Tod von Bianca Hensel, der Besitzerin des Buchwald-Hofes

@traces
Ja, es ist wahrlich ein Dschungel. Ich habe schon versucht, nicht zu sehr ins Detail zu gehen. ;)
Im Übrigen kenne ich mich mit den letzten Feinheiten / Besonderheiten in dem Bereich auch nicht aus.

@all
Es stellt sich nun die Frage, ob das laufende Insolvenzverfahren von BH überhaupt etwas mit dem Mord an ihr zu tun hat.

Seriöse Gläubiger schicken jedenfalls definitiv kein "Moskau Inkasso" vorbei.

Scorpio1977 schrieb:Seriöse Gläubiger schicken jedenfalls definitiv kein "Moskau Inkasso" vorbei.

...unseriöse wahrscheinlich auch nicht...zumindest keins, das seinen Job "zu gut" macht - so gut nämlich, dass man von seiner Knete mit Sicherheit nichts mehr sehen wird, oder?

@traces
Gab es alles schon, ist aber selten.
Bei ähnlichen Taten war es meist ein direktes Zusammentreffen von Gläubiger und Schuldner, das dann für einen von beiden tödlich endete.

@traces
Das sehe ich grds. genauso. Aber diese zwei Typen, die gesehen wurden, passen mMn schon in die Schublade Geldeintreiber. Vielleicht ist ja beim Drohen/Geldeintreiben etwas aus dem Ruder gelaufen?

@Kodama
Ganz ausschließen kann/sollte man das definitiv nicht. Es gibt leider nichts, was es nicht gibt.
Vielleicht stand einem Gläubiger das Wasser durch die offenen Forderungen gegenüber BH selbst das Wasser bis zum Hals und es hat sich eine enorme Wut bei diesem Gläubiger angestaut.

@Kodama
@Scorpio1977

okay, dröseln wir Hypothese "Geldeintreiber" und Hypothese "Eskalation" mal näher auf (sorry, des Verstehens halber muss ich mal beim Urschleim beginnen). Ich verlinke hier nochmal den maintower-Report:
https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/maintower-kriminalreport/sendungen/war-es-mord-leiche-von-reiterhofbesitzerin-in-schoeneck-gefunden,video-72764.html

Wie würdet ihr es verstehen, was da zu den beiden Männern gesagt wird? Handelt es sich um mehrere zeitversetzte Sichtungen oder nur um eine in ein und demselben zeitlichen Kontext?
Es wird davon gesprochen, dass gegen 8 Uhr "zwei Männer am Grundstück" gesehen werden, einer hat sie angesprochen. Da bei der Täterbeschreibung gesagt wird, dass der vermutete Deutsche im Wagen gesehen wurde, stellt sich mir zunächst die Frage:
traten sie um 8 tatsächlich gemeinsam (an der Tür des Opfers) auf oder wurde nur einer gesehen, wie er aufs Opfer zugeht und gleichzeitig ein Anderer, der im Auto saß und ihm zugehörig aufgefasst wurde (= eine Sichtung)? Oder traten beide 8 Uhr ans Opfer heran und der vmtl. "Deutsche" wurde dann zu einem späteren Zeitpunkt im Auto gesehen (= zeitversetzte Sichtungen)?

@traces
Die werden schon zusammen gehört haben. Glaube kaum, dass da in kürzerer Zeit 2 voneinander unabhängige Typen aufgetaucht sind...

@E_M
Ich glaube, du missverstehst mich. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass sie zusammengehörten, aber:
die Frage ist, ob sie zu zweit ans Opfer herantraten oder nur einer, während der Andere im Wagen blieb.

@traces
Ach so. Das weiß natürlich keiner, da es offenbar keinen Zeugen gab...

E_M schrieb:Das weiß natürlich keiner, da es offenbar keinen Zeugen gab...

Doch, den gab es ja. Seine Aussage im TV wurde nur in einer Weise zusammengefasst, aus der - zumindest für mich - nicht klar hervorgeht, wer sich wann wo zu wievielt befunden hat. Daher meine Frage, wie IHR diese Angaben dort versteht.

