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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

1.478 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Making A Murderer, Steven Avery, Brendan Dassey ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

13.12.2018 um 17:35
@Morpheus1PB
Zitat von Morpheus1PBMorpheus1PB schrieb: allerdings kann Zellner wohl nachweisen (da bin ich mir nicht ganz sicher) das zu der Zeit nur Bobby Zuhause war.
Das ist zutreffend. Bobby war der Hauptnutzer, Fotos zeigen eindeutig, dass der PC auch in Bobbys Zimmer stand (Kratz behauptete das Gegenteil). Die fraglichen Internetsuchen und Downloads sowohl der Leichenfotos als auch der kinderpornographischen Materialien konnten zeitlich eindeutig zugeordnet werden, als diese Tätigkeiten erfolgten war Bobby Dassey als einziger Bewohner im Haus.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Nun steht die Theorie einmal hier:
Es waren alle zusammen. Auch Avery. Er hat geschossen. Die Kugel wurde aufgehoben, irgendwo gelagert und später von Bobby platziert.
Ich warte gespannt auf deine Beweise. Zellner kann ihre Hypothese belegen. Deine Belege konnte ich noch nicht entdecken.

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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

13.12.2018 um 20:00
Ergänzung meiner unlauteren und völlig beweislosen Theorie:
Es gab mehrere Kugeln. Diese Kugel war ein Streifschuss, kein Knochenkontakt, keine Deformation. Das Projektil schlug danach in Holz (Wand, Schrank, Bretter o. ä.) ein. Dieses Projektil wurde von Bobby wiedergefunden oder aufbewahrt. Getötet wurde sie mit einer anderen Kugel, die im Schädel stecken blieb, vielleicht fragmentierte und nicht mehr verfügbar war.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Zellner kann ihre Hypothese belegen. Deine Belege konnte ich noch nicht entdecken.

Zellner ist die Anwältin des Verurteilten, sie hat ein Ziel, ein Eigenteresse und sie hat Mittel, Beweise anzugreifen oder (Schein-)beweise zu erheben.
Avery ist der Verurteilte, auch er hat ein Eigeninteresse und wird mit der Wahrheit logischerweise nicht herausrücken.
So steht es auch mit den Machern der Doku, die Unschuldsstory plus Justizskandal funktioniert nur mit einem Unschuldigen, auch da unterstelle ich ein gewisses Interesse.
Die von der Verteidigung ins Spiel gebrachten Alternativtäter und die StA haben ebenfalls ihre Interessen.

Ich habe keinerlei persönliches Interesse, irgendwen zu beeinflussen. Ich kann dir nur sagen, wie ich mir das ganze Hickhack erklären kann.
Beweise kann ich dir nicht liefern, das weißt du ja selbst. Also ignoriere meine Idee, wenn sie nicht gut für deinen Blutdruck ist und warte lieber ab, wie die Interessenskonflikte auf höherer Ebene gelöst werden.

Wenn es so ist, wie ich denke, wird man zu verhindern wissen, dass Avery freikommt, was aber dann nicht weiter schlimm wäre, jedenfalls für mich und die Katzen an seinem Wohnort nicht.


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13.12.2018 um 21:36
@Seps13

Danke für die Sorge um meinen Blutdruck, aber so schnell geht der nicht hoch. Ich wollte nur ganz sichergehen dass sich hinter deinen Spekulationen nicht doch noch ein valides Argument verbirgt. Leider ist dem nicht so. Ich weiss jetzt, was ich wissen wollte. Daher: Let's agree to disagree.


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13.12.2018 um 23:01
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Ich wollte nur ganz sichergehen

Achso. Und ich hätte gedacht, du bist ein Typ, der nur unbedingt das letzte Wort behalten will.

Wenn dem doch so sein sollte, dann müsstest du jetzt nochmal deine Kritik wiederholen oder irgendnen Spruch bringen. Nimm mal was Lateinisches, finde ich noch cooler als englisch.

