Was macht man, wenn die Gesellschaft einem nicht akzeptieren will

@Wolkenleserin
Hast du wegen deinem Asperger einen Reha-Status beim Arbeitsamt? Es gibt dort nämlich Reha-Berater, die speziell für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung zuständig sind. Die können dir auch eine passende Ausbildung vermitteln, wenn du ausbildungsfähig bist. Wenn es in einem normalen Betrieb nicht klappt, können sie dir eine Ausbildung im geschützten Rahmen zur Verfügung stellen. Ein paar der von dir genannten Berufe gibt es bei solchen geschützten/begleiteten Ausbildungen auch, das Angebot hängt aber von deinem Wohnort ab.
Hast du dich über eine solche Möglichkeit mal informiert?

@allmotlEY

allmotlEY schrieb:Die letzten beiden Ratschläge sind wirklich hilfreich. Applaus Applaus.

Warum?Die Gesellschaft akzeptiert einen nicht.Was soll man denn da noch tun?Entweder passt man sich an und verleugnet sich selbst oder man erblüht wie der Frühling oder man geht seinen eigenen Weg und sagt sich "ich mache mein Ding".

Immerzu dieses Anpassen empfinde ich als langweilig.

@Kageru

Beim Arbeitsamt bin ich schon lange nicht mehr und die Leute von der IV wollen mir einfach das Geld sperren, von denen aus, müsste ich denen beweisen, dass ich arbeitsfähig bin, aber da wo die das empfehlen, will ich nicht arbeiten gehen, das ist für mich eine Erniedrigung da arbeiten zu gehen.

Da geht glaube ich niemand arbeiten, der nicht richtig gescheit ist!

@Wolkenleserin
was haben die dir denn für eine arbeit vorgeschlagen, dass du diese erniedrigend empfindest?

@bmo

"Beklopptenwerkstatt"...!

Damit kann man es auch gleich vergessen bei der Partnerwahl, wenn du dies sagst, dass du da arbeitest, kannst du es gleich vergessen, einen Partner zu bekommen, da fährst du besser wenn du arbeitslos sagst.

@Wolkenleserin
Wer hat dir das empfohlen und welche Berufe waren das? Warst du direkt beim Reha-Berater? Aber wenn das nichts für dich ist, solltest du bei einer Autismus-Ambulanz nachfragen oder eben bei dem Arzt, der das diagnostiziert hat. Gibt auch Vereine von Autisten für Autisten, die dir helfen, eine Ausbildung in Betrieben zu finden. Die gibt es aber auch nur in bestimmten Gebieten. Zum Beispiel autWorker und auticare.

@Wolkenleserin
Was meinst du mit "Beklopptenwekstatt"? Werkstatt für behinderte Menschen? Bekloppt sind die ja nun auch nicht, nur eben nicht mehr fähig, auf dem ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Dort bieten sie aber keine Ausbildung an, das ist also nicht das, was ich meine.

Wolkenleserin schrieb:"Beklopptenwerkstatt"...!

Damit kann man es auch gleich vergessen bei der Partnerwahl, wenn du dies sagst, dass du da arbeitest, kannst du es gleich vergessen, einen Partner zu bekommen, da fährst du besser wenn du arbeitslos sagst.

Das stimmt doch nicht, ganz im Gegenteil. Wenn du sagst, dass du dich um behinderte Menschen kümmerst, ist das eine feine Sache. Warum so abwertend?
Und warum bringst du alles mit der Partnerwahl in Verbindung? Versteife dich nicht zu sehr darauf. So wird das nichts.

Vymaanika schrieb:Warum?Die Gesellschaft akzeptiert einen nicht.Was soll man denn da noch tun?Entweder passt man sich an und verleugnet sich selbst oder man erblüht wie der Frühling oder man geht seinen eigenen Weg und sagt sich "ich mache mein Ding".

Immerzu dieses Anpassen empfinde ich als langweilig.

Weil es so nicht funktioniert. Ganz ohne die Gesellschaft geht es nicht, dann musst du in den Wald ziehen. Es gibt einen Mittelweg. Man muss sich ja nicht völlig anpassen.

Aber gerade jemand wie die TE, mit scheinbar wenig Selbstvertrauen, kann mit so einem Rat bestimmt nichts anfangen.

Mach dein Abi und studiere danach!
Mir ging es auch so, trotz einserabi, Offenheit und Freundlichkeit wollte mir keiner eine anständige Ausbildung geben (ich sollte tatsächlich Floristin werden :D).
Deswegen studiere und dann brauchst du dir darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen.

