Kopfschussmord mit Schrotflinte auf Einödhof in Niederbayern (2021)

SteamedHams schrieb:Was mir ganz nebenbei noch bei einer kurzen Recherche via maps aufgefallen ist:

Es gibt im Ort bereits 2 Unternehmen welche offenbar in der selben Branche (Erdarbeiten, Abtransport etc) tätig waren wie das Opfer. Ein paar Kilometer südlich gibts dann auch noch ein drittes Unternehmen mit einem Bagger.

Ich verdächtige hier natürlich explizit keinen Konkurrenten.
Dennoch erscheint mir die Dichte für eine ziemlich ländliche Gegend schon sehr hoch.

Ich kann dir nur sagen, dass in ländlichen Gegenden einfach mehr gebaggert und im Dreck gewühlt wird. Mehr Natur, mehr unbebaute Flächen, mehr Neubaugebiete, usw.

Zudem finde ich es problematisch hier mögliche Konkurrenten ins Spiel zu bringen. Und daran ändert dann auch der folgende Satz nichts, denn ein mögliches Motiv lieferst du im Folgenden ja sogleich noch mit:

SteamedHams schrieb:Ich verdächtige hier natürlich explizit keinen Konkurrenten.
Dennoch erscheint mir die Dichte für eine ziemlich ländliche Gegend schon sehr hoch.

Da verwundert die angespannte finanzielle Situation des Opfers natürlich nicht.
Zumal die Mitbewerber zumindest auf dem ersten Blick deutlich größer aufgestellt sind und daher wahrscheinlich auch mehr Renommée in der Region genießen.

Für einen kleinen Einzelunternehmer kann das schon einmal bedeuten dass man absolut aufs Minimum kalkulieren muss um überhaupt ein paar Aufträge abzustauben.

EchoM1 schrieb:Das Büro ist innerhalb des Vierseitenhofes, in einem der Gebäude, zum Innenhof hin

Hier weiß keiner, ob das Büro in einem anderen Gebäude und somit getrennt war vom einem anderen Wohnhaus, wo die Schlafzimmer lagen. Schenkt man dem Filmbeitrag in XY Glauben -ich schon-, dann ging die Partnerin im Schlafgewand ins Büro und traf anschließend im Flur ihre Söhne. Es hat sich also alles in einem bestimmten Haus abgespielt.

xoxalb schrieb:Schenkt man dem Filmbeitrag in XY Glauben -ich schon-, dann ging die Partnerin im Schlafgewand ins Büro und traf anschließend im Flur ihre Söhne.

Ja natürlich: Im Filmfall, der niemals den Gebäuchlichkeiten an diesem Einödhof entspricht.
Nicht mal der dargestellte Ablauf muss stimmen. Die Polizei hat dafür immer ihre Gründe.

xoxalb schrieb:Schenkt man dem Filmbeitrag in XY Glauben -ich schon-, dann ging die Partnerin im Schlafgewand ins Büro und traf anschließend im Flur ihre Söhne. Es hat sich also alles in einem bestimmten Haus abgespielt.

Dass im Film Büro und Schlafräume in einem Haus waren, dürfte wohl eher daran liegen, dass es sich bei dem Film-Einödhof um ein einzelnes Haus gehandelt hat und keine weiteren Gebäude in der Nähe waren.

Dank der "Passauer Neuen Presse" wissen aber ja, dass es sich bei dem realen Hof um ein Gebäudekomplex handelt, wodurch eine Separation von Büro und Wohnung durchaus möglich wäre.

EchoM1 schrieb:Zudem ist eine Verdächtigung im familiären Umfeld gänzlich ausgeschlossen.
Bei männlichen Zwillingen gibt es immer nur einen Bösen und einen Guten, einen klugen und einen nicht so klugen.

Das Argument ist nun wirklich ziemlicher Unfug. Wie kommst Du auf Sowas?
Oder war das nur Ironie?
Es gibt eine ganze Reihe berühmter, aber wirklich richtig fieser Zwillinge, angefangen bei z.B. den Krays,
Wikipedia: Kray-Zwillinge
Wie ebenso eine Reihe vollkommen unauffälliger, ganz normaler Leute, dann sehr unterschiedliche Zwillinge vom Wesen her, als auch sehr ähnliche.
Nur bei einei-igen Geschwistern sind halt Aussehen und Biologie stark identisch.
Ob da nun Beide gut oder Böse sein müssen, oder nur je einer, da hätte ich gerne mal einen Beleg dafür.

Im XY-Film war die Familie der neuen Freundin so dargestellt, dass insgesamt eine schlechte Stimmung herrschte. Untereinander hat man sich auch noch gezankt. Michael S. war da nicht willkommen, weder bei der Oma noch den Söhnen, das war offensichtlich, nur der Hund schien ihn zu mögen, und die Lebensgefährtin schien auch genervt. Vermutlich war ihr schon etwas von den Frauengeschichten zu Ohren gekommen.

Michael S. war der Einzige, der in diesem Haus etwas bessere Laune zu haben schien. Zunächst habe ich gedacht, er habe die neue Lebensgefährtin ausgenutzt und dort kostenlos gewohnt. Inzwischen frage ich mich aber, ob nicht diese Familie auf sein Einkommen angewiesen war. Der ältere Sohn hat ja zeitweise für ihn gearbeitet. Vielleicht hat MS beispielsweise Miete für sein Büro bezahlt. Wovon hat die Familie der Freundin gelebt? Ein altes Bauernhaus im Familienbesitz allein ernährt keine Familie, als Landwirte waren sie wohl nicht tätig, dann wären sie genau so früh wie Michael S. auf den Beinen gewesen.

