Donina G. tot aus der Isar geborgen

Nachtradfahrer schrieb:Denn die Bequemlichkeit der richtigen Ermittler - jenseits massenmedialer Selbstinszenierung - hat schon die Aufklärung mancher Fälle um Jahre bis Jahrzehnte verzögert.

Zum Glück scheint das im vorliegenden Fall nicht zuzutreffen, denn hier tut sich ja was, obwohl - zumindest für Außenstehende - ein Unfall auf den ersten Blick am wahrscheinlichsten ist.

Das Wasser ist mMn zu flach um darin zu ertrinken, wenn man nicht gerade sternhagelvoll ist. Bei einem Sturz von einer Brücke hätte Donia bei einer Wassertiefe von nur einem Meter Verletzungen davontragen müssen. Von diesen ist nirgends die Rede, vielmehr scheint es, als sei sie äußerlich unversehrt aufgefunden worden. So ganz passt das alles nicht zusammen.

Hier spricht der Bruder der Toten:
Er hatte sie am Tag vorher wohl noch getroffen.

Als unsere Redaktion ihn am Telefon erreicht, wirkt er verzweifelt und ratlos. Denn warum und wie genau seine Schwester Donia vor zwei Wochen gestorben ist, wissen weder er noch die Polizei. Jetzt hoffen die Ermittler, dass sich Zeugen melden. Die Beamten haben keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen, bezeichnen die Hintergründe des Todes aber als unklar. Und der Zwillingsbruder ist sicher: Seine Schwester hätte sich niemals selbst das Leben genommen

Quelle: https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-studentin-donia-tot-gefunden-jetzt-spricht-ihr-bruder-92156639.html

Danke für den Link @Karajana

Donias Zwillingsbruder Pavel tut mir wahnsinnig leid.

Letzte Nachrichten an die Verstorbene wurden am Samstag, 20:00 Uhr zugestellt. Danach war sie nicht mehr erreichbar. Das ist recht früh, um unentdeckt in die Isar zu stürzen.

Donia hat Zahn- und Humanmedizin studiert, wollte Chirurgin werden. Ihrem Bruder zufolge war sie ehrgeizig, hat das Leben geliebt. Einen Suizid schließt er aus.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-studentin-donia-tot-gefunden-jetzt-spricht-ihr-bruder-92156639.html

Nachtradfahrer schrieb:Es war mir ein Bedürfnis, mich drastisch auszudrücken. Denn die Bequemlichkeit der richtigen Ermittler - jenseits massenmedialer Selbstinszenierung - hat schon die Aufklärung mancher Fälle um Jahre bis Jahrzehnte verzögert.

Dann ist es mir ein Bedürfnis, dir zu sagen, dass ich dieses pauschale Behörden-Bashing für überflüssig erachte.

Srensen schrieb:1m Tiefe ist nicht gerade viel. Ein Erwachsener sollte darin nicht ertrinken, immerhin kann er im Wasser stehen.

Trotzdem kann es zu einem Kälteschock kommen.
https://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/Fuer-Mitglieder/Ausbildung/Downloads/AHBRS_A5_Ertrinken_1.0.pdf

Srensen schrieb:Das Wasser ist mMn zu flach um darin zu ertrinken, wenn man nicht gerade sternhagelvoll ist. Bei einem Sturz von einer Brücke hätte Donia bei einer Wassertiefe von nur einem Meter

Die Isar ist in der Mitte mit Sicherheit nicht nur einen Meter tief, damit ist der Wasserstand gemeint, das ist ein Unterschied zur Wassertiefe.
Bin gerade dabei, das herauszuklamüsern.

emz schrieb:Dann ist es mir ein Bedürfnis, dir zu sagen, dass ich dieses pauschale Behörden-Bashing für überflüssig erachte.

Ich bin einer Beamtenfamilie aufgewachsen. Aber nun gut ...

Srensen schrieb:Das Wasser ist mMn zu flach um darin zu ertrinken, wenn man nicht gerade sternhagelvoll ist. Bei einem Sturz von einer Brücke hätte Donia bei einer Wassertiefe von nur einem Meter Verletzungen davontragen müssen. Von diesen ist nirgends die Rede, vielmehr scheint es, als sei sie äußerlich unversehrt aufgefunden worden. So ganz passt das alles nicht zusammen.

