Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Wieso sollte sie den Brief aufheben? Sie hatte keinen Grund dazu. Sie wusste ja nicht, dass sie ein Alibi brauchte und gerade wenn sie es sich anders überlegt hat, ist es verständlich, dass sie ihn vernichtet hat.

Und ob sie Depressionen hatte oder nicht, muss nicht zwangsläufig jemand wissen. Viele Depressive verstecken das nach außen hin.

@Putztuch

Na, zum Glück sind wir weder in Amerika. noch sind solche Fälle hier die Regel.

Was den Verteidiger betrifft, habe ich mich auch schon oft gefragt, warum er nicht aktiver ist. Allerdings hat er wohl mehr Fragen gestellt oder Einwände gehabt, als in der Zeitung berichtet wird. Unsere Prozessbeoachter haben schon öfter mal erwähnt, das er was gesagt hat, bzw. dass er wohl sehr leise spricht und daher schlecht zu verstehen ist. Andererseits bekommt man das Gefühl, dass er wohl nicht viel in der Hand hat und sich voll auf seine Redekunst im Plädoyer verlässt. Wer weiss? Wir werden es - vielleicht - noch erfahren.

@Katinka1971
Darf ich fragen ob du schon mal Depressionen hattest, bzw. im näheren Umkreis mit depressiv Erkrankten zu tun hattest?

@Putztuch

Putztuch schrieb:... wenn sie dem Gespräch mit dem Psychologen zustimmt.

An anderer Stelle habe ich gelesen, dass ein Gespräch mit einem Psychiater stattfinden soll.

emz schrieb:An anderer Stelle habe ich gelesen, dass ein Gespräch mit einem Psychiater stattfinden soll.

Du hast vollkommen recht!

Sorry!

@Putztuch
Wenn ich jetzt dein sorry richtig interpretiere, dann wird das Gutachten von einem Psychiater erstellt. (Ich dachte auch erst, es wäre ein Psychologe)

Aber dann werden wir ja erfahren, ob HS möglicherweise an irgendeiner Form von Depression leidet. Ob er noch etwas anderes untersucht hat, bin schon gespannt.

Kann ein Abhörband, welches durch Musik und andere Geräusche unverständlich ist, durch Fachleute
entzerrt werden? Wenn ja, weiss das Gericht vielleicht mehr?

@jungler
vielleicht jetzt nicht mehr wichtig, habe aber eben erst die Berichte nachgelesen.
War es nicht bei einem Telefonat zwischen H.S. und ihrem Mann während des XY Films so,
dass sie in etwa sagte "und da, der Spiegel, ich habe mich doch im Spiegel gesehen"?

@Putztuch 16:33
...und einer der geliebten Hunde war sogar krank, deshalb konnte die älteste Tochter nicht mit
nach KO fahren, musste eben diesen versorgen.

@salbei
Ja, das mit dem Spiegel habe ich auch so in Erinnerung.

Und was den Hund betrifft, so ist er Epileptiker und brauch jeden Tag und regelmässig seine Medikamente.

salbei schrieb:War es nicht bei einem Telefonat zwischen H.S. und ihrem Mann während des XY Films so,
dass sie in etwa sagte "und da, der Spiegel, ich habe mich doch im Spiegel gesehen"?

Mit dieser Aussage von H.S. konnte ich schon nichts anfangen, als darüber hier geschrieben wurde.

Meinte sie jetzt, sie habe sich selbst während der XY-Ausstrahlung im Spiegel gesehen oder wie kann man das interpretieren?

@Putztuch
sie hat sich an dieser Stelle daran erinnert, sich nach dem Auffinden der Opfer in diesem Spiegel
gesehen zu haben, wohl während des Händewaschens? Aber das weiss ich auch nicht genau.
Es war ein Ausruf erregten Erstaunens, anders kann ich meine Wahrnehmung nicht schildern.

@salbei

salbei schrieb:Kann ein Abhörband, welches durch Musik und andere Geräusche unverständlich ist, durch Fachleute
entzerrt werden? Wenn ja, weiss das Gericht vielleicht mehr?

