv-Version vom 10.06.2023)
According to law enforcement and JoEllen Zipperer, here is what TH did that day. At 2:12 pm while in her car driving, she placed a call to the Zipperer household, and getting no answer, left a voice mail to the effect she was having trouble finding the house but would be there in a few minutes. [How she knew that when she hadn't yet found the house is unclear.] No one at the Zipperer residence heard that message and called her back. [Note: the 2:12 call is not on the list provided by AT&T that Zellner has, which, one assumes, AT&T presented as a true and accurate record of TH's cell phone transactions. However, for these purposes, we can assume she made the call.
Auch das Telefonat mit Dawn Pliszka fand statt. Völlig egal, wer wen anrief. Die Timeline steht und ist einwandfrei nachzuvollziehen.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Tatsächlich legen die aktuellen Daten nahe, dass Halbach um 2:27 Uhr nicht schon nahe Averys Grundtsück war.
Doch, genau das legen die Daten nahe. Du prüfst nicht, du wiederholst nur das, was Zellner verfälscht an die Medien weitergibt.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Um 13:52 erhielt sie einen Anruf über den Whitelaw Tower (12 Meilen von Averys Grundstück entfernt)
Jepp, aber im südlichen oder südwestlichen Sektor.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:sie hatte daziwschen Aktivitäten die vom Sektor 3 des Tower 2192 in Mishicot weitergeleitet wurden (nahe dem Schrottplatz).
Nicht nahe Schrottplatz, nahe Zipperer. Dann fuhr sie los und erhielt einen Anruf im Sektor 1, der den nördlichen Bereich des nun südlich von ihr befindlichen Mastes erfasst.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Um 14:41 erhielt Halbach erneut einen Anruf über den Whitelaw Tower
Jepp, im nördlichen Sektor, auf dem Weg von Zipperer zum Schrottplatz. Dieser Funkturm ist an der Stelle stärker als der 2192, letzterer liegt also nicht in der Nähe vom Schrottplatz, sondern bei Zipperer, von wo sie sich entfernt. Die Route ist anhand der Sektoren gut zu rekonstruieren.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Daraus ergibt sich, dass sie, respektive jedenfalls das Handy auf dem Rückweg war, an derselben Stelle wie bei der Hinfahrt.
Nee, also ganz und gar nicht. Das ist so was von
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:grob verfälscht
Anderer Sektor, andere Stelle, dazwischen den Funkturm bei Zipperer, zuerst mit Aufenthalt, dann wieder mit Fortbewegung inkl. Eintritt in einen anderen Sektor (Richtung Norden).
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Die Original-Verbindungsnachweise zeigen übrigens auch keine Nutzung der Rufnummernunterdrückung durch Avery.
Willst du die echt noch leugnen, wenn Avery selbst dazu schon höchstpersönlich Ausreden erfindet? Wow.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

30.12.2018 um 20:35
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:was erst herauskam als Zellner die Originalverbindungsdaten durch AT&T angefragt hat
Die Verbindungsdaten von Cingular, spätere Unternehmensbezeichnung AT&T Wireless sind übrigens die Originaldaten! Du kannst die Faxkennung links auf dem Nachweis lesen. Da wurde nichts "abgetippt".


 20181230 202432


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

31.12.2018 um 00:52
@Seps13
Danke für die Richtigstellung, sonst wären wir hier wieder einem red herring hinterhergelaufen.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Auch das Telefonat mit Dawn Pliszka fand statt. Völlig egal, wer wen anrief. Die Timeline steht und ist einwandfrei nachzuvollziehen.
Genau. Anstatt daraus wieder eine Riesenverschwörung zu konstruieren und mit Reizworten wie "gelogen" und so weiter um sich zu werfen, kann man sich das mal ganz in Ruhe anschauen: Es ist keineswegs ungewöhnlich, sich nach langer Zeit nicht mehr exakt zu erinnern, wer wen angerufen hat. Es ist auch für die Beweisaufnahme vollkommen irrelevant. Entscheidend ist, dass ein Gespräch stattgefunden hat, und dazu hat die Zeugin einwandfreie Aussagen gemacht.

Und nun sollen wir glauben, dass die Staatsanwaltschaft einfach mal so Anrufe erfindet? Man kommt sich manchmal hier vor wie in einer schlechten soap opera.


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