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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

205 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wien, Mordfall, 1970er ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

14.04.2020 um 13:45
Hallo @kf1801,schön,daß du dich auch beteiligst :-)

Ich wüßte nicht,warum Streetview verboten sein sollte,hier gibt´s schließlich einige Threads mit Tatortfotos oder angrenzenden Locations...

Aber eigentlich auch eine Funktion,in der man direkt auf "Fotos" und "Videos" zurückgreifen kann - dummerweise finde ich die nicht, sondern würde ich alle relavanten Artikel mal in Übersicht bringen.

Und hier ist der Link zum Filmfall:

https://www.youtube.com/watch?v=WaLfoO7fpFg (Video: Aktenzeichen xy ungelöst 5.10.1979 1/6)

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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

14.04.2020 um 14:36
@JestersTear
Vielen Dank für den Link. Meine Erinnerungen sind gar nicht so schlecht gewesen. Im Filmfall ist es also wirklich ein Gittertor.

Ich müsste die Gegend eigentlich besser kennen, denn vor vielen Jahren habe ich nicht weit entfernt zur Untermiete gewohnt. Aber der Reihe nach:

1. Auf Google View sieht die Einfahrt anders aus als im Filmfall. Es ist jetzt kein Gittertor mehr, sondern ein dreiteiliges Eisentor in rot mit Glaseinlassungen. Der linke Teil ist als Eingangstür für Fußgänger vorgesehen und mit einem Schlüssel zu öffnen. Der rechte (größere) Teil dient Fahrzeugen zur Einfahrt und muss ebenfalls mit einem Schlüssel geöffnet werden.

Brünner Straße 9

Kann man das erkennen?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

14.04.2020 um 15:24
2. Die Eingangstür zum Wohnhaus ist im Filmfall komplett aus Holz. Im Wehner-Buch ist ein Foto der originalen Eingangstür. Diese ist aus Glas und ebenfalls dreiteilig (also in der Mitte die Eingangstür aus Glas, links und rechts davon schmale Glaseinfassungen). Das Foto darf ich aus rechtlichen Gründen leider nicht hier einstellen.

3. Zufall oder nicht, aber die Eltern von Maria Schwaiger haben zur Zeit des Mordes an ihrer Tochter in unmittelbarer Nähe zum Tatort ein Eisenwarengeschäft betrieben.

4. Noch etwas Makaberes? Eine Seitengasse der Brünner Straße in Tatortnähe heißt Schwaigergasse und dort befindet sich auch ein Gasthaus namens Schwaigerwirt.

5. Im Wehner-Buch (2007) steht außer viel "Mimimi" nichts Neues. Robert Geher schreibt in seinem Buch "Galgenvögel", obwohl es aus dem Jahr 1994 stammt, wenn auch manches im Widerspruch zu dem hier geschriebenen steht, schon ausführlicher über den Fall.

So schreibt er, dass im Vorzimmer zwei Laden herausgezogen und durchwühlt wurden, aber nichts gefehlt hat. Wer aber weiß genau, was man in seinen Laden alles aufbewahrt? Vielleicht hat doch etwas gefehlt, und nur Maria Schwaiger hätte sagen können, was es war. Oder der Täter/die Täterin wollte einen Einbruch vortäuschen.

Laut Gerichtsmediziner soll Maria Schwaiger mit der, in der Alten Donau entdeckten, Hacke zuerst mit dem stumpfen Teil niedergeschlagen worden sein. Anschließend wurde sie mit der scharfen Seite am Kopf und im Nacken traktiert und dann wurde mit einem Messer auf sie eingestochen. Ein finaler Kehlenschnitt hat sie dann getötet.

Wie im Filmfall gezeigt, beobachtet ein Hausbewohner, der kurz nach der Tat mit seinem Wagen in den Innenhof fährt, dass diesen jemand flott verlässt (angeblich blond, zart, mit einem Plastikbeutel in der Hand). Und das soll definitiv kein Hausbewohner gewesen sein.

Anders als in der AZ schreibt Geher, dass in den Händen und unter den Fingernägeln von Maria Schwaiger Haare und Hautfetzen gefunden wurden, die auf jemanden hindeuten, der blonde bis rotblonde Haare hat. Zudem muss der Täter/die Täterin nach der Tat Kratzwunden im Gesicht und an den Händen, sowie Blutspuren an seiner/ihrer Kleidung gehabt haben.

Auch wenn die Tat relativ spät am Abend verübt wurde, wäre ein Mensch mit frischen Kratzern im Gesicht und Blut an den Klamotten Passanten höchstwahrscheinlich aufgefallen.

Letztendlich wurde der Zeuge, der sich nach der Ausstrahlung des Falles bei XY gemeldet hat und der einem Mann mit der Beschreibung "blond, zart, jung", vor dem Mord eine Hacke verkauft haben will, des Unfugs überführt.

