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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 00:15
Zitat von jule78jule78 schrieb:Ich persönlich halte es für unwahrscheinlich, aber vielleicht war der Täter in Neuerkerode zu Hause. Dort sind seit jeher Menschen mit geistiger Behinderung untergebracht.
Das hatten wir hier schon diskutiert. Das halte ich aus gleich mehreren Gründen für unwahrscheinlich.

Erstens glaube ich, dass ein Täter von dort nicht in der Lage wäre, die Tat zu verbergen, zumindest nicht dauerhaft. Er wäre dort auffällig geworden. Vielleicht gäbe es auch weitere Auffälligkeiten, oder er wäre vorher schon mal aufgefallen.

Zweitens fokussiert sich die Polizei auf die nähere Umgebung, Nachbarschaft usw. In der Nachbesprechung hieß es sinngemäß, hier wolle man nochmal ansetzen. Ich meine, es wurde auch nochmal die besondere Lage (Ende einer Sackgasse) in den Vordergrund gerückt. Müsste man nochmal überlegen, was das Ende einer Sackgasse besonders macht.

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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 09:59
Zitat von jule78jule78 schrieb:Ich persönlich halte es für unwahrscheinlich, aber vielleicht war der Täter in Neuerkerode zu Hause. Dort sind seit jeher Menschen mit geistiger Behinderung untergebracht.
Und diese mit geistiger Behinderug wurden bei der Tat zum Mastermind? Haben bedacht, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, sind ungesehen und unbemerkt ins Haus gekommen und auch wieder raus? Sind blutverschmiert bis nach Neuerkerode gelaufen? Natürlich auch ungesehen und konnten die Spuren der Tat gut verstecken? Danach waren sie dann direkt wieder geistig behindert und konnten sich nicht mehr an die Tat erinnern oder wurden vom Umfeld gedeckt? Warum eigentlich schreibt man denen so viel Gewalt und Brutalität zu?

Zu diesem Fall ist sicherlich gar nicht alles veröffentlich worden, weil es Täterwissen beinhält und vermutlich enthalten Teile der Gerüchte ebenfalls Täterwissen und man sucht die Quelle dieser Aussagen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 12:10
Zitat von InterestedInterested schrieb:Zu diesem Fall ist sicherlich gar nicht alles veröffentlich worden, weil es Täterwissen beinhält und vermutlich enthalten Teile der Gerüchte ebenfalls Täterwissen und man sucht die Quelle dieser Aussagen.
Das würd ich eben auch stark annehmen.
Wir wissen ja auch evtl. nicht alle Gerüchte die so im Umlauf gewesen sind.
Bleibt man mal beim XY - Filmbeitrag, dann muss man sich schon fragen wie so detailierte Informationen nach außen gedrungen sind, wenn betroffene das nicht selbst verbreitet haben.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 13:10
Zitat von InterestedInterested schrieb:Zu diesem Fall ist sicherlich gar nicht alles veröffentlich worden, weil es Täterwissen beinhält und vermutlich enthalten Teile der Gerüchte ebenfalls Täterwissen und man sucht die Quelle dieser Aussagen.
Ich gehe mal davon aus, dass die Gerüchte durch die Aussage des 11 jährigen Zeugen aufgekommen sind, der die Stimme einer bestimmten Person zugeordnet hat. Gibt es erstmal einen Verdächtigen, kann eine Dorfgemeinschaft unberechenbar sein. Wer weiß schon, was da zusammengereimt wurde. DieTeil DNA hat die Aussage des Jungen allerdings nicht bestätigt. MMn hat die Polizei nun nichts mehr, außer die gefundenen Sachen mit unklarer Herkunft und die ominöse Schallplatte.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Und diese mit geistiger Behinderug wurden bei der Tat zum Mastermind?
Da die Tat nach Einschätzung der EB nicht geplant war, war hier niemand ein Mastermind, sondern hatte offenbar nur Glück, bei allen von dir aufgeführten Punkten. Btw habe ich nie behauptet, dass der Täter eine geistige oder andere Behinderung gehabt haben könnte. In Neuerkerode haben 1977 auch Mitarbeiter gewohnt. Unter anderem Azubis. Damit erübrigt sich
Zitat von InterestedInterested schrieb:Warum eigentlich schreibt man denen so viel Gewalt und Brutalität zu?