Weitere Ergänzung meiner unlauteren und völlig beweislosen Theorie, dass es alle zusammen waren (auch Steven Avery!):

Am Schlüssel war DNA von Avery, ganz einfach, weil dieser ihn zuletzt angefasst hat. Die DNA stammt aus Zellen desjenigen, der den Schlüssel zuletzt in der Hand hatte und dabei viel zellkernhaltiges Material hinterließ, das beim Abstrich ohne Verunreinigung gewonnen werden konnte. Eine Mischspur ist nicht zwingend. Vielleicht schwitzt Avery einfach viel und hat damit schon die vorher anhaftende DNA quasi abgewaschen und verliert dabei zusätzlich viele Hautschuppen, die dann zu einer Solo-DNA-Spur führten.
Man müsste einen Vergleichstest mit ihm machen, um behaupten zu können, so viel DNA auf natürlichem Weg zu hinterlassen sei nicht möglich.
Bobby hat als Mittäter gewusst, wo der Schlüssel versteckt ist und den Ermittlern das Versteck verraten oder den Schlüssel so hingelegt, dass er gefunden wird.


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13.12.2018 um 23:44
Danke @Seps13, das bringt es doch mal kurz und knapp auch den Punkt; gleich auf mehrere:
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Avery ist also offenbar nur dann als unschuldig anzusehen, wenn man davon ausgeht, dass alle Indizien falsche Spuren sind, die von Ermittlern oder anderen Personen gelegt wurden.
Das ist ja zunächst mal ein ungeheuerlicher Verdacht.

1. Das Auto des Opfers ist nachträglich (zurück) auf den Schrottplatz von Avery gefahren worden, um ihn zu belasten.

2. Das Blut mit DNA von Avery, das im Auto des Opfers an verschiedenen Stellen gefunden wurde, stammt von einem früheren Fall, ist aus der Asservatenkammer entnommen und im Auto angebracht worden, um ihn zu belasten.
Beziehungsweise:

stefanclimbr15 schrieb:
in der zweiten Staffel von MAM wurde eine völlig andere These aufgestellt, wie das Blut platziert wurde - und zwar nicht von der Polizei, sondern vom tatsächlichen Mörder der Zugang zu Averys Blut hatte und auch wusste, dass es vorhanden war.

3. Die DNA auf der Motorhaube des Autos wurde vom Handschuh eines Polizisten übertragen.

4. Der Autoschlüssel des Mordopfers wurde nachträglich im Schlafzimmer von Avery platziert und vorher mit Averys DNA versehen, um ihn zu belasten.

5. Eine andere Person schießt mit Averys Gewehr, das dieser über seinem Bett aufbewahrt, eine Kugel ab und präpariert sie mit Opfer-DNA, wobei bewusst oder unabsichtlich zu wenig DNA aufgetragen wurde, so dass daraus nur ein Teilprofil ermittelt werden konnte.

6. Die auf Averys Grundstück gefundenen, teilweise verbrannten Knochen wurden dort platziert, um ihn zu belasten.

7. Das Geständnis des Mittäters Dassey, demzufolge die beiden das Opfer vergewaltigt, ermordet und verbrannt haben, wurde mit unzulässigen Verhörmethoden erpresst.

8. Eventuelle Hinweise auf den wahren Täter oder die wahren Umstände des Todes von TH existieren nicht, wurden also ggf. unterschlagen oder vertuscht, sofern es welche gab.
Das finde ich sehr überzeugend und schlüssig zusammengefasst.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Wenn die Ermittler Avery reingelegt haben - wer war der wirkliche Täter? [...]
Das ist doch wohl logisch: jeder außer SA. Jeder der was zu verbergen hat und sich irgendwie komisch verhält und dann von den Ermittlern absichtlich nicht verdächtigt wurde. Und der Beweis? Wenn man dann zur Tatzeit noch zu Hause war und Schmuddelkram auf seinem Rechner hat ...