Ich werde morgen die AZ durchforsten, ob in der Zeit vor Oktober 1978 von sexuellen Übergriffen auf Frauen in Floridsdorf berichtet wurde. Und auch, ob von solchen Übergriffen in der Zeit vor März 1977 (Hartl) in Wien Landstraße berichtet wurde.

Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass Maria Schwaiger nur deshalb nicht vergewaltigt wurde, weil der Täter durch das Klingeln des Telefons (der Kaplan) gestört wurde.

Zum Kaplan - davon, dass er verdächtigt wurde, habe ich nirgendwo auch nur ein Wort gelesen. Wie im Film zu sehen, fand er vor dem Haus, in dem die Schwaigers wohnten, keinen Parkplatz (nachvollziehbar) und er ist, nachdem er sich von Maria Schwaiger verabschiedet und ihr ihre Habseligkeiten ausgehändigt hat, weiter zu sich nach Hause gefahren.

Es war damals schon möglich, Telefonanrufe nachzuverfolgen und der Anruf, den der Kaplan nach seiner Heimkehr machte, um sich nach dem Wohlergehen von Maria Schwaiger zu erkundigen, konnte verifiziert werden.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

14.04.2020 um 17:22
@kf1801 Danke für die tolle Aufzählung der Fakten.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

14.04.2020 um 18:23
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Zu welchem Zeitpunkt oder aufgrund welcher Umstände die weibliche Täterin wieder ausgeschlossen wurde,weißt du auch nicht,oder?
Die Frauen-Theorie entstand erst einige Jahre später, nachdem die Serientäter-Theorie in mehreren Varianten nicht zum Erfolg führte. Für mich liest sich der Magazinbericht, wie erwähnt, so, dass bisher keine plausiblere Variante entdeckt wurde. Was natürlich nicht heißt, dass keine andere möglich ist. Sicher kann man nur sein, wenn der/die Täter/in überführt ist.
Wenn man zwischen den Zeilen liest, dann könnte man es so interpretieren, dass es eine Verdächtige gab, aber kein Tatbeweis gelang. So lange ein Fall ungeklärt ist, wird man das aus rechtlichen Gründen wahrscheinlich vorsichtig formulieren müssen. Vielleicht hofft man auf ein verbessertes DNA-Verfahren, um doch noch Spuren vom Täter an den Asservaten entdecken zu können.

Zu Gehers Buch muss man sagen, dass es eigentlich ein Fragment ist, da es erst nach seinem durchaus etwas mysteriösen Tod erschien. Wie weit seine Recherchen zu dem Fall schon abgeschlossen waren, lässt sich daher schwer sagen. Vielleicht wollte die Polizei, damals auch die Frauentheorie noch nicht an die Öffentlichkeit geben. Wenn man die letzten 10 Jahre betrachtet, dann gibt es ja eine wahre Flut an True Crime-Büchern. Kriminalbeamte schildern immer öfter ihre Fälle, auch die ungeklärten. Zu Gehers Zeiten war das zweifellos noch nicht so.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

14.04.2020 um 21:02
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:@kf1801 Danke für die tolle Aufzählung der Fakten.
Auch von mir ein großes Dankeschön :-)
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Auf Google View sieht die Einfahrt anders aus als im Filmfall. Es ist jetzt kein Gittertor mehr, sondern ein dreiteiliges Eisentor in rot mit Glaseinlassungen.
Ich spekuliere: das Tor war damals wohl anders beschaffen (Rolltor, "Gitter"), aber wenn es 1978 an gleicher Stelle versetzt in der Einfahrt platziert war,käme das Beil dann doch wieder ins Spiel.

Die Manipulation am Schloß,oder wie der Täter sich das immer dachte,hätte zwar Krach verursacht,wäre aber,besonders im Dunkeln, sichtgeschützt gewesen.

Möglicherweise hätte jemand "Ruhe da unten" gerufen,aber wahrscheinlich wär´s das gewesen....

Ansonsten ist´s durchaus interessant,sich mal die Brünner Str. anzuschauen: Hauptstrasse so weit das Auge reicht,in Fahrtrichtung rechts eine richtig große Kreuzung.

"Erfolglose Parkplatzsuche " (Kaplan ) klingt plausibel, der blutbefleckte Täter hätte allerdings kaum Möglichkeiten gehabt ,in dunklen Gassen zu verschwinden. Eigentlich hätte ihn noch jemand sehen müssen..
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:3. Zufall oder nicht, aber die Eltern von Maria Schwaiger haben zur Zeit des Mordes an ihrer Tochter in unmittelbarer Nähe zum Tatort ein Eisenwarengeschäft betrieben.
Der Vater wurde als "Gymnasialdirektor", "Landtagsabgeordneter" und "Fußballpräsident" benannt.
Geht es hier vielleicht um die Eltern von Herrn Schwaiger?
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:4. Noch etwas Makaberes? Eine Seitengasse der Brünner Straße in Tatortnähe heißt Schwaigergasse und dort befindet sich auch ein Gasthaus namens Schwaigerwirt.
Ist der Name "Schwaiger" so oft in Wien zu finden?

