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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

204 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankfurt, Altenstadt, Friedberg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

21.03.2023 um 07:34
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 12.03.2023:Deswegen kann ich mir den Abstellort am Hessencenter nur so erklären, dass dort jemand in der Nähe wohnte, der ihm noch etwas schuldig war.
Würde eher vermuten, dass der Täter selbst dort in der Nähe gewohnt haben könnte bzw. das Taxi wahrscheinlich bewusst in einer gewissen Entfernung zu seinem konkreten Wohnort zurück gelassen hat und den Rest der Strecke anders zurücklegte, wobei ein (längerer) Fußmarsch durch bewohntes Gebiet sich nicht unbedingt angeboten hätte, wenn der Täter blutverschmierte Kleidung getragen haben sollte, von daher finde ich die Idee mit der Wechselkleidung, die hier im Thread aufgekommen ist, recht interessant.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 12.03.2023:. Aber offenbar machte er einen vertrauenswürdigen Eindruck, denn sonst hätte Frau Rink die Nachtfahrt durch die Walachei bestimmt abgelehnt. Se ist mit ihm sogar auf diesen Feldweg gefahren. Hat er gesagt, dass er kurz austreten muss? Dafür hätte sie auch am Straßenrand halten können. Herr Krug hat ihm so vertraut, dass er mit ihm auf den einsamen Parkplatz gefahren ist. Ich frage mich, ob der Täter eine Uniform getragen hat, die ihm irgendwie einen seriösen Eindruck verliehen hat.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Könnte der Täter nicht evtl auch eine Art Berufskleidung getragen haben, die ihn vll (erstmal) vertrauenswürdig wirken ließ?
Also z B eine Jacke eines Security-Unternehmens mit entsprechender Aufschrift o ä.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 12.03.2023:Es würde möglicherweise auch erklären, warum die auf dem Phantombild abgebildete Person nicht identifiziert wurde, da sie nicht den Täter zeigt, sondern den Kumpel vom Täter.
Oder vll eher einen (engen) Verwandten des Täters?!
Allerdings müsste doch auch diese Person von irgendjemanden erkannt werden bzw. worden sein (zeitnah nach der Tat), niemand lebt schließlich in vollkommen sozialer Isolation.

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21.03.2023 um 18:23
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Könnte der Täter nicht evtl auch eine Art Berufskleidung getragen haben, die ihn vll (erstmal) vertrauenswürdig wirken ließ?
Also z B eine Jacke eines Security-Unternehmens mit entsprechender Aufschrift o ä.
Ich habe damals den Taxifahrern erzählt, dass ich selbst mal als Taxifahrer gejobt hätte. Dadurch fuhren die immer den wirklich günstigsten Weg und gaben mehr Gas. Das sparte dann Geld, wurde kurzweiliger und die Taxler hatten sofort Vertrauen zu mir. Einige von denen hätten mich sicher auch in eine dunkle Ecke gefahren, ohne das Mißtrauen entstanden wäre. Es muß also nicht immer eine Uniform sein. Eone vertrauenswürdige Ausstrahlung und eine gute Story reichen oft auch aus.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Oder vll eher einen (engen) Verwandten des Täters?!
Allerdings müsste doch auch diese Person von irgendjemanden erkannt werden bzw. worden sein (zeitnah nach der Tat), niemand lebt schließlich in vollkommen sozialer Isolation.
Ich hatte die Idee damals eingebracht, weil ich den Täter nicht als so risikobereit eingeschätzt hätte. Und es lieferte Erklärungen. Im Moment verorte ich den/die Täter ins Ausland.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

