Gewalttat in Dobel: Polizei findet tote 68-jährige Frau

Am Mittwoch, 20. Juni 2022 wurde in Dobel im Nordschwarzwald (Landkreis Calw) eine Frau getötet. Die Leiche wurde dann nach einem Hinweis am Donnerstag aufgefunden.

Es hatte einen Hinweis einer Zeugin gegeben, worauf Polizisten des Reviers Calw vor Ort nachschauten und die Tote fanden. Diese war 68 Jahre alt und deutsche Staatsangehörige.

Quelle: https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/dobel/gewalttat-in-dobel-polizei-findet-tote-68-jaehrige-frau

Allerdings tappt die Polizei bisher noch im Dunkeln. Zur Klärung der Tat wurde von die Soko "Loipe" gegründet. Bisher gibt es noch keine Hinweise auf Tathergang oder Täter. Deshalb rief die Polizei die Bürger zur Mithilfe auf:

Die Ermittler bitten nun Menschen, die sich am Mittwochnachmittag zwischen 18 Uhr und 2 Uhr in der Gemeinde aufhielten und hierbei eventuell Foto- und Videoaufzeichnungen erstellt oder private Hausvideoüberwachungsanlagen haben, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Quelle: https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/dobel/soko-loipe-tappt-nach-gewalttat-in-dobel-im-dunkeln

Die neusten Entwicklungen sind:

Der Zeugenaufruf der Sonderkommission „Loipe“ blieb nicht ungehört. Es seien sowohl Video- als auch Fotoaufnahmen bei den Ermittlern eingegangen. Auch diese Hinweise würden noch ausgewertet.

Im Örtchen Dobel selbst ist von der Aufregung der vergangenen Woche nichts mehr zu erahnen. Dort seien die Untersuchungen soweit abgeschlossen. „Es ist mir nicht bekannt, dass vor Ort noch etwas stattfindet“, so Simone Unger vom Polizeipräsidium Pforzheim im BNN-Gespräch.

Die Polizei ermittle nach der Obduktion der Frau nun wegen Totschlag, und nicht wegen Mordes. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen, allerdings gibt es noch keinen Verdacht auf einen Täter.
Quelle: https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/dobel/bluttat-in-dobel-polizei-ermittelt-wegen-totschlags

Dobel liegt ca. 30 km südlich von Karlsruhe bzw. 23 km süd-westlich von Pforzheim

K41P schrieb:Die Polizei ermittle nach der Obduktion der Frau nun wegen Totschlag, und nicht wegen Mordes

Das ist üblicherweise so, wenn quasi noch nichts weiteres bekannt ist, als nur das, was auf ein vorsätzliches Tötungsdelikt hinweist.

Der Tatverdacht kann sich im Laufe des Ermittlungsverfahrens noch ändern.

Oh man, schon wieder ein weiterer Fall. Auch hier hoffe ich auf schnelle Aufklärung.

@rhapsody3004
Genau, wenn es keine Hinweise auf Mordmerkmale gibt. Ist im Artikel auch beschrieben:

Totschlag grenzt sich gegen den Mord an sich durch die fehlenden Mordmerkmale ab – etwa Habgier oder Heimtücke. Es schließe sich laut Polizeisprecherin jedoch nicht automatisch aus, dass es am Ende doch ein Mord gewesen sein könnte. „Wir haben noch nicht das Motiv.“

Quelle: https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/dobel/bluttat-in-dobel-polizei-ermittelt-wegen-totschlags

Es wurden inzwischen Verdächtige festgenommen Über die Gründe für die Tat ist allerdings nichts bekannt.

https://swr-aktuell-app.swr.de/news/167152/Dobel+Verdchtige+nach+Ttungsdelikt+festgenommen/20220805060835

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/tote-frau-in-dobel-verdaechtige-festgenommen-100.html

Tatverdächtig sind: eine 38jährige und ein 29jähriger die in einer Lebensgemeinschaft wohnen.
Zudem wird ist nun von Messerverletzungen die Rede

Leider noch immer keine Hinweise auf den Grund für so etwas.

Ich meine es war ein Paar. Da glaube ich eher weniger, dass einem kurzfristig die Zündschnur durchgebrannt ist. Sieht schon nach einer geplanten Tat aus.