Ich spekuliere noch mal: @Destructivus hatte vermutet,daß das Beil den Zweck gehabt haben könnte, "das Mobiliar kurz und klein zu schlagen", was ich als mögliche ,aber unwahrscheinliche "Drohung der Unterwelt" weitergesponnen hatte.

Es ist jetzt wirklich weit hergeholt,aber nur mal angenommen,es lag tasächlich eine Verwechslung vor,dem Schwaigerwirt sollte wegen ausstehender Schutzgeldzahlungen o.ä. ein Denkzettel verpasst werden und der Täter trifft statt eines gestandenen Mannsbilds eine 31jährige Frau an ,beschließt die Gelegenheit zu nutzen...
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass Maria Schwaiger nur deshalb nicht vergewaltigt wurde, weil der Täter durch das Klingeln des Telefons (der Kaplan) gestört wurde.
...wo es dann hier weitergegangen wäre: hat das lediglich jemand spekuliert oder wurde das von offizieller Seite aufgrund der Spurenlage geäußert z.B. wegen Manipulationenan der Wäsche des Opfers ?
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:So schreibt er, dass im Vorzimmer zwei Laden herausgezogen und durchwühlt wurden, aber nichts gefehlt hat. Wer aber weiß genau, was man in seinen Laden alles aufbewahrt? Vielleicht hat doch etwas gefehlt, und nur Maria Schwaiger hätte sagen können, was es war. Oder der Täter/die Täterin wollte einen Einbruch vortäuschen.
Das finde ich schon interessant. Wenn tatsächlich Dokumente mitgenommen wurden,würde m.E. wieder das berufliche Motiv wahrscheinlicher. Oder er suchte auf gut Glück in den Schubladen Geld,wurde nicht fündig und verschwand,als das Telefon klingelte.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Sobald ich Zeit habe, werde ich einmal im APA-Archiv online nachschauen oder falls irgendwann wieder möglich im Zeitungsarchiv der Nationalbibliothek
Ich freue mich darauf!


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 03:23
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:So schreibt er, dass im Vorzimmer zwei Laden herausgezogen und durchwühlt wurden, aber nichts gefehlt hat. Wer aber weiß genau, was man in seinen Laden alles aufbewahrt? Vielleicht hat doch etwas gefehlt, und nur Maria Schwaiger hätte sagen können, was es war. Oder der Täter/die Täterin wollte einen Einbruch vortäuschen.
Das deutet auf eine klassische Vortäuschung eines Einbruchs hin. Der Täter ist in Eile, da er nicht entdeckt werden möchte und tut nur das Nötigste, um ein wenig "einbruchsähnliches" Chaos hervorzurufen.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Auch wenn die Tat relativ spät am Abend verübt wurde, wäre ein Mensch mit frischen Kratzern im Gesicht und Blut an den Klamotten Passanten höchstwahrscheinlich aufgefallen.
Dem wage ich zu widersprechen. Erst einmal schauen gerade nachts die wenigsten Leute, die auf der Strasse unterwegs sind, ihnen entgegenkommende Passanten genau an. Und zweitens wirkt Blut gerade im Halbdunklen einfach nur wie Schmutz. Und an einen Passanten, der eine schmutzige Hose hatte, erinnert man sich meistens nicht. Denken wir auch daran, er ist offensichtlich nach der Tat schnell zum Wasser, um dort die Tatwaffen loszuwerden, dabei kann er sich auch Gesicht und Hände kurz gewaschen haben. Es hat schon sehr viele Fälle gegeben, in welchen Täter, die bei hellem Tageslicht wohl aufgefallen wären, in der Nacht in einer Stadt unbemerkt blieben.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass Maria Schwaiger nur deshalb nicht vergewaltigt wurde, weil der Täter durch das Klingeln des Telefons (der Kaplan) gestört wurde.
Das dürfte Interpretationssache sein, vielleicht deuten die Ermittler hier entsprechende Spuren richtig. Das würde auch wieder für die Serientäter Theorie sprechen.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Es ist jetzt wirklich weit hergeholt,aber nur mal angenommen,es lag tasächlich eine Verwechslung vor,dem Schwaigerwirt sollte wegen ausstehender Schutzgeldzahlungen o.ä. ein Denkzettel verpasst werden und der Täter trifft statt eines gestandenen Mannsbilds eine 31jährige Frau an ,beschließt die Gelegenheit zu nutzen...
Ich muss sagen, nichts gegen diese Phantasie, aber mir fällt es schwer, hier Szenarien zu diskutieren die nicht nur sehr weit hergeholt erscheinen, sondern vor allem für die es keinerlei Indizien gibt. Dann brauchen wir nicht diskutieren, dann kann jeder einfach seinen Lieblingskrimi hier schreiben. Ich dagegen denke, man sollte bei den wenigen Indizien bleiben, die der Fall hergibt.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 07:49
@JestersTear
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich spekuliere: das Tor war damals wohl anders beschaffen (Rolltor, "Gitter"), aber wenn es 1978 an gleicher Stelle versetzt in der Einfahrt platziert war,käme das Beil dann doch wieder ins Spiel.
Dass sich ein Täter mithilfe des Beiles Zugang zum Innenhof gemacht hat, das wird nicht einmal angedeutet und das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Warum sollte sich jemand mit Gewalt Zutritt verschaffen, wenn man ohne viel Mühe nur warten muss, bis ein Autofahrer das Tor aufschließen muss, um einzufahren?

