Fünf- und siebenjährige in Kiel schwer sexuell missbraucht

Ich bin eben auf diesen Fall (eigentlich sind es mehrere Fälle) gestoßen, der mich ziemlich wütend macht.

http://www.sat1regional.de/aktuell/article/wiederholungstaeter-siebenjaehrige-in-kiel-schwer-sexuell-missbraucht-195244.html

Wiederholungstäter? Siebenjährige in Kiel schwer sexuell missbraucht
Thema am 02.02.2016

Ein 30-Jähriger soll am Sonntag in Kiel ein siebenjähriges Mädchen schwer sexuell missbraucht haben. Der Mann wurde am Dienstagvormittag dem Haftrichter vorgeführt. Schon Anfang Januar soll er ein Kind sexuell bedrängt haben. SAT.1 REGIONAL hat mit Matthias Arends von der Polizei Kiel gesprochen.

Auf einem Spielplatz im Stadtteil Gaarden soll der Deutsche turkmenischer Abstammung das Kind angesprochen und unter einem Vorwand in seine Wohnung gelockt haben. Dort soll er sich an dem Mädchen vergangen haben. Anschließend schickte er die Siebenjährige aus der Wohnung. Sie vertraute sich ihrer Mutter an, die sofort die Polizei informierte. Bei einer anschließenden rechtsmedizinischen Untersuchung wurden erhebliche Verletzungen festgestellt.

Die Wohnung des Mannes wurde durchsucht, es konnte entsprechendes Beweismaterial sichergestellt werden. Der Tatverdächtige wurde am Montagnachmittag festgenommen. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen erhärtete sich ein weiterer Tatverdacht gegen den Mann: Demnach soll er schon am 6. Januar eine Fünfjährige in Kiel-Gaarden sexuell bedrängt haben. Der 30-Jährige sitzt nun in Untersuchungshaft wegen schweren sexuellen Missbrauchs.

http://www.sat1regional.de/aktuell/article/7-jaehrige-in-kiel-missbraucht-taeter-sprach-zwei-maedchen-an-195385.html

7-Jährige in Kiel missbraucht: Täter sprach zwei Mädchen an
Thema am 03.02.2016

Der Täter hat das Mädchen auf einem Schulhof in Kiel angesprochen. Im Fall der Vergewaltigung eines 7-Jährigen Mädchens in Kiel-Gaarden sitzt ein 30-Jähriger weiterhin in Haft. Der Deutsche turkmenischer Abstammung soll das Kind vom Spielplatz auf dem Schulhof verschleppt und missbraucht haben. Er hat selbst ein Kind und lebt mit einer Frau zusammen. Er stand auch im Verdacht, am 6. Januar einen Jungen in einem Kindergarten missbraucht zu haben, wurde aber wieder frei gelassen. Wegen Wiederholungsverdacht bleibt er jetzt aber in Haft. Ein psychiatrisches Gutachten zur Schuldfähigkeit wurde von einem Verteidiger beantragt.

Das mit dem Jungen stimmt möglicherweise nicht. In anderen Berichten wird von einem 5-jährigen Mädchen gesprochen.

http://www.sat1regional.de/aktuell/article/nach-kindesmissbrauch-in-kiel-stadt-raeumt-versaeumnisse-der-behoerden-ein-195627.html (Archiv-Version vom 08.02.2016)

Nach Kindesmissbrauch in Kiel: Stadt räumt Versäumnisse der Behörden ein
Thema am 05.02.2016

Nach dem sexuellen Missbrauch eines sieben Jahre alten Mädchens hat die Stadt Kiel Versäumnisse der Behörden eingeräumt. Bereits zwei Wochen vor der Vergewaltigung wurde gegen den 30-jährigen Tatverdächtigen wegen eines anderen Sexualdelikts ermittelt.

Der Tatverdächtige, der im Stadtteil Gaarden zwei Mädchen vergewaltigt haben soll, ist dem sozialpsychologischen Dienst der Stadt seit 2009 bekannt. Kieler Staatsanwaltschaft, Polizei und Stadtrat wollen sich am Mittwoch treffen, um über die Kommunikationsfehler zu sprechen.

