Alkoholiker sollen in der Stadt Essen für Bier arbeiten

Ich verstehe nicht WARUM sie das Geld nicht ganz normal ausgezahlt bekommen??????

@Bodo

Bodo schrieb:Und ich lieg fast täglich gefühlte Stunden im Bett und kann nicht einschlafen :(

Gieß dir mal ein kleines Glas Bier ein, stell es in die Mikrowelle und trinke das dann schön heiß.
Du wirst dich wundern, wie schnell du eingeschlafen bist und von der Alkoholmenge her ist das nicht viel.

@Syrah

Syrah schrieb:Ich verstehe nicht WARUM sie das Geld nicht ganz normal ausgezahlt bekommen??????

Zu der Form der Auszahlung wissen wir doch eigentlich nur:

Darüber hinaus würden die Reinigungskräfte laut Renzel eine Aufwandsentschädigung bekommen. "Über diesen Betrag können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstverständlich frei verfügen."

@emz
Eine nette Idee, aber vermutlich würd ich dann in spätestens in zwei Wochen die Strassen für Bier reinigen :D

(Ausserdem: Bier in der Mikrowelle existiert in Österreich nicht :{ :D )

@Bodo
Malzbier als Alternative?
Aber da ist auch Alkohol drin.

@emz
Nope! Milch mit Honig vielleicht als Alternative :D

Aber nicht so wichtig, soll ja um die Obdachlosen in Essen gehen und nicht meine Einschlafprobleme, trotzdem danke :Y:

@Dr.AllmyCoR3
@Syrah



Es geht um einen ersten Schritt auf dem Weg, Alkoholiker von ihrer Sucht zu befreien.
Die sollen nicht genommen, gefesselt und auf kalten Entzug gesetzt oder mit irgendeiner esoterischen Reiki-Wohlfühlmassage clean gemacht werden.

Und es geht auch nicht in erster Linie um Bezahlung.

Eines der größten Probleme bei arbeitslosen Alkis ist es, dass die nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben zu organisieren. Termine einhalten, pünktlich sein, Sauberkeit einhalten, erlernte Fähigkeiten zusammenkriegen, das sind alles Dinge, die du nach der Therapie unbedingt brauchst.

Es sei denn, du lebst wieder als Arbeitsloser.

Diese Fähigkeiten verlieren die Leute aber, je tiefer sie im Alkoholsumpf stecken.
Ich sehe das zum Beispiel täglich an der U-Bahnstation und an anderen Bahnstationen, wo ich reingehe und vorbeikomme. Stets stehen da die gleichen Gestalten rum. Flasche billiges Bier oder Schnaps in der Hand, Zigarette in der anderen, von frühmorgens bis spät abends siehst du die da rumstehen. Betreffende können nichts anderes mehr, als saufen, rauchen und labern, die haben keinen anderen Sinn mehr.

Wenn du einfach nur hingehst und sagst:,,Hier Jungs, ich geb euch eine Alkoholtherapie und einen Job", dann erzielst du kaum Erfolge. Was für einen Job willst du denen geben, die durch ihre Sucht viele, notwendige Fähigkeiten verloren haben, nicht zuletzt das Selbstwertgefühl?

Die paar Bier sind nicht als ,,Bezahlung" gedacht, sondern als Einstieg, sozusagen um ins Gespräch zu kommen. Und die Tätigkeit ist nicht als Entwürdigung gedacht, sondern zielt darauf ab, dass zunächst eine sehr einfache Tätigkeit ausgeübt werden soll, deren Erfolg man sofort sieht: ,,Es wird sauber! Toll, ich kann was positives machen! Ich bin morgens um 10 hier, fege alles ordentlich weg, um 12 ist Mittagspause...".

Die Leute sollen wieder ein stärkeres Selbstwertgefühl entwickeln und ein wenig ihre Fähigkeiten trainieren, Termine einzuhalten und Aufgaben durchzuführen.

Das steigert auch die Chance auf eine erfolgreiche Therapie.


Einfach zu sagen:

Dr.AllmyCoR3 schrieb:Wer keine Hilfe will, ist selbst schuld.
Ich muss sagen.ich habe absolut keinen Respekt vor Menschen die sich selbst so tief sinken lassen Durch die sucht.

Das ist etwas kurz gedacht. Es ist auch mehr als genug Rauchern bewusst, dass es eigentlich nicht gut ist, was sie sich da mit ihrem Qualmen tun. Viele sagen dir:,,Ist gut, dass du nicht rauchst...".
Aber aufhören ist auch nicht so leicht.
Man redet ja bei solchen Angelegenheiten nicht über eine dumme Angewohnheit, sondern von Abhängigkeiten.
Die können auch oft genug dazu führen, dass die Menschen nicht die Kraft besitzen, aus eigenem Antrieb zu sagen:,,Ich will da jetzt raus", obwohl sie es eigentlich schon möchten.