@Crusi

Crusi schrieb:Mach dein Abi und studiere danach!
Mir ging es auch so, trotz einserabi, Offenheit und Freundlichkeit wollte mir keiner eine anständige Ausbildung geben (ich sollte tatsächlich Floristin werden :D ).
Deswegen studiere und dann brauchst du dir darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen.

Wer mit einem einser Abi eine Ausbildung machen will, kann sein Abizeugnis auch gleich verbrennen.

Wolkenleserin schrieb:Ich glaube manchmal, dass ich das Handicap habe, dass ich einfach zu verweichlicht bin um als normaler Mensch zu gelten.

Kann es sein, dass du dich in deinem Leid einfach zu wohl fühlst? @Kageru und viele andere geben dir so gute und hilfreiche Tipps und bei dir wird alles gleich verworfen.


Du solltest dich nicht so drauf versteifen, einen Partner zu finden (besonders nicht einen, damit du "soziale Sicherheit" kriegst - niemand will einen unselbständigen Partner), sondern an deinem Selbstbewusstsein arbeiten. Mach Sport oder kümmer dich sonst um ein Hobby, wo du Spaß dran hast - du wirst sehen, du wirst auch "äußerlich" aufblühen (weil eine Seite davor hieß es ja, dass du angeblich nicht schön genug bist um nen Job zu kriegen....)


Achja, und wenn du sagst, dass du mit behinderten Menschen arbeitest, sieht dich keiner schief an. Solche Berufe werden normalerweise sehr respektiert. Ich hatte als Sommerjob mal Altenpflegerin (hab sogar mit Demenzkranken gearbeitet) und schon nur, weil viele das nicht psychisch machen könnten, hab ich von jeden sehr viel Respekt bekommen.
Also sei nicht so abwertend - und überhaupt, im Gegensatz zu dir haben diese Behinderte sogar ne Tätigkeit....

@Wolkenleserin

Wolkenleserin schrieb:"Beklopptenwerkstatt"...!

Damit kann man es auch gleich vergessen bei der Partnerwahl, wenn du dies sagst, dass du da arbeitest, kannst du es gleich vergessen, einen Partner zu bekommen, da fährst du besser wenn du arbeitslos sagst.

So ne Aussage lässt tief blicken, ich hoffe mal, du hast das nicht wirklich ernst gemeint. Und wie @StellaBanks schon sagte, die haben wenigstens eine Tätigkeit und wirken damit bestimmt wesentlich attraktiver als jemand, der den ganzen Tag Zuhause sitzt, sich selber leid tut und nur aus dem Grund einen Partner haben will, um nicht allein und selbstständig werden zu müssen.

allmotlEY schrieb:Weil es so nicht funktioniert. Ganz ohne die Gesellschaft geht es nicht, dann musst du in den Wald ziehen. Es gibt einen Mittelweg. Man muss sich ja nicht völlig anpassen.

Aber gerade jemand wie die TE, mit scheinbar wenig Selbstvertrauen, kann mit so einem Rat bestimmt nichts anfangen.

Nya ich nenne das immer Wolf im Schafspelz.

@Vymaanika

Was genau nennst du hier im Zusammenhang Wolf im Schafspelz? :ask:

@allmotlEY

Was meinst du genau "ganz ohne Gesellschaft" geht es nicht?

@Vymaanika

Frage mit Gegenfrage beantworten ... -.- Also gut

Es geht nicht ohne "die Gesellschaft" , wenn man sich in ihr bewegt, von ihr profitiert, Teil von ihr ist. Das zu vermeiden heißt: in den Wald ziehen und autark leben.

allmotlEY schrieb:Was genau nennst du hier im Zusammenhang Wolf im Schafspelz? :ask:

@allmotlEY

Nö, man kann sich auch in ihr bewegen ohne von ihr zu profitieren oder Teil von ihr zu sein :)

@Draiiipunkt0

Kann man nicht.

Du brauchst sie, du bist ein Teil von ihr, erkläre mir das bitte:

Draiiipunkt0 schrieb:man kann sich auch in ihr bewegen ohne von ihr zu profitieren oder Teil von ihr zu sein

Du hast eine Wohnung, du gehst morgens zum Bäcker und holst deine Brötchen, du gehst ins Kino, du fährst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, du trinkst dein Bier an der Theke, vielleicht betrittst du gar den Media Markt, oder magst ein Steak essen, wo halt einer von uns, der Gesellschaft, hinten in der Küche schwitzt?

Ja, das ist unsere Gesellschaft, die es möglich macht. Du profitierst nicht von ihr? :ask:

@allmotlEY

Profitieren bedeutet laut Definition, einen Vorteil durch etwas zu haben.
Jedoch ginge es mir ohne all diese Dinge (, die mir die Gesellschaft ermöglicht) nicht schlechter.
Also nein, ich profitiere nicht davon.