Wenn wir hier tatsächlich von einem Meter Tiefe sprechen, dann ist ein Ertrinken sehr merkwürdig es sei denn, sie wäre von einer enorm starken Strömung erfasst und mitgerissen worden, so das sie sich nicht mehr ans Ufer retten oder aufrichten konnte bis der Tod eintrat, denn das ging sicher recht schnell. Wenn sie vielleicht nicht oder nicht gut schwimmen konnte und mit der dicken Kleidung ist das zumindest vorstellbar. Es es sicher das zu diesem Zeitpunkt und in diesem Flussabschnitt nur 1m Wassertiefe vorlag ?

Slaterator schrieb:Es es sicher das zu diesem Zeitpunkt und in diesem Flussabschnitt nur 1m Wassertiefe vorlag ?

Siehe oben, nein, ist es nicht.
Es ging in der hier verlinkten Seite um "Wasserstand", das ist ein Unterschied zur Wassertiefe.
Diese muss man errechnen.
Die Isar wird in diesem Abschnitt tiefer als nur einen Meter sein.

Hier etwas zu den Unterschieden und zur Errechnung der Wassertiefe:
https://nautik-trainer.de/course/view.php?id=3

Stumpf schrieb:Die Isar wird in diesem Abschnitt tiefer als nur einen Meter sein.

Jedenfalls ist sie streckenweise so flach, dass Menschen darin stehen können, siehe hier:

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Da aber auch immer wieder Ertrinkungsfälle zu beklagen sind, muss es darüberhinaus tiefere oder gefährlichere Stellen geben. Leider ist nicht bekannt, wo genau sie ins Wasser gelangte.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/isar-unfaelle-man-wird-immer-wieder-hinuntergezogen-1.3631289

Stumpf schrieb:Die Isar ist in der Mitte mit Sicherheit nicht nur einen Meter tief, damit ist der Wasserstand gemeint, das ist ein Unterschied zur Wassertiefe.
Bin gerade dabei, das herauszuklamüsern.

Bei normalem Wasserstand kommt das schon hin, die Isar ist nicht wirklich tief. An Stellen, wo die Strömung recht stark ist, kann einem auch 1m die Beine regelrecht wegreissen und mitziehen. Dafür muss man aber irgendwie in die Mitte des Flusses gelangen.

Dort wo sie gefunden wurde ist das Wasser jedoch tiefer, es ist wie ein Staudamm.
Dafür ist dort allerdings keinerlei Strömung und hineinfallen könnte man dort nur, wenn man über ein Geländer klettert.

Interessant ist aber dass der Steg der über das Wehr läuft, indem sie gefunden wurde? gesperrt ist. Sonst hätten sie Fußgänger wahrscheinlich schon eher gefunden, da die Gegend tagsüber doch recht belebt ist.

Karajana schrieb:Interessant ist aber dass der Steg der über das Wehr läuft, indem sie gefunden wurde?

Wie tief wäre sie denn abgestürzt, wenn sie genau dort abgestürzt wäre? Könnte so eine Sturz ohne äußere Verletzungen einhergehen?

Rechnen kann ich nicht, wenn ich es grob richtig verstanden habe, beträgt die Tiefe der Isar rund um den Mariannenplatz zu dieser Zeit ca vier Meter.

Bei normalem Wasserstand kommt das schon hin, die Isar ist nicht wirklich tief.

Ich gehe von diesem Artikel aus https://www.gkd.bayern.de/de/fluesse/wasserstand/isar/muenchen-16005701/messwerte

Der Wasserstand entspricht nicht der Wassertiefe! Er bezieht sich auf den Pegelnullpunkt, der unterhalb der Gewässersohle liegt

Karajana schrieb:Ja, ich wohne Fussläufig zum Auffindeort.
Möglich aber, dass ich gewisse Gefahrenstellen gerade nicht im Kopf habe, ist ja schon eine recht weite Strecke, die angegeben wurde.
Aber die Polizei scheint da ja auch kein logisches Szenario zu finden wie sie dort hätte vergunglücken können.

Es müssen auch nicht unbedingt extrem gefährliche Stellen auf ihrem Weg gewesen sein. Nachts alleine unterwegs,möglicherweise etwas alkoholisiert, müde und fließendes Wasser in der Nähe sind eine ungesunde Mischung.