Ein Autofahrer würde das nicht einmal bemerken, weil der mit Aussteigen, Tor öffnen, wieder einsteigen, einfahren, aussteigen, Tor schließen, gut beschäftigt und damit abgelenkt sein würde.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Der Vater wurde als "Gymnasialdirektor", "Landtagsabgeordneter" und "Fußballpräsident" benannt. Geht es hier vielleicht um die Eltern von Herrn Schwaiger?
Ja, stimmt, es sind die Eltern von Herrn Schwaiger gemeint.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ist der Name "Schwaiger" so oft in Wien zu finden?
Keine Ahnung, wie häufig dieser Name in Wien vorkommt. Wenn, dann vielleicht eher mit "ei" geschrieben.
Die Erwähnung, dass es in der Nähe eine Schwaigergasse und einen Schwaigerwirt gibt, habe ich lediglich zur Ergänzung geschrieben. Dass es da irgendwelche Parallelen oder Verwechslungen gibt, das ist bestimmt ausgeschlossen. Der Schwaiger, nach dem die Gasse benannt ist, war ein (sozialistischer) Freiheitskämpfer und das Wirtshaus ist ein gutbürgerliches Wiener Gasthaus, das sich nach der Gasse benannt hat.

An eine mafiöse Komponente in diesem Fall, wie an Schutzgelderpressung glaube ich absolut nicht. Bei denen wird geschossen und nicht gehauen und gestochen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Denken wir auch daran, er ist offensichtlich nach der Tat schnell zum Wasser, um dort die Tatwaffen loszuwerden, dabei kann er sich auch Gesicht und Hände kurz gewaschen haben
Das Wasser ist vom Tatort zwar noch ein schönes Stück entfernt, aber ja, Du wirst Recht haben, dass in der Dunkelheit Blut weniger auffällig ist und mit Dreck verwechselt werden kann.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 08:26
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Der Schwaiger, nach dem die Gasse benannt ist, war ein (sozialistischer) Freiheitskämpfer und das Wirtshaus ist ein gutbürgerliches Wiener Gasthaus, das sich nach der Gasse benannt hat.
Es gab einen sozialistischen Widerstandskämpfer namens Josef Schwaiger (Im Austrofaschismus bzw. NS-Regime), "der" Schwaiger nach dem die Straße benannt wurde war allerdings zu 90% kein sozialisitischer Freiheitskämpfer, lt. wienwiki war der nämlich Hauptmann der kaiserlichen Nationalgarde und da ging es um Sozialistenbekämpfung nicht um sozialistische Agitation. Der gründete ein Kaufhaus, also leicht möglich dass dieser Josef Schwaiger gewissermaßen der bürgerliche Dynastie-Begründer war.

Das Lokal dürfte so wie du schreibst nichts mit der Familie zu tun haben. Wenn der Corona-Wahnsinn vorbei ist werde ich dort mal Station machen, weil das Lokal hat so wie es aussieht einen ausgezeichneten Ruf.

Das sind Beiinfos, die natürlich nicht direkt was mit dem Fall zu tun haben.

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Schwaigergasse
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Wiener_Nationalgarde


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 09:19
@Destructivus

Danke für die Aufklärung.

Ich wusste es nicht genau, aber jetzt, wo Du es sagst.

