Hastings schrieb:Hier ist ein weiterer Erklärungsversuch:
Das könnte auch möglich sein wie Du es beschreibst. Viellicht auch ähnlich wie solche Fälle, wo ein Täter eine Leiche "pietätvoll" irgendwo ablegt, weil er dann doch Reue empfindet. Natürlich ist es nicht pietätvoll, jemanden in einen Schrank zu stecken, aber es hätte dann doch irgendwie etwas mit "Abschließen" der Tat zu tun. Also dass es dem Täter nicht gleichgültig ist, ob das Opfer irgendwo "herumliegt".
Photographer73 schrieb:Da hätte es aber doch auch gereicht, sich in einem anderen Raum aufzuhalten (wenn es nicht eine 1-Zimmer-Wohnung ist).
Das stimmt natürlich, oder es wäre auch möglich gewesen, sie einfach auf das Bett zu legen und zuzudecken. Aber vielleicht musste der Täter auch befürchten, dass irgendwer kommt den er in die Wohnung lassen muss um keinen Verdacht zu erregen.
Und dass diese Person dann in seiner Gegenwart die Tote sehen würde. Also z. B. (rein fiktiv!) es kommt jemand, der die Heizung ablesen oder die Rauchmelder überprüfen soll. Dann könnte der Täter theoretisch den Ableser reinlassen und der würde an der Leiche im Schrank vorbeigehen ohne etwas zu merken.
Allerdings wäre das natürlich trotzdem sehr, sehr gefährlich. Denn abgesehen von den guten Nerven, die der Täter in dem Szenario haben muss, gäbe es dann ja einen Zeugen der später sagen kann, dass der Täter in der Wohnung war.
Daher ist das zwar ein mögliches, aber doch sehr, sehr unwahrscheinliches Szenario... Da würde ich als Täter doch eher das Risiko eingehen, auch schon bei Tag die Wohnung zu verlassen. Wenn mich dann jemand im Haus sieht, kann ich später immer noch behaupten: "Ja, ich war in dem Haus, ich wollte Eva-Maria besuchen, aber die hat nicht aufgemacht, da bin ich wieder gegangen..."