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Mordfall Claudia Wilbert

2.097 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

04.02.2025 um 21:07
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Oder ein Vierzigjähriger, der will dass man ihn für einen Siebzigjährigen hält....
Dann müsste der Vierzigjährige aber darauf setzen, dass der (die) Verfasserin sallomaeanders Schlussfolgerung zieht, dass der Blocksatz MS Write nicht zu dessen Angaben passt, nach 1979 geboren zu sein. Mein Gefühl sagt mir immer noch, dass es ein Mix aus Fiktion und Fakten ist, also nicht alles gelogen ist. Aber vielleicht irre ich mich auch.


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04.02.2025 um 21:34
Zitat von WMWM schrieb:Mein Gefühl sagt mir immer noch, dass es ein Mix aus Fiktion und Fakten ist, also nicht alles gelogen ist. Aber vielleicht irre ich mich auch.
Davon gehe ich auch aus.

Nur ist es letztlich ja nicht besonders unwahrscheinlich, dass auch die Polizei das äußere Erscheinungsbild des Briefes in Augenschein nimmt.

Und folglich auch nicht gerade eine besonders himmelsstürmende intellektuelle Leistung, sich darauf einzustellen und entsprechend zu überlegen, welche Leute wohl wie Briefe schreiben, was also die Polizei möglicherweise denkt, wenn sie einen Brief bekommt.

So wäre es z. B. heute, nachdem die Generation weitgehend ausgestorben ist, sinnlos, zu einer Triumph-Adler Schreibmaschine Modell 1955 mit Schriftart Garamond zu greifen und einen Brief mit Durchschlagpapier zu tippen. Weil dann klar wäre, dass wohl kaum ein 100jähriger den Brief geschrieben hat sondern dass da jemand etwas faken wollte. Aber einen 70jährigen, mit den aufgezählten Merkmalen, warum nicht?


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04.02.2025 um 21:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn dass der Schreiber, aus welchen Gründen auch immer, nicht will, dass man seine Identität kennt, dürfte ja eines der wenigen Dinge sein, die sicher sind.
Richtig. Um bei meiner oben geschilderten Hypothese einmal zu verweilen, halte ich es für denkbar, dass der Verfasser sich der Peinlichkeit bewusst ist, sollte sich am Ende herausstellen, dass er einen Unschuldigen angeschwärzt, und seine Identität bekannt wird. Er verwendet ja in seinem Schreiben den Begriff "denunzieren" - ein Begriff, der, zumindest bei Älteren, noch mit dem unseligen Anschwärzen unliebsamer Personen in der dunkelsten Zeit unseres Landes konnotiert ist.

Ich denke, dass hier das Einfordern der DNA-Erkenntnisse motiviert ist. Der Schreiber glaubt an seinen Verdacht, weiß aber erstens, dass er niemanden ohne nachvollziehbare Gründe verdächtigen darf, und zweitens, dass ein Täter nur dann zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn Sachbeweise oder eine lückenlose Indizienkette vorliegen.

Es erschließt sich mir wiederum nicht, warum der Schreiber nicht einfach anonym seinen Verdacht vorbringt, und den Rest den Ermittlungen der Polizei anvertraut. Hier könnte der Grund für die bekannte Vorgehensweise darin liegen, dass der Briefschreiber befürchtet, dass man ihm entweder nicht glaubt, oder sein Verdacht allein nicht zu einer DNA-Entnahme bei dem Verdächtigen führen könnte.

Eine Ahnung oder ein quälender Verdacht, der nicht beweisbar ist, kann vielleicht genauso belastend sein wie konkretes Wissen.

Letzteres wäre beweisbar, Ahnungen, und durch Nachdenken und Kombination gewonnene Schlussfolgerungen, sind es dagegen nicht.


