Kindesmissbrauchsring in Freiburg zerschlagen

ZDF - in 10 Minuten
Es kommt gleich was zu diesem Fall.
Sind die Behörden Schuld?

emz schrieb:Es kommt gleich was zu diesem Fall.
Sind die Behörden Schuld?

der Beitrag ist hier per stream, wenn ihn jemand verpasst hat

https://www.zdf.de/live-tv

hier wird die Situation in Bezug auf Behördenversagen ganz gut aufgedröselt wie ich finde.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.paedophilenring-in-baden-wuerttemberg-jugendamt-gibt-familiengericht-die-schuld.739e0c0b-4530-495a-9c61-adec2a1dc2a1.html


" Das Jugendamt hatte die Familie seit Jahren im Blick, um das Kind bei seiner Entwicklung zu fördern, wie ein Sprecher des Landratsamtes erklärte. Nach Polizeihinweisen auf eine sexuelle Gefährdung des Schülers konnte dieser im März 2017 zeitweise in Obhut genommen werden. Allerdings hielt diese Entscheidung vor dem Familiengericht nicht stand. Das Kind musste zurück zu seiner Mutter. Das Jugendamt habe daraufhin das Oberlandesgericht angerufen, das den Verbleib in der Familie bestätigt habe. "

"Der Lebensgefährte der Mutter – beide sind deutsche Staatsangehörige – durfte laut dem Oberstaatsanwalt Michael Mächtel seit 2014 keinen Kontakt mit Kindern unter 18 Jahren haben. Der Mann wollte aber dennoch zu der 47-Jährigen ziehen und habe dies beim Landgericht beantragt. Das habe abgelehnt. Der 39-Jährige soll im Herbst 2016 dennoch zu seiner Partnerin gezogen sein, erklärte Mächtel. Wegen dieses Verstoßes sei er im Sommer 2017 zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Das Amtsgerichtsurteil sei noch nicht rechtskräftig, sagte Mächtel, weil der 39-Jährige Berufung eingelegt habe. Der Vorbestrafte wohnte daher weiter bei seiner Freundin."

"Obwohl Polizei, Justiz und Jugendamt wussten, dass ein vorbestrafter Sexualstraftäter verbotenerweise mit einem Jungen zusammenwohnte, konnte das Kind nicht dauerhaft aus der Familie genommen werden."

noch ein kleiner Nachtrag

" Allerdings sind die Jugendämter auf die Mitwirkung anderer staatlicher Stellen angewiesen, wie der Fall des neunjährigen Jungen nun zeigt. Demnach seien der Behörde trotz des engen Kontakts zur Familie keine Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch zugegangen. Dies habe sich erst im März 2017 geändert, als die Polizei entsprechende Warnungen aussprach. "

Also krankt es an der Zusammenarbeit der Behörden...

Es sollte an sich selbstverständlich sein, dass das Jugendamt bei Gerichten und Polizei relevante Infos zu den Familien, die sie auf dem Schirm haben abfragen können (also Gewalttätigkeit, Sexualdelikte etc.)

*Seufz*. Es ist zum Mäuse melken... wir haben so gute technische Möglichkeiten mittlerweile Infos zu sammeln und entsprechend zur Verfügung zu stellen, aber im Beamtenapparat mahlen die Mühlen so langsam, nach wie vor... (Wenn ich z.B. als Ösi von einem deutschen Amt was möchte muss ich immer eine neue Meldebescheinigung vorlegen, weil die es nicht schaffen, die Infos von einer an die andre Stelle weiterzugeben. Dass solche Kommunikationsprobleme in so schlimmen Fällen genauso bestehen finde ich zum k***....)

Das Kind befand sich wegen Defiziten in der Entwicklung schon länger in Begleitung des Jugendamtes.Das Jugendamt hatte jedoch vor März 2017 keinerlei Anhaltspunkte auf ein Missbrauchsgeschehen obwohl - der seit 2014 mit einem Annäherungsverbot an unter 18 jährige belegte Lebensgefährte der Mutter in 2014 offiziell beim Landgericht den Zuzug zu seiner Freundin + Kind beantragte und dieser abgelehnt wurde.

hier mal ein ernüchterndes Beispiel

BGH Urteil (meiner Ansicht nach sehr realitätsfern)

zum Zusammenleben mit einem wegen Kindesmissbrauchs vorbestraftem Lebenspartner

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bgh-xii-zb-14916-kindeswohl-gefaehrdung-eltern-sorgeberechtigte-auflagen/

" Zum Wohle des Kindes dürfen die Behörden den Sorgeberechtigten auch weitgehende Auflagen machen. Ist der Lebenspartner auch noch wegen sexuellen Missbrauchs vorbestraft, darf die Mutter das Kind nie alleine mit ihm lassen, so der BGH.