Grundlegenden Respekt sollte man auch vor diesen Leuten haben.

@Kc

Da kann ich dir nur rundum zustimmen.
Genau so ist diese "Aktion" gedacht.

Branx schrieb:Warte mal...man gibt einen Drogensüchtigen Drogen, weil man sich dadurch erhofft er kommt davon weg und geht einen geregelten Tagesablauf nach ( Arbeiten )?

Ich glaube das klappt nicht so.

fixerstuben,,drogenkosumräume, gibt es als alternative zum methadon programm.
ich sah mehrere tv beriche über die vorteile, es hieß man könne damit die kriminalität eindämmen. die süchtigen könnten wieder auf einen arbeitsplatz vermittelt werden.

Kc schrieb:Der Spruch ist doch so ausgelutscht:,,Das ist menschenunwürdig... *buhu*".
Ich hab den Eindruck, heute ist irgendwie alles ,,menschenunwürdig" :D

Solche Sprüche kommen selbst dann, wenn es beispielsweise drum geht, dass Arbeitslose nachweisen sollen, wie sie sich um Arbeit bemühen.

Hier geht es ja nicht um schlecht bezahlen, sonsern um mit Bier bezahlt zu werden! Das kann ja keine Maßnahme sein die Menschen wieder in die Gesellschaft zu bringen.

@insideman

Bier ist wohl eines der mildesten Alkoholika.
Das ist einfach der Einstieg. Du gehst über etwas, was die Süchtigen sich ohnehin dauernd reinziehen.

Wenn du gleich ankommst und sagst:,,Von heute ab wird nicht mehr gesoffen", erzeugst du sofort eine Abwehrhaltung.

@insideman

insideman schrieb:Hier geht es ja nicht um schlecht bezahlen, sonsern um mit Bier bezahlt zu werden! Das kann ja keine Maßnahme sein die Menschen wieder in die Gesellschaft zu bringen.

Einfach mal mehr als nur die Überschrift lesen, da erklärt sich so manches ;)

Ebenso wie in der niederländischen Metropole ist das Freibier in Essen ausdrücklich nicht als Arbeitslohn gedacht. CDU-Mann Renzel zufolge ist der Alkohol vielmehr ein Instrument, um die Menschen im Projekt zu halten.

emz schrieb:Einfach mal mehr als nur die Überschrift lesen, da erklärt sich so manches ;)

Schön da steht ein Motiv. Es bleibt dennoch eine Bezahlung mit Alkohol.

@insideman

Wenn also etwas "ausdrücklich nicht als Arbeitslohn gedacht" ist, dann nennt man das "Bezahlung".

@emz

Ja. Wenn ich etwas nur bekomme wenn ich eine Arbeit verrichte, dann ist das meine Bezahlung für die getane Arbeit.

Egal wie jemand dann das nennen möchte.

@insideman

So wie die Handschuhe, Sicherheitswesten und Schuhe, weil die gibt es auch nur, wenn sie die entsprechende Arbeit verrichten.

emz schrieb:So wie die Handschuhe, Sicherheitswesten und Schuhe, weil die gibt es auch nur, wenn sie die entsprechende Arbeit verrichten.

Arbeitsausrüstung soll jetzt zur Bezahlung gehören ?

Oder anders gefragt, seit wann zählt Alkohol zur Arbeitsausrüstung?

@insideman

Für einen Alkoholiker ist es, um seiner Arbeit nachgehen zu können, Voraussetzung, mit einem gewissen Promillegehalt ausgerüstet zu sein. Sonst geht da nichts.

insideman schrieb:Egal wie jemand dann das nennen möchte.

Genau das ist es aber nicht, egal. Möglicherweise müsste hier einen geldwerter Vorteil in Ansatz gebracht werden

rentina schrieb:

emz schrieb:Genau das ist es aber nicht, egal. Möglicherweise müsste hier einen geldwerter Vorteil in Ansatz gebracht werden

Die Teilnehmer sind keine Arbeitnehmer im Sinne des BGB.
Sie nehmen an einem Projekt teil und erhalten neben dem Bier eine Aufwandsentschädigung.
Damit fällt der geldwerte Vorteil schon mal weg.

Ich find das Projekt nicht schlecht.
Es wird niemand mit vorgehaltener Waffe gezwungen teilzunehmen und für manchen ist es eventuell die Möglichkeit wieder in Strukturen zu kommen.

@die_graefin

Ich dachte da eher ans SGB und in die Richtung:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-anrechnung-von-aufwandsentschaedigungen-2011.php
http://www.ehrenamt-deutschland.org/verguetung-aufwandsentschaedigung/alg-2-hartz-4.html
Ein geldwerter Vorteil ist nicht an eine Berufstätigkeit gebunden.

Aber um da genauer drauf einzugehen, müsste man wissen, von welchen Zahlen wir reden. Vielleicht haben wir ja einen Fachmann aus dem Bereich im Forum