Auch ich will Ende des Jahres mal beim Schwaiger essen, um zu testen, ob er seinem guten Ruf gerecht wird.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 11:25
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Das Wasser ist vom Tatort zwar noch ein schönes Stück entfernt, aber ja, Du wirst Recht haben, dass in der Dunkelheit Blut weniger auffällig ist und mit Dreck verwechselt werden kann.
Was man bedenken muss: Durch die Bahntrasse kann man eigentlich nur beim Bahnhof Floridsdorf vorbeigehen. Dort ist die Gefahr, dass man von jemand bemerkt wird, sicher größer. Wer den Bahnhof kennt, weiß das dort immer Betrieb ist - auch am Abend. Das Sackerl mit dem herausstehenden Stiel ist da sicher auffällig. Wenngleich ich zugeben muss, dass man im Normallfall wahrscheinlich kein Verbrechen vermutet, wenn man so jemanden sieht, aber es fällt auf. Meiner Meinung ist es nicht ausgeschlossen, dass der/die Täter/in vielleicht mit dem Auto weggefahren ist, dass in der Nähe geparkt ist. Das würde auch erklären, warum niemand etwas gesehen hat. Ein kurzes Parken bei der Alten Donau ist wirklich kein Problem und dort das Messer und die Hacke wegzuwerfen ist kein Problem.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 12:37
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Der Schwaiger, nach dem die Gasse benannt ist, war ein (sozialistischer) Freiheitskämpfer und das Wirtshaus ist ein gutbürgerliches Wiener Gasthaus, das sich nach der Gasse benannt hat.
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:"der" Schwaiger nach dem die Straße benannt wurde war allerdings zu 90% kein sozialisitischer Freiheitskämpfer, lt. wienwiki war der nämlich Hauptmann der kaiserlichen Nationalgarde
Ok,Ok, ich verstehe schon: Verwechslung der Frau Maria Schwaiger mit den damaligen Betreibern des Wirtshaus Schwaiger scheint wirklich ausgeschlossen :-)
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Wenn der Corona-Wahnsinn vorbei ist werde ich dort mal Station machen, weil das Lokal hat so wie es aussieht einen ausgezeichneten Ruf.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Auch ich will Ende des Jahres mal beim Schwaiger essen, um zu testen, ob er seinem guten Ruf gerecht wird.
..und gute Werbung für den Gasthof haben wir auch noch hinbekommen ;-)
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:An eine mafiöse Komponente in diesem Fall, wie an Schutzgelderpressung glaube ich absolut nicht. Bei denen wird geschossen und nicht gehauen und gestochen.
Ich hatte sowas ja selbst als sehr unwahrscheinlich bezeichnet...

Falls doch: das "kurz & klein Schlagen des Mobiliars" als Denkzettel oder Zahlungserinnerung mit einem Beil hätte schon passen können in den Zeiten,als es die Baseballschläger noch nicht bis Europa geschafft hatten.

Aber noch mal: ich glaube selbst nicht daran.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Dass sich ein Täter mithilfe des Beiles Zugang zum Innenhof gemacht hat, das wird nicht einmal angedeutet und das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Warum sollte sich jemand mit Gewalt Zutritt verschaffen, wenn man ohne viel Mühe nur warten muss, bis ein Autofahrer das Tor aufschließen muss, um einzufahren?
Das Beil bleibt das große Mysterium: egal,welche Theorie man bevorzugt, ob Serien-oder Beziehungstäter, ob persönliches,berufliches oder Motiv aus "Lust", dieser dämliche Transport in einer sehr auffälligen Plastiktüte macht einfach keinen Sinn.

Vielleicht plante der Täter,so das Tor überwinden zu können,mußte es aber letztlich gar nicht.

Wenn ich irgendwo unbedingt hin oder rein möchte,koste es was es wolle und es gibt ein Hinderniss wie in diesem Fall dieses Tor zu überwinden,überlege ich mir ,wie das zumindest hypothetisch ,klappen könnte.

Als technischer Legastheniker der ich nun mal bin ,wüßte ich selbst im Jahr 2020 nicht,wie ich dieses Tor hätte knacken können. Ich würde s allerdings "googlen" . Diese Möglichkeit hatte der Täter 1978 nicht. Vielleicht wäre ihm noch ein "Vorschlaghammer" eingefallen,aber eine Plastiktüte in dieser Größe war erst recht nicht zu finden ...

Ich glaube auch an diese Version nicht so wirklich. Die möglichen Tatabläufe wie von @Rick_Blaine beschrieben scheinen sehr stimmig, ich kann mir allerdings einfach nicht vorstellen,daß der Täter "aus reinem Lustgewinn" schon im Vorfeld die Absicht hatte, den Freddy Krüger oder Michael Myers zu geben-obwohl die "Halloween"-Reihe tasächlich von 1978 ist.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich muss sagen, nichts gegen diese Phantasie, aber mir fällt es schwer, hier Szenarien zu diskutieren die nicht nur sehr weit hergeholt erscheinen, sondern vor allem für die es keinerlei Indizien gibt. Dann brauchen wir nicht diskutieren, dann kann jeder einfach seinen Lieblingskrimi hier schreiben. Ich dagegen denke, man sollte bei den wenigen Indizien bleiben, die der Fall hergibt.
Stimmt schon ,aber letztlich lebt das Forum ja von solchen Spekulationen .

Gerade bei Jahrzehnte alten Cold Cases wie diesem steht uns außer 15 Minuten xy und drei mageren Berichten einer Zeitung nichts anderes zur Verfügung.