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14.12.2018 um 00:51
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Es scheint mir hier wie im Fall Jens Söring zu sein. Avery hat einfach bei allen Indizien das Glück, dass sie VT-geeignet sind. Nun muss man die VT glauben wollen oder eben nicht.
Ich kenne den Fall Jens Söring recht gut und verfolge ihn seit 28 Jahren: ich habe bisher nicht den geringsten Hinweis auf seine Unschuld finden können. Und doch scheinen alle, zumindest in Deutschland, von seiner Unschuld absolut überzeugt. Nicht nur seine (überwiegend weiblichen!) Fans, auch Anwälte, Politiker und preisgekrönte, seriöse, öffentlich-rechtliche Filmemacher. Ich finde es unglaublich faszinierend, dass sich Journalisten und Dokumentarfilmer immer wieder hinstellen und im Brustton der Überzeugung erklären, dass sie "neutral" sind und natürlich "nicht wissen, ob er schuldig oder unschuldig ist". Ihre Werke sagen dann aber etwas vollkommen anderes. Dabei speisen sie sich nicht aus der Faktenlage, den Ermittlungsergebnissen, den Prozessunterlagen, sondern alle aus einer einzigen Quelle: der des in 13 Instanzen verurteilten Doppelmörders Jens Söring, der seine Schwiegereltern in spe mit 38 Messerstichen übertötet und anschließend geköpft hat. Er hat elf schöne Bücher veröffentlicht und betreibt einen Fanclub. Kann es da noch Zweifel an seiner Unschuld geben?
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Der erste Eindruck beeinflusst ungemein. In diesem Fall habe ich als Erstes einen Beitrag von @falstaff
und dann den Begriff "Guilter" gelesen. Und schwupps hab ich mich in einer bestimmten Ecke wiedergefunden. Hätte ich die Beiträge von @stefanclimbr15 zuerst gelesen oder diese Doku gesehen - ich wäre sicher geneigt gewesen, meine grundsätzliche Guilter-Haltung zugunsten der Gegenposition-ohne-Bezeichnung zu überdenken.
Mir ist es bei der ersten Staffel sehr ähnlich ergangen (trotz meiner Erfahrung mit dem Fall Jens Söring). Dass SA bereits anderen Straftaten begangen hatte sowie die meisten Belastungsmomente wurden dem Zuschauer in der gesamten Dokumentation vorenthalten. Dem Gericht und den Geschworenen waren diese Umstände sehr wohl bekannt. Für den Zuschauer war er das unschuldige Opfer; erwiesenermaßen durch das vorangegangen Fehlurteil.

Der Richter spricht das mit den andere Straftaten bei der Urteilsverkündung kurz an und inkludiert es in die Begründung des Strafmaßes. Der Zuschauer der ersten Staffel erhascht lediglich einen kurzen Satz daraus. Dieser Satz war für mich die Initialzündung weiter zu recherchieren – und dann hat sich der Fall vollkommen anders dargestellt.

SA und ebenso BD sind ja bereits in weiteren Instanzen gescheitert. Bei Jens-Söring-Fans löst das jedesmal einen hysterischen Kreischalarm, ob dieser himmelschreienden Ungerechtigkeit, aus. Erwarten wir das auch bei SA? Die Verschwörungstheoretiker werden sich jedes Mal mehr und mehr bestätigt fühlen.

Und Netflix wird uns weitere Staffeln bescheren und in 30 Jahren "The Steven Avery Diaries - Season 8" und der Spin-off "The Original Documents of Kathleen Zellner" ;-)


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14.12.2018 um 06:57
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Mir ist es bei der ersten Staffel sehr ähnlich ergangen (trotz meiner Erfahrung mit dem Fall Jens Söring). Dass SA bereits anderen Straftaten begangen hatte sowie die meisten Belastungsmomente wurden dem Zuschauer in der gesamten Dokumentation vorenthalten
Das ist nicht richtig. In der ersten Staffel werden sämtliche Delikte aufgezeigt. Von der Saxhe mit der Katze bis hin zu dem Vorfall mit seiner Cousine.


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14.12.2018 um 08:25
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Für den Zuschauer war er das unschuldige Opfer; erwiesenermaßen durch das vorangegangen Fehlurteil.
Das ist einer der schlimmsten und folgenschwersten Kurzschlüsse der Avery-Unterstützer: Er wurde bereits einmal zu Unrecht verurteilt, also war auch das zweite Urteil ein Fehlurteil. Und wie es dann bei VTs so üblich ist beruht alles folgende auf einer logischen Inversion, also auf einer Vertauschung von Prämisse und Schlussfolgerung. Was am Ende stehen sollte, nämlich die Schlussfolgerung ob Avery schuldig oder nicht schuldig ist, wird in Form der Unschuldsüberzeugung zur Prämisse. Ausgehend von dieser Überzeugung, werden dann als Schlussfolgerung sämtliche Beweise gegen Avery entsprechend umgedeutet. Avery ist unschuldig, also müssen sich Ermittler, Staatsanwälte, Richter und die Jury gegen ihn verschworen haben.
Der Dokumentarfilm erhebt diese logische Inversion dreist zum Prinzip, in dem er schon im Namen die Unschuld Averys konstatiert. Das ist eine völlig neue Dimension journalistisch verbrämter Meinungsmache, die im zweiten Fall der Doku noch einmal auf die Spitze getrieben wird.

