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Fritz von Weizsäcker ermordet

108 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Weizsäcker Berlin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fritz von Weizsäcker ermordet

20.11.2019 um 20:53
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Wenn die Polizei äußert, dass der Kollege dort privat war, dann wird das wohl stimmen. Es sei denn, man möchte irgendeine Verschwörungstheorie ("Die Polizei lügt und verschleiert was!") draus kochen. Einige Leute scheinen sich die ganze Situation ja gern so zurechtdrehen zu wollen, dass es um Terror oder Clankriminalität geht
Wird ja hier schon fleißig praktiziert. Da wird es zu einer höchst verdächtigen Tatsache umgedichtet das ein Polizist überhaupt privat unterwegs ist, und ein anderer fabuliert das Polizisten grundsätzlich immer im Dienst sind (was sagt da eigentlich die Gewerkschaft dazu?). Zu Weihnachten liegen sicher wieder viele Aluhüte und Erdstrahlen-Wolldecken unterm Baum...


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Fritz von Weizsäcker ermordet

20.11.2019 um 22:36
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/moerder-von-fritz-von-weizsaecker-soll-psychisch-krank-sein-16495273.html


Der Täter handelte aus Abneigung gegen den Vater des Dr. Fritz von W. Seine Abneigung gegen R. von Weizsäcker hat der Täter mit dessen Tätigkeit bei der Firma Boehringer begründet, die für die Lieferung von Giftstoffen für den Vietnamkrieg zuständig war. Bei Boehringer war der Vater R. von W. während der 60 er Jahre Mitglied der Geschäftsführung.

Der Täter stellte Nachforschungen zu Angehörigen im Internet an und stieß so auf den Vortrag des Sohnes in der Schlosspark- Klinik.
Das Messer hatte er bereits in Rheinland- Pfalz gekauft und stieg damit in die Bahn.

Der Beschuldigte hatte sich in seiner Vernehmung ausdrücklich auf Adelheid S. bezogen, die 1990 das Messerattentat auf Oskar Lafontaine verübt hatte.
Das hatte ich bereits vermutet- siehe meine vorherigen Posts, da der Ablauf und die Vorgehensweise, sowie die Tatwaffe, ebenfalls ein Messer doch sehr ähnlich war. Adelheid S. diente dem Beschuldigten offenbar als Vorbild für die grausame Tat.

Der Beschuldigte sei nicht vorbestraft, über ihn liegen keine weiteren strafrechtlichen Erkenntnisse vor. Er wurde wegen Mordes und versuchten Mordes in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 00:19
Zitat von mirokumiroku schrieb:Was ich mich hinsichtlich der Mordumstände z.Z. am meisten frage:- die Tat geschah um 18.50 Uhr, Notarzt / Polizei wurden erst um 18.59 Uhr gerufen! Und das in einem großen rennomierten Krankenhaus? In diesen für das Opfer lebenswichtigen 8-9 Minuten scheint es ziemlich chaotisch am Tatort zugegangen zu sein.
Wenn der Täter beim Opfer eine Schlagader erwischt hat, dann hätte der arme Mann dabei schon auf dem OP-Tisch liegen müssen, mit voll ausgerüstetem Ärzteteam daneben, wie bei einem Formel1-Boxenstop wo jeder weiß was passiert und was er zu tun hat (man verzeihe mir den Vergleich), und selbst dann hätte er noch schlechte Karten gehabt. Das sind einfach Verletzungen die man nur mit Gottes Hilfe überleben kann. Und der Kerl hat bestimmt nicht nur einmal zugestochen.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 02:56
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Aber warum wartet er dann fast 30 Jahre nach Bekanntwerden des Skandals mit seiner "Rache"? Und warum "rächt" er sich dann nicht mal an dem Betreffenden selbst, sondern an dessen Sohn - nach dem Tod des Vaters, der das dann ja nicht mal mehr mitbekommt?

Das macht überhaupt keinen Sinn.
Eben das habe ich mich auch direkt gefragt, als die ersten Meldungen bzgl des Motivs des Täters im Internet auftauchten.
Wobei natürlich immer die Frage ist und bleibt, inwiefern man annehmen/vorraussetzen kann, dass das Handeln eines psychisch kranken Menschen/ Täters 'Sinn ergibt'/nachvollziehbar ist.