Ich hoffe da auf die Wiener User,die bereit und motiviert scheinen,mal in anderen Archiven zu wühlen,vielleicht auch zum Fall Schöllerl & Hartl, wenn es damals tatsächlich den Versuch gegeben haben sollte,diese drei in Zusammenhang zu bringen.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 12:41
@JestersTear
Ich bin aus beruflichen Gründen ohnehin so halbjährlich in der Nationalbibliothek. Beim nächsten Besuch steht auch das am Zettel, obwohl ich kein Wiener bin (zeitweise aber dort lebte).


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 13:07
@InspektorWirz

Das wäre natürlich eine Möglichkeit. In ein Auto einsteigen und die beiden Tatwaffen in der Alten Donau entsorgen, ohne groß aufzufallen. Überhaupt - aus Tätersicht muss es doch dessen erster Gedanke sein, so schnell wie möglich den Tatort ungesehen zu verlassen, keine große Aufmerksamkeit zu erregen und alles, was mit der Tat in Zusammenhang zu bringen ist, (eben blutbefleckte Kleidung, Tatwaffen) möglichst auf Nimmerwiedersehen zu entsorgen.

Im Filmfall fiel mir auf, dass Maria Schwaiger die Haustür ohne sie aufzusperren, öffnet. Was ungewöhnlich ist, weil in den 70er Jahren die Haustore bei Anbruch der Dunkelheit von den Hausmeistern abgesperrt wurden.

Und das Licht brannte, als sie den Fahrstuhl bestieg und auch, als sie diesen im 4. Stock verließ. Auch das ist ungewöhnlich, weil die Hauswarte ab Einbruch der Dunkelheit die Gangbeleuchtung von Dauerbetrieb auf manuellen Betrieb schalteten. Ab dieser Zeit ging das Ganglicht nach zehn Minuten aus und musste wieder eingeschaltet werden.

Gesetzt den Fall, es wäre so gewesen, wie im Filmfall gezeigt - hat ein Hausbewohner, der vor Maria Schwaiger nach Hause kam, das Haustor (was immer wieder vorgekommen ist) nicht wieder zugesperrt?

Wenn das Licht beim Heimkommen von Maria Schwaiger noch brannte, kann der letzte Heimkehrer nur innerhalb von weniger als zehn Minuten nach Hause gekommen sein.

Haben die Filmemacher die Wiener Gepflogenheiten nicht korrekt recherchiert oder war diese Sache den Ermittlern bekannt? Dann müsste der Hausbewohner, der vor Maria Schwaiger das Haus betreten hat, ausfindig und befragt worden sein, ob dem beim Heimkommen etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Der hätte vorher auch über den Hof gehen und zuvor das Gittertor aufsperren müssen.

Ein Täter könnte auf diese Weise kurz vor der Tat unbemerkt ins Haus gekommen sein, wenn er flink und leise gehandelt hat.

@JestersTear

Natürlich werde auch ich mich in die ÖNB begeben, sobald diese wieder für den Publikumsverkehr zugänglich ist. Wie man im Filmfall sieht, hat auch der KURIER groß über die Tat berichtet:)))


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 13:34
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Haben die Filmemacher die Wiener Gepflogenheiten nicht korrekt recherchiert oder war diese Sache den Ermittlern bekannt? Dann müsste der Hausbewohner, der vor Maria Schwaiger das Haus betreten hat, ausfindig und befragt worden sein, ob dem beim Heimkommen etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Der hätte vorher auch über den Hof gehen und zuvor das Gittertor aufsperren müssen.
Guter Einwand. Ich denke, bei einem XY-Filmfall ist es immer eine Gratwanderung. Zum einen soll möglichst wenig Täterwissen preisgegeben werden, andererseits müssen die Geschehnisse für den Zuschauer doch verständlich sein. Ich denke, man hat sich hier vor allem auf zwei Sachen konzentriert. Bei der Serie von Übergriffen am Anfang wollte man mögliche weitere Opfer finden, um vielleicht noch den einen oder anderen Hinweis auf den Täter zu erhalten. Wie man weiß, werden solche Taten aus Scham mitunter nicht zur Anzeige gebracht. In den 1970er-Jahren war das sicher noch Ärger.
Beim Mordfall Schwaiger wollte man meiner Meinung wissen, ob jemand den/die Täter/in nach der Tat noch auf der Straße beobachtet hat bzw. beim Kauf der Hacke. Beides hat offenbar nicht zum Erfolg geführt. Das Überwinden des Haustors dürfte offenbar keine große Hürde gewesen sein, womit es im Filmfall nicht dargestellt wurde. Außerdem hat man vielleicht auch ein Licht gebraucht, um die Szenen auch darstellen zu können.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 15:21
Ich komme noch mal auf mein Lieblingsthema, die "Hacke" zurück:

Zitat aus diesem Artikel : "Nach dem letzten Stand der Ermittlungen sind die Kriminalisten....überzeugt: der Täter muß den Mord geplant haben.Er hat sich mit der neugekauften Hacke Zugang in den Ludwigshof verschafft"

http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?year=1978&month=10&day=11&page=07&html=1