Salbei, du meinst wahrscheinlich dieses völlig konfuse Band, bei dem nur "I will always love you" von Whitney Houston zu hören war und einmal HS`Stimme (herrisch): "Wohin fährst du?", worauf BS ganz ruhig antwortete "Zigaretten holen".??

Also, ganz sicher kann man es entzerren und ich gehe davon aus, dass Richter, Anwälte und Staatsanwälte ganz sicher wussten, was sie dort hören sollten; wahrscheinlich hatten sie eine Abschrift und es ging darum, das Band abzuspielen, damit man es mal gehört hat.

Mit Kopfhörer, wissend in welcher Minute man genau zuhören muß und mit der Möglichkeit, zu stoppen, zu verlangsamen und zurückzuspulen hat man ganz sicher die Möglichkeit, das zu hören, was man hören soll.

Nur leider wissen WIR das alle nicht. So gesehen, war das an diesem Tag sehr wichtig oder auch nicht, aber wir haben keine Möglichkeit, das zu bewerten.

@salbei

salbei schrieb:sie hat sich an dieser Stelle daran erinnert, sich nach dem Auffinden der Opfer in diesem Spiegel
gesehen zu haben, wohl während des Händewaschens?

Ich denke, sie kann sich garnicht die Hände gewaschen haben, weil angeblich das Becken
trocken gewesen sein soll, zudem soll sich noch ein vertrockneter Teebeutel darin befunden
haben. Also, wieso hätte sie sich im Spiegel darüber sehen sollen?
Warum sie das so aufregt, weiß ich allerdings auch nicht.

@Jürgen57
Da habe ich wohl etwas ganz falsch verstanden, ich dachte es sei um das Band gegangen, in dem
die Mutter ihre Tochter um ein Alibi gebeten hat. Demnach war sie mit ihrem Mann im Auto?
Was sollte denn da Spektakuläres gehört werden?

@ramisha
Der Teebeutel war im trocken Küchenspülbecken.
Der Spiegel über dem Badezimmer Waschtisch.

salbei schrieb:Es war ein Ausruf erregten Erstaunens, anders kann ich meine Wahrnehmung nicht schildern.

Also kann man diese Aussage oder auch den Ausruf nicht genau einordnen.

Ich frage nur deshalb noch einmal, weil es tatsächlich eine Erkrankung gibt, die mit Pseudohalluzinationen "behaftet" ist. Da kann man sich in Ausnahmesituationen schon mal wirklich im Fernsehen sehen, obwohl die tatsächlich dort zu sehende Person ganz anders aussieht und sogar anderen Geschlechts sein kann.

Aber lassen wir das, das würde zu weit führen. So ein einziger Ausruf kann auch eine völlig andere (harmlose) Bedeutung gehabt haben.

@salbei
Danke - Missverständnis!

