Kindesmissbrauchsring in Freiburg zerschlagen

frauZimt schrieb:Allerdings ist auch das in Ba-Wü angewendete Konzept nicht unfehlbar.
Unfehlbarkeit gibt es nicht.
Aber es gibt gute Ansätze und es gibt sehr viele Dinge, die besser gemacht werden müssen.

Nur wenn man glaubt "Das Konzept unserer Eirichtung ist so gut. Bei uns würde so etwas AUF JEDEN FALL auffallen", hat man eigentlich schon verloren.

Ich wollte damit keinesfalls sagen, dass dies das optimale Konzept ist. Fehler passieren immer. Und nichts ist unfehlbar. Das wollte ich damit nicht sagen. Es fällt mir nur schwer zu glauben, dass es so gar niemandem aufgefallen ist. Lediglich das wollte ich sagen ;)

@frauZimt

Ich konnte eben unsere Bezugs Erzieherin fragen, diese Gespräche wie Erzieherinnen mit den Eltern führen, nennt man Entwicklungs Gespräche und gehören zum Infans-Konzept.

Lilith101 schrieb:@frauZimt

Ich konnte eben unsere Bezugs Erzieherin fragen, diese Gespräche wie Erzieherinnen mit den Eltern führen, nennt man Entwicklungs Gespräche und gehören zum Infans-Konzept.

Danke schön.
Wir kommen hier vielleicht zu weit vom Thema ab.
Ich möchte dir ein PN schicken.

LG

@frauZimt
Du hast recht, machen wir so. Sorry an die anderen fürs OT

Lilith101 schrieb:Es fällt mir nur schwer zu glauben, dass es so gar niemandem aufgefallen ist.

Vielleicht sollten wir hierbei nicht außer Acht lassen, dass der Junge eine Förderschule besucht. Auch wenn die Gründe hierfür nicht näher ausgeführt wurden, so kann man doch davon ausgehen, dass er nicht den Durchschnittsschüler darstellt. Allein das dürfte eine Beurteilung nochmal schwieriger gestalten.

emz schrieb:Vielleicht sollten wir hierbei nicht außer Acht lassen, dass der Junge eine Förderschule besucht. Auch wenn die Gründe hierfür nicht näher ausgeführt wurden, so kann man doch davon ausgehen, dass er nicht den Durchschnittsschüler darstellt. Allein das dürfte eine Beurteilung nochmal schwieriger gestalten.

Ja, da könntest du in der Tat recht haben. Das erschwert dann quasi die Situation in dem Bezug noch mehr. Klar.

Lilith101 schrieb:Ja, da könntest du in der Tat recht haben. Das erschwert dann quasi die Situation in dem Bezug noch mehr. Klar.

Wobei das ja eigentlich absurd ist.
Das heisst doch "Förderschule"

frauZimt schrieb:Wobei das ja eigentlich absurd ist.
Das heisst doch "Förderschule"

Wieso ist das absurd? Was meinst du, wie es auf Förderschulen abläuft? Die Leute können auch keine Gedanken lesen und "auffälliges Verhalten" ist der Normalfall. Wie will man denn da rausfiltern, ob ein Kind aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung so reagiert oder ob Missbrauch im Spiel ist?

Oder worauf beziehst du dich?

Becky schrieb:Wieso ist das absurd? Was meinst du, wie es auf Förderschulen abläuft? Die Leute können auch keine Gedanken lesen und "auffälliges Verhalten" ist der Normalfall. Wie will man denn da rausfiltern, ob ein Kind aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung so reagiert oder ob Missbrauch im Spiel ist?

Oder worauf beziehst du dich?

Ich kenne Förderschulen. Ich habe an Förderschulen gearbeitet, als freie Mitarbeiterin.
Aus verschiedenen Gründen gehen viele Dinge dort unter, weil das Personal schlicht überfordert ist.

Absurd ist das Wortspiel:
"Förderschule"
Weil Förderschule vom Wort her etwas verspricht und auch einen Erfolg suggeriert.

Aber immer noch besser als "Hilfsschule", wie es früher hieß.
Ein Hilfsschüler war ganz schlecht angesehen.

Becky schrieb: Wie will man denn da rausfiltern, ob ein Kind aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung so reagiert oder ob Missbrauch im Spiel ist?