21.03.2023 um 18:33
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Würde eher vermuten, dass der Täter selbst dort in der Nähe gewohnt haben könnte bzw. das Taxi wahrscheinlich bewusst in einer gewissen Entfernung zu seinem konkreten Wohnort zurück gelassen hat und den Rest der Strecke anders zurücklegte, wobei ein (längerer) Fußmarsch durch bewohntes Gebiet sich nicht unbedingt angeboten hätte, wenn der Täter blutverschmierte Kleidung getragen haben sollte, von daher finde ich die Idee mit der Wechselkleidung, die hier im Thread aufgekommen ist, recht interessant.
Dass der Täter in Frankfurt gewohnt hat, würde ich eher ausschließen. Alle drei Taten geschahen nachts ca. 35 km nördlich von Frankfurt, und das in einem Radius von nicht einmal 10 km. Wenn er von Florstadt in die Riesstraße gefahren ist, ist er entweder über die A45 und das Hanauer Kreuz gekommen. Am Ende der Autobahn landet er am Hessencenter, und von dort bis zur Riesstraße ist es nicht weit. Über die Landstraße wäre er in Frankfurt zunächst durch Bergen und dann durch Enkheim gefahren, um in die Riesstraße zu gelangen. Diese Gegend um die Riesstraße ist reines Gewerbegebiet. Vielleicht wohnen ein paar Hausmeister dort.

Ich glaube, er hat dort jemanden gekannt, der ihm weitergeholfen hat und wollte gleichzeitig von seinem Wohnort ablenken.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Könnte der Täter nicht evtl auch eine Art Berufskleidung getragen haben, die ihn vll (erstmal) vertrauenswürdig wirken ließ?
Also z B eine Jacke eines Security-Unternehmens mit entsprechender Aufschrift o ä.
Ich bin von Berufskleidung oder Uniform ausgegangen, auch weil er in Bad Nauheim am Bahnhof eingestiegen ist. Dort stehen üblicherweise abends gar keine Taxis. Wer spät aus Frankfurt oder Gießen kommt, sollte sich ein Taxi bestellen. Die Taxis stehen eher am Rande der Innenstadt, wo sie auch gebraucht werden, denn am Bahnhof war damals und ist heute "tote Hose". Deswegen konnte ich mir einen Schichtarbeiter der Bahn oder vom Flughafen ganz gut vorstellen, von dem ein Taxifahrer vermutet, dass er nach der Arbeit einfach nur nach Hause will.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Allerdings müsste doch auch diese Person von irgendjemanden erkannt werden bzw. worden sein (zeitnah nach der Tat), niemand lebt schließlich in vollkommen sozialer Isolation.
Eigentlich hätte die Person erkannt werden müssen. Vielleicht ist das Phantombild doch nicht ganz so realitätsnah? Bei der Körpergröße steht: 1,90 oder deutlich kleiner. Das ist wieder so eine Geschichte mit der Wahrnehmung der Zeugen.


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21.03.2023 um 21:32
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es muß also nicht immer eine Uniform sein. Eone vertrauenswürdige Ausstrahlung und eine gute Story reichen oft auch aus.
Stimmt, könnte natürlich auch sein, allerdings würde ich davon ausgehen, dass zumindest Horst Krug eher vorsichtig / misstrauisch gewesen ist, immerhin hatte er wohl häufiger (?) eine seiner Waffen mit im Taxi bei sich , inwiefern er sich von guter Story / vertrauenswürdiger Ausstrahlung hätte täuschen lassen, kann ich jedoch nicht wirklich einschätzen, da ich ihn ja nicht kannte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Bei der Körpergröße steht: 1,90 oder deutlich kleiner. Das ist wieder so eine Geschichte mit der Wahrnehmung der Zeugen.
Eine derartige Beschreibung ist natürlich nicht gerade allzu hilfreich - sollte der Täter tatsächlich 1,90m groß sein, würde das den Personenkreis schon deutlich einschränken, mit dem Zusatz "oder deutlich kleiner" kämen schon wieder viel mehr Personen rein theoretisch in Frage...
Frage mich auch, wie man (damals) auf diese Beschreibung gekommen ist - haben manche Zeugen ausgesagt, der Verdächtige sei 1,90m groß gewesen, während andere Zeugen behauptet haben, er sei deutlich kleiner gewesen?
Und was muss man sich unter "deutlich kleiner" vorstellen - 1,80m - 1,70m oder gar auch nur 1,65m?