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04.02.2025 um 21:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es erschließt sich mir wiederum nicht, warum der Schreiber nicht einfach anonym seinen Verdacht vorbringt, und den Rest den Ermittlungen der Polizei anvertraut. Hier könnte der Grund für die bekannte Vorgehensweise darin liegen, dass der Briefschreiber befürchtet, dass man ihm entweder nicht glaubt, oder sein Verdacht allein nicht zu einer DNA-Entnahme bei dem Verdächtigen führen könnte.
Ich denke auch, dass das ein Grund sein könnte. Aber nach wie vor halte ich es für fragwürdig, warum der Anonymus sich nicht dann mittlerweile doch, trotz ausbleibender Antwort auf die DNA-Frage, meldet. Da ihm ja klar sein muss, dass er irgendwann den Namen auf den Tisch legen muss, ob nun mit DNA oder ohne, wenn er denn wirklich will, dass da etwas unternommen wird.

Und alle diese Dinge hätte er ja eigentlich vorher wissen können: Also z. B. das Problem, dass die Ermittler u. U. nicht einfach mal so eine DNA-Probe nehmen können, nur weil da jemand eine Story erzählt. Und das auch noch anonym.

Daher bleibt bei mir ein gewisser Restzweifel, ob denn da wirklich jemand eine belastbare Geschichte erzählen kann, oder ob es nicht doch alles ein wenig, sagen wir mal: Fragwürdiger ist als er es darstellt.


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04.02.2025 um 21:55
@brigittsche Da kommt dann vielleicht die Bitte, den Fall in Aktenzeichen XY vorzustellen, ins Spiel.

Entweder hat sich der Briefschreiber dort ebenfalls gemeldet, ohne sich als Verfasser des anonymen Schreibens zu outen, oder er hoffte auf Hinweise in Richtung seines Verdachtes.

Letzteres legt nahe, dass der anonyme Verfasser vielleicht so nahe an "seinem" Verdächtigen ist, dass er mitbekommen würde, wenn dieser Besuch von der Polizei bekommt.

Letztlich aber bleibt alles Spekulation, so lange der anonyme Briefschreiber nicht aus seiner Deckung kommt.


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04.02.2025 um 22:25
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Letzteres legt nahe, dass der anonyme Verfasser vielleicht so nahe an "seinem" Verdächtigen ist, dass er mitbekommen würde, wenn dieser Besuch von der Polizei bekommt.
Glaube ich nicht, für mich klingt es eher so, als habe der Verdächtige die Region verlassen und der Briefeschreiber kenne ihn nicht persönlich, sondern der Verwandte habe ihm nur den Namen genannt.
Er schreibt, der mutmaßliche Täter habe nach der Tat zunächst den Kontakt zum Verwandten einschlafen lassen, habe dann den Arbeitgeber gewechselt, aber sei ihm Raum Bonn geblieben, habe aber später auch überregional den Wohnort gewechselt.
(Seite 3, 3. Absatz)

Vorher schreibt er, er kenne den Namen des Täters sowie Einzelheiten aus dessen Lebenslauf, die verifizierbar sind (wobei mir nicht klar ist, ob er selbst diese überprüft hat oder ob er meint, dass die Polizei sie überprüfen kann und das sozusagen die Wahrheit seiner Aussagen untermauern kann.) Außerdem habe er ein Foto der Person aus dem Jahr 1978 (was er wahrscheinlich von seinem Verwandten bekommen hat oder vielleicht in dessen Nachlass gefunden hat).
(Seite 2, 3. Absatz)

Er sagt nur indirekt, dass der Täter noch lebt, im letzen Absatz steht, dass dieser heute schon über 70 Jahre alt sei.

Insofern denke ich eher, dass er den Täter eher nicht persönlich kennt und dieser nicht in seinem direkten persönlichen oder räumlichen Umfeld lebt.


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04.02.2025 um 22:25
Zitat von WMWM schrieb:Mein Gefühl sagt mir immer noch, dass es ein Mix aus Fiktion und Fakten ist, also nicht alles gelogen ist. Aber vielleicht irre ich mich auch.
Das vermute ich auch.
Weiter oben hat ein User geschrieben, dass der Schreiber praktisch in so einen emotionalen Moment des Abschieds sich Notizen machen müsste um den Ablageort so geografisch zu Beschreiben.
Könnte natürlich dieses geografische Beschreiben des Aufindeorts, durch eigene Recherche des Schreibers nachhinein erfolgt sein.


