Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet

solverson
Zu DDR-Zeiten gab es kein Bundesland Sachsen-Anhalt oder Sachsen. Es gab nur 15 Bezirke und davon war Halle einer.

@solverson
Genauso ist es. Deshalb war der Thread Titel so oder so falsch.

Obhausen/Querfurt lag zu DDR-Zeiten nicht in Sachsen und auch nicht in Sachsen-Anhalt.
Aber nunmehr seit 25 Jahren liegt es eben in Sachsen-Anhalt. Ist einfach so.

Ein Gedanken von mir zu diesem Fall...

Es wurde hier spekuliert, dass der Täter Daniela möglicherweise vom Rummel aus mitgenommen hat bzw. ihr angeboten hat sie schnell heim zu fahren. Das hieße aber, dass er dort in Begleitung des Mädchens hätte gesehen werden können. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auf dem Fest war und vielleicht auch mitbekommen hat, dass Daniela schnell nach Hause wollte. Ich glaube aber nicht, dass er sie bereits dort angesprochen hat oder mit ihr den Rummel verlassen hat. Vielmehr könnte ich mir vorstellen, dass er ihr nachgegangen oder -gefahren ist oder sie auf dem Heimweg abgepasst hat.

Es gab einen Verdächtigen, der genau beschrieb wie sich Danielas Gesicht verfärbte, sich dann aber bei der Schilderung der Tat in Widersprüche verstrickte. Bei einem späteren DNA-Test gab es "keine eindeutige Übereinstimmung". Diese Formulierung stört mich ein wenig. Das klingt nicht nach einer sicheren Entlastung. Könnte es sein, dass er irgendwie doch an der Tat beteiligt war? Vielleicht haben wir hier zwei Täter? Oder der Täter war jemand den der Verdächtige gut kannte und der ihm von der Tat erzählt hat oder er es mitbekommen hat wie darüber geredet wurde? Möglicherweise ein Verwandter (Bruder, Vater, Cousin...).

Und dann wären da noch die auffälligen Schuhe. Wenn der Täter sie als Souvenir mitgenommen hat wird ihm schnell klar geworden sein, dass er sie loswerden muss, bevor sie jemand bei ihm entdeckt. Das dürfte ja auch nicht allzu schwer sein. Wobei für mich verschenken nicht in Frage kommt. Auch heute nach all der Zeit würde sich die Beschenkte noch erinnert "solche Schuhe hat mir doch damals der ... geschenkt". Das wäre viel zu riskant. Ein anderer Grund warum er sie mitgenommen und entsorgt hat könnte sein, dass sie die Polizei auf seine Spur gebracht hätten. Möglicherweise war auf die Schuhe einfach sein Sperma getropft...

catia schrieb:Oder der Täter war jemand den der Verdächtige gut kannte und der ihm von der Tat erzählt hat oder er es mitbekommen hat wie darüber geredet wurde? Möglicherweise ein Verwandter (Bruder, Vater, Cousin...).

Interessanter Gedanke.

catia schrieb:Das wäre viel zu riskant. Ein anderer Grund warum er sie mitgenommen und entsorgt hat könnte sein, dass sie die Polizei auf seine Spur gebracht hätten.

Sehr gut möglich.

Vielleicht har er die Schuhe auch auf dem Schwarzmarkt verkauft. Glaube nicht, dass es der Spurenbeseitigung diente, er hat sich sonst ja auch keine Mühe gemacht, die Tat zu verdecken.

Der Täter hat sich offensichtlich wenig Mühe gegeben, die Tat zu verbergen, er hat die Leiche ja einfach abgelegt - hatte er keine Zeit, war er in einem geistigen Zustand, in dem es ihm egal war oder hatte er andere Gründe?

@catia
Der TV wurde durch einen DNA-Abgleich 2003 vollständig entlastet. 1988 dagegen war es nur möglich, das Blut auf dem T-Shirt zu untersuchen. Seine Blutgruppe - wie auch die von anderen Personen - stimmte mit dieser überein. Der TV wird ausgeschlossen, aber dein Gedanke, dass ihm davon erzählt wurde oder dass er stiller Beobachter war, der hat was.

ein möglicher Grund für seine Sorglosigkeit könnte auch seine Stellung in der DDR gewesen sein. Gab es nicht auch einen weiteren DDR Kindermord indem ein Stasi Major verdächtig war und gegen den nicht ermittelt wurde (nicht ermittelt werden konnte)

@Cyenita
Das glaube ich nicht. Wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte man 2003 nicht noch einen DNA-Abgleich gemacht. Dann hätte man den Fall schön ruhen lassen.

