Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet

Es gab auch in der DDR Pädophile, aber der Staat wollte nicht, dass so etwas raus kam. Am 3.10. kam zu diesem Thema ein sehr interessanter Film im Abendprogramm.

Es ist ja bekannt, dass die DDR in ihren "Spätzeiten" technologisch nicht mehr am neuesten Stand war, wahrschscheinlich war auch die Kriminaltechnik nicht auf "Westniveau", was leider bedeutet, dass wichtige Spüren unzureichend ausgewertet wurden (T-Shirt).

Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe. Aber es geht eigentlich nirgends hervor, dass Daniela auf dem Heimweg gesehen wurde. Das kann man sich ja fast nicht vorstellen, da bestimmt mehrere Besucher diesen Weg benutzt haben. Ein einzelnes Kind müsste doch erst recht auffallen und jemand aus dem Ort mit Auto hätte das Kind doch bestimmt mitgenommen. Aber vielleicht ist Daniela auch schon sehr früh zur falschen Person eingestiegen, die sie gut oder nur vom Sehen kannte. Ich persönlich glaube an keinen Fremden, es sei denn sie ist schon auf dem Fest an diesen geraten. Aber ein Auswärtiger hätte wohl kaum diesen Weg benutzt.

Damals hatte doch bei weitem nicht jeder ein Auto, ich denke, dass andere Tathergänge auch in Betracht gezogen werden müssen.

Ich sehe das wie @TurangaLeela

Ein getötetes Kind , wie so oft auch noch erwürgt , Spermaspuren auf der Kleidung - das sind deutliche Indizien für pädophile Motive.

vieleicht stach das Kind aufgrund der Schuhe heraus und wurde deshalb ausgesucht und die Schuhe als Trophäe behalten.

@Suinx

Suinx schrieb:Zudem gab einen alten Fall aus der DDR (lief bei den größten Kriminalfällen Deutschlands) wo auch wegen eines Mordes Massengentest o.ö durchgeführt wurden -das soll einmalig in der deutschen Kriminalgeschichte gewesen sein. Kennt ihr den Fall?

Es wurden SCHRIFTPROBEN gesammelt. Damals (1981) gab es noch keine Genanalyse, und in der DDR schon dreimal nicht. Der erste Täter, der per DNA-Analye überführt wurde, war Colin Pitchfork in Großbritannien und das war 1987.

@Kottan

Kottan schrieb:Damals hatte doch bei weitem nicht jeder ein Auto, ich denke, dass andere Tathergänge auch in Betracht gezogen werden müssen.

Sollte der Täter aber mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs gewesen sein, dann könnte auch er jemandem aufgefallen sein. Aber ein Wagen mit einem fremden Kennzeichen wäre voraussichtlich genauso ins Auge gestochen zumindest auf diesem Stadtweg.

Vielleicht hat das schon jemand geschrieben, aber der Weg zwischen den beiden Orten kann ja nur Einheimischen bekannt gewesen sein? Außerdem sollte man auch in Betracht ziehen, dass die Bevölkerung in der damaligen DDR bei weitem räumlich nicht so mobil war wie heute, es war ja eine Diktatur, die dem Volk jede Kleinigkeit vorschrieb und stark in die Lebensgestsltung des Einzelnen eingriff, also einfach nur so im Land umherzuziehen, von Kirmes zu Kirmes, auf der Suche nach einem Opfer, war nicht so einfach wie heute. Der Täter kam mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Gegend.