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04.02.2025 um 23:14
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Entweder hat sich der Briefschreiber dort ebenfalls gemeldet, ohne sich als Verfasser des anonymen Schreibens zu outen, oder er hoffte auf Hinweise in Richtung seines Verdachtes.
Das glaube ich eher weniger, denn dann müsste er ja damit rechnen, dass am Ende doch herauskommt, dass er der Briefschreiber war. Die Angaben in dem Brief sind ja so spezifisch, dass man ihn, sofern sie stimmen, dann doch identifizieren kann - wenn zwei Leute die in den wesentlichen Punkten gleiche Geschichte erzählen (einmal im Brief und einmal bei XY am Telefon) dann kann man sich ja recht leicht anhand der genannten Verbindungen recht leicht herleiten, dass es ein- und dieselbe Person ist.

Dafür ist diese ganze Sache mit den Verwandten usw. doch zu speziell.

Außer natürlich, sie ist komplett ausgedacht und der Briefschreiber hat seine Kenntnisse in Wirklichkeit auf eine ganz andere Weise bekommen und erzählt diese Wahrheit dann bei XY am Telefon - aber warum ruft er dann nicht gleich bei der Polizei an? Da kann man sich den Brief doch sparen.


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04.02.2025 um 23:22
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:aber warum ruft er dann nicht gleich bei der Polizei an? Da kann man sich den Brief doch sparen.
Nun, wir wissen letztlich nicht, ob die Behandlung des Falles in Aktenzeichen XY ohnehin von den Fahndern geplant war, oder tatsächlich durch den anonymen Brief erst angeschoben wurde.

Letzteres würde man wohl ungern offiziell einräumen- man hätte ansonsten einen Präzendenzfall geschaffen, der weitere derartige Versuche in anderen Fällen nach sich ziehen könnte.

Man denke nur an andere Fälle hier im Forum, wo teils wiederholt eine Behandlung in XY gewünscht wurde, die aber dennoch nie erfolgt ist - im Fall Birgit Ameis etwa.

Der Briefeschreiber hat ja ggf. nur einen Teil seiner Wünsche erfüllt bekommen. Eine klare Aussage, ob man den Täter per DNA-Abgleich würde überführen können, ist mWn bislang nicht erfolgt.


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05.02.2025 um 00:07
Eins fällt doch auf: Dass anhand der im Schreiben gemachten Angaben, sofern sie denn stimmen, sich der Täter erkennen müsste. Und das wissen auch die Behörden, logischerweise.

Ich stelle mir die Frage, würde man das wirklich so veröffentlichen, wenn man so gar keine Vermutung hat, um wen es sich handeln könnte? Würde man da nicht eher weiter ermitteln? Da würde man ja einige Trümpfe aus der Hand geben.

Könnte es sein, dass diesbezüglich doch mehr bekannt ist, also die Polizei eine Vermutung hat, wer hier gemeint sein könnte? Mal abgesehen von der Theorie, der Brief könnte aus "Polizeifeder" stammen (kriminalistische List) bei gleichzeitiger Beobachtung des potenziellen Täters.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Der Schreiber/die Schreiberin hat dem sterbenden Verwandten zugesichert, zur Aufklärung des Falles Claudia Wilbert sachdienlich beizutragen
Diese Sterbebett-Geschichte hat für den Briefeschreiber natürlich den Charme, dass er nicht nur nicht beweisen muss, dass der Sterbende sich dahingehend eingelassen hat, sondern es auch auch gar nicht kann - weil der einzige Zeuge des Gesagten ja der Sterbende war und somit tot ist.


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05.02.2025 um 05:24
Zitat von sören42sören42 schrieb:Mal abgesehen von der Theorie, der Brief könnte aus "Polizeifeder" stammen (kriminalistische List) bei gleichzeitiger Beobachtung des potenziellen Täters.
Eine kuriose Idee.