Es gibt weiterhin nichts neues bzgl. TV, Motiv und Spurenlage. Lediglich, weshalb die Festnahmen erfolgten.

dem Auffinden von tatrelevanten Spuren in Tatortnähe, dem akribischen Auswerten der Spuren sowie der durch die Presse veröffentlichten Zeugenaufrufe und der dadurch eingegangenen Hinweise der "zügige Ermittlungserfolg unter anderem zu verdanken"

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.kriminalfall-in-dobel-getoetete-unternehmerin-war-es-totschlag-oder-doch-mord.2860fb5e-b835-4f5f-ab07-0ef6af019a18.html

Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat nun Anklage erhoben. Die bereits im August 2022 festgenommene 38 Jährige und ihr 30 Jähriger Partner aus dem Unternehmen des Opfers werden wegen Mordes und Untreue angeklagt, das Mordmerkmal "Habgier" und Verdeckungsabsicht wird genannt.

Mit Hilfe ihres Partners und gefälschten Rechnungen soll sie die Firma seit Sommer 2021 um mehr als 40.000 Euro betrogen haben. Um die insgesamt sieben Betrugstaten zu verdecken, habe sie den Entschluss gefasst, ihre Chefin zu töten, so die Staatsanwaltschaft.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/mord-an-frau-in-dobel-staatsanwaltschaft-erhebt-anklage-100.html

Leider wird nicht mehr über die Angeklagten und ihre Betrugsmasche deutlich. Es würde mich interessieren, welche Tätigkeit die Angeklagte in der Firma hatte. Um solche Summen zu bekommen muss man m.e. schon ein höheres Tier sein, im badischen Mittelstand

https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/dobel/paar-wegen-mordes-an-dobler-geschaeftsfrau-angeklagt

Aha ich hab was gefunden...

Die später getötete 68-Jährige war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Gesellschafterin und Geschäftsführerin einer in Dobel ansässigen Gesellschaft, in welcher auch die 38-jährige Angeschuldigte in leitender Funktion tätig war.

Wenn man sich die Firma genauer anschaut kann es sich ja eigentlich nur um die ehemalige kaufmännische Leiterin handeln

Swagger schrieb:im badischen Mittelstand

Kleine Korrektur: Dobel liegt auf württembergischem Territorium.
Deswegen sind auch Staatsanwalt und Landgericht in Tübingen zuständig.

Nix für ungut.

Ich fasse den Bericht zum Tatvorwurf (Link siehe Beitrag von Swagger (Seite 1) ) hier nochmal zusammen, weil er sonst etwas untergeht:

Demnach war die später getötete 68-jährige Frau Gesellschafterin und Geschäftsführerin einer in Dobel (Nordschwarzwald) ansässigen Firma, also die „Firmenchefin“. Die jetzt 38-jährige Angeschuldigte war in derselben Firma in leitender Funktion tätig. [Sehr wahrscheinlich war sie die kaufmännische Leiterin, wie @Swagger oben schrieb.]

Die ehemalige kaufm. Leiterin und ihr 30-jähriger Lebensgefährte sind jetzt wegen gemeinschaftlichen Mordes an der Firmenchefin sowie weiterer Delikte angeklagt. Die Ermordung der Firmenchefin am Abend des 20. Juli 2022 in deren Wohnhaus in Dobel soll „heimtückisch und aus Habgier“ erfolgt sein. Dadurch hätten die Angeschuldigten u.a. „sieben Taten der gewerbsmäßigen Untreue“ verdecken wollen.

Mit „gewerbsmäßiger Untreue“ ist gemeint, dass der Lebensgefährte der kaufm. Leiterin seit Juli 2021 (also ein Jahr vor der Ermordung der Firmenchefin) in sieben Fällen gefälschte Rechnungen nicht existenter Firmen an das Unternehmen in Dobel gestellt haben soll. Die Angeschuldigte (also seine Lebensgefährtin) überwies dann in ihrer Position als kaufm. Leiterin des Unternehmens die gefälschten Rechnungsbeträge auf den Paypal-Account ihres Partners. Insgesamt soll dem Unternehmen dadurch ein Schaden in Höhe von annähernd 41.000 € entstanden sein.

„Aufgrund betriebsinterner Zerwürfnisse“ soll die kaufm. Leiterin die Aufdeckung dieses Betrugs befürchtet haben. Schließlich soll sie gemeinsam mit ihrem Partner den Plan entwickelt haben, die Firmenchefin zu töten, auch weil sie deren hoch dotierte Stelle als Geschäftsführerin übernehmen wollte.

