Toter Mann im Baum in Mönchengladbach

Masine schrieb:Ich wusste nicht, dass er immer im selben Baum schlief.

Ich deute das nicht so, daß er immer in diesem Baum geschlafen hat. Er wurde ja anscheinend auch polizeilich gesucht.

@Masine
Er soll zwar einen Lieblingsbaum gehabt haben, nur falls er dort nicht anzutreffen gewesen wäre, hät bestimmt nix gegen gesprochen ihn in anderen Bäumen mit dichtem wärmenden Laub zu suchen. Man hätte auch an einem festen Platz die Dinge für ihn hinterlegen können, z.B. an seinem Lieblingsbaum.
Dann hätte man auch bemerkt wenn das Essen nicht angerührt gewesen wäre, das was nicht stimmt. Vielleicht wäre es dann aber auch gar nicht erst soweit gekommen, wahrscheinlich eher nicht.

Also laut Berichten schlief er auf Bäumen und Dächern. Hab nie gelesen es sei immer der gleiche Baum gewesen.

Hier wird hin und her diskutiert was man hätte tun sollen. Das macht den Jungen auch nicht mehr lebendig. Und wer sagt eine Zwangsmassnahme hätte ihn gerettet?Evtl wäre dann für ihn der einzige weg den Suizid gewesen. Wer weiss das schon...

darkpassion schrieb:Und wer sagt eine Zwangsmassnahme hätte ihn gerettet?Evtl wäre dann für ihn der einzige weg den Suizid gewesen. Wer weiss das schon...

Richtig. Und da anscheinend auch noch nicht klar ist, an was er genau starb und auch eine Überdosis im Gespräch ist, kann es theroretisch auch jetzt ein Suizid gewesen sein.

@Photographer73 sehe ich auch so. Wir wissen bestimmt eine Menge nicht. Daraus Irgendwelche Schlüsse zu ziehen ist falsch.

Ebenfalls was das bemerken dass er fehlt anbelangt. Es weiss doch keiner was in seinem Kopf abging. Manche halten es plötzlich gar nicht mehr am bisherigen Ort aus und verschwinden in eine andere Stadt. Da ist ja auch alles möglich. Hätte man dann weltweit alle Bäume kontrollieren sollen o.O?

@darkpassion wahrscheinlich aus dem Grunde weil das Schicksal sehr betroffen macht und er selbst im Tod einsam war. Sei dahingestellt ob es so gewollt war oder nicht.

darkpassion schrieb:Manche halten es plötzlich gar nicht mehr am bisherigen Ort aus und verschwinden in eine andere Stadt. Da ist ja auch alles möglich. Hätte man dann weltweit alle Bäume kontrollieren sollen o.O?

Das war er aber nicht, und scheinbar haben einige gewusst wo er sich in der Regel aufhält.
Wenn ich einen gewissen Obdachlosen suche, frage ich mich auch durch bis einer weiß wo er ist.

Bei der Auffindesituation habe ich an Tanja Gräf gedacht. So ähnlich könnte ihr Körper auch jahrelang gehangen haben, bis sie letztendlich am Boden aufkam.

https://www.waz.de/210529821

es gibt ja auch noch eine 2 Jahre jüngere Schwester, die noch im Heim leben soll

er selbst ist lt den Berichten immer wieder ausgebüxt, soll Straftaten begangen haben etc. 
ein Problemfall, der sich womöglich (wegen unverarbeitetem Trauma etc.) nicht mehr im "normalen Leben zurecht fand; bei dem was er erlebt hat kein Wunder 

Es ist einfach nur traurig, was der Vater mit seiner Ursprungstat angerichtet hat. Der Sohn hat sich von dem Erlebten nie richtig erholt und letztendlich starb er einsam. Hoffentlich findet er nun seinen Frieden.

TatzFatal schrieb:Sind denn Sachbearbeiter Therapeuten mit entsprechender Ausbildung, oder ist das lediglich die Meinung des Sachbearbeiters?

Ich schrub ja, daß der Vergleich etwas hinkt - es ging beim Sozialamt nicht um Therapie für traumatisierte Personen (DAS habe ich auch so nie behauptet), sondern darum, daß unser Klientel weg vom Amt und in Arbeit sollte, um finanziell wieder auf eigenen Füßen zu stehen. Und genau das konnten etliche nicht, selbst ambitionierte Sachbearbeiter sind da gescheitert.

(Übertragen auf diesen Fall hier bedeutet das lediglich, daß die für ihn zuständigen Personen ihm Brücken bauten: Drübergehen hätte er selbst gemusst. Aber genau wie die Arbeitsunfähigen nicht einfach so arbeiten konnten hat er wohl den Weg in die Therapie nicht gefunden...)

spiky73 schrieb:Und genau das konnten etliche nicht, selbst ambitionierte Sachbearbeiter sind da gescheitert.

Damit sind Sachbearbeiter auch überfordert. Da können sie auch noch so ambitioniert sein. Es scheitert schon an ihrer Postadresse die sie bei Bewerbungen angeben müssen. Gewisse Adressen lehnen Arbeitgeber ab.
Wenn jemand weit unten angekommen ist, hat das vielseitige Ursachen, und diese Ursachen behebt sicherlich kein Sachbearbeiter.

spiky73 schrieb:(Übertragen auf diesen Fall hier bedeutet das lediglich, daß die für ihn zuständigen Personen ihm Brücken bauten: Drübergehen hätte er selbst gemusst. Aber genau wie die Arbeitsunfähigen nicht einfach so arbeiten konnten hat er wohl den Weg in die Therapie nicht gefunden...)

