Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

@Katinka1971 ich verstehe deine Ansinnen und stimme dir auch in vielen Punkten zu. Aber über Depressionen brauchst du mir wirklich nichts zu erzählen. Wenn man eine tiefe Depression hat, dann KANN man die NICHT mehr verstecken. Und das sagt dir eine Meisterin des Schauspiels in diesem Gebiet!

@sensibella

wie recht du damit hast!!!!
Ich kann das (leider) bestätigen.

@JosefK1914



Es ist schnell passiert, dass man die falsche Nummer sich merkt. Ist ja eine Sekundensache oft. Hier hat der Motorradfahrer ja dann einen Fehler gemacht. Muss einen Zusammenstoß verhindern. Muss seine Maschine unter Kontrolle halten. Muss sich die Nummer ansehen und merken. Viel auf einmal.

Oft genug passiert es Leuten, dass sie bei viel einfacherer Situationen dann doch die falsche Nummer aufschreiben oder mit etwas verbinden, was doch gar nicht da stand, weil es halt nur nah dran kommt.

Ich finde es befremdlich, dass er sich auch die Nachrichtensendung so gut gemerkt haben will (ein Thema kam ja, soweit ich verstanden habe, doch nicht vor) und dass er sich mit der Zeit so verbessert hat und letztlich gar keine sagen konnte.

Dann hat er es sich zu Hause aufgeschrieben (die Autonummer) und dann doch noch vor dem Gerichtstermin den Zettel weggeworfen.



Schon seltsam, dass man das dann als feststehend annimmt.

In unserem Fall gab es auch kein auslösendes Moment für einen Suizid.

von Dr. Buchholz gefragt wieso ausgerechnet an diesem Tag sie sich das Leben nehmen wollte gab sie zur Antwort : Na irgendein Tag muss es ja sein ( sinngemäss)

@sensibella


Ich war wegen Depressionen fast zwei Jahre krank geschrieben. Ich habe bis zum völligen Zusammenbruch perfekt funktioniert. Mein Umfeld kann bis heute noch nicht glauben, dass ich das so perfekt überspielen konnte.

Als ich die Diagnose bekam, konnte ich das auch lange nicht annehmen. Für mich waren depressive Menschen etwas völlig anderes.

@jungler



Den muss es auch nicht geben.

@wurstscheibe

die XY Sendung wurde gestern gezeigt. Ebenso wurden die beiden Plakate ( nach dem Mord und nach der Verhaftung) verlesen.

dann gab es noch eine Telefonaufzeichnung von einer Fahrt im Audi am 18.10.11 mit BS und HS in die Schweiz sowie einen Beweisantrag von Schwenn, eine Zeugin zu laden, die mit einer der Töchter vam 02.07.11 zusammen gewesen ist,um die Aussage der angeblichen Sichtung am Kaufland Neuwied zu widerlegen.
Die StA beantragte, den Beweisantrag abzulehnen, da diese Zeugenaussage wegen widersprüchlicher Angaben ohnehin keine Rolle mehr spiele. Dem wurde soweit ich weiss auch stattgegeben ( bin zu dem Zeitpunkt dann nicht mehr im Saal gewesen)

@Katinka1971 ich denke, es ist müßig, darüber zu diskutieren. Meine persönlichen Erfahrungen und die, die ich auch mit vielen anderen Menschen erlebt habe sind andere. Aber ich möchte dir deine Erfahrungen nicht absprechen.
Nur finde ich es unfair, der einen Seite die Objektivität abzusprechen. Jeder beurteilt das alles aus seiner Sicht. Für dich ist der Motorradfahrer unglaubwürdig so wie eigentlich alles andere, was gegen sie spricht stellst du in Frage. Dann musst du es auch der anderen Seite lassen, umgekehrt Dinge in Frage zu stellen.

Und mal ganz ehrlich: wirklich objektiv kann doch hier keiner sein. Jeder hat sich sein Bild gemacht. Das beruht auf der eigenen Erfahrung auf Erlebnissen, der Vita eben.