Dazu beschaffte die kaufm. Leiterin einen Haustürschlüssel zum Privathaus der Firmenchefin und einen Alarmanlagentransponder, mit dem sich die dortige Alarmanlage wohl ausschalten ließ. So konnte der Lebensgefährte ins Wohnhaus des Opfers gelangen und die „arg- und wehrlose Frau mit erheblicher Gewaltanwendung letztlich mittels eines Messers“ töten.

Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als gemeinschaftlichen Mord aus Heimtücke und Habgier. Außerdem sei das Verbrechen zur Verdeckung einer Straftat begangen worden. Die kaufm. Leiterin wird für den Mord und in sieben Fällen der Untreue angeklagt, ihr Lebensgefährte für den Mord und Beihilfe zur Untreue in sieben Fällen. Bei einer Verurteilung droht beiden somit eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Nur der Lebensgefährte hat sich während des Ermittlungsverfahrens zu den Tatvorwürfen geäußert [was er sagte, wird nicht mitgeteilt], während seine Partnerin schwieg.

Ein Termin für die Hauptverhandlung in dem Verfahren steht noch nicht fest.–

So weit zur Tat bzw. zur Anklage. Für mich sieht es so aus, als hätte die kaufm. Leiterin schon lange auf die Position der Geschäftsführerin spekuliert. Die Firmenchefin hatte das übliche Rentenalter erreicht oder stand kurz davor, und die kaufm. Leiterin hoffte wohl darauf, dass die Firmenchefin sich bald zurückziehen würde und sie selbst dann den GF-Posten übernehmen könnte. Die Firmenchefin dachte aber anscheinend gar nicht daran, die Leitung ihres Unternehmens aufzugeben. Vielleicht hatte sie auch die Ambitionen der kaufm. Leiterin auf den GF-Posten bemerkt und traute ihr nicht über den Weg.

Wenn die kaufm. Leiterin also sah, dass die Firmenchefin nicht gewillt war, die GF aufzugeben bzw. sie der kaufm. Leiterin zu überlassen, warum hat sie sich nicht einfach woanders als GF beworben? Sie war damals vielleicht 36 oder 37, also noch recht jung, und hatte bereits die kaufm. Leitung in einem anscheinend erfolgreichen Unternehmen. Sicher hätte sie auch bei anderen Firmen gute Chancen auf eine Leitungs- oder sogar GF-Position gehabt.

Aber statt ihre Chancen zu nutzen, blieb sie in der Dobeler Firma, ließ ihren Lebensgefährten Rechnungen fälschen und bezahlte sie vom Konto ihres Arbeitgebers. Was hat sie sich davon versprochen? So schlecht bezahlt wird auch sie nicht gewesen sein. Wollte sie sich mit diesem Geldtransfer an der Firmenchefin „rächen“, ihr eins auswischen, weil die ihr die GF „verweigerte“? Die kaufm. Leiterin muss doch gewusst haben, dass sie eine Straftat beging, mit der sie sich bei Entdeckung die berufliche Karriere verbaut hätte.

Und als sie dann wohl tatsächlich die Entdeckung befürchten musste, fiel ihr nichts Besseres ein, als zusammen mit ihrem Lebensgefährten die Firmenchefin umzubringen? Sie musste doch damit rechnen, dass bei den Ermittlungen u.a. die Belegschaft der Firma und speziell die Buchhaltung genau überprüft würden. Hatte sie ernsthaft geglaubt, sie käme mit dem Betrug und dann noch einem Mord durch und würde auch noch Geschäftsführerin werden? Was ist da in ihr vorgegangen? Wollte sie „alles oder nichts“? Im Prozess werden die Hintergründe sicher aufgedeckt werden, unabhängig davon, ob die Angeklagte sich dann äußert oder nicht.

So ganz schlüssig erscheinen mir die Hintergründe noch nicht zu sein.

Die Ermordete war geschäftsführende Gesellschafterin einer Firma, die sie zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann geführt hatte. In der Position dürfte sie nicht unbedingt vom Renteneintrittsalter abhängig gewesen sein, um in den Ruhestand gehen zu können, für den sie privat Sorge zu treffen gehabt hätte. Eine Buchhalter, wie es die Angekagte gewesen sein könnte, dass die zwangsläufig den Posten einer Geschäftsführerin übernimmt, erscheint mir nicht zwingend.