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

22.03.2023 um 00:49
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Stimmt, könnte natürlich auch sein, allerdings würde ich davon ausgehen, dass zumindest Horst Krug eher vorsichtig / misstrauisch gewesen ist, immerhin hatte er wohl häufiger (?) eine seiner Waffen mit im Taxi bei sich , inwiefern er sich von guter Story / vertrauenswürdiger Ausstrahlung hätte täuschen lassen, kann ich jedoch nicht wirklich einschätzen, da ich ihn ja nicht kannte
Ich denke, wenn einer nicht grad aussieht wie der letzte Penner wo man Angst haben muss das er das Fahrgeld nicht bezahlen kann, oder einer sternhagelvoll ist, dann nimmt man die Fahrgäste auch auf. Und Taxifahrer sind von Haus aus keine ängstlichen und misstrauischen Leute, sonst würden sie den Job bestimmt nicht machen.
Auch das ein Taxifahrer eine Waffe dabei hat dürfte wohl nicht allzu oft vorkommen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Bei der Körpergröße steht: 1,90 oder deutlich kleiner. Das ist wieder so eine Geschichte mit der Wahrnehmung der Zeugen
Das Zeugen unterschiedliche Aussagen machen ist ja nichts Neues. Und das man sich vom Alter her etwas verschätzen kann würde ich auch noch verstehen, aber bei der Größe dürften eigentlich diese Aussagen nicht so unterschiedlich sein.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

22.03.2023 um 16:15
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Und Taxifahrer sind von Haus aus keine ängstlichen und misstrauischen Leute, sonst würden sie den Job bestimmt nicht machen.
Auch das ein Taxifahrer eine Waffe dabei hat dürfte wohl nicht allzu oft vorkommen.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Eben.
Gerade weil es wohl - zumindest in Deutschland - wohl nicht Gang und Gäbe sein dürfte, im Taxi eine Waffe mitzuführen, gehe ich davon aus, dass Horst Krug wohl eher vorsichtig gewesen sein dürfte, evtl hat er auch bereits im Vorfeld des Mordes schonmal schlechte Erfahrungen (wie auch immer die geartet gewesen sein mögen) mit Fahrgästen gemacht und seitdem immer die Waffe mit "an Board" gehabt.

Oder evtl war er einfach ein "Waffennarr", da in den Berichten ja erwähnt wurde, dass er bei sich zu Hause in der Wohnung wohl noch weitere Waffen lagerte, u a wohl eine weitere Waffe der Firma "Frommer".


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

22.03.2023 um 18:14
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Oder evtl war er einfach ein "Waffennarr", da in den Berichten ja erwähnt wurde, dass er bei sich zu Hause in der Wohnung wohl noch weitere Waffen lagerte, u a wohl eine weitere Waffe der Firma "Frommer".
Es kann natürlich auch ein trügerisches Gefühl der Sicherheit geben, wenn man eine Waffe mitführt. Dann könnte sogar das Gegenteil zu Vorsicht und Misstrauen eingetreten sein. Nach dem Motto: Mir kann ja nichts passieren, im Notfall habe ich ja noch meine Pistole....

Aber eine Pistole mitzuführen halte ich ohnehin für problematisch. Illegaler Waffenbesitz ist ja kein Kleindelikt. Den Job und eine Vorstrafe zu riskieren, für ein trügerisches Sicherheitsgefühl ? Vlt. war er tatsächlich ein Waffennarr. Genutzt hat es ihm nichts und mit seiner Waffe wurde sogar noch eine Kollegin erschossen.


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22.03.2023 um 19:10
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Illegaler Waffenbesitz ist ja kein Kleindelikt. Den Job und eine Vorstrafe zu riskieren, für ein trügerisches Sicherheitsgefühl ? Vlt. war er tatsächlich ein Waffennarr. Genutzt hat es ihm nichts und mit seiner Waffe wurde sogar noch eine Kollegin erschossen.
Ist es denn überhaupt erwiesen, dass die Waffen von Horst Krug sich illegal in dessen Besitz befunden haben?