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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 13:53
@Retsiemfoh
Mir fallen mehrere Motive ein. So gesehen macht es keinen wirklichen Unterschied. Zwischen zwei Mädels kann es auch zu Konflikten zu kommen... Da gibt es auch Neid , Eifersucht..usw. und da kann eine Situation auch eskalieren.

Aber wie ihr schon sagt : es ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist es das der Täter ein Mann war.


@jule78
Kennst du diese Einrichtung ? Kannst du mir was darüber sagen ? Über den Aufbau ?
Wir können davon ausgehen das ein Mensch der gesitig oder körperlich eingeschränkt ist , nicht in der Lage wäre so eine Tat auszueben. Aber solche Menschen brauchen im Alltag Hilfe und die bekommen sie von Menschen die nicht beeinträchtigt sind.
Einer der Feldwege führt nun mal direkt dahin, direkt vor die Tür.


Im Podcast wird ja das Wort "Mitpatient" benutzt.
Kann mir jemand die Stelle nennen wo es vorkommt ? Ich möchte mir das nochmal anhören ohne den gesamten Podcast nochmal hören zu müssen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 16:28
@Itaka1983
Neuerkerode ist ein Dorf, indem es etliche Wohngruppen für Menschen mit Einschränkungen gibt. Der ganze Ort ist quasi die Einrichtung. Ich selbst komme aus Braunschweig, aber als Kind bin ich dort öfter mit meinen Eltern in Richtung Elm durchgefahren und habe mich über die Bewohner gefreut, die an der Straße standen und jedem Auto nett zugewunken haben.
Die unschönen Bezeichnungen für Neuerkerode möchte ich hier jetzt nicht wiedergeben, aber es war schon immer ein besonderes Dorf.
Heute ist es der größte Arbeitgeber im LK Wolfenbüttel. Wie es 1977 war, weiß ich nicht. Nur, dass eben auch Beschäftigte dort wohnhaft waren.


In den Sinn kam mir Neuerkerode, weil in dem Filmfall die Terassentür aufstand und es den Anschein machte, dass der Täter über den Garten geflohen sein könnte. Und ja, ein Feldweg führt direkt nach Neuerkerode, auf dem man 1977, ohne viel Aufsehen zu erregen, hätte verschwinden können.
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Im Podcast wird ja das Wort "Mitpatient" benutzt.
Kann mir jemand die Stelle nennen wo es vorkommt ? Ich möchte mir das nochmal anhören ohne den gesamten Podcast nochmal hören zu müssen.
Das ist so ziemlich am Ende des PC (51:20). Die Ermittlerin sagt: vielleicht hat sich der Täter an Mitpatienten gewendet ...


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 17:46
Zitat von jule78jule78 schrieb:vielleicht hat sich der Täter an Mitpatienten gewendet ...
Ich habe es so verstanden, dass der Täter vielleicht eine Therapie gemacht hat. Der Therapeut steht unter Schweigepflicht, aber nicht die Mitglieder einer Psychotherapiegruppe. Zumindest nicht im juristischen Sinn.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 18:28
Zitat von UTACUTAC schrieb:Ich habe es so verstanden, dass der Täter vielleicht eine Therapie gemacht hat. Der Therapeut steht unter Schweigepflicht, aber nicht die Mitglieder einer Psychotherapiegruppe. Zumindest nicht im juristischen Sinn.
Ja, ich auch. Die Frage war auch, an welcher Stelle das Wort Mitpatient gefallen ist, nicht in welchem Zusammenhang.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 18:29
Ich bin durch XY auf den Fall aufmerksam geworden und wollte schon länger etwas dazu schreiben, kam bis jetzt aber nicht dazu. Mein Wissen darüber basiert auf dem XY-Kurzfilm sowie auf dem Podcast von Tatort Niedersachsen.