Das hört sich jetzt doch danach an, als sei er am Tor tätig gewesen...
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Und das Licht brannte, als sie den Fahrstuhl bestieg und auch, als sie diesen im 4. Stock verließ. Auch das ist ungewöhnlich, weil die Hauswarte ab Einbruch der Dunkelheit die Gangbeleuchtung von Dauerbetrieb auf manuellen Betrieb schalteten. Ab dieser Zeit ging das Ganglicht nach zehn Minuten aus und musste wieder eingeschaltet werden.
Zitat aus diesem Artikel: " MS war mit dem Aufzug in den vierten Stock gefahren,wo die Beleuchtung zufällig ausgefallen war"

http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?year=1978&month=10&day=10&page=7&html=1

u.a. genau das läßt mich im Zusammenhang mit dem "Karfreitagsmord aufhorchen.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Dann müsste der Hausbewohner, der vor Maria Schwaiger das Haus betreten hat, ausfindig und befragt worden sein, ob dem beim Heimkommen etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Der hätte vorher auch über den Hof gehen und zuvor das Gittertor aufsperren müssen.
Ich meinte da was in Erinnerung gehabt zu haben und habe mir noch mal den Filmfall angeschaut: wird leider nicht erwähnt,aber gegen 22:30 Uhr (muß unmittelbar nach MS gewesen sein), kam noch eine andere junge Frau nach Hause.

Wie muß die sich gefühlt haben,nachdem sie von dem Mord erfahren hat ?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 15:33
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich meinte da was in Erinnerung gehabt zu haben und habe mir noch mal den Filmfall angeschaut: wird leider nicht erwähnt,aber gegen 22:30 Uhr (muß unmittelbar nach MS gewesen sein), kam noch eine andere junge Frau nach Hause.
Andererseits: in xy wird einfach so vorausgesetzt, daß diese Frau nach MS heim kam,die auch gegen 22:30 Uhr abgesetzt wurde!

Wäre es möglich,daß die andere Dame nicht doch zwei oder drei Minuten eher da war und das Licht deswegen brannte?

Die Ermittler dachten evtl., daß MS zuerst da war,weil sich der Aufzug im vierten Stock befand. Der hätte aber auch den Täter schon dorthin transportiert haben können.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 16:32
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Er hat sich mit der neugekauften Hacke Zugang in den Ludwigshof verschafft
Wieso Ludwigs-Hof? Der steht im 18. Wiener Gemeindebezirk und nicht in Floridsdorf und heißt korrekt Carl-Ludwigs-Hof. Einen Ludwigs-Hof gibt es nicht in Wien. Hat die AZ da etwas verwechselt?
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Zitat aus diesem Artikel: " MS war mit dem Aufzug in den vierten Stock gefahren,wo die Beleuchtung zufällig ausgefallen war"
Wenn das der Wahrheit entspricht, dann müsste der Hausmeister dies gewusst bzw erfahren haben. Denn die Hausmeister waren früher auch für die Instandhaltungsarbeiten in den Wohnhäusern verantwortlich.

Außerdem kann man in der Regel unterscheiden, ob Glühbirnen mutwillig entfernt werden oder die Beleuchtung wegen eines Defektes nicht funktioniert.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wäre es möglich,daß die andere Dame nicht doch zwei oder drei Minuten eher da war und das Licht deswegen brannte?
Irgendwer muss, wenn das Licht bei Maria Schwaigers Heimkehr tatsächlich noch an war, kurz vor ihr das Haus betreten habe. Ob die junge Frau oder jemand anderer.

Die junge Frau, die im Film erwähnt wird, sagte hinterher doch nur aus, dass bei ihrer Heimkehr der Fahrstuhl im 4. Stock stand. Das soll sie anhand der vier Gewichte erkannt haben, die sie durch die Fahrstuhltüre im Erdgeschoss gesehen hat.

Sie wird froh gewesen sein, dass es nicht sie erwischt hat. Das wäre zumindest mein Gedanke gewesen.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 17:10
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wieso Ludwigs-Hof? Der steht im 18. Wiener Gemeindebezirk und nicht in Floridsdorf und heißt korrekt Carl-Ludwigs-Hof. Einen Ludwigs-Hof gibt es nicht in Wien. Hat die AZ da etwas verwechselt?
Das weiß ich natürlich nicht.

"Ludwig-Hof" wird´s im Artikel genannt.

Die interessantere Frage ist für mich halt der Sinngehalt des Beils: in dem Artikel der "AZ" hört es sich tatsächlich so an,als sei es als Werkzeug eingesetzt worden, "sich Zugang" zu verschaffen .

Daraus schließe ich, daß es nicht primär als Mordwaffe angedacht war, was gegen die Serientäter-Theorie sprechen würde.