Droht einem Kind sexueller Missbrauch, dürfen Familienrichter zu seinem Schutz den Eltern weitgehende Auflagen machen. Das hat der u.a. für das Familienrecht zuständige XII. Zivilrechtssenat des Bundesgerichtshofs (BGH) entschieden, wie am Freitag bekannt wurde (Beschl. v. 23.11.2016, Az. XII ZB 149/16).

In dem Fall war eine Mutter mit ihrer siebenjährigen Tochter bei ihrem Lebensgefährten eingezogen. Dieser war wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern bereits in Haft gewesen. Sachverständige gehen davon aus, dass er mit einer Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent rückfällig wird.

Das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe hatte der Frau deshalb vorgeschrieben, dass das Mädchen nur mit dem Mann zusammentreffen darf, wenn sie dabei ist. Über Nacht darf es sich nicht in derselben Wohnung aufhalten. Darüber hinaus darf das Jugendamt jederzeit unangekündigte Besuche durchführen. "

Das Zusammenleben wurde hier im Fall ja schon untersagt - stand also gar nicht erst zur Debatte - daher ist es mir noch unverständlicher warum das OLG sich gegen die Herausnahme des Jungen aus seiner Familie entschieden hat.

242 schrieb:Das Zusammenleben wurde hier im Fall ja schon untersagt - stand also gar nicht erst zur Debatte - daher ist es mir noch unverständlicher warum das OLG sich gegen die Herausnahme des Jungen aus seiner Familie entschieden hat.

Genau das ist der Punkt! Ist mir vollkommen unverdtändlich wie man sowas zulassen konnte.

Offenbar hat die Polizei eine Festplatte des Tatverdächtigen aus einem See bergen könnnen, der dafür abgepumpt werden musste.

"Polizei fand belastende Festplatte von Tatverdächtigem im Staufener Stadtsee

Eines der Hauptbeweismittel im Fall des gesprengten Pädophilenrings im Breisgau ist eine Computerfestplatte mit Filmen und anderen Dateien. Ermittler holten sie aus dem Staufener Stadtsee."

http://www.badische-zeitung.de/polizei-fand-computer-festplatte-von-tatverdaechtigem-im-staufener-stadtsee

frauZimt schrieb: S_C schrieb:
Tja... immer dieses Unwort "Pädophilenring" 👎 Besser wäre demnach z.B. kommerzielle sexuelle Ausbeutung:

Warum stört ihr euch an der Bezeichnung "Pädophilenring"?
Den Einwand, dass man sich unter "Ring" etwas Großes vorstellt, lasse ich gelten. (Unter dem Aspekt, dass mit dem Wort Ring bessere Verkaufszahlen erzielt werden)
Dennoch: auch wenn die Verbrechen in einem überschaubaren Kreise statt gefunden haben, handelt es sich (streng genommen) um einen Ring. Auch ein Kreis ist ein Ring.

Und erhöhte Clickzahlen bedeuten mehr Leser. Und dieses Verbrechen darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Von daher stört es mich nicht, dass von "Ring" die Rede ist.

Es gab hier mal Zeiten, da wurde von den Usern Sarkasmus und Ironie als solches auch erkannt. Heute braucht es zur Kennzeichnung einer entsprechenden Passage einen speziellen BBCode, dessen Benutzung dann doch wieder nur von den wenigsten verstanden wird.
Allerdings hat der Einwand, von einem Pädophilenring sprechen zu wollen, durchaus seine Berechtigung. Bislang ist nämlich noch nicht bekannt, ob die Täter tatsächlich aufgrund ihrer sexuellen Neigung den Jungen missbrauchten. Die Gründe für sexuellen Kindesmissbrauch sind wesentlich vielschichtiger und beschränken sich längst nicht nur auf die Befriedigung einer abartigen Lust.

Ich finde auch die Diskussion über die Frage nach der Schuld der Ämter und Justiz irgendwie fehl am Platz. Die bringt am Ende nichts. Wesentlich konstruktiver sind Diskussionen über die Tatmotivationen dieser Menschen und eine Antwort auf die Frage nach dem Warum hätte zumindestens auch eine präventive Wirkung.

Vergesst mir bei all den Diskussionen zum Thema Inobhutnahme bitte eines nicht, was immer mehr zu verzeichnen ist:

Wenn es gelungen ist, gefährdete Kinder aus so einem Umfeld herauszulösen, werden diese Kinder gerne aus Heimen und Pflegefamilien entführt, dann erst mal privat "geparkt" und schließlich ins nahe Ausland verbracht. Aktuell empfehlen sich da die Niederlande und Polen.

Angela M. und Jo C. standen diesbezüglich schon vor Gericht und sind nach einer Verurteilung in Berufung gegangen.