Was @Badehose betreff der Suche nach 'Schuldigen' nach solch emotionalen, dem Durchschnittsbürger vollkommen unverständlichen Taten schreibt, habe ich leider auch schon öfters beobachtet/erlebt, offenbar können wir Menschen soetwas besser 'verarbeiten', wenn wir meinen, einen - oder mehrere - (vermeintlich) 'Schuldige(n)' gefunden zu haben.
Zitat von LillyLegoLillyLego schrieb:Vielleicht wurde er zusätzlich zu seiner wahnhaften Vorstellung noch durch einen Aufenthalt in Vietnam getriggert, hat dort Erzählungen gehört, die ihn in einem schon vorhandenen Rachegefühl bestärkt haben? RTL hatte ein verpixeltes Foto vom Täter gezeigt und ich meine, dass es sich um ein Urlaubsfoto gehandelt haben könnte, das in einem asiatischen Land aufgenommen worden war?
Ein interessanter Ansatzpunkt, könnte gut möglich sein, evtl werden wir bzw die Öffentlichkeit im Laufe der Ermittlungen noch Genaueres über die Hintergründe und Motivationen des Täters erfahren.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 04:04
Neue Infos zum angeblichen Motiv des Attentäters Gregor S., nun mit unverpixeltem Foto abgebildet.

Das Mord-Motiv reicht demnach lange in die Vergangenheit. Nach BILD-Informationen gab der Killer in seiner Vernehmung an, schon vor 30 Jahren Mordpläne gefasst zu haben. Er hasst die Familie Weizsäcker!
Gregor S., der Killer des Weizsäcker-Sohnes, hatte das gleiche Motiv, wie der Täter, der den Vater 1993 blutig schlug!

Roersch verfolgte die Weizsäckers damals über Jahre hinweg. Auch er warf Richard von Weizsäcker vor, an der Produktion von „Agent Orange“ beteiligt gewesen zu sein. Wie der Täter jetzt war auch er voller Hass auf die Familie. Er warf dem Bundespräsidenten zudem vor, seinen Vater Ernst von Weizsäcker bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen verteidigt zu haben. (...)

Auch auf Fritz’ Vater Richard von Weizsäcker gab es schon einen gewaltsamen Anschlag, der bundesweit Schlagzeilen machte. Auch damals war der verurteilte Weizsäcker-Attentäter extra zu einem öffentlichen Auftritt Weizsäckers gekommen, lauerte ihm auf, um ihn aus gleichem Motiv niederzuschlagen.

Als Richard von Weizsäcker 1993 mit seiner Frau Marianne im „Thalia“-Theater in Hamburg das Lessing-Stück „Minna von Barnhelm“ sehen wollte, wartete der Täter bereits. Er sagte nur: „Auf ein Wort, bitte.“ Dann schlug er dem Präsidenten mit der Faust ins Gesicht. Richard von Weizsäcker taumelte, blutete. Seine Unterlippe war geplatzt, sein Nasenbein geprellt. Leibwächter überwältigten den Attentäter. Ein Arzt versorgte den verletzten Bundespräsidenten in seiner schwarzen Limousine (Mercedes 600 SEL, Kennzeichen 0-1).

Der Täter damals: Günter Roersch, ehemaliger Deutscher Meister im Schwergewichtheben. Er wurde für den Anschlag später zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Roersch verfolgte die Weizsäckers damals über Jahre hinweg. Auch er warf Richard von Weizsäcker vor, an der Produktion von „Agent Orange“ beteiligt gewesen zu sein. Wie der Täter jetzt war auch er voller Hass auf die Familie. Er warf dem Bundespräsidenten zudem vor, seinen Vater Ernst von Weizsäcker bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen verteidigt zu haben.

1994 lauerte er ihm vor dem Hamburger Schauspielhaus auf und beschimpfte ihn als „Nazi“. Vor dem Schloss Bellevue, wo 1995 Weizsäckers 75. Geburtstag gefeiert werden sollte, verteilte er Flugblätter über sein Attentat und wurde festgenommen.


https://www.bild.de/news/inland/news-inland/attentat-auf-fritz-von-weizsaecker-aus-gleichem-motiv-wurde-sein-vater-opfer-66159470.bild.html



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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 04:17
Der SPIEGEL schreibt am 06.12.1993 über Günter Roersch (Attentäter auf Richard von Weizsäcker):
Attentäter

Das Gesetz des Hantelns


Der Mann, der den Präsidenten niederschlug, will eine öffentliche Debatte über die Vergangenheit Richard von Weizsäckers erzwingen.

Lang ist's her, da wurde Horst Günter Roersch als "Deutschlands stärkster Mann" gefeiert. Das blondgelockte Kraftpaket, Kragenweite 51, stemmte sich von Rekord zu Rekord: Deutscher Vizemeister im Schwergewicht 1969, Deutscher Bodybuilder-Meister 1973, Deutscher Meister im Superschwergewicht der Gewichtheber 1975, Europarekordler 1984. In seinen besten Zeiten drückte der Hüne einen Everest aus Eisen, 515 Kilo, in die Höhe. Doch Lorbeer welkt. (...)