Ich vermute den Täter im näheren Umfeld des Opfers. Zunächst sprechen die Brutalität und das entschlossene Vorgehen dafür. Da war sehr viel Hass im Spiel. Weiterhin wurde nichts entwendet und auch sonst kein Versuch unternommen, irgendwie an Geld und/oder Wertgegenstände zu kommen. Deshalb halte ich geschuldetes Geld eher nicht für das Motiv. Denn mit dem Mord war jede Chance auf Rückzahlung erledigt.

Es bleiben Eifersucht und/oder Rache. Das würde auch zur brutalen Vorgehensweise passen. Außerdem brauchte der Täter "Insiderwissen". Das würde ich eher dann erwarten, wenn es zuvor regelmäßigen Kontakt gegeben hätte oder zumindest ein regwlmäßiger Austausch, auch über Tagesabläufe, die Örtlichkeit usw.

Das mal so als mein erster Verdacht...

Zeralda schrieb:Naja, in dem man wahrscheinlich festgestellt hat, dass aus DIESEN Waffen in letzter Zeit überhaupt nicht geschossen wurde?

Und selbst wenn daraus geschossen worden wäre, könnte man nicht nachweisen, daß die Schrote, die das Opfer getötet haben, aus dieser oder einer dieser Flinten stammt.

Zeralda schrieb:Ende Juli ist nun auch nicht so die übliche Zeit, für normalen, legalen Schrotflinteneinsatz.

Sagt wer? Dann guck mal hier: https://schonzeiten.de/jagdzeiten-deutschland-bundesweit-jagd/

https://www.google.com/amp/s/www.stern.de/amp/panorama/verbrechen/aktenzeichen-xy--auf-einoedhof-erschossen---wer-toetete-michael-s----33198678.html

Hier heißt es, dass Michael S. um 5:53 Uhr an jenem Morgen noch eine Sprachnachricht an seine Lebensgefährtin geschickt hat.

Ich finde das ungewöhnlich. Man hätte sich doch noch noch zum Frühstück gesehen. Oder ging M.S. davon aus, dass er vor dem Aufstehen der LG aus dem Haus geht.

Es wäre interessant zu wissen, was er ihr mitgeteilt hat.

Das es bereits einmal einen Tatverdächtigen gab, war mir neu.

Misses_F schrieb:Das es bereits einmal einen Tatverdächtigen gab, war mir neu.

Es gab schon mehrere Tatverdächtige.

Kielius schrieb am 12.02.2023:Die Wohnungen von zwei zwischenzeitlich Tatverdächtigen wurden durchsucht und die Spuren ausgewertet. Danach mussten die Ermittlungen gegen diese Verdächtigen eingestellt werden.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/toetungsdelikt-auf-einoedhof-durchsuchungen-im-ausland,TEf3zHX

Steht aber schon alles im Eingandspost.

Misses_F schrieb:Hier heißt es, dass Michael S. um 5:53 Uhr an jenem Morgen noch eine Sprachnachricht an seine Lebensgefährtin geschickt hat.

Im XY Film wurde es so dargestellt, dass er eine Sprachnachricht an einen Mitarbeiter geschickt hat zwecks Arbeitszeit. Die Sprachnachricht wurde thematisiert. Ist nur die Frage, an wen sie ging und welche der Infos richtig ist.

Juris019 schrieb:Die Sprachnachricht wurde thematisiert. Ist nur die Frage, an wen sie ging und welche der Infos richtig ist.

ich hoffe mal, dass die darstellung in xy stimmt, sonst wäre das mal wieder ein „grobes faul“ im sinne der künstlerischen freiheit.

Auf der Homepage von Xy heißt es:

Auch beim Mord an Michael Steiger gab es sehr konkrete Hinweisen, unter anderem auf das persönliche Umfeld des Getöteten. Die Kripo in Passau misst diesen Hinweisen große Bedeutung bei. Außerdem hat sich eine Zuschauerin gemeldet, die möglicherweise Angaben zum Aufenthaltsort von Michael Steiger während der „fehlenden“ halben Stunde machen kann.

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-ungeloest-vom-15-februar-2023-100.html (Archiv-Version vom 16.02.2023)

Wie ich schon vermutet hatte. Der Täter ist im nahen Umfeld zu suchen, was den Kreis der Verdächtigen stark eingrenzt. Eine gute Chance für zeitnahe Aufklärung.

Misses_F schrieb:Ganz allgemein gefragt: werden so einem Fall die Zeugen (Anwesenden) auf Schmauchspuren untersucht? Ist das gängige Praxis?

Ich zitiere mich mal selbst.

Weiß das jemand?

Misses_F schrieb:Weiß das jemand?

Will ich doch mal hoffen….. Allerdings weiß ich nicht, ob durch das berühren einer Leiche, auch Schmauchspuren an einem haften bleiben.
Definitiv sind Schmauchspuren aber „lange“ nachweisbar und auch nicht so einfach „abzuwaschen“.

Dieser Fall ist ja wie ein Krimi im Bayerischen Fernsehen. Einödhof, Schrotflinte, Baggerfahrer, Schlägerei mit Schaufel, Brandstiftung, Seitensprünge, etc.; alles wie in einem BR-Krimi.

Sollte klärbar sein. Täterschaft hatte aber bisher Glück, bzw. war vorsichtig.

@Misses_F

Das mit den Schmauchspuren hab ich mich auch gefragt. Allerdings - wenn ich irgendwo Zeuge bin, dann wird ganz sicher gar nichts an mir untersucht. Es bräuchte da wohl schon einen Anfangs Verdacht und Beschluss, oder natürlich auf freiwilliger Basis.
Aber interessante Frage, weiss das jemand genauer?