Wenn der Täter die Schuhe nicht weggeworfen oder sehr gut versteckt hat, kann gut sein, dass sich jemand daran erinnert, dass er solche Schuhe mal bei ihm gesehen hat oder sie gar geschenkt bekam. Denkbar wäre, dass der Täter ein Mädchen im eigenen familiären Umfeld hatte, dem er die Schuhe mitgebracht hat. Darauf hofft die Polizei wohl auch, der Beitrag ist nicht ohne Grund so rührselig, man will an das Gewissen eventueller Mitwisser appellieren. Nun frage ich mich, wenn ich jetzt eine Frau von ca. 40 Jahren wäre, die von ihrem geliebten Papa, Opa oder Onkel tatsächlich solche Schuhe geschenkt bekommen hat in dem Alter - würde ich wirklich glauben wollen, dass dieser Mann die Schuhe einem Mädchen abgenommen hat, das er vorher getötet und missbraucht hat? Oder würde ich dann nicht denken, ach, das kann nicht sein, und seine Version glauben. Was wenn er z.B. mir erzählt hat, die Schuhe gefunden zu haben? Vielleicht stimmt das ja sogar und jemand hat die Schuhe gefunden dort und mitgenommen. Würde derjenige sich dann melden, wenn er mit dem Mord nichts zu tun hatte? Damals sicher nicht, dann hätte man ihn als Mörder angesehen. Heute mit den DNA-Spuren evtl. doch!

@Comtesse
Das ist gut möglich. Das Kind kann die Schuhe beim in ein Autozerren oder zur Seite zerren ja verloren haben. Es waren Mokassins, die nicht gebunden werden und deshalb leicht heruntergestreift werden konnten. Wenn jemand die Schuhe gefunden hätte, hätte er sich voraussichtlich gefreut, aber diese nicht weiterverwendet oder verschenkt, als die Nachricht von diesem Mord bekannt wurde. Gut möglich, deshalb dass sich ein eventueller Finder der Schuhe nun melden würde.

@Robin76
Ja, hoffen wir drauf. Im Fall Lolita Brieger hat es auch geholfen, noch mal an die Emotionen der Zuschauer zu appellieren, dass der Mittäter bzw. Helfer bei der Leichenbeseitigung sich einen Ruck gegeben und gemeldet hat nach all den Jahren. Das muss nach 28 Jahren für so einen Mitwisser ja auch eine unheimliche Erleichterung sein, endlich, wenn auch spät, das Richtige zu tun. Ich hoffe sehr, die arme Mutter von Daniela bekommt endlich Gewissheit, sie hat wirklich genug durchgemacht und sollte doch wenigstens dieses traurige Kapitel ihres Lebens endlich auch abschließen können.

Vielleicht war der Täter selbst noch ganz jung in dem Fall hier, evtl. selbst noch Jugendlicher. Das könnte erklären, warum es kein vollendeter Missbrauch war und dass das Motiv evtl. echt die Schuhe waren. Glaube nämlich nicht, dass ein Erwachsener für Kinderschuhe töten würde. Warum überhaupt das Kind töten, wenn man ihm quasi nichts getan hat (denke, der Täter hat vor dem Kind onaniert oder es zu sexuellen Handlungen gezwungen ohne dass es zu einem vollendeten Missbrauch kam) - kannte der Täter Daniela evtl. und hatte Angst, dass sie ihn verrät?

Comtesse schrieb:die arme Mutter von Daniela bekommt endlich Gewissheit, sie hat wirklich genug durchgemacht und sollte doch wenigstens dieses traurige Kapitel ihres Lebens endlich auch abschließen können.

Ich stelle mir das auch schrecklich vor. Auch wenn die Polizei sagt, dass der TV nicht der Täter ist, so weiß sie nicht, ob sie nicht seit 28 Jahren mit dem Täter in einem Ort lebt, ja vielleicht öfters mit ihm spricht. Ich wünsche dieser Frau auch unendlich Kraft.

@Robin76
Ja, habe gerade meinen Beitrag editiert, denn mir kam auch gerade der Gedanke, dass Daniela den Mörder evtl. kannte und er sie deshalb tötete, damit sie ihn nicht verraten kann. Wäre er ein Fremder gewesen, warum das Kind töten, wenn es "nur" äußerlich zu einer sexuellen Handlung gekommen ist ohne vollendeten Missbrauch? Dafür und für die Schuhe muss man kein fremdes Kind umbringen, die Gefahr, dass es einen Fremden gut genug beschreiben kann, dass der gefasst wird, ist ja nicht sehr groß. Aber ein Bekannter, den hätte sie benennen können, das ist dann schon eher ein Mordmotiv.