Hier noch ein Artikel aus dem Focus
http://www.focus.de/regional/kiel/neue-details-im-fall-nasib-a-er-missbrauchte-eine-7-jaehrige-dabei-ist-er-selbst-vater_id_5260245.html

und hier:

http://www.shz.de/regionales/kiel/mutter-des-verdaechtigen-ich-habe-die-behoerden-vor-meinem-sohn-gewarnt-id12643956.html

Der Fall an sich ist schockierend genug: Ein 30 Jahre alter Mann soll in Kiel zwei Kinder sexuell missbraucht haben. Ein Mädchen ist fünf, das andere sieben. Doch es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Übergriffe eventuell hätten verhindert werden können. Bei einer Pressekonferenz räumte Kiels Sozialdezernent Gerwin Stöcken Versäumnisse der Behörden ein. „Wir hätten dem Mädchen eine ganz schwere Erfahrung ersparen können“, sagte er am Donnerstag in Kiel. (...)

Wenn die Mutter den Behörden die Bude einrennt und sich hilfesuchend an den Psychiater wendet, muss ja einiges passiert sein.

Zumindest die letzte Tat hätte verhindert werden können, die erste aber auch, finde ich. Ja, man hätte den Mädchen ganz schwere Erfahrungen ersparen können.

Leider muss oft immer erst EINE MENGE passiert sein damit sich überhaupt was tut. Sei es bspw. bei Frauen die sich bedroht und gestalkt fühlen oder aber wie in diesem Fall wo selbst die eigene Mutter den Sohn als gefährlich einstuft. Erst wenn die frau oder das kind dann halbtot irgendwo liegt tut sich was - leider kein Einzelfall :(

Immer wieder traurig.
Ist aber auch für die Polizei nicht machbar allen Theoretischen Straftätern hinterher zu laufen ob sie nun eine Straftat begehen oder nicht. Man kann sie ja auch schlecht auf Verdacht einsperren.
Schwieriges Thema.

@Asparta

Er war ja ganz offenbar in psychiatrischer Behandlung. Seine Medikamente hat er laut Mutter abgesetzt. Dem sozialpsychiologischen Dienst der Stadt ist er seit 2009 (!) bekannt.

Auszug aus dem Artikel in der shz:

„Am 11. Januar hatten wir einen dringenden Tatverdacht“, sagt Oberstaatsanwalt Axel Bieler. Doch die zuständige Dezernentin bei der Staatsanwaltschaft beantragte keinen Haftbefehl, weil sie keine Haftgründe sah – auch keine Wiederholungsgefahr. Bieler: „Der Tatverdächtige ist bislang durch Ladendiebstähle aufgefallen, nicht durch Sexualdelikte.“ Und da er den Kindergarten als Vater und nicht unberechtigt betreten habe, liege auch keine besondere kriminelle Energie vor.

Er hat ein 5-jähriges Mädchen auf die Toilette im Kindergarten gelockt und sich dort an der Kleinen vergangen. Das ist für die Staatsanwaltschaft kein Haftgrund? Keine Wiederholungsgefahr, weil er vorher nur geklaut hat?

Man müsste direkt mal die Fälle in Kiel und Umgebung seit 2013 (da ist er ja wohl 'auffällig' geworden) durchgehen.

@Ingrid1

Auch wenn es keine Entschuldigung sein soll (es ist höchst verachtenswert) es war nun mal

Ingrid1 schrieb: dringenden Tatverdacht

aber halt nur ein Verdacht!
Niemand weiß von uns genau worin der sexuelle Missbrauch bestand und leider ist es zumal auch so das Kleinkinder auch lügen.
Ich möchte mit meiner Aussage keinenfalls seine Taten herunterspielen noch die Opfer denunzieren.

@Asparta

Asparta schrieb: bestand und leider ist es zumal auch so das Kleinkinder auch lügen.

Ich glaub mein Schwein pfeifft..
Kleinkinder lügen nicht, es ist immer ernst zu nehmen.
Selbst bei Jugendlichen kann man nicht von Lügen sprechen, weil Vergewaltigungsphantasien immer ein reales Trauma zudecken.

Also ändere mal Deine Wortwahl und entschuldige meinen Ton aber sowas geht garnicht.

Geschultes Personal wird herausfinden was Lüge ist und was nicht. Dafür sind Psychologen da.