Am Donnerstag letzter Woche, gegen 19.50 Uhr, beförderte sich der Eisenmann noch einmal in die Schlagzeilen - mit einem einzigen Schlag.

Beim Hamburg-Besuch Richard von Weizsäckers ging er auf den Bundespräsidenten zu, sprach ihn an und hieb ihm ins Gesicht. Leibwächter fielen dem Schläger in den starken Arm, der Präsident kam, wie durch ein Wunder, mit lädierter Lippe und Nase davon.

Das Attentat des "offenbar Verrückten" (Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau) weckte Erinnerungen an zwei Ereignisse im Jahre 1990: den Messeranschlag auf Oskar Lafontaine und die Revolverattacke auf Wolfgang Schäuble. Doch Roersch sieht in seiner Tat offenbar eher einen Akt nach Art der Deutsch-Französin Beate Klarsfeld, die 1968 auf einem CDU-Parteitag den damaligen Kanzler Kurt Georg Kiesinger ohrfeigte, den sie für einen "Nazi und Mörder" hielt.

Politische Motive jedenfalls beansprucht auch Roersch für sich, der seit Jahren so sehr auf den Präsidenten fixiert ist, daß ihm selber im Milieu der Spitzname "Weizsäcker" verpaßt wurde. Nächtelang ereiferte sich der Superathlet in Kneipen über die Vergangenheit des Bundespräsidenten. Ein Kumpan: "Der redete über nichts anderes."

Weizsäcker, eröffnete "Weizsäcker" dem zumeist leicht gelangweilt zuhörenden Kiez-Publikum, habe sich nicht gescheut, seinen NS-belasteten Vater in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zu verteidigen. Und als der Adlige später in der Geschäftsführung des Skandalunternehmens Boehringer gesessen habe, sei er für die Produktion des Vietnam-Giftes Agent Orange mitverantwortlich gewesen (SPIEGEL 31 und 32/1991).

Am Tatort fand die Polizei Flugblätter eines Mitdemonstranten: "R. von Weizsäcker, verlassen Sie Hamburg und Deutschland!!!" Bei der Vernehmung, verlautbarte die Polizei, habe der Muskelmann erklärt, er habe Weizsäcker keineswegs platt machen wollen. Ihm sei es lediglich darum gegangen, verhaftet und vor Gericht gestellt zu werden, damit er dort die Vergangenheit Weizsäckers anprangern könne.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682640.html



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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 06:23
SPIEGEL vom 03.01.1994 Bericht über den Prozess gegen Günter Roersch und das milde Urteil:
In fünf Jahren hat Günter Roersch 250 Bücher gelesen, 10 000 Zeitungsartikel. Er hat sich eingearbeitet in die Zeitgeschichte. Dabei geriet er auch an den Bundespräsidenten. In seinem Schlußwort holt Günter Roersch noch einmal alles hervor zum Entsetzen seines Verteidigers Heinrich Armin Taube....
...weiterlesen hier:

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682806.html


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 06:48
Agent Orange - das ist natürlich ein ganz bitteres Kapitel:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487619.html
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Der Beschuldigte hatte sich in seiner Vernehmung ausdrücklich auf Adelheid S. bezogen, die 1990 das Messerattentat auf Oskar Lafontaine verübt hatte.
Aber "unterirdische Menschenfabriken"?


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 06:57
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Der Beschuldigte hatte sich in seiner Vernehmung ausdrücklich auf Adelheid S. bezogen, die 1990 das Messerattentat auf Oskar Lafontaine verübt hatte.
Der Täter scheint allerdings mehr gemein zu haben mit der Frau, die Schäuble in den Rollstuhl geschossen hat: Psychisch gestört und wahnhaft fixiert auf irgendeinen Promi. Wenn es ihm wirklich um die Sache gegangen wäre, hätte er noch auf ganz andere Menschen einen Hass haben und sich entsprechend engagieren müssen. Er scheint sich stattdessen über Jahrzehnte ausschließlich an der Weizsäckerfamilie fest gebissen zu haben.