@ Robin76: warum? 2003 gab es ja die DDR nicht mehr.

@catia

catia schrieb: Bei einem späteren DNA-Test gab es "keine eindeutige Übereinstimmung". Diese Formulierung stört mich ein wenig. Das klingt nicht nach einer sicheren Entlastung.

Wann war denn dieser DNA-Test, war der noch zu einer Zeit als der Spurenträger danach zerstört war und somit für einen weiteren Test unbrauchbar ? Das würde evtl. die unterschiedlichen Ergebnisse erklären,weil bei einem weiteren Test ein anderer Spurenträger verwendet wurde ?

@seli

catia schrieb:Bei einem späteren DNA-Test gab es "keine eindeutige Übereinstimmung". Diese Formulierung stört mich ein wenig. Das klingt nicht nach einer sicheren Entlastung.

Das ist auch so nicht richtig. 1988 wurde ja nur das Blut anhand der Blutspuren auf dem T-Shirt untersucht. Dabei passte die Blutgruppe des TV, aber die Blutgruppe von anderen Personen genauso. Also keine eindeutige Übereinstimmung, da anhand der Blutgruppe mehrere Personen in Frage gekommen wäre.

Als man 2003 den DNA-Abgleich machte, konnte man den TV aber ausschließen.

@Kottan

Kottan schrieb:@ Robin76: warum? 2003 gab es ja die DDR nicht mehr.

Natürlich gab es da die DDR nicht mehr. Aber wenn man etwas vertuschen hätte wollen, wäre die Akte einfach 2003 nicht mehr verfügbar gewesen. Ich glaube nicht, dass man diese dann vor der Wende nicht weggeräumt hätte.

War Daniela eigentlich ein Zufallsopfer oder hatte sich der Täter sie schon länger ausgesucht ? Was meint ihr ?
Die ältere Schwester ging ja ca. 90min früher auch den Stadtweg zurück nach Obhausen.
Da hätte der Täter ja theoretisch auch schon zuschlagen können, wenn er auf dem Stadtweg nach einem Opfer gesucht hat.
(Ich glaube irgendwie immer noch nicht an die Story, daß der Täter Daniela
quasi im Gebüsch aufgelauert hat)

Eine Sache sollte vielleicht auch noch bedacht werden. Am 25.06.1988 war
Fußball-EM-Finale Holland vs. UdSSR. Wir im Osten haben natürlich alle
auf die Sowjets gehalten. Das Spiel endete 17:15 Uhr, d.h. ich kann mir
vorstellen, daß der Täter in Obhausen bei Freunden das Spiel geschaut hat
und ist im Nachgang Richtung Querfurt (zum Stadtfest - am Abend trat ja noch Frank Schöbel auf) via Stadtweg aufgebrochen und da kreuzte sich der Weg mit Daniela, welche zurück wollte nach Obhausen.
Alternativ kann ja auch ein möglicher Obhausener-Täter in Querfurt bei Freunden das Spiel
geschaut haben und ist danach zurück nach Obhausen, wo er dann vor oder hinter
Daniela lief.

@KronbergCop

Ich glaube nicht, dass Daniela ein Zufallsopfer war. Ich glaube, dass sie für den Rückweg verabredet war. Auf dem Stadtweg war bestimmt reges Treiben. Kein Mensch hat Daniela gesehen.

Ich vermute, dass Daniela mit ihrer Verabredung los wollte, als sie der Freundin gesagt hat, dass sie nach Hause geht. Vielleicht hat die Verabredung in Aussicht gestellt, Daniela mit einem Moped o.ä. zu fahren. Als die Freundin dann ihre Eltern fragte, ob Daniela mitkommen könne und zurückkam, war Daniela weg. Das bedeutet für mich, dass sie ihrer Verabredung schnell sagen wollte, dass sie doch nicht mitkommt, derjenige sie aber überredet hat.

Weißt Du, ab wann Frank Schöbel aufgetreten ist? Oder noch besser: Hast Du vielleicht ein Programm des Stadtfestes?