Dass in diesem Fall bis jetzt noch kein Täter ermittelt werden konnte und es meines Wissens nie eine heiße Spur gab, ist aufgrund der Tatumstände überraschend: Sickte ist ein Dorf mit laut Wikipedia etwas mehr als 6000 Einwohnern, 1977 könnten es unter Umständen noch weniger gewesen sein. Die Polizei geht laut dem Podcast davon aus, dass der Täter einen Bezug zu Sickte hatte und Heike mindestens oberflächlich bekannt war. Da es in einem Dorf wie Sickte wenige Arbeitgeber gibt, war der Kreis der Verdächtigen doch von Anfang an sehr überschaubar:

Erwachsene Täter: Nachbarn, Lehrer, Nachhilfelehrer (falls Heike einen hatte), Betreuer einer Jugendgruppe (falls sie in einer war), Sporttrainer (falls sie in einem Verein war), Kinderarzt, Friseur, Verwandte, Freunde und Bekannte der Eltern, Pfarrer, flüchtige Bekannte mit Bezug zu Sickte, also letztlich der erwachsene Teil des sozialen Umfelds eines Mädchens ohne Auffälligkeiten in Deutschland im Jahr 1977.

Täter in ihrem Alter: Mitschüler, Bekannte und Freunde aus Jugendgruppen, Vereinen oder der Kirche, Verwandte, Nachbarn, Kinder von Freunden der Eltern.

Vielleicht kamen auch die sozialen Strukturen ländlicher Gemeinden zum Tragen: Die Wiatrowskis hatten sich das Haus in Sickte Jahre zuvor gekauft, waren also Zugereiste und deswegen möglicherweise mit einer Art Antihaltung von Seiten der angestammten Sickter konfrontiert: keine offene Feindseligkeit, aber eben auch ein gewisses "Bis hier und nicht weiter". In kleinen Orten gibt es zudem oft alteingesessene Familien, die im Ort durch kommunalpolitisches und kirchliches Engagement sowie Vereinsmitgliedschaften sehr präsent sind und mit denen man es sich besser nicht verderben sollte.

Das könnte erklären, warum potentielle Zeugen bezüglich Mitglieder solcher Familien keinen Verdacht gegenüber der Polizei äußern wollten.

Wenn die Vermutung der Polizei stimmen sollte und der Täter einen Bezug zu Sickte hatte und Heike bekannt war, dann glaube ich, dass die Ermittler dem Täter schon gegenüber saßen, er fehlten und fehlen halt einfach die Beweise.

Der XY-Film winkt zweimal mit dem Zaunpfahl: In einer Szenen sagt Heike, dass der Sohn eines mit ihren Eltern befreundeten Ehepaars beim letzten Besuch "doof" gewesen sei, untermalt von unheilsschwangerer Musik. Später sagt die mittlerweile erwachsene Freundin von Heike aus, dass diese Angst vor bestimmten Lehrern gehabt hätte, von daher glaube ich, dass auch in diese beiden Richtungen ermittelt wurde.

Ich glaube an einen erwachsenen Täter, der heutzutage womöglich nicht mehr lebt. Wie bereits oben erwähnt, gehe ich davon aus, dass der Täter von der Polizei bereits befragt wurde, es sei denn, die Polizei hat mit ihrer Theorie (siehe zweiter Absatz) unrecht. Ein erwachsener Täter kann dem psychischen Druck einer Befragung durch die Polizei eher standhalten als ein Jugendlicher bzw. eine solche Tat besser vor seinem sozialen Umfeld verstecken.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 18:37
@jule78
Danke Jule .ich habe in einer ähnlichen Einrichtung gearbeitet . Evangelische Stiftung Volmarstein, dort ist es aehnlich . Es ist auch ein besonderes Dorf und früher waren solche Orte nun mal als "Krüppelanstalten" bekannt . Das war leider die offizielle Bezeichnung dafür . Zum Glück ist das heute nicht mehr so.
Ich habe auch wenige Infos im Internet dazu gefunden.