Bei solchen Tätern vermengen sich immer ideologische Motive mit rein persönlichen. Für die Einordnung ist wichtig, welche Motivanteile überwiegen. Bei dem Attentäter hier scheinen die psychischen Probleme klar zu dominieren, sonst wäre er nicht umgehend in eine Psychiatrie eingeliefert worden.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 09:20
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Er scheint sich stattdessen über Jahrzehnte ausschließlich an der Weizsäckerfamilie fest gebissen zu haben. Bei solchen Tätern vermengen sich immer ideologische Motive mit rein persönlichen. Für die Einordnung ist wichtig, welche Motivanteile überwiegen.
Möglicherweise hat Gregor S. (57 J.) tatsächlich einen persönlichen Bezug zu seinem Feindbild, anders ließe sich sein Hass auf die Familie Weizsäcker nach so langer Zeit kaum erklären…

Gregor S. soll in Berlin geboren sein. Richard von Weizsäcker war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin. Die Hausbesetzer-Bewegung wurde in West-Berlin ab den 1980er Jahren aktiv.
"Weizsäcker wurde getragen von der Zustimmung breiter Bevölkerungskreise. Nach Jahren des provinziellen Kleinklein im Rathaus Schöneberg fühlten sich viele angezogen von diesem weltgewandten, eloquenten, vornehmen und gut aussehenden Mann, der den Ehrentitel „König Silberlocke“ amüsiert zur Kenntnis nahm. Die Notwendigkeit, sich immer neue Mehrheiten zu suchen, kamen seiner Neigung entgegen, als eher über den Parteien schwebendes Stadtoberhaupt zu regieren.

Die Schmutzarbeit, etwa das von der CDU gewünschte harte Vorgehen gegen Hausbesetzer, überließ er Leuten wie dem Innensenator Heinrich Lummer. An Tagen harter Auseinandersetzungen auf den Straßen zog Weizsäcker es vor, auf Reisen zu sein. Viele davon führten ihn auch ganz inoffiziell in die DDR, wo er enge Kontakte zur evangelischen Kirche pflegte."
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/von-weizsaecker-eine-familie-voller-bedeutender-persoenlichkeiten-li.1775
--
Klaus-Jürgen Rattay (* 6. Dezember 1962 in Kleve am Niederrhein; † 22. September 1981 in West-Berlin) war ein deutscher Hausbesetzer, der im Zusammenhang mit einem von Innensenator Heinrich Lummer geplanten und durchgeführten Polizeieinsatz zur gleichzeitigen Räumung von acht besetzten Häusern in Berlin ums Leben kam. Der Ablauf des Vorfalls blieb wegen eines umstrittenen Ausschlusses von Augenzeugen in Frage gestellt.
Das Ereignis führte zu einer erneuten Solidarisierung der in Fraktionen zerfallenden Besetzer-Bewegung und auf Dauer zu größerer Gesprächsbereitschaft und zu einer zunehmenden Verhandlungsbereitschaft unter dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Richard von Weizsäcker.
Wikipedia: Klaus-Jürgen Rattay
Da der gebürtige Berliner Gregor S. im selben Alter wie Klaus-Jürgen Rattan war (damals 19 Jahre), ist wohl nicht auszuschließen, dass sein wahnhafter Hass auf Fam. Weizsäcker in dieser Zeit entstanden sein könnte...?


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 09:37
Zitat von Chiara77Chiara77 schrieb:Da der gebürtige Berliner Gregor S. im selben Alter wie Klaus-Jürgen Rattan war (damals 19 Jahre), ist wohl nicht auszuschließen, dass sein wahnhafter Hass auf Fam. Weizsäcker in dieser Zeit entstanden sein könnte...?
Möglich wäre es, aber er hat ja ein Motiv angegeben - warum nehmen wir nicht das?


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 10:01
@falstaff
Das ist kein Widerspruch bezüglich eines Motivs sondern würde sich eher ergänzen als widersprechen. (Hass auf Nazis und Hausbesetzerszene) Das ist ja auch heute noch so!

R. v. Weizsäcker war in den achtziger Jahren bei den jungen Leuten weitaus weniger beliebt als bei den gesetzten.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 10:26
Zitat von LillyLegoLillyLego schrieb:Vielleicht wurde er zusätzlich zu seiner wahnhaften Vorstellung noch durch einen Aufenthalt in Vietnam getriggert, hat dort Erzählungen gehört, die ihn in einem schon vorhandenen Rachegefühl bestärkt haben?
In Vietnam gibt es mehr als nur Erzählungen dazu. Ich war gerade noch im War Remnants Museum in Ho Chi Minh City. Dort hängen nicht nur grauenhafte Fotos von Agent Orange-Opfern an den Wänden (Fotos, deren Anblick man in Europa wirklich niemandem zumuten würde), dort sind auch entsetzlich verkrüppelte Opfer zugegen.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 10:32
Es sind jetzt einige Überlegungen angestellt worden, wieso der Täter möglicherweise einen Hass auf Richard v. Weizsäcker entwickelt hat.

