Widersprüchliche, zynische, unlogische Zeitgenossen

collectivist schrieb:Wenn er ne GmbH gründet nicht wirklich. Der haftet lediglich mit 25 Riesen in Form einer juristischen Person. Ginge es nach mir, gäbe es nur noch GbRs. Wer Insolvent ist, muss mit all seinem Kapital dafür haften

Korrekt, dann haftet die GmbH nur mit dem Stammkapital. Dafür gelten dann beispielsweise strengere Publizitätspflichten. Egal, es gibt eben auch noch andere Rechtsformen, bei dem der Eigentümer mit seinem Privatvermögen haftet und die volle Verantwortung trägt.

collectivist schrieb:Auch beim Bäcker gilt, wer nicht dafür sorgen kann, dass seine MitarbeiterInnen in WOhlstand leben können, der sollte die Branche wechseln oder noch besser dicht machen

Das verstehe ich nicht. Es gibt keine Garantie dafür, dass man am Markt bestehen wird. Soll man einen Betrieb dicht machen, weil die Geschäfte gerade schlecht laufen, und deshalb einfach mal alle Mitarbeiter rausschmeißen, obwohl da vermutlich noch Familien mit dranhängen? In letzter Konsequenz droht halt die Insolvenz.

Das Problem unserer Gesellschaft ist doch dieser Kadavergehorsam der doktrin des ewigen wachstums , immer mehr sonst ist das Leben wertlos .

Es kann keinen ewigen Wachstum geben , das ist unser Untergang .
Plausibel wäre es einen Zustand der Stagnation anzustreben in dem jedes Indivudium sein auskommen hat, und keine überproduktion von Luxusgütern stattfindet.
Wir sollten unser besttreben eher auf den erhalt unseres Planeten konzentrieren statt auf ein Wachstum was es so nicht geben kann.
Wir sind mit unserem Intellekt nicht nur gesegnet , uns wurde auch eine verantwortung gegenüber allen anderen bewohnern dieses Planeten anvertraut.

@interrobang
Wikipedia: Politisches Spektrum
Hier mal grundsätzlich, damit klar ist, wie die Wertigkeiten jeweils zustande kommen. Ist sowieso immer eine Dreiwertigkeit, weil es immer im Relation zur Gesellschaft und der momentanen Grundrichtung steht.

@Kjarthan
Widersprüchlichkeiten generell sind jenseits der bedingungslosen Affirmität nicht zu vermeiden. Das was ich bei dem Beispiel im EP eher kritisieren würde, sind sein scheinbar fehlender Anspruch an Integrität und auf inhaltlicher Ebene natürlich der regressiv-verkürzte Mist den er von sich gibt.

@dunkelbunt
Danke ich weis was das ist. Deswegen habe ich es ja erwähnt.

interrobang schrieb:Naja solche Leute erscheinen eben auf dem ersten Blick minder intelligent. Sie meckern über das was sie ernährt. Das ist so als ob sie in einer gegend leben wo sie nur Insekten essen und sie sich über diese beschweren. Ohne würden sie verhungern weil sie unfähig sind es zu ändern.

So erscheinen auch die RTL Zuschauer zur Mittagszeit. ist aber nur ein Vorurteil.
Natürlich kann und soll man meckern über etwas, dass einem nicht passt. Aber das heisst ja nicht, dass einem ALLES nicht passt.
Ich geb mal ein paar Metaphern:
Ich kann über meine Freundin (wenn ich mal eine hätte) meckern, dass sie die Kartoffeln immer vekochen lässt. Aber heisst das gleich, ich soll gar nichts mehr von ihr essen, was sie mir serviert, nur weil ich mit den Kartoffeln nicht zufrieden bin?

Meine Mutter ist eine Glucke. Und nur weil ich mit ihrer Umklammerung nicht Freund bin, soll ich sie gar nicht mehr besuchen oder ihre einladungen zum Essen ausschlagen?

Man kann mit ein paar oder vielen Teilen einer Sache nicht zufrieden sein und dennoch die Vorzüge nutzen können. Das ist völlig legitim.

Und wie gesagt, wäre der "schmarotzer" ein Steuerzahler und würde motzen, wäre die Argumentation doch eben genau die gleiche.

@Saturius
Nun, das ist ja gar nicht der Hauptpunkt. Der andere, alte Freund, den ich vor vielen Jahren aufgegeben habe, war ja im Prinzip ein brav arbeitender Steuerzahler mit Vollzeitjob - und hat erstaunlich ähnliche Argumente von sich gegeben. Nur dass SEINE Bude z.B. immer schön geputzt war, er lieber Bier als Marihuana konsumierte, und lieber Hardrock statt Hip-Hop hörte.

Aber seine Argumente gegen das pöse System waren die Gleichen: Alles Scheiße, sollte alles zusammenbrechen, alles verweichlichte, fettgefressene, undisziplinierte, Zigarettenrauchende Zombies - ALLE vom Weg abgekommen, alle nur doof, ALLE schauen sie VIEL ZU VIEL Fernsehen, was sie noch blöder und träger macht usw. usw. usw.

Wie gesagt - die könnten sie die Hand geben oder sich gegenseitig die Eier schaukeln... was auch immer.

Doch der Trick ist ja bei solchen Leuten: IMMER, wenn's WIRKLICH an die Substanz, bzw. an deren "Logik" geht, wird ausgewichen, werden Ausreden ausgepackt.

Man sitzt dann doch lieber in der Bude mit dem großen Fernseher, auf dem man zwar kein Staatsfernsehen, sondern nur ausgewählte Filme auf Video anschaut.