PS: Gut zu wissen, dass du aus München kommst, wenn ich mal wieder zu einem Fall aus der Bayerischen Landeshauptstadt Insiderinfos brauche, weiß ich wen ich kontaktieren muss

PPS: Ich lese deine Beiträge in den unterschiedlichsten Threads total gerne, sehr angenehmer Schreibstil

Stumpf schrieb:Bin gerade dabei, das herauszuklamüsern.

Ja, mach das bitte mal, denn ein Meter Wassertiefe kommt mir bei der Isar auch etwas seltsam vor... (Edit: You did it! ;) )

@Stumpf
Ja dort kann es sein, da wie ich oben beschrieben habe, dieser Damm ist. Hier ein Bild von dem derzeit gesperrten Steg. Man sieht es nicht richtig, aber der Steg läuft inmitten der Isar.

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Aud der anderen Seite ist der Wasserstand hoch, dort wurde sie vermutlich gefunden.
Die Isar an sich, von der Reichenbachbrücke bis zum Fundort ist aber eher flach, wird dann bis zum Ende zunehmend mehr. Die Isar teilt sich in diesem Bereich auch.

Hier ein Bild von der anderen Seite. Allerdings ist der Wasserstand derzeit niedriger, sodass man die Gitter noch sehen kann. Ich kann die kommendem Tage aber auch mal aktuelle Fotos machen.

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Wie dem auch sei, es ist möglich dort zu ertrinken.
Nicht zu vergessen sind die Wassertemperaturen, da geht ein lautloses Ertrinken leider sehr, sehr schnell.

LackyLuke77 schrieb:Nachts alleine unterwegs,möglicherweise etwas alkoholisiert, müde und fließendes Wasser in der Nähe sind eine ungesunde Mischung.

Ihr Handy war schon ab 20:00 Uhr nicht mehr erreichbar. Um diese Zeit war sie vermutlich noch nicht alkoholisiert und übermüdet. Immerhin hatte sie zuvor noch Kontakt zu ihrem Bruder, der sich über den plötzlichen Abbruch wunderte.

Stumpf schrieb:Die Isar ist in der Mitte mit Sicherheit nicht nur einen Meter tief, damit ist der Wasserstand gemeint, das ist ein Unterschied zur Wassertiefe.

Karajana schrieb:Bei normalem Wasserstand kommt das schon hin, die Isar ist nicht wirklich tief. An Stellen, wo die Strömung recht stark ist, kann einem auch 1m die Beine regelrecht wegreissen und mitziehen.

Michael Greiner von der Wasserwacht München hat ein Interview zu den Tücken der Isar gegeben:

Wo ist der Fluss besonders gefährlich?

Gefährlich ist es überall dort, wo Verbauungen in der Isar sind. Einbauten, Wehre. Die führen dann bei einem höheren Wasserstand zu gefährlichen Wasserwalzen […] Es gibt dann auch viel Geschiebe in der Isar, das können große Steine sein oder auch Treibgut unter Wasser. Wo es wirklich gefährlich ist bei Hochwasser ist der Düker an der Marienklause […] Wasserwalzen beziehungsweise Strudel können Schwimmer oftmals gar nicht sehen, sie werden dann plötzlich in die Tiefe gezogen.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/isar-unfaelle-man-wird-immer-wieder-hinuntergezogen-1.3631289

Srensen schrieb:Ihr Handy war schon ab 20:00 Uhr nicht mehr erreichbar

Was heißt nicht mehr erreichbar?
Ohne Empfang, ausgeschaltet oder war sie nicht mehr zu erreichen?

Stumpf schrieb:Was heißt nicht mehr erreichbar?

Laut Bruder wurden keine Nachrichten mehr an Donia zugestellt.

Stumpf schrieb:Was heißt nicht mehr erreichbar?
Ohne Empfang, ausgeschaltet oder war sie nicht mehr zu erreichen?

Der Text dazu ist etwas kryptisch gehalten:

Diese Uhrzeit hat sich eingebrannt in Pavel Georgievs Erinnerung. Samstag, 4. März, 20 Uhr: Das war das letzte Mal, dass das Handy seiner Zwillingsschwester Donia Nachrichten empfangen hat. Danach: Aus!

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-studentin-donia-tot-gefunden-jetzt-spricht-ihr-bruder-92156639.html