Doppelmord in Gersthofen - Beate N. und Elke W.

@emz

ich dachte, du hast das aus der Wiki-Einleitung

Es gibt für "lebenslänglich" keine starre Regel.

Jeder Fall wird individuell betrachtet.
Man hat die Absicht, verurteilten Mördern die Chance auf Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu geben.
In der von dir zitierten Passage liest du ja auch die Beweglichkeit heraus.

Ein Gefangener kann sich nicht auf 15 Jahre plus X oder 17 Jahre plus X verlassen.
Und (wenn ich es richtig verstanden habe) folgt eine Freilassung nur zur Bewährung.
Geregelt scheint mir nur zu sein, wann ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung frühestens gestellt werden kann. Damit ist der Antrag noch nicht genehmigt.

Rudolf Hess starb 1987 im Spandauer Kriegsverbrechergefängnis.
Fällt nicht ganz unter diese Kategorie, aber er war auch ein Lebenslänglicher, - und wurde nicht nach X-Jahren auf Bewährung entlassen.

Ich hoffe das stimmt so.
Vielleicht schreibt Lena noch mal etwas dazu.

frauZimt schrieb:Rudolf Hess starb 1987 im Spandauer Kriegsverbrechergefängnis.

und wer hat ihn verurteilt? Nicht die Deutschen.

Nachtrag @Suinx
Habe gerade nochmal nachgefragt.
Bei einem Mordprozess ist ein psychiatrisches Gutachten zur Feststellung der Schuldfähigkeit obligatorisch.

Wie hat WN denn auf das Urteil reagiert?
Habe ich das überlesen?
Sowas spricht ja auch Bände...
Unfassbar, dass Leid was er den Frauen, deren Familien und auch seiner Familie angetan hat!

@NeuHier2016
Er hatte eine versteinerte Miene. So wie er auf den Pressefotos schaut, schaute der die ganze Zeit. Kreidebleich.
Ich habe ihn fixiert, als die Richterin das Urteil sprach.
Nur einmal schluckte er sichtlich, nämlich als die Vorsitzende Richterin ihn als "eiskalten Typ" bezeichnete.

@Gymli

D.h. wieviel muss er nun sitzen müssen? 15 + X oder wie?

@Suinx
Lies doch mal selber nach.

...Hat das Gericht eine besondere Schwere der Schuld festgestellt, so kann der Straftäter nicht mit einer vorzeitigen Entlassung nach 15 Jahren, sondern allerfrühestens nach 17 Jahren rechnen.

[3] In diesem Fall legt die Strafvollstreckungskammer nach 15 Jahren fest, wie viel Strafe noch wegen der Schuld verbüßt werden muss, bis der Verurteilte auf Bewährung entlassen werden kann, wenn dies dann unter Berücksichtigung des Sicherheitsinteresses der Allgemeinheit (siehe oben) verantwortet werden kann.

Dabei gibt es keine feste Obergrenze. Beispielsweise wurde beim RAF-Terroristen Christian Klar eine Mindestverbüßungszeit von 26 Jahren und bei dem Frauenmörder der 1950er-Jahre Heinrich Pommerenke von 42 Jahren festgelegt.[4] Meist werden aber nicht mehr als 10 zusätzliche Jahre verhängt. Besondere Schuldschwere ist zu bejahen, wenn gegenüber vergleichbaren Taten ein deutlich höheres Maß an Schuld vorliegt – aufgrund der Tat (mehrfacher Mord, erbarmungslose Brutalität, höchst grausame bzw. qualvolle Behandlung des Opfers),....
(Wiki)


Entlassung nur auf Bewährung!
Kein Straferlass

@frauZimt

Ok Danke dir FrauZimt! :)

Er ist jetzt 31J +~17= vor 50J könnte er raus kommen. Er hat durchaus noch was vom Leben also.

Wir sind hier in Bayern. ;)
Also wenn es bei 17 Jahren bleibt, dann hat hat er den Sechser im Lotto.
Auch in 15 Jahren weiß man noch, was für ein grauenhaftes Verbrechen er begangen hat. Gestern nach dem Urteil wurde eher von 20-x gesprochen. In Bayern im Schnitt 22 Jahre.
Der Sedlmayr-Mörder, der Haupttäter kam schon trotz schwerer Schuld nach 16 Jahren raus.
Das aber wohl auch nur, weil er sich nach Hessen hatte verlegen lassen.