Mitpatient. ...
Patient ist das Wort für einen Menschen der eine Behandlung bekommt. Indirekt heißt es also das der Täter ein Patient gewesen sein könnte.
Die Menschen die in solchen Einrichtungen leben werden in der Regel nicht als Patienten bezeichnet, sondern eher als Bewohner/Mitbewohner.
@UTAC
Ich teile somit deine Ansicht.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 19:04
Daß der Täter nach der Tat in eine Therapie gegangen ist, halte ichfür sehr unwahrscheinlich. In den 70 ern war es schon sehr außergewöhnlich einen Psychologen aufzusuchen. Schon in der Stadt und dann erst im Dorf. Da musste es schon weit fehlen und nicht mehr zu verbergen sein. Alle psychisch Probleme waren damals leider ein großes Stigma.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 19:04
Zitat von jule78jule78 schrieb:Zitat von UTACUTAC schrieb:
Ich habe es so verstanden, dass der Täter vielleicht eine Therapie gemacht hat. Der Therapeut steht unter Schweigepflicht, aber nicht die Mitglieder einer Psychotherapiegruppe. Zumindest nicht im juristischen Sinn.

Ja, ich auch. Die Frage war auch, an welcher Stelle das Wort Mitpatient gefallen ist, nicht in welchem Zusammenhang.
Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Tat den Täter selbst erschüttert haben könnte. Dies könnte zur Folge haben, dass er - in welcher Form auch immer - therapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Daß der Täter nach der Tat in eine Therapie gegangen ist, halte ichfür sehr unwahrscheinlich. In den 70 ern war es schon sehr außergewöhnlich
Das könnte ja auch Jahre später passiert sein. Die Ermittlerin hat "Mitpatienten" ja auch nur als ein mögliches Bsp. von potenziellen Zeugen aufgezählt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 19:52
Zitat von jule78jule78 schrieb:Ich gehe mal davon aus, dass die Gerüchte durch die Aussage des 11 jährigen Zeugen aufgekommen sind, der die Stimme einer bestimmten Person zugeordnet hat.
@jule78
Ich glaube, es geht nicht um das Gerücht, wen der Junge gehört haben will.
In diesem Fall ist die Quelle ja schnell auszumachen:
Der Junge selbst, seine Familie. Evtl. sogar der, der gehört wurde. Der könnte auch erzählt haben:
Stellt euch vor, die Polizei war hier.

Im XY-Film ging es doch ganz klar um die Tat selbst, um den langen Todeskampf des Mädchens.
(Ich weiss jetzt nicht, ob auch die Tatwaffen offiziell nicht genannt wurden. Und was die Zeitungen schrieben)

Wenn die Ermittler dazu nichts öffentlich gemacht haben, hat davon der Täter gewusst.
Heikes Eltern hat man damit vielleicht nicht belastet.
Evtl. gab es eine undichte Stelle bei der Polizei - Ein Beamter könnte darüber mit seiner Frau gesprochen haben, weil
er das nicht mit sich selbst ausmachen konnte.
Kann sein, dass Details durchgesickert sind und verbreitet wurden.

Vielleicht hat aber der Täter zu irgendwem darüber gesprochen.
Das scheint mir die Hoffnung der Ermittler zu sein.

Nur, wenn ein Gerücht gleichzeitig von allen Seiten anbrandet, wie soll man wissen, woher es ursprünglich kommen ist?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 20:31
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:(Ich weiss jetzt nicht, ob auch die Tatwaffen offiziell nicht genannt wurden. Und was die Zeitungen schrieben)
Zumindest im Podcast von Tatort Niedersachsen sagt die Polizistin, dass sich keine Planungslelemente hätten feststellen lassen. Auf die Frage der Moderatorin, ob das bedeuten würde, dass die Tatwaffe aus dem Haushalt der Wiatrowskis stammte, gibt sie mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen keine Antwort. Den Podcast kann man sich hier anhören:
https://www.podcast.de/episode/600443951/episode-46-mord-im-elternhaus-cold-case-heike-wiatrowski-in-sickte (Archiv-Version vom 26.03.2023)

Es ist also wahrscheinlich, dass die Tatwaffe entweder aus dem Haushalt der Wiatrowskis stammte und/oder es sich hierbei um ein Messer handelte, das man auch ohne Tötungsabsicht mitführen kann, zum Beispiel ein Taschenmesser.