Aber was hat das alles mit seinem Sohn, dem getöteten Fritz von Weizsäcker zu tun?


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 10:38
@Kreuzbergerin
Nichts. Er wollte ihn als Stellvertreter töten, da Richard von Weizäcker nicht mehr lebt. So haben es die Medien erklärt.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 10:40
Gregor S. soll in der Vernehmung nach der Tat angegeben haben, ursprünglich einen Plan für einen Mord an Richard von Weizsäcker gefasst zu haben. Und zwar schon vor 30 Jahren!

Weil der ehemalige Bundespräsident inzwischen verstorben sei, habe er dessen Sohn getötet.
@Kreuzbergerin
Zitat aus dem bereits verlinkten BILD-Artikel


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 10:55
@VanDusen
Danke für Deine Einschätzung, ich habe das Land leider noch nie bereist, aber das ließe es umso wahrscheinlicher vermuten.

Ich habe mir außerdem auch den langen und äußerst interessanten Spiegel-Artikel durchgelesen, den @sooma
eingestellt hat. Hier wird deutlich, dass es durchaus auch Dioxin-Opfer in den deutschen Produktionsstätten bei Boehringer gegeben hat. Vielleicht hat Gregor Sch. auch dazu irgendwelche familiären Anknüpfungspunkte (zB Krankheit von eigenen Familienangehörigen).
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Aber was hat das alles mit seinem Sohn, dem getöteten Fritz von Weizsäcker zu tun?
Nun, im eigentlichen Sinne nichts, aber wie ja selbst vom Täter wohl gg.über den Ermitlern dargelegt, hegte er diesen Hass auf die Fam. Weizsäcker seit 30 Jahren. Ich schätze er hat sein Feindbild immer mal wieder zwanghaft "gegooglet", die Fam. Weizsäcker regelmäßig sozusagen per Internet gestalkt und nun war halt für ihn der Moment gekommen, wo er seinem Opfer am nächsten kommen konnte.

Ich würde auch vermuten, dass es für den Täter wie Hohn galt, dass da ein Arzt über eine Krankheit wie Fettleber (eigentlich für ihn beinahe Luxuskrankheit gesellschaftlichen Wohlstands und Überkonsums) spricht, während von dessen Vater nach Täteransicht noch die totbringenden Gifteinsätze als Gesellschafter von Boehringer sozusagen mit abgesegnet wurden.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 11:37
Muss man jetzt wirklich die kranken Gedanken eines Mörders auseinander nehmen? Er hatte nichts mit dem Zeug in Vietnam zu tun und selbst wenn, hätte er damit nicht den Tod verdient.
Der Mörder ist gefasst und es wäre geboten, allen Angehörigen Beileid zu bekunden. Dieser Fall bietet keinen Diskussionsbedarf. Es geht nur in die Richtung, das Andenken an zwei Tote zu beschmutzen.
Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des getöteten Fritz von Weizsäcker.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 11:40
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:In Vietnam gibt es mehr als nur Erzählungen dazu. Ich war gerade noch im War Remnants Museum in Ho Chi Minh City. Dort hängen nicht nur grauenhafte Fotos von Agent Orange-Opfern an den Wänden (Fotos, deren Anblick man in Europa wirklich niemandem zumuten würde), dort sind auch entsetzlich verkrüppelte Opfer zugegen.
Es stellt ja wahrscheinlich niemand in Frage, dass das grausam war. Nur hatte der Sohn Weizsäckers nicht nur nicht das geringste damit zu tun, sondern hat als Arzt sogar noch zahlreichen Menschen geholfen.

Einen Menschen nur aufgrund seiner Familienzugehörigkeit umzubringen beruht auf genau derselben Denkweise wie die Sippenhaft.


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Fritz von Weizsäcker ermordet

21.11.2019 um 12:49
Das ist nicht zu fassen:
Stand 21.11.2019, 12:30 Uhr - Bei allen überregionalen großen Online-Zeitungen / Nachrichtenportalen (Stern, Spiegel, FAZ, SZ, Welt, Focus, N24, Zeit, NTV ...) ist das Thema "Ermordung von Fritz v. Weizäcker" bereits wieder abgehakt. Warum?

Nur die TAZ hat noch eine Meldung über den Mord auf der Startseite
und RP-Online meldet heute dass der Polizei-Beamte nochmal notoperiert werden musste.
Der tragische Tod von Fr.v.W. und das Schicksal des mutigen lebensgefährlich verletzten Polizisten soll demnach wohl auch niemanden mehr interessieren ...

Schlimm. Ganz Schlimm.


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