@E_M

Vielleicht als Erklärung, warum ich das als relevant erachte:

Gehe ich davon aus, dass hier zwei Schläger planten, ein Opfer lediglich einzuschüchtern und zu bedrohen, dann würde sich mir die Frage stellen, wie es zu diesem Ausgang kommen kann - einem dann nicht-geplanten Tod dieses Opfers. Mag paradox klingen und ist auch lediglich nur eine Überlegung, aber ich würde mir vorstellen, dass das Risiko einer Eskalation höher ist, wenn NUR EINER an das Opfer herantritt. Sieht eine geplante Rollenverteilung so aus, dass einer (im Wagen) die Szene sichert, während der Andere das Opfer im Haus letztlich bedroht, dann ist dieser dort auf sich allein gestellt, was unvorhergesehene Gegenwehr des Opfers angeht und auch die Kontrolle seines eigenen Affekts. Ein zweiter Täter am Tatort würde da wahrscheinlich regulierend eingreifen - vorausgesetzt, das Ziel war lediglich die Einschüchterung des Opfers und nicht dessen Tötung.

Andererseits würde ich (ohne Kenntnis der Vorgehensgewohnheiten solcher "Schläger-Trupps") eher erwarten, dass sie vor einem Opfer auch im Doppelpack auftreten, wenn sie schon das Ziel haben, es zu bedrohen. Daher frage ich mich, warum der eine womöglich die ganze Zeit über im Wagen geblieben sein soll(te).

Handelt es sich bei den o.g. Zeugenwahrnehmungen um mehrere zeitversetzte Wahrnehmungen, dann könnte das schon dafür sprechen, dass es Störungen im eigentlichen Handlungsplan und -ablauf gab, so dass beide beispielsweise zunächst zu zweit an das Opfer herantraten, es während der Tathandlungen zu einer Komplikation kam, so dass beide Täter dann nicht gemeinsam, sondern in zeitlichem Abstand zueinander das Haus verließen (einer dann im Wagen auf den Anderen wartete).

@traces
Ich glaube ja, die Jungs haben den „Auftrag“ verkackt... Die sollten vielleicht bisschen Druck ausüben, sind aber über das Ziel hinaus geschossen und wollten dann noch etwas retten (vertuschen)...

@E_M

...was dann zumindest nahelegen würde, DASS es einen Auftraggeber gegeben haben müsste und dieser nicht allzu viel Geld für sie ("die Jungs") ausgegeben hat.

traces schrieb:was dann zumindest nahelegen würde, DASS es einen Auftraggeber gegeben haben müsste und dieser nicht allzu viel Geld für sie ("die Jungs") ausgegeben hat.

Das könnte ich mir vorstellen.

E_M schrieb:@traces
Ich glaube ja, die Jungs haben den „Auftrag“ verkackt... Die sollten vielleicht bisschen Druck ausüben, sind aber über das Ziel hinaus geschossen und wollten dann noch etwas retten (vertuschen)...

Wenn der Mord nicht geplant war, dann trifft dies definitiv zu.

@traces
Ich denke auch, dass es einen Auftraggeber geben wird. Die Frage wäre aber auch hier wieder, ob der Auftraggeber aus dem Kreis der Insolvenzgläubiger kommt oder dieser mit diesem Personenkreis gar nichts zu tun hat.

Ich weiß gerade nicht, ob hier schon mal Folgendes angedacht wurde:
Könnte es sein, dass es gar nicht um Geld / offene Forderungen ging?
Gesetzt den Fall, der Hof wurde tatsächlich versteigert, dann hätte BH den Hof räumen müssen. Was, wenn sie dies nicht wollte? Könnten die Typen deswegen da gewesen sein?

Scorpio1977 schrieb:Gesetzt den Fall, der Hof wurde tatsächlich versteigert, dann hätte BH den Hof räumen müssen. Was, wenn sie dies nicht wollte? Könnten die Typen deswegen da gewesen sein?