Einfach mal in die Akten des jeweiligen Kindes reinschaun. Da findet man Gutachten von Ärzten, Psychologen, Lehrern usw.

denis069 schrieb (Beitrag gelöscht):was stört mich da eine behinderte mutter

Von welcher Behinderung der Mutter sprichst du?

frauZimt schrieb:Aber immer noch besser als "Hilfsschule", wie es früher hieß.

Danach hießen die Schulen erst mal Sonderschulen und heute eben Förderschulen.

emz schrieb:frauzimt schrieb:
Aber immer noch besser als "Hilfsschule", wie es früher hieß.
Danach hießen die Schulen erst mal Sonderschulen und heute eben Förderschulen.

Hilfsschule steht für:
in Deutschland veraltet für sonderpädagogische Schulformen, siehe Förderschule (Deutschland)
veraltet für Schulen für Schüler mit besonderen körperlichen und/oder intellektuellen Herausforderungen, siehe Sonderpädagogik

Wikipedia


@emz
Es geht nicht nur um das "heißen". Es geht vor allem eine moderne Unterrichtsform/Fördermethoden

Und in den letzten Jahren scheint sich da, wenn ich @Lilith101 lese, viel getan zu haben.

frauZimt schrieb:Absurd ist das Wortspiel:
"Förderschule"
Weil Förderschule vom Wort her etwas verspricht und auch einen Erfolg suggeriert.

Also mein Kind wird auf seiner Schule ganz klar gefördert, von Seiten der Lehrer, Heilpädagogen, Therapeuten und Schulbegleiter ist mir auch noch keine Überforderung aufgefallen. Ganz im Gegenteil. Für jedes Kind werden zum Schuljahresbeginn individuelle Ziele erarbeitet und darauf wird dann auch abgezielt. Außerdem werden die Kinder ganz behutsam an alltägliche Situationen herangeführt. Ziel ist es, die Kinder "lebensfähig" zu bekommen, damit sie nicht mehr auf 24/7-Betreuung angewiesen sind. Das alles wäre so auf einer Regelschule nicht möglich.

emz schrieb:Einfach mal in die Akten des jeweiligen Kindes reinschaun. Da findet man Gutachten von Ärzten, Psychologen, Lehrern usw.

Hm. Ich weiß nicht. Wäre es so einfach, würden ja Missbrauchsfälle grade im Bereich der Förderschulen/Behindertenwerkstätten/-wohnheime und co ganz schnell auffliegen, weil man es auf den ersten Blick sehen könnte?

So mies es ist, aber es lässt sich leider nicht so einfach aus etwas "ablesen", ob ein Kind missbraucht/misshandelt wird. Wäre dem so, würden nicht so viele Fälle unentdeckt bleiben.

Becky schrieb:Hm. Ich weiß nicht. Wäre es so einfach, würden ja Missbrauchsfälle grade im Bereich der Förderschulen/Behindertenwerkstätten/-wohnheime und co ganz schnell auffliegen, weil man es auf den ersten Blick sehen könnte?

Aber vielleicht hilft es schon mal, wenn man Auffälligkeiten, die auf Krankheiten oder Behinderungen zurückzuführen sind, ausschließen kann, bevor man Missbrauch annimmt.

Das mit dem schnell auffliegen, ist aber auch so eine Sache. Selbst wenn alles auf Kindesmissbrauch hinweist, dieser muss auch jemandem zugeordnet werden. Was ist, wenn das Kind nicht spricht? Wenn es aus welchen Gründen auch immer leugnet, missbraucht zu werden? Oder wenn das Kind den Missbrauch abspaltet und sich schlichtweg nicht erinnert? Und selbst wenn es zugibt, missbraucht zu werden, dann aber den Täter nicht verrät?