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22.03.2023 um 19:39
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Ist es denn überhaupt erwiesen, dass die Waffen von Horst Krug sich illegal in dessen Besitz befunden haben?
Nein, soweit ich mich erinnere wurde nichts dazu gesagt. Es mag natürlich sein, dass er als Sportschütze eingetragen war und/oder einen Jagdschein besaß, die Waffen deshalb legal besaß. Aber führen dürfte er sie sicher nicht. Das wird nur sehr wenigen Menschen gestattet. Taxifahren reicht da als berechtigtes Bedürfnis nicht. Insofern war es dann auch nicht legal.


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25.03.2023 um 10:31
Im Schließfach wurde u.a. eine Schutzbrille gefunden.

Hier nochmals das Fahndungsplakat mit der abgebildeten Brille:


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Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 07.03.2023:Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xycc2-fall3-zwei-morde-ein-taeter-100.html (Archiv-Version vom 03.03.2023)
In welchen Berufen trägt man solche Brillen? In der Feinmechanik? Mehr fällt mir nicht ein.


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25.03.2023 um 10:36
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:welchen Berufen trägt man solche Brillen?
Könnte auch eine Laborschutzbrille sein, also Chemielaborant und solche Berufe.


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25.03.2023 um 10:45
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Könnte auch eine Laborschutzbrille sein, also Chemielaborant und solche Berufe.
Dann sind das aber eher Berufe, in denen nicht Schicht gearbeitet wird, oder? Denn das war ja immer mein Gedanke, dass er jeweils von der Arbeit kam, denn warum sollte er sonst die Brille nachts bei sich gehabt haben? Aber man kann natürlich auch nach einem "regulären Arbeitstag" noch abends weggehen, bevor man nach Hause fährt.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

25.03.2023 um 12:34
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Dann sind das aber eher Berufe, in denen nicht Schicht gearbeitet wird,
Denke auch, dass da nicht Schicht gearbeitet wird. Mit der Hoechst AG hat sich zur damaligen Zeit aber ein Chemie-Riese in der Nähe befunden, deshalb hatte ich spontan mit der Schutzbrille diese Assoziation.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Denn das war ja immer mein Gedanke, dass er jeweils von der Arbeit kam, denn warum sollte er sonst die Brille nachts bei sich gehabt haben?
Ich wollte Deine Theorie mit meinem Einwurf auch gar nicht in Abrede stellen. Mich würde es nicht wundern, wenn Du hier -wie schon in zahlreichen anderen Threads- mit Deiner Theorie richtig liegen würdest.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

25.03.2023 um 13:24
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Denke auch, dass da nicht Schicht gearbeitet wird. Mit der Hoechst AG hat sich zur damaligen Zeit aber ein Chemie-Riese in der Nähe befunden, deshalb hatte ich spontan mit der Schutzbrille diese Assoziation.
JamesRockford schrieb:
Denn das war ja immer mein Gedanke, dass er jeweils von der Arbeit kam, denn warum sollte er sonst die Brille nachts bei sich gehabt haben?
Ich wollte Deine Theorie mit meinem Einwurf auch gar nicht in Abrede stellen. Mich würde es nicht wundern, wenn Du hier -wie schon in zahlreichen anderen Threads- mit Deiner Theorie richtig liegen würdest.
An die Farbwerke dachte ich auch spontan, als Du "Chemielaborant" geschrieben hast. Ich glaube sogar, dass dort in Schichten gearbeitet wurde. Die Ermittler halten es für vorstellbar, dass der Täter aus Frankfurt kommt, und dann in die Wetterau gezogen ist. Er sprach Hochdeutsch ohne Dialekt. Den Frankfurter Einschlag hört man eigentlich ziemlich deutlich raus, aber ein Frankfurter selbst hört ihn natürlich nicht. Da er lediglich von den Herrschaften in der Hauptwache gehört wurde, könnte das passen, denn der Wetterauer Einschlag wird in Frankfurt ja immer ein wenig belächelt. Das rollende R bekommt kaum jemand aus der Sprache raus. Deswegen könnte es passen, dass er in die Wetterau gezogen ist.