Ich hoffe und wünsche von Herzen, dass der Vorsitzende diese von dir eingeforderte Objektivität hat (und gehe auch davon aus) und, dass es zu einem Urteil kommen wird, das der Sache gerecht wird. Wie das aussehen sollte, kann keiner hier sagen. Weil wir alle nicht dabei waren in dieser Nacht und nur das kennen, was hier oder in den Medien bzw. vor Gericht besprochen wird.

@jungler

jungler schrieb:( bin zu dem Zeitpunkt dann nicht mehr im Saal gewesen)

Dann helfe ich aus.

Antrag Schwenn auf Ladung einer Zeugin W. welche Aussagen wird mit einem der Zwillinge am 02.07.2011 von mittags bis abends zusammen gewesen, und danach bei Ihr geschlafen habe.
Staatsanwaltschaft beantragt dem nicht statt zu geben.
Sehr lange Ausführung der Begründung: Die Zeugin N. (tiefgründig) sei sowieso in vielen Punkten (Aufzählung) widersprüchlich gewesen und deren Aussagen hätten auf den Prozess keine Auswirkung. (Hoffe das so richtig wiedergegeben zu haben)
11:15 Das Gericht zieht sich bis 11:45 zur Beratung zurück.
11:50 Das Gericht lehnt den Antrag ab. Die Zeugin N. habe sich eh widersprüchlich geäußert!!
Schwenn möchte bitte 2 Kopien des Beschlusses, welche er dann auch erhalten soll.

@sensibella


Ich weiß nicht, ob der Motorradfahrer sie oder einen anderen Wagen gesehen hat.

Aber ich hege an dessen Aussagen genauso Zweifel wie an der des Ehepaares.

Sie kann es in beiden Fällen gewesen sein, wie auch nicht.









@all

Es wurde öfters geäußert, sie solle doch endlich ihr Schweigen brechen, um sich auch verteidigen zu können. Sagen zu können, dass sie mit dem BMW nicht gefahren ist. Den Dacia in Spiel bringen. Damit den Motorradfahrer zu widerlegen.

Jetzt tut sie das im Grunde genommen über den Gutachter. Und dann wird ihr das wieder negativ ausgelegt.



Ich habe vor einiger Zeit eine Sendung gesehen, da sagte ein Strafverteidiger, dass das Schlimmste ist, dass Unschuldige immer denken keinen Anwalt zu brauchen und genau das ist ein großer Fehler. Unschuldige denken oft, sie brauchen das nicht, weil sie sich nichts vorzuwerfen haben.

Vielleicht hat sie das auch gedacht. Vielleicht war sie sich aber auch so sicher, dass man ihr nichts nachweisen kann. Das weiß aber niemand von uns.

@Katinka1971 ich habe diese Sendung auch gesehen und ich kann das gut nachvollziehen. Ich glaube ohne das, was ich bisher hier so mitbekommen habe wäre ich auch völlig naiv und würde auch erst mal denken, dass ich doch alles brauche aber keinen Anwalt wenn ich unschuldig wäre.
Nur kommt bei dieser Sache etwas dazu: diese Frau hätte eigentlich nicht überrascht sein dürfen von ihrer Festnahme. Sie hat sich seit Monaten panisch im Visier gesehen, hat für Alibis versucht zu sorgen, mit Ermittlern telefoniert und überhaupt alles unternommen, um aus dem Visier zu geraten. Und da soll sie sich nicht auch informiert haben, wie man sich im worst case verhält? Ich denke, es war - ob schuldig oder nicht - eine maßlose Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Das war David gegen Goliath. Lauxen hat mit Sicherheit mit all seinem Können gearbeitet und sie war was das betrifft naiv. Daher ist für mich hier nur eines klar: an der falschen Stelle Vorsorge betrieben. Aber kein Indiz für Schuld oder nicht!