Die "kriminalistische List" besteht darin, einen früheren Bekannten des Täters zu erfinden, dessen Verlobte dem Mordopfer täuschend ähnlich sieht? Und was hat der Täter seit der Erfindung dieser "List" getan? Sich tot gelacht?

Spätestens mit der Veröffentlichung des Schreibens müsste doch klar gewesen sein, dass es sich bei dieser "Theorie" um Fantasie handelt, weil der Täter die Erfindung spätestens jetzt erkennt.


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05.02.2025 um 07:52
Zitat von HastingsHastings schrieb:Spätestens mit der Veröffentlichung des Schreibens müsste doch klar gewesen sein, dass es sich bei dieser "Theorie" um Fantasie handelt, weil der Täter die Erfindung spätestens jetzt erkennt.
Das würde ich auch annehmen. Die Umstände, die in diesem Brief beschrieben werden, sind doch so speziell, dass der Täter sehr schnell draufkommen würde, dass a) er gemeint ist (gut, das wäre nach dieser Theorie ja erwünscht) aber vor allem b) dass er genau erkennen würde, aus welcher Ecke und über wen diese Information kam.

Und wenn das ausgedacht wäre, dann würde das dem Täter sofort auffallen und käme ihm nur zupass: "Haha, so jemanden habe ich doch damals überhaupt nicht gekannt, und haha, was will der denn auch die ganze Zeit, ich hätte in Duisdorf gewohnt, da war ich doch nie... Sollen die ruhig mal weitersuchen, wenn die das glauben, finden die mich nie..."

Und wenn es nicht ausgedacht wäre, also die Polizei tatsächlich so viel über den Täter weiß, wie sie dieser Theorie nach in den von ihr gefakten Brief reingepackt hat, dann brauchen sie diese ganze Aktion nicht, dann sind sie so nah am Täter dran, dass sie ihn längst hätten verhaften können.

Denn ich sehe es ähnlich, wie es bereits weiter oben einige geschrieben haben: Wer so lange mit einem Mord durchkommt und auch nicht von seinem Gewissen dazu gebracht wird, reinen Tisch zu machen, den bringt jetzt auch so ein Brief nicht dazu, dass er einen Nervenzusammenbruch bekommt und alles gesteht.


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05.02.2025 um 09:14
Was ich mir denke ist, dass wenn die Story aus dem Brief so stimmt, dann glaub ich, dass selbst ein Dritter den "Täter"
aus dem Setting erkennen könnte. Angefangen natürlich bei der Ehefrau und aufgehört bei Freunden und Verwandten.
Kommt ja nicht alle Tage vor, dass sich einer der besten Freunde von heute auf morgen plötzlich komplett aus dem Leben zurückzieht, obwohl er kurz vorher noch auf der Hochzeit war.


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05.02.2025 um 09:32
Ich vermute, dass der Verfasser des anonymen Briefes eher nicht damit gerechnet hat, dass sein Brief irgendwann in Gänze veröffentlicht wird.

Es ist eher ungewöhnlich, dass die Polizei eine solche Karte aufdeckt - immerhin hat sie ja zuvor eine Übereinstimmung mit eigenen Ermittlungen eingeräumt, und hatte insofern wenig Anlass, das nun zu tun.

Sollte der Brief authentisch sein, gerät der anonyme Hinweisgeber jetzt natürlich unter Druck - kein Mitleid, selber schuld, möchte man meinen. Schließlich hatte der Autor ja versprochen, weitere Auskunft zu geben.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Kommt ja nicht alle Tage vor, dass sich einer der besten Freunde von heute auf morgen plötzlich komplett aus dem Leben zurückzieht, obwohl er kurz vorher noch auf der Hochzeit war.
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Was heute "Ghosting" genannt wird, gab es auch schon früher. Eine falsche Bemerkung, ein unglücklicher, verletzender Satz in geselliger Runde, und man sieht sich nicht mehr; so etwas gab es immer schon.