Meine Hypothese fußt auch auf Ortskenntnissen. Am Bahnhof in Bad Nauheim ist wirklich so gut wie nichts los, jedenfalls nichts für junge Menschen. Es gab damals möglicherweise noch das Café im Berliner Hof, und gegenüber ein Tanzcafé für einsame Menschen mittleren Alters. Beide Lokationen waren für junge Menschen vollkommen uninteressant.

Am Bad Nauheimer Bahnhof stehen auch abends kaum Taxis rum, weil man eher von der Innenstadt aus nach Hause fährt. Wer also spät von der Arbeit kommt und kein Auto am Bahnhof stehen hat, muss sich ein Taxi rufen. Gegenüber des Bahnhofs war damals eine Telefonzelle. In Bad Nauheim zu fahren, war auch ziemlich entspannt, ganz anders als Friedberg mit der amerikanischen Kaserne. Herr Krug war vorsichtig. Die putzige Pistole hatte er stets unterm Sitz. Dass er trotz seines offensichtlich vorsichtigen Wesens so viel Geld dabei hatte, wundert mich noch immer. Mag ja sein, dass er nur zwei Mal pro Monat mit seinem Chef abrechnete, aber dem stünde eigentlich nicht im Wege, dass er das Geld zu Hause lässt und nur Wechselgeld mitnimmt. Aber vielleicht fühlte er sich durch die museale Waffe sicher. Nur wusste der Täter nichts von dem hohen Geldbetrag. Herr Krug wäre vermutlich auch für 50 DM abgestochen worden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein alkoholisierter Kneipenbesucher müsste einem Taxifahrer nicht erklären, warum er nach Hause gefahren werden will, eine ältere Dame mit Koffer wäre auch eher unverdächtig. Und jemandem, der in Arbeitsklamotten ankommt, hätte ein Herr Krug und eine Frau Rink sicherlich vertraut.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

25.03.2023 um 14:14
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Lange Rede, kurzer Sinn: Ein alkoholisierter Kneipenbesucher müsste einem Taxifahrer nicht erklären, warum er nach Hause gefahren werden will, eine ältere Dame mit Koffer wäre auch eher unverdächtig. Und jemandem, der in Arbeitsklamotten ankommt, hätte ein Herr Krug und eine Frau Rink sicherlich vertraut.
Es kann durchaus sein, dass Arbeitskleidung Vertrauen schaffte, sofern sie nicht in der Firma verblieb sondern immer mit heimgenommen wurde. Ich frage mich gerade, ob Bad Nauheim damals schon viele Kurgäste hatte. Denn ein Kurgast, der mit der Bahn aus Frankfurt zurückkehrt, wäre auch nicht so ungewöhnlich. Außerdem wäre er in der Umgebung nicht bekannt, weshalb die Fahndungsplakate ihre Wirkung verfehlt haben. Ist jetzt nur mal eine spontane Idee...


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

25.03.2023 um 14:25
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es kann durchaus sein, dass Arbeitskleidung Vertrauen schaffte, sofern sie nicht in der Firma verblieb sondern immer mit heimgenommen wurde. Ich frage mich gerade, ob Bad Nauheim damals schon viele Kurgäste hatte. Denn ein Kurgast, der mit der Bahn aus Frankfurt zurückkehrt, wäre auch nicht so ungewöhnlich. Außerdem wäre er in der Umgebung nicht bekannt, weshalb die Fahndungsplakate ihre Wirkung verfehlt haben. Ist jetzt nur mal eine spontane Idee...
Bad Nauheim hatte damals sehr, sehr viele Kurgäste. Viel mehr als heute. Ich würde aber vermuten, dass die eher vormittags ankamen, denn die Kurkliniken machten um 22:30 dicht. Deswegen gab es ganz viele Kurgast-Kneipen, wie wir sie nannten, die um kurz nach 22 Uhr schlossen.

