sallomaeander schrieb:Letzteres würde man wohl ungern offiziell einräumen- man hätte ansonsten einen Präzendenzfall geschaffen, der weitere derartige Versuche in anderen Fällen nach sich ziehen könnte.
Ich meine mich erinnern zu können, dass sogar gesagt wurde, dass man sich auf Grund der neuen Entwicklungen (eben dem Brief) dazu entschlossen hatte, den Film bei XY zu zeigen, obwohl die Tat schon extrem lange zurück liegt. Ich kann mich aber täuschen.
sören42 schrieb:Eins fällt doch auf: Dass anhand der im Schreiben gemachten Angaben, sofern sie denn stimmen, sich der Täter erkennen müsste. Und das wissen auch die Behörden, logischerweise.
Ich stelle mir die Frage, würde man das wirklich so veröffentlichen, wenn man so gar keine Vermutung hat, um wen es sich handeln könnte? Würde man da nicht eher weiter ermitteln? Da würde man ja einige Trümpfe aus der Hand geben.
Das frage ich mich auch. Würde die Polizei den Brief veröffentlichen, wenn sie denkt, der Inhalt sei wahr?
Spricht die Veröffentlichung nicht eher dafür, dass die Polizei davon ausgeht, der Brief sei ein Fake, so dass es eh egal ist, dass die Info veröffentlicht wird, weil sich dadurch niemand gewarnt fühlen kann? Oder spricht es eher dafür, dass sie den Brief für authentisch halten, denn wieso sollten sie einen Fake veröffentlichen? Klar wären sie dran interessiert, den Verfasser zu finden, ich kann mir vorstellen, dass es strafbar ist, Fake-Briefe an die Polizei zu schreiben und damit sinnlose Ermittlungen auszulösen (vor allem wenn diese Ermittlungen so konkret gefordert werden, wie in dem Brief).
sallomaeander schrieb:Ich vermute, dass der Verfasser des anonymen Briefes eher nicht damit gerechnet hat, dass sein Brief irgendwann in Gänze veröffentlicht wird.
Jetzt, wo Du das schreibst, fällt mir auf, dass der Schreiber da gar keine Angaben zu gemacht hat. Er gibt ja ziemlich konkrete Anweisungen, nämlich dass der Fall in XY zumindest erwähnt werden soll (das mit der DNA), dass man nicht zögern soll, weil der Täter schon über 70 Jahre alt ist.
Aber tatsächlich keine Anweisung wie:"Bitte behandlen Sie den Brief diskret, um die Witwe meines Verwandten zu schützen."
mjk-17 schrieb:Ja klar, aber wie oft kommt es vor, dass jemand der besten Freunde sich ohne wirklich erkennbaren Grund von seinem Umfeld abkapselt, den Job wechselt und umzieht? Das in Kombi mit der Hochzeit und der Region könnte schon auffallen.
Ich denke auch, dass die Identität des "Verwandte" und auch des "mutmaßlichen Täters" durch Dritte in deren damaligen Umfeld identifiziert werden könnten. Es sind schon einige persönliche Angaben drin, die auch weitere Personen kennen könnten. Meist handelt es sich ja auch nicht um eine Zweierfreundschaft - also der "Verwandte" und der "mutmaßliche Täter" sind best bodies - sondern da gibt es noch weitere Leute aus dem direkten Umfeld, die halt auch mit dem einen oder anderen oder beiden befreundet sind. Nicht so eng, aber locker. Selbst wenn die z.B. nie mit bei den Großeltern in einem Nachbarort von Scheuren zu Besuch waren, können sie doch mitbekommen haben, dass die Kumpel da ab und zu zusammen hingefahrne sind. Der ein oder andere kann auch mal als Beifahrer bei dem "Täter" mitgefahren sein und den manipulierten Türöffner bemerkt haben. Oder der mutmaßliche Täter könnte sich bei einem dritten Kumpel ausgeheult haben, als die Verlobte seinen besten Freund und nicht ihn erwählte oder als er sich abgehängt fühlte, weil jetzt ständig die Verlobte mit dem Freund rumhing und es den nur noch im Zweierpack gab.
Ich bin auch der Meinung, dass es mehrere Dritte geben kann, die eine oder beide Personen anhand der Angaben in dem Brief wiedererkennen könnten. Jedenfalls, wenn die Angaben denn wahr sind.