Wobei der Fall ja 2022 neu aufgerollt wurde, nachdem die Ermittlungen in den 70ern und ein neuer Ansatz im Jahr 1985 nicht zum Durchbruch geführt hatten. Es kann also sein, dass man 1977 bzw. 1985 von einer geplanten Tat ausging. Historische Zeitungsartikel aus dieser Zeit wären in der Tat interessant.

Ich halte es für gut möglich, dass man 1977 und 1985 noch nicht an einen erwachsenen Täter mit pädophilen Neigungen glaubte, da dieses Thema zu dieser Zeit noch sehr tabuisiert war und es deswegen auch die Polizei und Staatsanwaltschaft womöglich nicht auf dem Schirm hatten.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 20:49
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich glaube, es geht nicht um das Gerücht, wen der Junge gehört haben will.
Indirekt schon. Fällt erstmal ein Name, kann es schnell passieren, dass der eine im Dorf "mehr" weiß, als der andere und die Sache verselbstständigt sich.

In dem Ort wo ich wohne, hat vor Jahren mal ein Mann in seinen Hechsler gefasst und sich an der Hand verletzt. Am nächsten Tag war es laut Gerüchteküche ein Kind, dass ein Bein verloren hat.

Ich kann mir vorstellen, dass der Mord an H. heftig in der Dorfgemeinschaft diskutiert wurde und jeder da so seinen Senf zugegeben hat. Da kann eine Vermutung über das Leiden des Opfers, schon beim nächsten Gespräch als Fakt dargestellt werden. Später weiß niemand mehr, wer eigentlich was genau erzählt hat. Im Grunde besteht also die Möglichkeit, dass die Leute einfach, wie wir auch, spekuliert haben und irgendjemand den richtigen Riecher hatte.
So wie die Fallanalytiker den Täter einschätzen, glaube ich auch nicht, dass er sich aktiv an den Gesprächen beteiligt hat.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

21.01.2024 um 20:53
@Interested
Ganz allgemein zu den Themen "Täterwissen" bzw "nicht alles veröffentlicht". Das kommt immer oft so rüber wie, eigentlich wäre es ganz einfach, aber dann würden wir ja Täterwissen preis geben, also stochern wir lieber zum Zeitvertreib im Dunkeln. Ich meine dass das oft zu hoch gespielt wird, die (Ermittler) werden halt auch oft mit ihrem Latein am Ende sein, so simpel und bitter das ist.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

22.01.2024 um 06:30
Beim Thema "Mitpatient" sollte man nicht nur an Einrichtungen wie eine geschlossene Psychiatrie oder ähnliches denken. Psychosomatische Krankheiten sind weit verbreitet, auch Depressionen und so genannter Burnout, sei es bei Berufstätigen, oder auch z.B. bei Angehörigen eines Pflegebedürftigen, um nur ein grobes Bild zu umreißen.

Das war im übrigen auch bereits vor Jahrzehnten so, nur, dass entsprechende Angebote eher "Kuren" genannt wurden, während es heute namentlich psychosomatische Kliniken oder auch ambulante Tageskliniken sind, die sich um Betroffene kümmern und Therapien, Gesprächskreise, gemeinsame Aktivitäten und ähnliches anbieten.

Gut denkbar, dass den Täter, der heute im Rentenalter sein könnte, irgendwann seine Tat eingeholt hat und er angehalten war, noch zu Zeiten seiner Berufstätigkeit, eine entsprechende Einrichtung zu frequentierten - möglicherweise niederschwellig im Rahmen eines Tagesangebots, das Außenstehenden oder Familienangehörigen des Täters eher als eine Art "Wellness-Urlaub" verkauft wurde.

Dort könnte sich der Täter einem Therapeuten gegenüber geöffnet haben, der hinsichtlich einer zurück liegenden Tat selbstverständlich Schweigepflicht hat. Er könnte aber auch einem Mitpatienten gegenüber angedeutet haben, dass da mal "etwas mit einem Kind" war, oder wie auch immer der Täter das für sich abgeheftet haben mag. Vielleicht gegenüber jemandem, der dem Täter als jemand mit vermeintlich oder tatsächlich ähnlicher Vergangenheit oder Neigung aufgefallen ist.