Das Erwürgen weist aber auch auf die Möglichkeit hin, dass der Täter einfach wollte, dass sie aufhört zu schreien und ihren Tod dabei in Kauf genommen hat. Sie muss also nicht zwangsläufig gekannt haben, das Schreien eines Kindes versetzt viele Menschen in eine Stressituation.

@Robin76

Robin76 schrieb:Sollte der Täter aber mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs gewesen sein, dann könnte auch er jemandem aufgefallen sein. Aber ein Wagen mit einem fremden Kennzeichen wäre voraussichtlich genauso ins Auge gestochen zumindest auf diesem Stadtweg.

In der DDR waren die Bezirke von A bis Z "durchnummeriert". Es waren keine so schönen "griffigen" Autokennzeichen wie heute, wo man aus den Buchstaben meistens die Herkunft herleiten kann.
Im Bezirk Halle zum Beispiel fingen alle Kennzeichen mit "K" an. Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute damals die Autokennzeichen so wie heute aus dem Effeff hätten aufsagen können: Wikipedia: Liste der Kfz-Kennzeichen der DDR (1953–1990)#Zweite Kennzeichenserie: drei Buchstaben.

Außerdem gab es vor allem Trabbis und die sahen fast alle gleich aus.

@Melusine
Danke. Ja, das kann man natürlich nicht mit unseren Autonummern vergleichen, wo sofort auffällt, wenn ein Auto mit einem fremden Kennzeichen durch den Ort fährt. Das können wir also knicken.

Gibt es in diesem Fall vielleicht Spermaspuren auf der Kleidung, die mit den heutigen technischen bzw. analytischen Methoden ausgewertet werden könnten (z.B. DNA)?

Es gibt ein Blut-Sperma-Speichelgemisch, mit dem man den TV ausschließen konnte. Das T-Shirt wurde allerdings aufgebraucht und es können anscheinend nur noch Faserspuren auf der Jacke von Daniela verwendet werden.

@Kottan
Man erwürgt niemanden versehentlich, ein Mensch wird schnell ohnmächtig, wenn man ihn würgt, aber sterben tut er erst, wenn man nach dem Bewusstloswürgen noch mehrere Minuten lang weiter zudrückt. Wird immer gern von Tätern als Ausrede verwendet, dass sie ja nur wollten, dass das Opfer still ist, zieht aber nicht, weil es eben mehrere Minuten nach der Bewusstlosigkeit noch dauert, bis jemand dann auch vom Würgen stirbt. Man kann also beim Erwürgen mit bloßen Händen davon ausgehen, wer das getan hat, der wollte auch den anderen töten.

"Aktenzeichen XY: Mord an neunjähriger Daniela vor Aufklärung?

Nach der „Aktenzeichen XY ... ungelöst“-Sendung am Mittwoch ging nun bei der Polizei ein „konkreter Hinweis auf eine Person ein, die als Täter in Frage kommen könnte, berichtet das ZDF auf seiner Teletext-Seite. Dort wird Staatsanwalt Klaus Wiechmann zitiert: „Ein Anfang ist gemacht. Ich bin optimistisch, dass noch weitere Hinweise eingehen werden.“ (Weiterlesen: „Aktenzeichen XY“-Moderator Cerne: Bei Vermissten Hoffnung nicht aufgeben)"

http://www.noz.de/deutschland-welt/medien/artikel/785772/aktenzeichen-xy-mord-an-neunjaehriger-daniela-vor-aufklaerung

Ein konkreter Hinweis auf eine Person? Mal sehen, was dabei herauskommt.