Wobei @Rick_Blaine heute Nacht,vielleicht auch nicht ganz zu unrecht,bemerken wird, daß "sowohl als auch" möglich wäre ;-)
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wenn das der Wahrheit entspricht, dann müsste der Hausmeister dies gewusst bzw erfahren haben. Denn die Hausmeister waren früher auch für die Instandhaltungsarbeiten in den Wohnhäusern verantwortlich.
Aber nicht,wenn die Manipulation direkt vor der Tat passierte.

Wie im Mordfall Christine Schöllerl,der ja erst anderthalb Jahre später geschah.

Zum Zeitpunkt der Ermittlungen im Fall Schwaiger konnten weder Ermittler noch Journalisten wissen,daß 18 Monate später eine "defekte Treppenhausbeleuchtung" in einem anderen Wiener Mordfall eine Rolle spielt.

Vielleicht ist der Grund des "Ausfalls der Beleuchtung" an diesem Abend nie dokumentiert worden.

Ich hätte das auch überlesen und für nicht wichtig erachtet,wenn ich nicht zufällig kurz vorher noch mal vom Karfreitagsmord gehört hätte.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Die junge Frau, die im Film erwähnt wird, sagte hinterher doch nur aus, dass bei ihrer Heimkehr der Fahrstuhl im 4. Stock stand.
Ja, genau.

Es ist gar nicht klar,ob sie vor oder nach MS eintraf.

Im Filmfall tritt sie erst nach dem Angriff auf Frau Schwaiger auf den Plan,was suggeriert,daß sie erst nach ihr eingetroffen ist.

Wenn sie vorher ankam und der Täter hat sie passieren lassen,würde das evtl. bedeuten,daß er es gezielt auf MS abgesehen hatte,was gegen den Serientäter sprechen würde.

Ich betone extra das evtl.,weil es auch hier zumindest theoretisch noch andere Möglichkeiten gibt:

a) der Täter hielt sich zu diesem Zeitpunkt bereits im vierten Stock auf und hat die andere Dame,die meinetwegen im dritten oder sechsten Stock ausstieg,gar nicht zu Gesicht bekommen

b) er sah in ihr ein mögliches Opfer und folgte ihr zur Wohnung,hörte aus der aber Geräusche/Stimmen,oder...

c) sie passte aus welchen Gründen auch immer nicht ins Beuteschema,was natürliches großes Glück der Dame und Pech für Frau Schwaiger war.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

15.04.2020 um 18:22
@JestersTear

Tut mir Leid, aber eine Andeutung der AZ, dass die Hacke als Zugangswerkzeug zur Wohnanlage benutzt worden wäre, kann ich beim besten Willen nicht herauslesen.

Meiner Meinung nach handelt es sich bei Maria Schwaiger keineswegs um ein zufällig ausgewähltes Opfer:

Ein Täter, der sich ein Zufallsopfer sucht, wählt doch keines, das in einer Wohnhausanlage wohnt, die man nur über ein verschlossenes Tor erreichen kann. Abgesehen von der Mühe des Hineinkommens, steigt dadurch auch das Risiko beim Betreten von ungebetenen Zeugen gesehen zu werden. Und, falls man die Hacke zum Reinkommen nutzt, muss man noch dazu damit rechnen, dass man dabei auch gehört wird.

Einem zufällig gewählten Opfer im Treppenhaus auflauern? Würde ich, wäre ich ein Täter, nicht machen. Die Wahrscheinlichkeit, selbst wenn die Frau alleine nach Hause kommt UND die Wohnungstür aufsperrt, ist dennoch gegeben, dass in der Wohnung noch jemand sein kann, der zB schon im Bett liegt und schläft. Wenn schon lauern, dann irgendwo draußen.

Mit scheint, dass der Täter gezielt vor der Wohnungstür von Maria Schwaiger auf der Lauer gelegen ist, um genau sie umzubringen.

Jawoll, da hat jemand genau gewußt, dass Maria Schwaiger an diesem Samstagabend ohne ihre Familie, chauffiert von ihrem Kaplan-Freund, nach Wien kommen wird, weil sie am Tag drauf als Wahlzeugin eingeteilt ist. Das einzige, was dieser jemand nicht wissen konnte, war, dass Frau Schwaiger und der Kaplan ins Kino gehen, bevor er sie vor ihrer Wohnung absetzt. Da hat dieser jemand ein wenig länger warten müssen, bis er/sie sein/ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Und er/sie hat gewartet.

Und irgendjemand hatte ein Motiv, auch wenn sich das bei dieser unscheinbaren, offenbar sehr anständigen und frommen Frau, niemand vorstellen kann. Sie war zwar "nur" Hausfrau und dreifache Mutter, aber kirchlich engagiert und sie hatte selbstverständlich soziale Kontakte.

Was auch immer zu dem Verbrechen Anlass gegeben hat - irgendjemand weiß es ganz genau; der oder die Täterin.


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