Sieben Unterschlagungen binnen eines Jahres im Gesamtwert von 41.000,--, das macht einen Durchschnitt von 7.000,-- je Fall, das ist sportlich.

emz schrieb:So ganz schlüssig erscheinen mir die Hintergründe noch nicht zu sein.

Ja, da ist vieles noch unklar. Die Frage ist vor allem, warum die kaufm. Leiterin lieber zur Betrügerin wurde und am Ende noch zur Mörderin, statt einfach die Firma zu wechseln. Noch weiß man nicht, wie die Beziehung zwischen der kaufm. Leiterin und der Firmenchefin aussah. War die kaufm. Leiterin vielleicht durch private Kontakte zu ihrer Stelle gekommen, kannten sich z.B. die Familien? Rechnete sie evtl. deshalb auch mit einem Aufstieg in die GF und fühlte sich betrogen, als ihr Plan dann scheiterte? Vielleicht machte sie sich aber auch aus anderen Gründen Hoffnungen auf die GF-Position, z.B. könnte sie sehr gute Branchenkenntnisse oder andere Qualifikationen besessen haben, die sie, jedenfalls aus ihrer Sicht, für die GF prädestinierten. Denkbar ist bisher vieles.

Wenn man als Arbeitnehmer in einer Firma nicht weiterkommt, wechselt man normalerweise den Arbeitsplatz oder arrangiert sich mit der Situation, je nach beruflichem Ehrgeiz oder Arbeitsmarkt. Dass jemand in gehobener Position aber stattdessen seine Zeit und Energie in einen aussichtslosen, kriminellen „Kampf“ gegen seinen Arbeitgeber investiert und damit auch das eigene Leben ruiniert, ist sicher selten. Warum war die kaufm. Leiterin nicht in der Lage, eine konstruktive Lösung zu finden? Und warum hat ihr Lebensgefährte das alles mitgemacht, den Betrug und schließlich sogar den Mord? In der Anklage ist von „betriebsinternen Zerwürfnissen“ die Rede. Vielleicht beantwortet ja der Prozess die Frage, wie berufliche Konflikte in einer solchen Tat enden konnten.

@rattich

So zwingend sehe ich das eben nicht, dass, hört der geschäftsführende Gesellschafter auf, dann die kaufmännische Leitung, sprich Buchhaltung, den Job der Geschäftsführung übernimmt. Als Buchhalter wird man vielleicht Prokura haben. Aber letztendlich haben die Gesellschafter ein Wörtchen mitzureden, wer nun die Geschäftsführung übernimmt.

emz schrieb:So zwingend sehe ich das eben nicht, dass, hört der geschäftsführende Gesellschafter auf, dann die kaufmännische Leitung, sprich Buchhaltung, den Job der Geschäftsführung übernimmt.

Nein, objektiv gesehen ist das natürlich nicht zwingend. Aber in diesem Fall wollte die kaufm. Leiterin offenbar um wirklich jeden Preis Geschäftsführerin dieser Firma werden, aus bisher noch unbekannten Gründen. Auch war die Chefin gleichzeitig GF und Gesellschafterin.

rattich schrieb:Wenn die kaufm. Leiterin also sah, dass die Firmenchefin nicht gewillt war, die GF aufzugeben bzw. sie der kaufm. Leiterin zu überlassen, warum hat sie sich nicht einfach woanders als GF beworben? ... hatte bereits die kaufm. Leitung in einem anscheinend erfolgreichen Unternehmen. Sicher hätte sie auch bei anderen Firmen gute Chancen auf eine Leitungs- oder sogar GF-Position gehabt.

Aber statt ihre Chancen zu nutzen, blieb sie in der Dobeler Firma, ließ ihren Lebensgefährten Rechnungen fälschen und bezahlte sie vom Konto ihres Arbeitgebers. Was hat sie sich davon versprochen? So schlecht bezahlt wird auch sie nicht gewesen sein. Wollte sie sich mit diesem Geldtransfer an der Firmenchefin „rächen“, ihr eins auswischen, weil die ihr die GF „verweigerte“?