Diese Fälle sind ganz schlimm. Und weshalb die Polizei nach dem mutmaßlichen Missbrauch in der Kita nicht stärker durchgegrifffen hat, ist mir ersteinmal unverständlich. Mir erscheint es genügend Haftgründe zu geben. Und sollte es psychische Störungen bei dem Mann geben, sollten die Polizisten dies auch bemerkt haben. Und ich denke auch, die Personen im psychiatrischen Netzwerk, die alle angesprochen wurden, hätten mehr tun können als Briefe schreiben oder die Aussagen aufnehmen. Die Aussagen der Polizei zu den Aussagen der Mutter empfinde ich auch als etwas dubios. Dennoch muss man sagen, dass auch die Polizei oder psychiatrische Fachkräfte sich irren können. Und zudem kann ein Mensch nicht einfach so eingewiesen werden. Wenn nicht akute Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt, und diese war offenbar außer zu den Taten nicht zu erkennen (selbst wenn die Mutter zurecht Angst hatte), dann liegt auch kein Einweisungsgrund vor. Aber sowohl die Polizei wie auch die psychiatrischen Fachkräfte hätten meiner Ansicht nach sofort aufgrund der Aussagen der Mutter den Kontakt suchen sollen, um eine sofortige Einschätzung vorzunehmen und ein Gespräch zu führen. Das wäre das Minimum gewesen und ist offenbar von diversen Stellen nicht geschehen.

Das Kleinkinder ab und an lügen mag ja sein, aber wenn mein 5 jähriges Kind mir von einem Mann auf Toilette erzählt und die Handlungen dazu glaube ich das sehr wohl, denn ein 5 jähriges Kind kommt wohl kaum von allein auf solche Geschichten.

Ich komme aus Kiel und muss sagen das hier alle entsetzt sind. Sei es über die Art und Weise wie das ganze überhaupt an die Óffentlichkeit kam aber auch über all das was jetzt im nachhinein noch rauskommt. Es ist einfach nur grausam, nicht zuletzt weil es verhindert hätte werden können.
Ich verstehe einfach nicht wie die Behörden nicht vorher reagieren konnten.

@eis..bär

Verstehe mich nicht falsch. Ich impliziere mit meiner Äußerung

Asparta schrieb:  das Kleinkinder auch lügen. 

nicht das man sie nicht ernst nehmen sollte.
Das Kleinkinder mal lügen willst du aber nicht bestreiten?

eis..bär schrieb: Vergewaltigungsphantasien immer ein reales Trauma zudecken.

Psychologie studiert oder wie kommst du darauf?

eis..bär schrieb: Also ändere mal Deine Wortwahl und entschuldige meinen Ton aber sowas geht garnicht.

Also was du dort hinein interpretierst und was ich schreibe sind zwei paar Schuhe.
Ich möchte den Täter in keinen Fall in Schutz nehmen! Ich versuche lediglich das Verhalten der Polizei zu erklären.

eis..bär schrieb: Geschultes Personal wird herausfinden was Lüge ist und was nicht. Dafür sind Psychologen da.

Da gebe ich dir absolut recht aber wenn ich mich nicht verlesen habe liegen Zwischen den Taten lediglich 2 Tage.

@Asparta
Also klar lügen Kinder auch gerne mal. Nur die frage ist: in wie weit ist ein Kind in dem alter in der Lage sich so eine Geschichte detailliert auszudenken? In diesem Alter kennt man sich ja auf dem gebiet der Sexualität nicht wirklich aus ...

@SecretLetter

Was Kinder alles aufschnappen wenn zum Beispiel abends der Fernseher in der Familie läuft da steckt man nicht drin. Auf manchen Sendern kommt Werbung für Internet Sexshops.
Sicherlich muss man den Äußerungen die auf sowas hindeuten nachgehen.
Wie ich auch bereits geschrieben habe

Asparta schrieb: Niemand weiß von uns genau worin der sexuelle Missbrauch bestand

und ich möchte hier auch nicht alle Möglichkeiten schreiben.

Ich zum Beispiel habe sehr viel in dem Alter behauptet sogar so sehr das ich separat von Einem Arzt befragt wurde was wirklich vorgefallen ist. (Nichts Sexuelles!)

@Asparta

Mag sein, dass Kinder manchmal nicht die Wahrheit sagen, aber in diesem Fall war es ja so, dass das kleine Mädchen der Mutter noch im Kindergarten erzählt hat, was passiert ist und ihr auch gezeigt hat, wer es war. Es ist ja dann auch zu Tumulten gekommen.

Das Kind ist ja auch untersucht worden. Der sexuelle Missbrauch wurde festgestellt. Die Polizei hat deswegen ja auch ermittelt.

Deine Aussage

Asparta schrieb:Niemand weiß von uns genau worin der sexuelle Missbrauch bestand

hört sich für mich schon so an, dass es vielleicht gar nicht so schlimm gewesen ist. Mag sein, dass ich das falsch interpretiert habe.

Ich rege mich in diesem Fall darüber auf, dass seine Mutter verzweifelt um Hilfe gebettelt hat, und dass das offenbar nicht ernst genommen wurde.