Freundschaften, oder das, was man dafür hält, zerbrechen manchmal auch an Kleinigkeiten. Da muss kein Verbrechen dahinter stecken.


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05.02.2025 um 10:00
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das würde ich so pauschal nicht sagen. Was heute "Ghosting" genannt wird, gab es auch schon früher. Eine falsche Bemerkung, ein unglücklicher, verletzender Satz in geselliger Runde, und man sieht sich nicht mehr; so etwas gab es immer schon.

Freundschaften, oder das, was man dafür hält, zerbrechen manchmal auch an Kleinigkeiten. Da muss kein Verbrechen dahinter stecken.
Ja klar, aber wie oft kommt es vor, dass jemand der besten Freunde sich ohne wirklich erkennbaren Grund von seinem Umfeld abkapselt, den Job wechselt und umzieht? Das in Kombi mit der Hochzeit und der Region könnte schon auffallen.


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05.02.2025 um 10:20
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Letzteres würde man wohl ungern offiziell einräumen- man hätte ansonsten einen Präzendenzfall geschaffen, der weitere derartige Versuche in anderen Fällen nach sich ziehen könnte.
Ich meine mich erinnern zu können, dass sogar gesagt wurde, dass man sich auf Grund der neuen Entwicklungen (eben dem Brief) dazu entschlossen hatte, den Film bei XY zu zeigen, obwohl die Tat schon extrem lange zurück liegt. Ich kann mich aber täuschen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Eins fällt doch auf: Dass anhand der im Schreiben gemachten Angaben, sofern sie denn stimmen, sich der Täter erkennen müsste. Und das wissen auch die Behörden, logischerweise.

Ich stelle mir die Frage, würde man das wirklich so veröffentlichen, wenn man so gar keine Vermutung hat, um wen es sich handeln könnte? Würde man da nicht eher weiter ermitteln? Da würde man ja einige Trümpfe aus der Hand geben.
Das frage ich mich auch. Würde die Polizei den Brief veröffentlichen, wenn sie denkt, der Inhalt sei wahr?
Spricht die Veröffentlichung nicht eher dafür, dass die Polizei davon ausgeht, der Brief sei ein Fake, so dass es eh egal ist, dass die Info veröffentlicht wird, weil sich dadurch niemand gewarnt fühlen kann? Oder spricht es eher dafür, dass sie den Brief für authentisch halten, denn wieso sollten sie einen Fake veröffentlichen? Klar wären sie dran interessiert, den Verfasser zu finden, ich kann mir vorstellen, dass es strafbar ist, Fake-Briefe an die Polizei zu schreiben und damit sinnlose Ermittlungen auszulösen (vor allem wenn diese Ermittlungen so konkret gefordert werden, wie in dem Brief).
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich vermute, dass der Verfasser des anonymen Briefes eher nicht damit gerechnet hat, dass sein Brief irgendwann in Gänze veröffentlicht wird.
Jetzt, wo Du das schreibst, fällt mir auf, dass der Schreiber da gar keine Angaben zu gemacht hat. Er gibt ja ziemlich konkrete Anweisungen, nämlich dass der Fall in XY zumindest erwähnt werden soll (das mit der DNA), dass man nicht zögern soll, weil der Täter schon über 70 Jahre alt ist.
Aber tatsächlich keine Anweisung wie:"Bitte behandlen Sie den Brief diskret, um die Witwe meines Verwandten zu schützen."
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Ja klar, aber wie oft kommt es vor, dass jemand der besten Freunde sich ohne wirklich erkennbaren Grund von seinem Umfeld abkapselt, den Job wechselt und umzieht? Das in Kombi mit der Hochzeit und der Region könnte schon auffallen.
Ich denke auch, dass die Identität des "Verwandte" und auch des "mutmaßlichen Täters" durch Dritte in deren damaligen Umfeld identifiziert werden könnten. Es sind schon einige persönliche Angaben drin, die auch weitere Personen kennen könnten. Meist handelt es sich ja auch nicht um eine Zweierfreundschaft - also der "Verwandte" und der "mutmaßliche Täter" sind best bodies - sondern da gibt es noch weitere Leute aus dem direkten Umfeld, die halt auch mit dem einen oder anderen oder beiden befreundet sind. Nicht so eng, aber locker. Selbst wenn die z.B. nie mit bei den Großeltern in einem Nachbarort von Scheuren zu Besuch waren, können sie doch mitbekommen haben, dass die Kumpel da ab und zu zusammen hingefahrne sind. Der ein oder andere kann auch mal als Beifahrer bei dem "Täter" mitgefahren sein und den manipulierten Türöffner bemerkt haben. Oder der mutmaßliche Täter könnte sich bei einem dritten Kumpel ausgeheult haben, als die Verlobte seinen besten Freund und nicht ihn erwählte oder als er sich abgehängt fühlte, weil jetzt ständig die Verlobte mit dem Freund rumhing und es den nur noch im Zweierpack gab.
Ich bin auch der Meinung, dass es mehrere Dritte geben kann, die eine oder beide Personen anhand der Angaben in dem Brief wiedererkennen könnten. Jedenfalls, wenn die Angaben denn wahr sind.