Prinzipiell würde mich das nicht stören, solange der Dokufilm von den meisten Zuschauern als Entertainmentformat verstanden würde - für mich ist er nicht mehr und nicht weniger als ein spannender, bisweilen leicht gruseliger Film über einen interessanten Fall, voller origineller Typen, der die Sichtweise einer Partei abbildet. Für viele scheint er aber die Wahrheitsquelle schlechthin zu sein und nicht wenige fühlen sich dadurch motiviert sich für Menschen einzusetzen, denen sie besser nicht im wahren Leben begegnen wollten.


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14.12.2018 um 08:38
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das wird man sehen. Sie hat einen anderen Stil als ich, und ich muss neidvoll anerkennen, dass sie sehr erfolgreich ist. :)
Für mich verhält sich Zellner prinzipiell nicht anders als Averys Ex: Wie ein Insekt, das vom Licht angezogen wird. Selbstverständlich wie ein besonders schlaues, mächtiges Insekt, wie eine Bienenkönigin, die ihren kompletten Stamm mitbringt - aber prinzipiell ist es nichts anderes. Ohne die Publicity, wäre ihr Avery komplett egal.

Und wer jetzt vorhat mich zu melden möge einen Moment innehalten und bedenken, dass ich nicht gesagt habe "Zellner ist ein Insekt". Ich habe nur einen Teil ihrer Motivation mit dem Verhalten von Insekten verglichen - und zwar mit dem einer nützlichen, fleißigen und intelligenten Spezies.


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14.12.2018 um 08:51
Na ja, Zellner arbeitet schon recht professionell: sie ist sehr akribisch, das muss man ihr lassen, sie ist methodisch, sie weiss genau, was sie tut. Und sie hat natürlich auch einen guten Geschäftssinn, den nicht jeder Rechtsanwalt hat.

Ich denke man kann nicht sagen, dass ihr Avery "egal" ist. Er ist ihr Mandant und sie arbeitet zielstrebig für ihn. Wäre er nicht ihr Mandant, wäre er ihr vermutlich egal, aber das ist ja nichts Ungehöriges. Ein Arzt kümmert sich um seine Patienten, andere, die nicht seine Patienten sind, sind ihm vermutlich auch egal. Anders geht es ja nicht. Wir sind ja nicht aufgerufen, die Welt zu retten, obwohl man manchmal, vor allem in jungen Jahren durchaus Idealismus verspürt. Nur lernt man dann, dass man nicht alles Übel der Welt beseitigen kann und konzentriert sich auf seine Fähigkeiten.

Worin Zellner und ich uns grundsätzlich unterscheiden ist, dass ich einen aktuellen Fall nicht auf diese Weise dokumentieren lassen würde. Da habe ich grundsätzliche Bedenken.

Ich kann nachvollziehen, dass man seine Arbeit als Anwalt, von der die meisten Menschen nicht die geringste Ahnung haben, aber sehr viele oft Vorurteile haben, gerne einmal darstellt. Ich mache das auf anderer Ebene, indem ich eine Reihe Praktikanten und Praktikantinnen beschäftige, die in der Regel auch keine Ahnung haben, wie ein echter Anwalt arbeitet. Das wird ihnen im Jurastudium nicht beigebracht. Und ja, mir macht das grossen Spass, ihnen das "richtige Leben vorzuführen." Aber das ist eben eine sehr begrenzte Öffentlichkeit.

Man sollte das Ganze nicht voreingenommen negativ sehen. In einer Demokratie tut es der Justiz gut, wenn die Öffentlichkeit Einblicke erhält. Ich finde das prinzipiell sehr wichtig. Ich nehme zum Beispiel auch immer mal Schüler- oder Studentengruppen mit ins Gefängnis. Es ist beeindruckend, das mal nicht aus dem Fernsehen, sondern in echt kennenzulernen. Und wenn dann mal eines Tages eine dieser Schülerinnen oder dieser Studenten z.B. Schöffe sein wird, dann weiss er/sie etwas besser, welche Verantwortung sie trägt, wenn sie die Macht hat einen Menschen jahrelang hinter Gitter zu bringen.