Das Urteil wurde vom BGH bestätigt:



https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Fuer-ewig-aber-nicht-fuer-immer-im-Knast-id51890441.html

Durch Zufall bin ich die Tage auf allmystery gestoßen und wie ich sah, wurde der Doppelmord hier auch diskutiert.

Dieses bestialische Verbrechen wurde Wort wörtlich vor meiner Haustüre verübt, die beiden Leichen auch unmittelbar in der Nähe vergraben, wonach du dann, ob du willst oder nicht, live dabei bist.

Es war ein reiner Indizienprozess, der Angeklagte schwieg bis zu seiner Verurteilung.
Verurteilt wurde er wegen Doppelmordes aus Habgier mit besonderer Schwere zu "lebenslanger Haft".

Bei der Urteilsverkündung/Begründung wurde er als "Monster" deklariert, mit keinerlei Aussicht auf Entlassung in den nächsten 25 Jahren.

Vielleicht interessiert dem Einen oder Anderen mein Beitrag hier noch im Nachhinein.

xmarx schrieb:Bei der Urteilsverkündung/Begründung wurde er als "Monster" deklariert, mit keinerlei Aussicht auf Entlassung in den nächsten 25 Jahren.

@xmarx
Danke für die Info

Wer hat den Angeklagten denn "als "Monster" deklariert, mit keinerlei Aussicht auf Entlassung" ?

frauZimt schrieb:Danke für die Info

Wer hat den Angeklagten denn "als "Monster" deklariert, mit keinerlei Aussicht auf Entlassung" ?

Die Vorsitzende Richterin, sie hatte harte Worte für ihn übrig...

xmarx schrieb:frauzimt schrieb:
Danke für die Info

Wer hat den Angeklagten denn "als "Monster" deklariert, mit keinerlei Aussicht auf Entlassung" ?
Die Vorsitzende Richterin, sie hatte harte Worte für ihn übrig...

@xmarx
das kann ich kaum glauben

kalt, berechnend, mitleidlos usw.- all das fände ich angebracht

aber Monster? Das wäre sehr unprofessionell.

hast du das im gerichtssaal gehört?

frauZimt schrieb:das kann ich kaum glauben

kalt, berechnend, mitleidlos usw.- all das fände ich angebracht

aber Monster? Das wäre sehr unprofessionell.

hast du das im gerichtssaal gehört?

Ich muss mich korrigieren (hab nochmals nachgelesen, etwas lange her).
Von der Vorsitzenden kam "Sie sind ein eiskalter Typ".
Meinte aber das Wort "Monster" auch gehört zu haben, vielleicht von der Staatsanwältin oder Anwältin der Nebenkläger.

@xmarx

ja, so könnte ich mir das vorstellen.
ich nehme stark an, dass du dieses wort von anderer seite gehört hast

@xmarx
Nachgelesen? Hast du Urteile oder Gerichtsberichte, die du zur Verfügung stellen kannst?

Die vorsitzende Richterin hat das Wort "Monster" nicht in den Mund genommen. Das mir dem "Eiskalten Typen" hat sie gesagt.
Sehr gut hat mir gefallen, dass sie den Verteidiger noch vor der Urteilsverkündung abgewatscht hat.
Der hatte noch am Vortag versucht, mit allerlei Last Minute Anträgen zu tricksen.
Aktuell sitzt diese Richterin an einem Cold Case aus dem Jahre 1993. Ein Prostituiertenmord. Aber für den gibt es hier keinen Thread. Urteil im April.

Sorry für etwas OT

EinElch schrieb:Nachgelesen? Hast du Urteile oder Gerichtsberichte, die du zur Verfügung stellen kannst?

Ich habe nur das was sich jeder damals und teilweise heute noch aus dem Netz ziehen kann. Unverpixelte Fotos, wie auch selbstgemachte Bilder vom Fundort (man ging dort ja ab und zu spazieren).

Jamegumb schrieb:Sehr gut hat mir gefallen, dass sie den Verteidiger noch vor der Urteilsverkündung abgewatscht hat.
Der hatte noch am Vortag versucht, mit allerlei Last Minute Anträgen zu tricksen.

Ich hatte ein Gespräch zwischen beiden Verteidigern mal mitbekommen (vor der gegenüberliegenden Bäckerei beim Gerichtsgebäude, beide am Qualmen), wie der eine zum anderen sagte: "da haben wir null Chancen, in Revision brauchen wir gar nicht zu gehen".

@xmarx

Sowas besprechen die beim Qualmen vor der Bäckerei? Auf einen Freispruch hatten die auch keine Chance, haben den aber trotzdem beantragt. :)