Dann hoffe ich für dich das du im Falle eines Falles den Weg in die Therapie findest.

Eine Brücke zu bauen ist ohne Sinn wenn derjenige nicht laufen kann.

@TatzFatal
Danke, genau so sehe ich es auch. Entweder das 'klientel' funktioniert, oder es hat Pech gehabt. Das mag ja bei einigen stimmen, die zu faul sind selbständig etwas auf die Beine zu stellen. Aber man sollte da differenzieren. 

Für mich klingt es sehr kaltherzig, wenn man in dem Fall des Jungen an jemanden mit dieser Meinung gerät, hat man schon verloren.

@Venice2009
Welche Art von Hilfe würdest du demjenigen, der nicht über die Brücke laufen kann, zukommen lassen? Jemandem der sich wehrt, sich nicht öffnen kann, wegrennt etc.? Einfangen? Schubsen, zwingen? Auch keine Lösung, ich hoffe, da sind wir uns einig. Was würdest du persönlich tun?

@Masine
hier wurde doch bereites ein Vorschlag gemacht. Einfach für denjenigen da sein ohne jegliche Erwartungshaltung. Essen vorbei bringen, wenn er Lust hat zu quatschen oder auch nicht.

Ich weiß, dass man das kaum bei jedem machen kann. Aber in diesem speziellen Fall wäre es vielleicht angebracht gewesen. Dieser Junge hätte vielleicht einfach nur mehr Zuwendung benötigt.  

Es wurde ja seit Januar nach ihm gesucht. Er hielt sich weiterhin in seiner gewohnten Umgebung auf, denn er war den Einwohnern dort als Kapuzenjunge bekannt. Und da konnte man ihn seit Januar tatsächlich nicht ausfindig machen? Das soll jetzt keine Anschuldigung sein, weil viele darauf gleich anzuspringen scheinen.... aber eine berechtigte Frage ist es allemal. 

Venice2009 schrieb:hier wurde doch bereites ein Vorschlag gemacht. Einfach für denjenigen da sein ohne jegliche Erwartungshaltung. Essen vorbei bringen, wenn er Lust hat zu quatschen oder auch nicht.

Genau das ist unter anderem die Arbeit von Streetworkern. Und die sollen sich doch um ihn gekümmert haben, oder habe ich das falsch gelesen?

@TatzFatal
@Venice2009

Danke für eure Beiträge. Empathie ist etwas was man leider nicht erlernen kann.
Vielleicht wäre auch ein Baumhaus eine (Kompromiss)Lösung...ich finde es traurig dass nicht auch vor der schrecklichen Tat auf die Kinder mehr aufgepasst wurde, vielleicht hätte es so ein Zugang zu Marc gegeben (alle die ihn kannten-ehemalige Schulkameraden als auch die Bewohner des Viertels wo er letztlich aufgefunden wurde sagten er sei ein ganz netter gewesen).                    

@Edna
ja so stand es zumindest in dem Artikel. 

Er wurde seit Januar vermisst, hielt sich aber allem Anschein nach in seiner gewohnten Umgebung auf, zumindest kannten ihn alle dort und er wurde dort auch tot aufgefunden. 

Wie kann man jemanden nicht finden, wenn man ihn engmaschig betreut? 

@all
Ich kann es nur von mir selbst erklären. .. das ich nicht denke das er sich hätte helfen lassen. Wer so etwas erlebt... das Eltern getötet werden und man anwesend ist, da verliert man jedes Vertrauen in die Menschheit...
So nach dem Motto... "läßt man niemand mehr an einen heran , tut einem niemand mehr weh " oder " man verliert niemanden mehr der einem wichtig werden könnte"
Bevor Fragen kommen woher ich das mutmaße (kein!!! Wissen das es bei ihm so war sieht für mich nur so aus )
Ich selbst hab auch die Ermordung meiner Eltern mitbekommen. Ebenfalls als Kind . Und dazu noch von Pflegefamilie geschlagen worden etc.
Ich kann daher gut verstehen das sich jemand komplett zurück zieht, und niemanden mehr an sich ran lässt.
Da können es Streetworker das Jugendamt etc sein.
Man haut einfach wieder ab und bleibt alleine.

Wenn du nicht selbst diesen Weg änderst oder dir Hilfe suchst ( was ich zb getan habe allerdings auch erst nach 14 Jahren) dann gibt es fast keine Chance für Aussenstehende an so einen Menschen heran zu kommen da er immer Wege finden wird zu entkommen.

Ich finde es daher nicht richtig sofort über Institutionen Jugendamt etc zu reden oder deren Angehörige als hätten sie nur die Chance nutzem sollen oder mehr tun können.

Er war keine drei oder vier Jahre alt und hielt sich versteckt gerad weil er wohl mit niemandem den Kontakt suchte. Was ich mehr als verstehen kann. Wenn auf so einer Ebene das Vertrauen in andere Menschen zerstört wird (insbesondere Eltern Familie) dann ist das meiner Meinung nach eine verständliche Reaktion.
Nicht nur weil ich es selbst erlebt hab.

@Fischlinchen
Danke für Deinen Beitrag.
Toll, dass Du es geschafft hast und schade, dass der junge Mann nun nicht mehr die Chance dazu hat.
Er wollte nicht, zumindest noch nicht, dass ihm jemand zu Nahe kommt. Möge er in Frieden ruhen.
Wegen mir kann der Post geschlossen werden, was gibt es da zu diskutieren?
Ob er letzendlich erfroren ist oder eine Drogenüberdosis oder eine Mischung aus Beidem ist ja letztendlich egal, die Konsequenz ist leider die selbe.

@Fischlinchen
Ich wünsche dir alles gute!