@rattich
Du schreibst: ließ ihren Lebensgefährten Rechnungen fälschen...
Mit der Formulierung sagst du, dass sie ihren Lebensgefährten damit beauftragt hat. Wahrscheinlich meinst d das gar nicht so.
Sie hätte die falschen Rechnungen ja auch selber schreiben können.
Ich vermute, das war so ein "Pärchending" der beiden. Er oder sie war auf die Betrugsidee gekommen und das haben die dann zusammen gemacht und haben sich sicher was davon geleistet.
Sie hatte in ihrer Firma die Möglichkeit und hat das ausgenutzt. In einer anderen Firma wäre das Betrügen nicht so leicht gefallen.
Also war ein Firmenwechsel für die beiden uninteressant.

frauZimt schrieb:@rattich
Du schreibst: ließ ihren Lebensgefährten Rechnungen fälschen...
Mit der Formulierung sagst du, dass sie ihren Lebensgefährten damit beauftragt hat. Wahrscheinlich meinst d das gar nicht so.

Damit war gemeint, dass die kaufm. Leiterin nicht nur selbst kriminell wurde, sondern auch ihren Lebensgefährten mit in den Betrug (und später den Mord) hineinzog. Wenn er sich ihr untergeordnet hat, könnte man vielleicht sogar wirklich von „Beauftragen“ sprechen. Die „Idee“ dazu könnte aber auch der LG gehabt haben, das wird wohl der Prozess zeigen. Das Ganze umgesetzt haben jedenfalls beide gemeinsam.

frauZimt schrieb:Sie hatte in ihrer Firma die Möglichkeit und hat das ausgenutzt. In einer anderen Firma wäre das Betrügen nicht so leicht gefallen.
Also war ein Firmenwechsel für die beiden uninteressant.

Ja, das ist auch noch die Frage. Sie scheint ja eher nicht aus finanziellen Motiven zur Betrügerin geworden zu sein, sondern aus Rachebedürfnis. In einer anderen Firma hätte es dieses Motiv ja mit einiger Wahrscheinlichkeit dann gar nicht gegeben, so dass es dort gar nicht zum Betrug hätte kommen „müssen“. Warum hat sie trotzdem nicht gewechselt?

Wie kann eine beruflich anscheinend durchaus erfolgreiche Frau ihrer Chefin sinnlos das Leben nehmen und damit auch ihr eigenes Leben zerstören? Und zusehen, wie auch ihr LG zum Betrüger und Mörder wird? Sicher hofften beide, dass die gefälschten Rechnungen (und die Zahlungen auf den Paypal-Account des LG) nicht auffliegen würden. Das war schon sehr, sehr blauäugig. Aber dann noch die Ermordung der Chefin? Es sieht so aus, als wäre ihr/ihnen der „Krieg“ gegen die Chefin wichtiger gewesen als alles andere.

rattich schrieb:Aber in diesem Fall wollte die kaufm. Leiterin offenbar um wirklich jeden Preis Geschäftsführerin dieser Firma werden, aus bisher noch unbekannten Gründen.

rattich schrieb:Wie kann eine beruflich anscheinend durchaus erfolgreiche Frau ihrer Chefin sinnlos das Leben nehmen und damit auch ihr eigenes Leben zerstören? Und zusehen, wie auch ihr LG zum Betrüger und Mörder wird?

Es ist doch nicht klar, wer von den beiden Tatverdächtigen die "treibende Kraft" war. Genausogut kann der Lebensgefährte die Frau angestiftet haben, zuerst zum Betrug und dann zur Mittäterschaft beim Mord, und sie hat aus Liebe und um ihn nicht zu verlieren mitgemacht. Immerhin hat anscheinend der Lebensgefährte den Mord ausgeführt.

Sherlock_H schrieb:Genausogut kann der Lebensgefährte die Frau angestiftet haben, zuerst zum Betrug und dann zur Mittäterschaft beim Mord, und sie hat aus Liebe und um ihn nicht zu verlieren mitgemacht. Immerhin hat anscheinend der Lebensgefährte den Mord ausgeführt.

Für die Anklage spielt es offenbar keine Rolle, wer "angestiftet" und wer "aus Liebe mitgemacht" hat. Jedem der beiden Angeschuldigten werden erhebliche Tatbeiträge sowohl zum Betrug wie auch zum Mord vorgeworfen. Deshalb lautet die Anklage "gemeinschaftlicher Mord aus Heimtücke und Habgier"*.
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* https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/dobel/paar-wegen-mordes-an-dobler-geschaeftsfrau-angeklagt