Der Mann hat keinen Suizid begangen, wenn alles objektiv danach aussieht als wollte jemand die Leiche im Wasser für immer verschwinden lassen dann ist das auch das wahrscheinlichste Motiv die Leiche gerade so zu entsorgen. Hätte er sich in der Plane erschossen dann wäre dies auch klar nachweisbar gewesen über ein Loch in der Plane oder Schädelfragmente usw. Der Ermittlungsdruck ist bei einem faktischen John Doe auch nicht besonders hoch.KrimiFan72 schrieb:Also dieser Fall und vor allem das der Fall als Suizid letztendlich zu den Akten gelegt wird ist mehr als mysteriös. Wie bitte soll sich jemand in Segeltuch einhüllen, dann von außen die Enden mit Kabelbindern verschließen, sich anschließend mit einem Kopfschuß selbst töten und in die Elbe springen ? Das hört sich für mich so an, als hätte man einen Fall sehr schnell zu den Akten legen wollen.
Zuletzt kam die Polizei jedoch zu der Überzeugung, dass es sich um einen Suizid handeln muss. Ein wichtiger Punkt war laut der Sprecherin ein Vorfall aus dem Jahr 2004. Damals sei der Mann aus ungeklärter Ursache mit einem Wagen gegen eine Mauer gefahren und habe schwer verletzt überlebt. Auch damals sei seine Wohnung komplett aufgeräumt gewesen - offenbar handelte es sich um einen Suizidversuch. 2004 lebte der Mann noch in Berlin, vier Jahre später zog er zurück nach Hamburg und lebte von Hartz IV sowie vereinzelten Ein-Euro-Jobs.http://www.spiegel.de/panorama/toter-aus-der-elbe-43-jaehriger-starb-durch-suizid-a-868695.html
Das schliesst nicht aus, dass der Kopf frei lag. Es kann auch nur der Körper im Sack geröntgt worden sein.
Es wird zunächst von Mord ausgegangen. Die Spuren scheinen eindeutig.http://www.mopo.de/polizei/mysterioeser-toter-moorfleeter-wasserleiche--es-war-selbstmord-,7730198,20933782.html (Archiv-Version vom 27.11.2012)
Jetzt ist der Fall gelöst: Uwe Sattler hat Selbstmord begangen. Die unglaubliche Tat konnte anhand von Spurenauswertungen rekonstruiert werden.
Uwe Sattler plante seinen Suizid sehr genau: Auf dem Deich der Norderelbe schnallte er sich einen Rucksack mit Steinen auf den Rücken, dann wickelte er sich von den Füßen aus mit Planen ein. Nur für die Arme ließ er Platz, um sich noch beim Sprung in die Elbe in den Kopf schießen zu können. Die Waffe konnte bis heute nicht gefunden werden.
Auf dem Level lohnt es sich nicht weiterzudiskutieren. Keine Waffe gefunden, kein Projektil. Keiner interessiert sich wo Sattler die Waffe herhaben soll. Schicksal eines John Doe in einer Großstadt wie Hamburg.CauseAndEffect schrieb:Man ging ja zunächst von Mord aus, aber dann verdichteten sich eben die Hinweise auf einen Suizid. Aber wenn du gern eine Verschwörungstheorie draus machen willst, bitte.
Der Tote trug Arbeitskleidung und BauarbeiterhandschuheWarum trug Sattler das? Weil er an seinem Todestag dem Anschein nach auf dem Bau in HH gearbeitet hatte. Würde man sich die Mühe machen und mal die Steine untersuchen dann würde man diese wohl auch Erd oder Bauarbeiten zuordnen können. Hier ein "VT Szenario" Sattler geht morgens auf eine Baustelle, mit Rucksack wo ursprünglich evtl. seine Arbeitskleidung und Verpflegung drin war. Vermutlich war er schon vorher dort und hat so eine Täter-Opferbeziehung ausgebaut oder es kam zum Streit um Geld, was ich für wahrscheinlich halte, jemand hat ihn geprellt oder er hatte Schulden, es kam zu Streit auf der Baustelle und Sattler wurde ermordet, was tun? Was wohl, den Rucksack mit Material füllen. Weil man kein Profikiller ist und im Transportfahrzeug keine Sauerei haben will muß der Tote noch umwickelt werden, ja nicht ins Gesicht sehen müssen. An geeigneter Stelle angekommen das Bündel raus aus dem Transportfahrzeug und ab ins Wasser damit. Die Leiche geht nicht gleich unter, das Material im Sack war nicht schwer genug, das umwickelte Material wirkt wie ein Auftrieb, na egal, Hauptsache weg. So das ist natürlich eine VT gemäß CAE, hat der Täter nochmal Schwein gehabt dass nach dem Toten keiner kräht und einer Ausermittlung keinerlei Druck anhaftet.
Woher weisst du, dass dies nicht getan wurde?
Ja, und dann nehme ich mir seine Wohnungsschlüssel (oder hatte der Tote diese vielleicht sogar noch bei sich?) , entsorge erstmal alle seine Möbel, packe seine persönlichen Sachen in Kartons und renoviere erstmal seine Wohnung. Weil ich ja weiss, dass er das in Berlin damals schonmal so gemacht hatte vor seinem Suizidversuch. Das klingt aber doch schon sehr nach Profikiller.
Sattler kann auch quasi unmöbliert gelebt haben. Gegenfrage, warum zieht er sich bei seinem "Suizid" nicht die Bauhandschuhe aus? Keiner hätte ihn daran gehindert, dafür ist die Gefahr recht hoch dass aufgrund der unhandlichen Handschuhe etwas beim "Erschiessen" schiefgeht du ob er damit überhaupt richtig an den Abzug kommt.
Ich gehe davon aus, dass der PC keinen Internetanschluss hatte. Über das Inetcafe könnte er sich kurzfristig Arbeit besorgt haben (Tagelöhner), das paßt prima zur Arbeitskleidung, Baujob-Hilfsarbeiten. Ich sehe das mit den Arbeitshandschuhen genau wie du.
Warum ist er denn dann öfters in einem Internetcafe gewesen?
Wie ich schon schrieb, der Druck zum ausermitteln ist im Fall Sattler leider äußerst gering.Rick_Blaine schrieb:Und daraufhin wurde gesagt: Fein. Selbstmord. Ein weiterer Fall geklärt, wir haben genug mit anderen zu tun. Ihn vermisst eh keiner.
Traurig, aber nicht unvorstellbar.