Offiziell spricht man ja von einem 'Kommunikationsproblem'. Der Staatsanwaltschaft war offenbar gar nicht bekannt, dass dieser Mann gravierende psychische Probleme hat, so dass die Mutter um eine Zwangseinweisung gebeten hat.

Für mich ist das ein krasses Beispiel dafür, dass sich keiner zuständig gefühlt hat. Es muss dann erst etwas Furchtbares passieren, bis die Behörden wachgerüttelt werden.

@Ingrid1

Ingrid1 schrieb: Ich rege mich in diesem Fall darüber auf, dass seine Mutter verzweifelt um Hilfe gebettelt hat, und dass das offenbar nicht ernst genommen wurde. 

ja das ist traurig und tragisch aber was hätte die Polizei tun sollen?

Asparta schrieb:
Niemand weiß von uns genau worin der sexuelle Missbrauch bestand

hört sich für mich schon so an, dass es vielleicht gar nicht so schlimm gewesen ist. Mag sein, dass ich das falsch interpretiert habe.

Schlimm ist es in allen Fällen. Der Rest via PN zur Verständnis.

Ingrid1 schrieb:  bis die Behörden wachgerüttelt werden

Das ist es ja Sie haben bevor eine Straftat geschieht fast keinen Handlungsfreiheit.

Theoretisch kann ich durch die Stadt laufen und jedem der es hören will erzählen das ich Person X umbringen werde. Die Polizei wird leider gar nicht für Person X tun können solange ich (X) nicht belästige. Bis es zu spät ist und dann?

@Asparta

Asparta schrieb:Theoretisch kann ich durch die Stadt laufen und jedem der es hören will erzählen das ich Person X umbringen werde. Die Polizei wird leider gar nicht für Person X tun können solange ich (X) nicht belästige. Bis es zu spät ist und dann?

Dann stimmt etwas an unserem System nicht.

Auch wenn eine Person belästigt werden würde, würde trotzdem nicht viel passieren, weil ja eben nichts sooooo schlimmes passiert ist. DAS regt mich auf. Wie oft haben Opfer ihre Zukunft und die anderer opfer schon vorhersehen können - und trotzdem findet mehr Täter- als Opferschutz statt.
Es geht hier nicht darum dass irgendwer irgendwas gesagt hat, wie oft passiert mehr und trotzdem geschieht erst mal nichts?

@SecretLetter

Absolute Zustimmung. Ich habe es selbst in einem Fall von Stalking erlebt, dass die Polizei mir sagte: "Der beruhigt sich schon wieder."

Mir ist dabei auch klar dass man nicht wegen "jedem pups" den jemand lässt alles mögliche in Bewegung setzen kann.
Aber hier geht es nun mal um etwas, um Kinder und deren weiteres Leben. Da kann es nicht angehen dass es wegen Personalmangel oder sonst was zu so Versäumnissen kommen kann die leben zerstören...

Das Problem bei so kleinen Kindern ist leider, dass sie Handlungen oft im zeitlichen Ablauf nicht mehr wiedergeben können. (Wer war zuerst auf der Toilette, der Mann oder das Kind). Ich erlebe das häufig bei meinem Hobby, bei dem ich es auch mit Vorschulkindern zu tun habe. Da werden Ereignisse von morgens und Nachmittags durcheinander gebracht.

So kleine Kinder haben auch noch nicht den Wortschatz um Dinge die ihnen zugefügt werden auszudrücken. So bleiben Aussagen von Vorschulkindern leider oft sehr wage.

Kinder erfinden oft Dinge dazu. Nicht aus Bosheit sondern weil die kindliche Logik keine Lücken verträgt. Lücken müssen bei Kindern gefüllt werden und zwar mit Erklärungsmustern aus ihrem Umfeld.

Ich glaube schon, dass die Polizei den Kern der Aussage des Mädchens sehr ernst genommen hat. Das Mädchen wurde ja auch ärztlich untersucht. Doch vermutlich konnte die Polizei mit der Aussage des Mädchens nicht viel anfangen.

@Ingrid1

Ingrid1 schrieb: Dann stimmt etwas an unserem System nicht.

Nächstes Problem. Wenn man auf Verdacht festgenommen werden würde hätten wir hunderte unschuldige die einsitzen bevor die Straftat die sie nie begangen haben eintritt oder auch nicht.

Ingrid1 schrieb:Dann stimmt etwas an unserem System nicht.

Bei der nächsten Wahl einfach mal den Mut aufbringen und andere Parteien bzw. Ideen unterstützen!