Zum Thema Abbildungen von Spielzeug im zusammenhang mit sex. Missbrauch
Das Spielzeug steht stellvertretend für das Kind, welches ja logischerweise nicht abgebildet werden soll

@kleinundgrün
Ein 11 jähriges Mädchen ist geschlechtsreif ? Also für michvsind Mädchen geschlechtsreif wenn sie ihre Periode bekommen.

Und was genau möchtest du damit sagen ?

Mit einem Pädophilen möchte ich nichts zu tun haben , auch wenn er nivhts dafür kann. Mag vielleicht für manche hier ausgrenzend klingen. Doch ich glaube das jeder Pädophile in irgendeiner Form mal Straffällig wird .

Denn ein Pädophiler kann sich doch nicht ein Leben lang zurückhalten , und seiben Trieben nie nachgehen ?

@S_C
HÄ ? Weshalb missbrauchen Erwachsene Kinder denn sonst , wenn nicht um ihre sexuellen perversionen zu stillen ?

Also das verstehe ich nun wirklich nicht ?

Mirella4 schrieb:HÄ ? Weshalb missbrauchen Erwachsene Kinder denn sonst , wenn nicht um ihre sexuellen perversionen zu stillen ?

Also das verstehe ich nun wirklich nicht ?

Du schreibst hier über ein Thema, von dem du offensichtlich keine Ahnung hast. Soll ich jetzt auflisten, was du versäumt hast zu lesen?

Mirella4 schrieb:HÄ ? Weshalb missbrauchen Erwachsene Kinder denn sonst , wenn nicht um ihre sexuellen perversionen zu stillen ?

Hierzu:

Den vorliegenden Daten zufolge sind ungefähr 40 Prozent der Taten sexueller Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen auf einen pädophilen Motivationshintergrund zurückzuführen. Etwa 60 Prozent der sexuellen Übergriffe sind sogenannte Ersatzhandlungen. Das heißt, die Täter sind eigentlich sexuell auf erwachsene Sexualpartner ausgerichtet, begehen aber Kindesmissbrauch, beispielsweise aufgrund einer Persönlichkeitsstörung. Nicht jeder Pädophile begeht sexuellen Kindesmissbrauch und nicht jeder Sexualstraftäter ist pädophil.

https://www.kein-taeter-werden.de/story/sexueller-kindesmissbrauch.html (Archiv-Version vom 16.08.2017)


Ich empfehle auch, du liest dich besser ein ins Thema, bevor du polterst...

@S_C

S_C schrieb:Ich finde auch die Diskussion über die Frage nach der Schuld der Ämter und Justiz irgendwie fehl am Platz. Die bringt am Ende nichts.

Ich finde die Diskussion über die Vorgehensweise der Behörden in diesem Fall jedenfalls angebrachter als die allgemeine Grundsatz Diskussion über die generelle Verwendung des Begriffs pädophil und die mögliche Diskriminierung der selben in diesem Fall.

gibt es dazu eigentlich noch keinen eigenen Thread ?

@NeonMouse

NeonMouse schrieb:Den vorliegenden Daten zufolge sind ungefähr 40 Prozent der Taten sexueller Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen auf einen pädophilen Motivationshintergrund zurückzuführen. Etwa 60 Prozent der sexuellen Übergriffe sind sogenannte Ersatzhandlungen. Das heißt, die Täter sind eigentlich sexuell auf erwachsene Sexualpartner ausgerichtet, begehen aber Kindesmissbrauch, beispielsweise aufgrund einer Persönlichkeitsstörung. Nicht jeder Pädophile begeht sexuellen Kindesmissbrauch und nicht jeder Sexualstraftäter ist pädophil.

Macht dies für das Kind irgeneinen Unterschied?

Mirella4 schrieb:Ein 11 jähriges Mädchen ist geschlechtsreif ? Also für michvsind Mädchen geschlechtsreif wenn sie ihre Periode bekommen.

Du meinst sicher johndryden.

Mirella4 schrieb:Denn ein Pädophiler kann sich doch nicht ein Leben lang zurückhalten , und seiben Trieben nie nachgehen ?

Wenn er therapiert wird, klappt das schon. Nur muss es ihm möglich sein, eine Therapie durchzuführen, ohne dass es einen sozialen Selbstmord bedeutet. Du trägst mit Deiner Ansicht nicht gerade dazu bei, dass diese Leute gerne eine Therapie beginnen, die fast notwendig irgendwann mal bekannt wird.
Wenn man Kinder schützen möchte, muss man Pädophile entkriminalisieren und ihnen den Weg ebnen, eine Therapie zu beginnen. Denn nur dann können sie lernen, ihre Neigungen nicht umzusetzen. Alleine gelingt das nur schlecht.

Mir ist ein Pädophiler, der sich in einer passenden Therapie befindet, um Welten lieber, als einer der es verheimlicht, weil sein Umfeld ihn sonst quasi lyncht.