Das ist aber eine schon fast bösartige Interpretation der Ereignisse.miroku schrieb:- die Tat geschah um 18.50 Uhr, Notarzt / Polizei wurden erst um 18.59 Uhr gerufen!
Und das in einem großen rennomierten Krankenhaus?
In diesen für das Opfer lebenswichtigen 8-9 Minuten scheint es ziemlich chaotisch am Tatort zugegangen zu sein.
In den Berliner Medien wurde der Mörder nicht "sofort" als psychisch verwirrt dargestellt, da irrst du dich.
wer zu Planung und Ausführung einer solchen Tat fähig ist, muss jedoch als intelligent und zu 100 %
zurechnungsfähig angesehen werden.
Es geht wohl um die Frage, ob das Opfer vielleicht schon vorher bedroht wurde und deshalb während des Vortrags Polizeischutz hatte.Noella schrieb:Da ist ein Mensch umgebracht worden, und hier haben einige nichts Besseres zu tun, als die Motive des beim öffentlichen Vortrag des Opfers zufällig anwesenden Polizisten in Zweifel zu ziehen?
Das wäre doch möglich, dass der Täter schon länger von dem Gedanken besessen war, sich zu "rächen" und nun die Gelegenheit gekommen sah? So viele öffentliche Vorträge wird von Weizsäcker wohl auch nicht halten.AlteTante schrieb:Klingt fast, als habe der Mörder sich schnell eine Ausrede ausgedacht. Vielleicht kann er sich die Tat plötzlich selbst nicht mehr erklären, wenn er nicht zurechnungsfähig ist? Andererseits: Aus welchem Grund sollte man mit einem Messer viele Stunden zu einem Vortrag fahren, den es in ähnlicher Weise bestimmt auch in seiner Nähe gegeben hätte? Vielleicht stimmt es gar nicht, dass er das Messer schon vor der Abfahrt gekauft hat?
Die detaillierte und aufwändige Vorbereitung spricht meiner Meinung nach dagegen.
Einmal nach Vorträgen zum Thema "Fettleber" gegoogelt, und zack, bist du da. Die Klinik-HP wird ja kaum im Darknet versteckt sein.
Exakt. Und wer googelt deiner Meinung nach nach solch einem Vortrag und geht dann auch hin, obwohl man massenweise Info im Internet bekommt?
So leicht kommt der nicht davon. Das Tatmotiv wäre, wenn es denn so stimmt, ausgesprochen linksextreme Folklore. Die RAF, die Studentenproteste, die Proteste und Parolen gegen den Vietnam Krieg, das alles kam aus einer damals bereits erheblich gewaltbereiten linken Ecke. Nun sollte man alle Kontakte des Täters ausfindig machen, gucken, mit wem er sich traf und seine Aktivitäten im Internet genauestens untersuchen. Ich denke, die Ermittlungen können überhaupt gerade erst begonnen haben. Jetzt zu behaupten, der Täter ist psychisch krank und war ein Einzelgänger, so wie es in verschiedenen Blättern steht, ist keine Erklärung für seine Begründung, er hätte die Familie gehasst wegen der Aktivitäten von von Weizsäcker in den 60er Jahren. Das alles wurde und wird in einer ganz bestimmten Szene immer wieder hochgekocht. Möglicherweise hat man ihn angestachelt, denn er kannte weder das Opfer noch die Familie persönlich.
Viele Menschen, die so etwas lieber von einem richtigen Menschen hören, als es nur zu lesen, und vielleicht auch Fragen stellen wollen.
Sowas ist bei Interessierten bekannt. Es gibt ganze Portale, die über solche Vorträge und Veranstaltungen informieren. Die Klinik ist auch ein ganz normales, allgemeines Krankenhaus, halt nur nicht von öffentlicher Hand finanziert und geführt, also nicht so geheimnisvoll, wie Du sie darstellst. ;)
Ist das eine ernstgemeinte Frage? Wie alt bist Du?
Deiner Argumentation zufolge, müssten dann sämtliche medizinischen Vorträge zu Themen wie auch Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes, Schlaganfalltherapie, Depression etc. keine Zuhörer haben, denn über all diese Krankheiten ist das Internet voller Informationen.
Oder auch mit Künstlern oder anderen Wissenschaftlern. In einer solchen Situation rechnet doch auch niemand mit einem Mörder.
Vielleicht wurde er zusätzlich zu seiner wahnhaften Vorstellung noch durch einen Aufenthalt in Vietnam getriggert, hat dort Erzählungen gehört, die ihn in einem schon vorhandenen Rachegefühl bestärkt haben? RTL hatte ein verpixeltes Foto vom Täter gezeigt und ich meine, dass es sich um ein Urlaubsfoto gehandelt haben könnte, das in einem asiatischen Land aufgenommen worden war? Der Landschaftshintergrund wirkte auf mich zumindest so.
Er soll nach Fritz von Weizsäcker gegoogelt haben und hat diesen Vortrag entdeckt...
Der 57-Jährige habe "im Rahmen seiner Tatplanung" den angekündigten Vortrag des Mediziners im Internet entdeckt. Daraufhin habe er in Rheinland-Pfalz ein Messer gekauft und sei am Dienstag mit der Bahn nach Berlin gefahren.https://www.spiegel.de/panorama/justiz/fritz-von-weizsaecker-in-berlin-erstochen-angaben-zum-motiv-des-taeters-a-1297439.html
Wenn die Polizei äußert, dass der Kollege dort privat war, dann wird das wohl stimmen. Es sei denn, man möchte irgendeine Verschwörungstheorie ("Die Polizei lügt und verschleiert was!") draus kochen. Einige Leute scheinen sich die ganze Situation ja gern so zurechtdrehen zu wollen, dass es um Terror oder Clankriminalität geht - Hauptsache, irgendwie was mit Ausländern. Unter einem hier verlinkten Nachrichtenartikel gab es sogar die Behauptung, die Tüten um die Hände des Täters, die zur Spurensicherung angebracht wurden, seien eigentlich nur dazu da, die dunkle Hautfarbe des Mannes zu verdecken... Danke im Übrigen an die Moderation, die derartige (ähnliche) Ausfälle hier weglöscht.