Ich kenne persönlich einen Fall, wo ein Junge von der Mutter (allerdings ohne Gewalt) missbraucht wurde. Der hat vor Gericht nur gesagt, er wolle bei seiner Mama bleiben. Obwohl es Zeugen gab und man ihn unter Druck setzte, hat er die Handlungen abgestritten.

emz schrieb:wo ein Junge von der Mutter (allerdings ohne Gewalt) missbraucht

Das gibt es nicht

frauZimt schrieb:Das gibt es nicht

Doch, das gibt es. Der Bub war das von klein auf so gewöhnt. Wie sagte sie mal, "ich habe mein Baby so lieb, ich brauche nach dem Baden kein Handtuch, ich küsse es trocken" und wir lachten und meinten nur "überall"? Nicht ahnend, wie nah wir doch da der Wahrheit waren.

Becky schrieb:Weil Förderschule vom Wort her etwas verspricht und auch einen Erfolg suggeriert.
Also mein Kind wird auf seiner Schule ganz klar gefördert, von Seiten der Lehrer, Heilpädagogen, Therapeuten und Schulbegleiter ist mir auch noch keine Überforderung aufgefallen. Ganz im Gegenteil. Für jedes Kind werden zum Schuljahresbeginn individuelle Ziele erarbeitet und darauf wird dann auch abgezielt. Außerdem werden die Kinder ganz behutsam an alltägliche Situationen herangeführt. Ziel ist es, die Kinder "lebensfähig" zu bekommen, damit sie nicht mehr auf 24/7-Betreuung angewiesen sind. Das alles wäre so auf einer Regelschule nicht möglich.
emz schrieb:

Das ist auch der richtige Weg bei deinem Kind, doch ich habe den Eindruck gewonnen, es kommt viel auf die Lehrer an, ob ein missbrauchtes Kind auf die Förderschule abgeschoben wird .

Und warum soll es bei Jungs anders sein als bei Mädchen, dass sie dadurch beim Lernen Probleme bekommen können.

Das Einschüchtern, Manipulieren, den Opfern Verantwortung des Nichtaufdeckens aufdrängen, dieses Aufbrechen, ist einer der größten Happen dabei .

frauzimt schrieb:
Das gibt es nicht

emz schrieb:Doch, das gibt es. Der Bub war das von klein auf so gewöhnt. Wie sagte sie mal, "ich habe mein Baby so lieb, ich brauche nach dem Baden kein Handtuch, ich küsse es trocken" und wir lachten und meinten nur "überall"? Nicht ahnend, wie nah wir doch da der Wahrheit waren.

Das ist eben auch Gewalt.
Die Mutter hat bis dahin vielleicht keine körperliche Gewalt angewendet. (Ich bezweifle auch das)
Hat sie das Kind in Ruhe gelassen, wenn es geweint hat? Oder hat sie ihren Willen durchgesetzt?

Und die angebliche Freiwilligkeit:
Freiwillig machst du etwas, wenn du Alternativen hast. Wenn du nein sagen könntest.

Sie hat das Kind missbraucht, hat ihre Überlegenheit ausgenutzt und das Kind (von ihr Abhängig) unter Druck hesetzt.
Der Tag ist unvermeidbar, an dem das Kind sich gegen diese Intimität zur Wehr setzen wird.
Wie reagiert die Mutter dann? Sie lässt das Kind ja nicht in Ruhe, weil sie dann seinen Willen respektiert.

Sie verändert die Gewalt von psychischer zu auch physischer.

Kennst du den Film "Härte" von Rosa von Praunheim?
Nach einer wahren Biografie. Sehr harter Tobak. Sehr zu empfehlen.
Der Film lief vor ein paar Wochen im TV.

frauZimt schrieb:Kennst du den Film "Härte" von Rosa von Praunheim?

Was brauche ich einen Film, wenn ich so einen Fall in meinem Umfeld mitbekommen habe.

frauZimt schrieb:Der Tag ist unvermeidbar, an dem das Kind sich gegen diese Intimität zur Wehr setzen wird.

Nein, so weit wird es nicht kommen. Da hat der "Kinderklau" (die Mutter ist seither in der Szene aktiv) vorher zugeschlagen und ein Kontakt- bzw. Näherungsverbot verfügt.

frauzimt schrieb:
Kennst du den Film "Härte" von Rosa von Praunheim?

emz schrieb:Was brauche ich einen Film, wenn ich so einen Fall in meinem Umfeld mitbekommen habe.

Was brauch ich Kunst?

Wenn du denkst, dass die Mutter keine Gewalt angewendet hat,
solltest du ihn dir vielleicht doch angucken?