Das würde zumindest plausibel erklären, weswegen der Tod des Opfers billigend in Kauf genommen wurde, wenn nicht gar beabsichtigt, war. Und es würde auch erklären, weswegen man Fremde mit der "Lösung" dieses "Problems" beauftragt, denn es dürfte nur einen Menschen geben, der dieses Interesse verfolgt: der Eigentümer des Hofes.

Auch in diesem Szenario würde es also um eine "offene Forderung" gehen, denn es würde wahrscheinlich nicht zu solchen Mitteln gegriffen werden, wenn vorherige Aufforderungen an das Opfer fruchtbar gewesen wären.

Christl schrieb am 09.10.2018:"Am Tattag sollen laut Zeugen gegen 8 Uhr morgens zwei Männer am Grundstück aufgetaucht sein. Bianca H. will da wohl gerade ihre Hunde Gassi führen. Einer der Männer soll sie angesprochen haben, im Internet habe er gelesen, daß der Hof zu verkaufen sei. Bianca H. habe das verneint. Laut Zeugen folgt eine heftige Diskussion."

"Wir sind auf der Suche nach zwei Personen, die im zeitlichen und räumlichen Zusammenhang zur Tat stehen könnten. Bei beiden Personen handelt es sich um Männer. Eine Person ist mit einem dunklen Fahrzeug gesehen worden. Dieses Fahrzeug soll ein Kombi sein."

"Die erste Person wird beschrieben als:
- männlich
- ca. 35 - 40 Jahre alt
- ca. 170 - 175 cm
- dunkler Teint, vermutlich Südländer
- sprach Deutsch mit Akzent
- kräftigere Gestalt mit Bauchansatz
- kurze schwarze Haare
- schwarzer Vollbart
- gepflegtes Erscheinungsbild
- komplett schwarz bekleidet."

"Zum zweiten Mann im dunklen Kombi ist nur bekannt, daß er vermutlich Deutscher sei.
- männlich
- vermutlich Deutscher
- in einem dunklen Mittelklassewagen, vermutlich Kombi."

Daß für den ersten Mann eine ausführliche Beschreibung vorliegt, für den zweiten aber nur zwei Merkmale:

- vermutlich Deutscher
- dunkler Kombi

läßt vermuten, daß der von dem Zeugen detailliert beschriebene Mann an der Haustür mit Bianca Hensel beobachtet wurde
und die zweite Person nur im Auto gesehen wurde.

Noch immer fehlt jeglicher Hinweis, ob das behauptete Inserat im Internet für den Verkauf des Hofes nur ein Vorwand war, oder ob es eine solche Veröffentlichung tatsächlich gegeben hat, und wenn ja, wer sie veranlaßt hat.

traces schrieb:so gut nämlich, dass man von seiner Knete mit Sicherheit nichts mehr sehen wird, oder?

Korrigier mich wenn ich falsch liege, aber wenn ein Schuldner verstirbt erben entweder die Angehörigen die Schulden und müssen sie abzahlen, oder wenn sie das Erbe ausschlagen wird alles Verkauft (Pferde, Auto, Möbel etc.) und vom Gewinn werden die Gläubiger ausgezahlt!? Da der Schuldner verstorben ist giebt es in diesem Fall auch nicht die Möglichkeit eines wiederspruchs...auch wenn es hart klingt ist es für die Gläubiger nach BH's tot wahrscheinlich wahrscheinlicher Geld zu erhalten als zu ihren Lebzeiten, wo sie kämpfte, wiedersprüche einlegte etc...!? 🤷‍♀️

So wie ich das verstanden habe, war das Insolvenzverfahren doch aber beendet, die Frau nun umzubringen, änderte doch nichts daran.

Hieß es nicht es gäbe neue Gläubiger? 🤔

Christl schrieb:Noch einmal: es kann sein, daß jemand, der sich in einer finanziellen Notlage befindet, einmalig von "weniger seriösen" Kapitalgebern Geld leiht.

Ja, das kann natürlich sein, dass sowas auch mal vorkommen kann. Ich halte das nur für äußerst unwahrscheinlich, dass es hier so war.