Für die Macher von XY könnte es mit dem Filmbeitrag darum gegangen sein, diesem "Mitpatienten" die Augen darüber zu öffnen, welche Tat, welchen Ausmaßes, der Täter ihm gegenüber angedeutet haben könnte.

Eine Spekulation, gewiss, wie vieles hier, aber so könnte der "Mitpatient" konturiert sein.


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22.01.2024 um 10:23
Zitat von KalterFallKalterFall schrieb:Zumindest im Podcast von Tatort Niedersachsen sagt die Polizistin, dass sich keine Planungslelemente hätten feststellen lassen. Auf die Frage der Moderatorin, ob das bedeuten würde, dass die Tatwaffe aus dem Haushalt der Wiatrowskis stammte, gibt sie mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen keine Antwort. Den Podcast kann man sich hier anhören:
https://www.podcast.de/episode/600443951/episode-46-mord-im-elternhaus-cold-case-heike-wiatrowski-in-sickte (Archiv-Version vom 26.03.2023)
@KalterFall
Danke
Den Podcast werde ich mir anhören
Deine Überlegungen zur Tatwaffe klingen logisch,- wenn die Polizei öffentlich erklärt, dass "keine Planungselemente festgestellt werden konnten.
Mir ist nur ganz wichtig zu sagen, dass sich diese Feststellung nur auf den Mord bezieht!

Der Täter könnte durchaus absichtlich ein Taschenmesser (zum Beispiel) dabei gehabt haben, um Heike einzuschüchtern.
Und mit 12 hat man auch vor Taschenmessern Angst, wenn das Gegenüber sehr wütend ist und Schlimmes androht.
Der Täter könnte also geplant haben, Heike - für irgendwas- zu bestrafen.
Und dann ist die Situation eskaliert. Vielleicht allein schon durch den Satz: das sage ich meinen Eltern.

Das wären für mich sowohl von Täter- als auch von Opferseite Verhaltensweisen, die zu Teenagern passen.
(Damit meine ich natürlich nicht ihre Ermordung!)

Jemand der älter ist alsHeike damals und mehr Lebenserfahrung hat, wird versuchen, den Bedroher zu beruhigen.
Ein Kind sucht den Schutz der Eltern und wenn sie auch nur zitiert werden können.

Welche Messerart und ob das Messer mitgebracht wurde, wird ja als Tatsache bekannt sein,- nur nicht öffentlich gemacht.

Und dann wurden ja auch die Schnitte und Stichkanäle untersucht. Man weiss somit, welche Klingen zum Einsatz gekommen sind.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

22.01.2024 um 12:29
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Der Täter könnte durchaus absichtlich ein Taschenmesser (zum Beispiel) dabei gehabt haben, um Heike einzuschüchtern.
Nur weil es thematisiert wurde: Zur Tatzeit waren auch so genannte "Fahrtenmesser" bei älteren Kindern und Jugendlichen denkbar - es war damals zwar nicht üblich, so etwas im Alltag zu tragen, aber unter begründbaren Umständen (eine Abenteuerwanderung durch den Wald o.ä.) auch nicht außerhalb jeder Vorstellung, dass ein Kind oder ein Jugendlicher so ein Messer trug.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

22.01.2024 um 15:34
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Welche Messerart und ob das Messer mitgebracht wurde, wird ja als Tatsache bekannt sein,- nur nicht öffentlich gemacht.
Doch, das wurde bekannt gemacht. Es handelte sich um mehrere Küchenmesser:
Neben der Toten lagen ein Stein und mehrere Küchenmesser, die aus dem Haushalt des Ehepaares W. stammten.
Quelle: Screenshot des Zeitungsartikels aus dem Video des NDR. Siehe https://www.allmystery.de/bilder/km170665-13

Auch als Abschrift im Themen Wiki.

Dass der Täter noch zusätzlich eigene Messer mitbrachte, ist natürlich möglich. Aber das glaube ich eher nicht. Schon erst recht keins, was auf das Alter des Trägers schließe.


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