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05.02.2025 um 10:53
Ich glaube nicht, dass der mutmaßliche Täter Wind davon bekommen hat, dass der Brief veröffentlicht wurde. In diesem Alter hat man wohl eher weniger Zugang zu den neuen Medien- was wohl auch dessen damaliges Umfeld betreffen dürfte.


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 11:17
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Ich glaube nicht, dass der mutmaßliche Täter Wind davon bekommen hat, dass der Brief veröffentlicht wurde. In diesem Alter hat man wohl eher weniger Zugang zu den neuen Medien- was wohl auch dessen damaliges Umfeld betreffen dürfte.
Das halte ich auch für wahrscheinlich. Vermutlich denkt sich der Briefschreiber (falls er nicht der Täter ist und es auch kein reiner Fake ist) dass auch und dasselbe gilt auch eher für die Frau des Verwandten.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Oder spricht es eher dafür, dass sie den Brief für authentisch halten, denn wieso sollten sie einen Fake veröffentlichen? Klar wären sie dran interessiert, den Verfasser zu finden, ich kann mir vorstellen, dass es strafbar ist, Fake-Briefe an die Polizei zu schreiben und damit sinnlose Ermittlungen auszulösen (vor allem wenn diese Ermittlungen so konkret gefordert werden, wie in dem Brief).
Ich sehe xy + Veröffentlichung schon eher als Indiz dafür, dass (aus Sicht der Polizei) vermutlich mehr hinter dem Brief steckt. Man wird kaum die xy-Sendung kaum gemacht haben nur um einen Wichtigtuer zu entlarven, davon gibt es genug. Und ich sehe auch nicht so wirklich wieso man jetzt auf einmal anderer Meinung sein sollte. Tatsächlich erklärt sich aus dem Brief für mich sehr gut wieso sich der Schreiber nicht mehr meldete, falls er tatsächlich größtenteils die Wahrheit sagt. Er wollte a) wissen, ob es DNA gibt, da niemand fälschlich verhaftet oder gar verurteilt wird (etwas paranoid, aber falls das ganze authentisch ist handelt es sich anhand des Schreibstils wohl auch um eine extrem verschrobene Person). b) er wollte im selben Zusammenhang wissen, ob das, was er annimmt oder zu wissen glaubt, den Recherchen der Polizei entspricht. Tatsächlich hat der xy-Beitrag aber wenig von b bestätigt bzw. teilweise sogar eher in Frage gestellt oder widerlegt (wurde ja hier im Thread schon herausgearbeitet) und zu a keine Infos gegeben. Falls es sich aber einfach um einen authentischen Brief handelt, dann erklärt sich dadurch ja schon wieso er sich nicht mehr meldet, denn die Bedingungen die für ihn laut dem Brief wichtig wären sind nicht erfüllt. Natürlich wurde hier im Thread ja schon darauf hingewiesen, dass andere Dinge gegen dieses Szenario sprechen.