Daher: Transparenz auf jeden Fall! Aber auch da gilt: Verantwortung tragen.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 09:00
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Man sollte das Ganze nicht voreingenommen negativ sehen. In einer Demokratie tut es der Justiz gut, wenn die Öffentlichkeit Einblicke erhält.
Ich sehe bei Zellner keinen pädagogischen Anspruch. Das was du hier forderst, leistet die Staircase Doku (die mittlerweile ebenfalls auf Netflix zu sehen ist) in viel eindrucksvollerer Weise. Zellner nutzt die Plattform einfach nur um ihren Fall zu gewinnen und ihren Ruhm zu mehren. Ich finde das in keinster Weise moralisch verwerflich - nur sollte man das als Zuschauer eben immer im Hinterkopf behalten.
Pro-Bono klingt erstmal nach Altruismus und Wohltätigkeit und wird von vielen als weiterer soft-Beweis für Averys Unschuld gewertet. In Wirklichkeit ist der Fall ein Millionengeschäft für Zellner, weil die kostenlose Publicity zu zahlreichen lukrativen Engagements führen wird - und dazu zähle ich jetzt auch Buchveröffentlichungen, TV-Auftritte, Vorträge, etc.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 09:07
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Zellner nutzt die Plattform einfach nur um ihren Fall zu gewinnen und ihren Ruhm zu mehren. Ich finde das in keinster Weise moralisch verwerflich - nur sollte man das als Zuschauer eben immer mindestens im Hinterkopf behalten.
Darauf können wir uns auf jeden Fall einigen. Das muss man im Hinterkopf behalten. Die zweite Staffel ist im Prinzip Zellner-TV.

Was ich dabei auch ein wenig schade finde, ist, dass die juristisch spannende und allgemein vielleicht sogar viel wichtigere Frage nach dem Schicksal Brendan Dasseys sehr marginalisiert wird. Da werden ab und zu mal ein paar Minuten mitten in eine Folge geklatscht, ohne dass dem Zuseher richtig klar wird, worum es geht, und dann, wenn es interessant wird, ist man auf einmal wieder bei der grottenlangweiligen Avery Familie und darf wieder eine Autofahrt durch die ebenso grottenlangweilige Landschaft Wisconsins miterleben.


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14.12.2018 um 09:35
@MyMysteryMan: Zum Fall Jens Söring hat ein User einen Blog zum dortigen DNA-Argument verfasst, der sehr lesenswert und aufschlussreich ist. Der User hat wissenschaftlich begründet die Expertise von renommierten Forensik- und DNA-Experten widerlegt. Das Argument
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:renommierte Blutspuren Analytiker
ist nur ein Scheinargument für die Reliabilität und Validiät der Expertise. Die Ergebnisse sollten von einem unabhängigen Gutachter überprüft und bestätigt sein, dann würde ich anfangen zu zweifeln.
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Laut Zellner wurden die meisten Spuren vom tatsächlichen Mörder gelegt, nur bei Schlüssel und Kugel half die Polizei nach
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Zellner behauptet, dass er das Blut getrocknet aus dem Waschbecken gekratzt, verpackt, zum versteckten Auto getragen, befeuchtet und appliziert hat. Dieser Teil ist derzeit noch Spekulation.
Also wer diesen Unsinn kritiklos hinnimmt, aber meine Theorie als
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:scharlatanischen Humbug
bezeichnet, ist für mich tatsächlich ein
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Verschwörungstheoretiker
der den Bezug zur Realität verloren hat.

Ergänzung meiner unlauteren und beweislosen Theorie:
Die Erklärung für Averys Blut im Auto des Opfers ist ganz naheliegend: Avery höchstpersönlich hat im Auto geblutet. Die Fingerabdrücke am Lenkrad hat er abgewischt, das Blut hat er übersehen oder er war so blöd, nicht zu wissen, dass man es ihm zuordnen kann oder er hat die Reinigung abgebrochen, weil er vorhatte, das ganze Auto zu vernichten.

Expertisen, die die Verteilung der Blutstropfen als unmöglich bezeichnen, haben nur den wirklichen Ereignisablauf (absichtlich oder durch rechtzeitiges Augenverschließen) nicht gefunden. Das ist bei ergebnisorientierten Parteigutachten der Verteidigung leider häufiger mal der Fall. Es wird einfach etwas unterschlagen oder ein paar Parameter werden verändert, um zum passenden Ergebnis zu kommen.

Wie sollte Averys Blut denn ins Auto kommen? An verschiedenen Stellen? (Den mit der Pipette auf der Suche nach Averys Blut herumlaufenden Bobby lasse ich einfach mal im Reich der Fiktion).