Kurgäste waren auch meist älter. Der Täter könnte allerdings einem Kurgast aufgefallen sein, denn Kurgäste suchten gerne Kontakt in den Tanzcafés, und davon war eines ganz in der Nähe des Bahnhofs. Und einem Kurgast muss auch gar nicht bekannt sein, dass ein scheußlicher Mord geschehen ist, weil er vermutlich gar keine Lokalpresse liest.


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25.03.2023 um 14:28
@JamesRockford

ch bin vor ein paar Jahren mal mit der Bahn von Frankfurt nach Bad Nauheim gefahren. Das war keine lange fahrt. Ich könnte mir vorstellen das Gäste auch mal dorthin pendelten. Aber du hast Recht, die Uhrzeit wäre unpassend.


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25.03.2023 um 14:50
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Aber du hast Recht, die Uhrzeit wäre unpassend.
Die Uhrzeit haut leider nicht hin. Ein Spätheimkehrer hätte vor der Tür nächtigen müssen.

Ich habe eben mal nachgesehen: Herr Krug wurde am 30. Oktober 1988 ermordet, das war ein Sonntag. Frau Rink wurde am 16.5.1989 gegen 2 Uhr (?) ermordet, das war der Dienstag nach Pfingsten. Bei beiden Morden ist der Täter am Bahnhof in die jeweiligen Taxis gestiegen. Die Schüsse auf die Apotheke in Assenheim wurden in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember 1988 abgegeben, das war von Montag auf Dienstag.

Ich weiß jetzt nicht genau, was ich davon halten soll, denn welcher Betrieb, in dem jemand mit einer Schutzbrille arbeitet, hat die Erlaubnis, sonntags und feiertags zu arbeiten? Oder war die Brille zusammen mit Wechselklamotten in eine Rucksack, und er war freitags nach der Arbeit nicht zu Hause, sondern woanders? Aber eigentlich hätte er nach den beiden Morden am nächsten Morgen wieder arbeiten müssen, sofern er in Lohn und Brot stand. *Grübel*


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

25.03.2023 um 17:18
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Im Schließfach wurde u.a. eine Schutzbrille gefunden.
Auf dem Fahndungsplakat steht, das bei besagter Schutzbrille, die Seitenschutzteile entfernt worden sind.
Vielleicht wurde diese Brille gar nicht mehr als Schutzbrille getragen, zweckentfremdet eventuell als Sonnenbrille?
Man kann es auf dem Fahndungsplakat nicht richtig erkennen, hat die Brille auch schwarze Gläser oder ist nur das Gestell schwarz?
Wenn die Gläser hell sind, könnten sie auch durchaus von Tischlern oder Schreinern als Schutz vor Staub und Holzspänen getragen worden sein.
Ansonsten eventuell Schweißer oder Metallarbeiter, Wissenschaftler tragen auch Schutzbrillen mit hellen Gläsern.


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25.03.2023 um 18:10
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Oder war die Brille zusammen mit Wechselklamotten in eine Rucksack, und er war freitags nach der Arbeit nicht zu Hause, sondern woanders? Aber eigentlich hätte er nach den beiden Morden am nächsten Morgen wieder arbeiten müssen, sofern er in Lohn und Brot stand.
Der Beutelinhalt muß nichts mit dem Beruf zu tun haben. Wenn man z.B. eine Flex benutzt, sollte man eine solche Brille tragen. Das könnte beim Heimwerken der Fall sein. Aber warum die Unterhose ? Es könnten noch saubere Socken drin gewesen sein, die er gegen die dreckingen Socken tauschte. Wenn noch mehr saubere Wäsche im Beutel war, wo ist dann die verschmutzte Wäsche ? Die dreckigen Socken waren ja darin. Nur Unterhose und Socken als Wechselwäsche erscheint mir zu wenig. Und warum ein Beutel und keine Tasche oder Rucksack ?
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Vielleicht wurde diese Brille gar nicht mehr als Schutzbrille getragen, zweckentfremdet eventuell als Sonnenbrille?
Schweißerbrillen sind nach meiner Erfahrung so dunkel, dass man damit gefahrlos in die Sonne schauen kann. Das ist nicht wirklich alltagstauglich.


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