@jungler
Jetzt komme ich nochmals auf die Toten Auffindesituation zurück. Du hast das wirklich nochmals
ganz klar gesagt, und ich kann das nachvollziehen. Immer unter der Berücksichtigung, dass jeder
anders reagiert, agiert, etc.
Sohn und Schwiegertochter finden vollkommen unvorbereitet das " Schlachtfeld " vor, anders kann
man den Tatort ja nicht bezeichnen. Grausam, furchteinflösend, jenseits von allen Ideen und
Gedanken, die ein Mensch haben kann. Und es geht auch in gar keinem Fall um Empathien, darum,
wie H.S. ihren Schwiegereltern gegenübergestanden hat. Das spielt doch in dem Moment überhaupt
keine Rolle, da überwältigen ganz andere Dinge das Geschehen. Der Ehemann verlässt den Ort
des Geschens, macht einige Äusserungen einer Nachbarin gegenüber, die Brille betreffend,
fängt die Kinder ab und bringt sie in Sicherheit. H.S. ist allein mit dem Grauen. Bleibt vor Ort,
lüftet, läuft durchs ganze Haus, berührt, streichelt, zieht an der Decke und und und. Das alles
kann ohne weiteres in einem Anflug von Hysterie so stattgefunden haben. Doch dann die
Erklärungen der Polizei gegenüber, die sie sich in der Kürze der Zeit aus Gründen des Selbstschutzes,
ausgedacht haben soll. Da ist es ja wirklich näherliegend Angst um sich selbst, um die Kinder zu
haben, eigentlich garkeinen klaren Gedanken fassen zu können vor Panik, ob der, die Täter noch
im Umfeld sein können, in welcher Absicht die getötet haben, den einzigen großen Wunsch zu
haben, jetzt und sofort wissen zu wollen, wer hat das getan.
Das ist nichts Neues jetzt, aber jungler hat es nochmal so gut auf den Punkt gebracht, und jeder
von uns spielt in Gedanken dieses Szenario durch. Wenn jemand andere Betrachtungsweisen oder
Vorstellungen hat, wäre es wirklich sinnvoll, diese kennenzulernen, um davon zu partizipieren,
sich von "falschen" Ideen befreien zu können.

salbei schrieb:...und einer der geliebten Hunde war sogar krank, deshalb konnte die älteste Tochter nicht mit
nach KO fahren, musste eben diesen versorgen.

Die älteste Tochter fühlte sich nicht wohl, deswegen haben die Juniors den kranken Hund mit nach Koblenz genommen, weil HS Angst hatte, dass dieser sonst seine Medikamente nicht bekommen würde.

Und wer hat sich um die kranke Tochter gekümmert?

@ Salbei,

Ja, dieses Szenario ist auch mir sehr oft durch den Kopf gegangen. Sehr sehr oft.

Natürlich dürften bei jedem, der darüber nachgedacht hat, eigene Reaktionsmöglichkeiten in den Sinn gekommen sein. Wir durften ja hier auch darüber einiges lesen.

Ich -für mich- hätte nach Öffnen der Tür und Wahrnehmung des Verwesungsgeruchs keinen Schritt mehr ins Haus getan. Aber nur, weil mir dieser Geruch bereits begegnet ist und wer ihn auch nur einmal wahrgenommen hat, vergisst ihn wirklich nie mehr.
Folglich wäre der Griff zum Handy das erste gewesen, was mir in den Sinn gekommen wäre. Handy raus und den Notruf wählen... und zwar draußen.

Das Verhalten von H.S. kann man mehr als ungewöhnlich bezeichnen und natürlich gibt es mehr als nur eine Möglichkeit, warum sie so reagiert hat.

Bis zu einem gewissen Grad kann ich ihre Hysterie auch nachvollziehen. Das ändert sich ab dem Moment, als sie diese wirre Geschichte den Beamten erzählt hat und sich damit sofort verdächtig gemacht haben dürfte.

Ob ICH allerdings blau-schwarz angelaufene Leichen (sorry, ist aber so, Hochsommer, keine Kühlung, Liegezeit mehr als 12 Stunden...) noch angefasst hätte, kann ich ohne Zweifel bestreiten. Aber wie gesagt, ich hätte erst gar nicht das Haus betreten.

B.S. hat dagegen -für mich- besonnen reagiert. Kinder in Sicherheit gebracht etc..

Nein, hysterisch wäre ich wohl nicht geworden. Aber mir wären sofort Gedanken nach dem "WER kann das gewesen sein und WARUM ausgerechnet diese zwei älteren Herrschaften?
Und natürlich wäre mir der Tatablauf in den Sinn gekommen. Wie viele Schmerzen mussten sie ertragen, bis sie starben? Ging es schnell oder dauerte der Todeskampf noch einige Minuten?

Und vor allem, hätten mir die Schwiegereltern sehr leid getan. So einen fürchterlichen Tod hat wirklich niemand verdient.

An die Möglichkeit, dass man MICH verdächtigen könnte, wäre ich wirklich nicht gekommen.
Nicht in meinen kühnsten Albträumen...