A propos, ich will Mal versuchen die Hauptszenarien zusammenzufassen:
1. Die Schilderungen des Briefes und die Aussagen des Verwandten entsprechen mehr oder weniger der Wahrheit.
2. Die Schilderungen des Briefes entsprechen der Wahrheit, aber der Verwandte hatte klarere Infos bzw. mehr mitbekommen als er preisgab. - scheint mir ja wahrscheinlicher als 1, weil sich damit das Wissen um den Fundort als Täterwissen erklären lässt. Wie @Grillage herausgearbeitet hat ist ja sonst völlig unklar woher der Verwandte das Wissen soll.
3. Die Schilderungen des Briefes entsprechen der Wahrheit, aber der Verwandte war in das Verbrechen involviert oder war sogar selbst der Mörder und wir haben es mit verdrehter Gewissenserleichterung zu tun.
4. Der Brief ist ein Fake von irgendeinem Wichtigtuer. Was dagegen spricht habe ich ja schon angesprochen, ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass die Polizei diese Ansicht hat oder zumindest glaube ich nicht dass sie davon überzeugt ist.
5. Es handelt sich um einen Fake des Mörders
6. Es handelt sich um einen Fake der Polizei.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich denke auch, dass die Identität des "Verwandte" und auch des "mutmaßlichen Täters" durch Dritte in deren damaligen Umfeld identifiziert werden könnten.
So viele Infos sehe ich da nicht, vor allem bezieht sich das ja alles auf die Zeit vor 45 Jahren, da gibt es genug an dass sich Leute nicht mehr erinnern und es vor allem nicht zusammenbringen. Erklärt aber auch wieso die Polizei veröffentlicht. Aber du hast es ja auch vorsichtig formuliert ("könnte") und dem würde ich schon zustimmen. Gerade bei der Ehefrau scheint es mir plausibel dass sie wüsste um wen es geht. Aber das sind eben auch alte Leute, die sich nicht unbedingt für true crime interessieren :D


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 12:24
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es erschließt sich mir wiederum nicht, warum der Schreiber nicht einfach anonym seinen Verdacht vorbringt, und den Rest den Ermittlungen der Polizei anvertraut. Hier könnte der Grund für die bekannte Vorgehensweise darin liegen, dass der Briefschreiber befürchtet, dass man ihm entweder nicht glaubt, oder sein Verdacht allein nicht zu einer DNA-Entnahme bei dem Verdächtigen führen könnte.
Ganz genau. Wenn der Verfasser des Briefes ( vielleicht war es ja auch eine Frau ? ) sowieso weiß, wer der Täter war, hätte es genügt, nur den Namen an die Polizei weiterzuleiten. Das ganze Drumherum verstehe ich nicht. Viel zu viel Wind um letztendlich nichts.

Niemand braucht die Story mit der Beichte auf dem Sterbebett. Warum informiert er/sie Polizei, LKA und ZDF/XY und teilt letztendlich nichts mit?

Mir scheint der Brief fast so, als wollte der Verfasser in 12/23 "abklopfen", wie weit man mit den Ermittlungen ist. Warum die explizite Frage nach den Möglichkeiten der DNA-Analyse?

Vielleicht ist er selbst der Täter und hat nun Angst, dass er auffliegt nach so vielen Jahren?


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Mordfall Claudia Wilbert

05.02.2025 um 12:33
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:3. Die Schilderungen des Briefes entsprechen der Wahrheit, aber der Verwandte war in das Verbrechen involviert oder war sogar selbst der Mörder und wir haben es mit verdrehter Gewissenserleichterung zu tun.
Wenn der Verwandte selbst der Mörder gewesen wäre ergäbe der Brief allerdings keinen Sinn. Der "Beichtende" hat sein Geheimnis preisgegeben. Er hat sein Gewissen erleichtert.

Der- oder diejenige hätte keine Veranlassung, den Brief zu verfassen, da der Täter verstorben ist.

Stand nicht auch im Brief, dass der Täter noch lebt?


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