Was du über das gebrochene Schweigen schreibst: naja.....
Wir haben jetzt eine Variante mehr und warum der Dacia nun in den Mittelpunkt rückt kann man sich so und so erklären. Jeder eben wie er es glauben mag.
Aber wie gesagt: zum Glück geht es nicht um das, was wir glauben.

@Katinka1971
Sorry, ich hab verpasst dein Zitat von meiner Meinung zu trennen.
Sorry dafür

@jungler

Danke

Hat man bemerken können um welche Aussagen es nun der Verteidigung ging in den Sendungen?

@wurstscheibe
das Vorspielen war ohne Kommentar. Worum es der Verteidigung ging, den Film im Gericht vorzuspielen war ja die Annahme, dass Zeugen , die sich nach der Ausstrahlung meldeten, durch die Angaben von Lauxen zu Auto und Fahrtroute evtl. beeinflusst wurden. Ebenso durch die Plakate.
So habe ich es aufgefasst.

@Kookie
hat der Vorsitzende am Ende der gestrigen Verhandlung einen Ausblick auf den kommenden Donnerstag gegeben? Hat er von Plädoyers gesprochen?

Hallo, ich bin neu hier... Und mich interessiert diese Sache genauso wie euch!! Viele liebe Grüsse aus Koblenz

@Naschiii

Willkommen in unserer Runde !

Vielen vielen dank 😃

Hallöchen @all und Danke @Verbum_peto für die Einladung in den Thread!

Ich wollte gern ergänzend etwas zum thematisierten FPI-R und der F33.9 hinzufügen. Ich denke, man sollte nicht vergessen, dass dieses Persönlichkeitsinventar, wie die meisten, ein Selbstbeurteilungsfragebogen ist - und somit durch den Befragten auch durchaus manipulierbar ist. Was zumindest in der klinischen Praxis häufig auffällt, ist, dass v.a. Menschen mit narzisstischer PKS oder narzisstischem Persönlichkeitszug i.d.R. kaum positiv u.a. auf Items der Skala "Aggressivität" antworten und relativ gut "durchschauen", innerhalb welcher Items sie "entlarvt" werden könnten.

Was ich damit sagen will: Nur, weil die Skala "Aggressivität" unauffällig war, heißt das nicht gleichzeitig, dass der Befragte keine Neigung zu Aggressivität hat. Sondern heißt lediglich, dass er sich zum Zeitpunkt der Befragung nicht als aggressiv einschätzte. Auch die Skala Offenheit, mit der man Rückschlüsse auf ein sozial erwünschtes Antwortverhalten z.T. ziehen kann, ist bei narzisstisch gestörten Menschen (NUR als Beispiel) oftmals unauffällig.

Im forensischen Kontext wäre meines Erachtens an dieser Stelle und in Bezug auf diesen Fall eher die Skala "Erregbarkeit" und "Emotionalität" interessant. Allein von fehlender "Aggressivität" den Umkehrschluss zu ziehen, dass ein solcher Mensch keine Gewalttat begehen könne, ist absurd.

Interessant finde ich darüber hinaus die Diagnose der F33.9. Psychiater neigen meiner Erfahrung nach (warum auch immer), oft dazu, eine Diagnose zu wählen, die den Nachsatz trägt: "nicht näher bezeichnet". Im psychologischen bzw. psychotherapeutischen Kontext werden diese Diagnosen eher als unspezifisch und wenig aussagekräftig erachtet, sondern intern als "Fülldiagnose" erachtet (wenn man nich so rischtisch weiß, watt er denn nu hat, der Patient oder man sich nich so sicher is). Durch eine umfassende Diagnostik, sowohl durch Test als auch Exploration, Fremdanamnese sowie klinischem Eindruck ist es jedoch meistens sehr klar und möglich, eine spezifische Diagnose zu erstellen. Warum der betreffende Gutachter sich diesbezüglich scheinbar nicht konkret festlegen wollte, .... wer weiß.