Averys Blut im Auto des Mordopfers ist ein weiteres bestechendes Indiz für seine Schuld, das Zellner nicht geleugnet bekommt.
Zitat von falstafffalstaff schrieb: Zellner nutzt die Plattform einfach nur um ihren Fall zu gewinnen und ihren Ruhm zu mehren
So schätze ich es auch ein. Und ich gehe sogar davon aus, dass sie davon ausgeht, dass Avery (einer) der Täter ist, was sie aber sehr gut verschleiern kann.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 10:01
@Seps13

Und was hätte Zellner davon, wenn sie davon ausgeht das Avery einer der Täter ist? Wäre dann nicht die Gefahr zu hoch das das wirklich einmal raus kommt? Und dann hat sie mit Absicht ihr "Lebenswerk" selbst zerstört?
Ich sehe einfach Null Sinn für sie dabei, ich arbeite doch nicht seit 20 Jahren an Fällen zu unrecht Verurteilter und hole dann auch noch wirklich 11 Menschen raus, nur um dann bei einer Netflix Doku mit zu machen und daraus Profit zu ziehen und gleichzeitig zerstöre ich meine ganze Reputation damit? Soviel Geld kann sie damit ja gar nicht verdienen, denn wenn rauskommen würde das Avery wirklich der Täter ist, dann ist auch nichts mehr mit Vorträgen und Büchern usw.


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14.12.2018 um 10:07
Es geht ihr nicht um die Wahrheit, es geht ihr ums Gewinnen. In diesem Fall eben winning ugly. Und das ist durchaus ein Fall mit Gewinnchancen.


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14.12.2018 um 10:08
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:stefanclimbr15 schrieb:
Zellner behauptet, dass er das Blut getrocknet aus dem Waschbecken gekratzt, verpackt, zum versteckten Auto getragen, befeuchtet und appliziert hat. Dieser Teil ist derzeit noch Spekulation.
Also wer diesen Unsinn kritiklos hinnimmt
Da gebe ich dir Recht - das ist nur ein Beispiel für den absurden Aufwand den nur zwei Ermittler betrieben haben müssten, um erfolgreich über 20 weitere unabhängige Prozessbeteiligte zu täuschen.

Ob man nun davon ausgeht dass 2 Ermittler 20+ weitere unabhängige Prozessbeteiligte erfolgreich täuschen konnten, oder davon dass mehr als 20+ unabhängige Prozessbeteiligte über Jahre hinweg unter einer hermetisch geschlossenen Decke stecken - Man müsste in beiden Fällen eine Verschwörung von aberwitzigen Ausmaßen annehmen.


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14.12.2018 um 10:16
@Seps13

Das ist Deine Meinung das es ihr nur ums gewinnen geht, ich habe da einen anderen Eindruck. Aber Gott sei Dank haben wir unterschiedliche Meinungen, sonst hätten wir ja nichts zu diskutieren ;-)


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 12:15
Ergänzung meiner unlauteren und beweislosen Theorie:

Avery hat den Wagen nach dem Mord vom Gelände gefahren und woanders versteckt (Erklärung der Sichtungen durch Zeugen). Der eingeweihte Mittäter (mutmaßlich Bobby) hat sich später den Hauptschlüssel aus dem Versteck in Averys Schlafzimmer genommen, den anderen im Versteck gelassen und das Auto wieder zurück aufs Gelände gefahren. Er hat seine Fingerabdrücke abgewischt und damit auch die von Avery. Averys Blut hat er nicht entfernt, den Hauptschlüssel hat er entsorgt.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

14.12.2018 um 12:47
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:
Warum sollten bei deiner Theorie, alle 3 waren es, Steven und Brendan über all die Zeit ihren Mund halten, während Bobby draussen sein Leben leben darf?


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14.12.2018 um 12:51
Zitat von frusciante15frusciante15 schrieb:Warum sollten bei deiner Theorie, alle 3 waren es, Steven und Brendan über all die Zeit ihren Mund halten, während Bobby draussen sein Leben leben darf?
Weil ja noch die Hoffnung besteht, dass sie rauskommen - die würde verpuffen wenn sie Bobby als Mittäter nennen würden, weil sie sich dadurch ja gleichzeitig selbst überführen würden. Ansonsten gab es ja aber im Verlauf von Staffel 2 auch eine herbe Auseinandersetzung zwischen Steve und seiner Schwester, weil Zellner anfing den Bruder Brandons zu belasten.

Ansonsten bin ich auch skeptisch was die Täterschaft von allen Dreien angeht, aber man kann sicher mal drüber nachdenken...


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