Und früher war eh alles besser - und wir sind eh viel zu viele auf diesem Planeten - und mein Nachbar ist ein Vollidiot - und ich bin ja soooo schlau - und WEIL ich so schlau bin und alles besser weiß, bleib ich noch ne Runde hocken und warte darauf, dass das SYSTEM zusammenbricht.

DANN werde ich der Held sein, zu dem alle aufblicken, weil ich nämlich so viel weiß und kann und so toll bin.... bla bla bla... so in etwa geht deren Geseier Tagein Tagaus...

@Kjarthan

Was sind denn deine logischen argumente hierauf?

Kjarthan schrieb:Aber seine Argumente gegen das pöse System waren die Gleichen: Alles Scheiße, sollte alles zusammenbrechen, alles verweichlichte, fettgefressene, undisziplinierte, Zigarettenrauchende Zombies - ALLE vom Weg abgekommen, alle nur doof, ALLE schauen sie VIEL ZU VIEL Fernsehen, was sie noch blöder und träger macht usw. usw. usw.

Lass doch mal hören, würde mich interessieren.

@aseria23
Na, ganz einfach: Es ist schon mal ein ganz großer Fehler, pauschal ALLE Bürger eines Landes in die selbe Schublade zu stecken. Sicher, man kann aus einer halbgar zusammengeschusterten "Logik" aus dem Fenster oder in den Fernseher schauen und darauf schließen, dass ja "ALLE" gleich sind, alle dumme Konsumenten sind, die nur Auto fahren und ansonsten blöd sind.

Und weil man ja selber das arme Opfer ist, baut man sich ein Weltbild - ein sich selbst bestätigendes Weltbild - zusammen, in dem man selber ein ganz schlauer Superchecker ist. Man selber hat ja schon im Kindergarten kapiert, dass diese Welt eine Illusion ist, dass alle, die Arbeiten gehen oder ein "ganz normales" Leben führen, gehirngewaschene Zombies sind.

aseria, man KANN mit solchen Leuten nicht argumentieren.

Ich habe es aus diversen Perspektiven, aus historischen, soziologischen, psychologischen Blickwinkeln versucht - der Herr blockt alles, was logisch ist ab - akzeptiert nur, wenn es in SEIN Weltbild passt.

@Kjarthan

Der andere, alte Freund, den ich vor vielen Jahren aufgegeben habe, war ja im Prinzip ein brav arbeitender Steuerzahler mit Vollzeitjob - und hat erstaunlcih ähnliche Argumente von sich gegeben.

Siehst du? Was unterscheidet nut den Steuerzahlenden Motzer vom Schmarotzenden Motzer? Bei letzterem beschleicht mich die Ahnung "Er kassiert Geld vom Staat, also hat er keine Kritik zu üben".

Kjarthan schrieb:Nur dass SEINE Bude z.B. immer schön geputzt war, er lieber Bier als Marihuana konsumierte, und lieber Hardrock statt Hip-Hop hörte.

Glaub mir, ich kenne viele Arbeitende Menschen, deren Wohnung ich nicht ohne GanzkörperAnzug betreten würde. Ebenso kenne ich Arbeitslose, die tadelos wohnen. Also das kann man weder als Indiz noch als Argumention für irgendwas heranziehen.
Das ist reine Polemik.

Kjarthan schrieb:Aber seine Argumente gegen das pöse System waren die Gleichen: Alles Scheiße, sollte alles zusammenbrechen, alles verweichlichte, fettgefressene, undisziplinierte, Zigarettenrauchende Zombies - ALLE vom Weg abgekommen, alle nur doof, ALLE schauen sie VIEL ZU VIEL Fernsehen, was sie noch blöder und träger macht usw. usw. usw.

Wie kann man sich ein Urteil über Fernsehen urteilen, wenn man es nicht selbst schaut? ;) Ich kann nicht sagen, im Fernsehen läuft nur geistiger Durchfall. Und jeder da fast nur Fernsehen schaut ist ungebildet oder mindergebildet. Es gibt Dokus, Reportage etc...
Und das ist auch das, worauf ich hinaus möchte.

Wie kann ein Arbeitender Mensch sich über das Sozialsystem beschweren, wenn er es nie selbst nutzen musste. Natürlich sind das die klugen Sprüche schnell geklopft.. "Der arbeitet nicht, der kann froh, dass er Geld bekommt. Und das reicht für den Lebenminimum." War der Arbeitende schon mal darauf angewiesen? Kann er sich erlauben zu beurteilen, dass es reicht?
Ebenso aber auch andersrum. Ein Schmarotzer kann sich erst beschweren, wenn er definitiv zuviel Luxus gewährt haben möchte. Und dann wäre es eine ungerechtfertigte Beschwerde.

Ich kenne beide Seiten. Ich war mal Arbeitslos, hoch verschuldet und war auch Hartz4 angewiesen. Mittlerweile brauch ich nicht mal wirklich arbeiten zu gehen. Ich kann mir also über beides ein Urteil bilden.

Letztendlich kann ich aber deinem "Schmarotzerfreund" nur zustimmen. Alles zusammen gefasst bleibt sehr viel zum motzen übrig. Auch wenn es hier ein paar Teile gibt, die man loben sollte.

@aseria23

aseria23 schrieb:Lass doch mal hören, würde mich interessieren.

Den Ball spiele ich zurück.
Was hast du den noch genau zur intelektuellen bereicherung unserer kleinen aber feinen Community beizutragen?

Und jetzt?

Allen ernstes?

An den Pranger, anspucken, mit iwas fauligem Bewerfen, oder wozu man sonst noch Lust hat, als aufgebrachter Bürger, der systemfeindliche Schmarotzer nicht ausstehen kann.

Schönen guten Abend zusammen :)

Also ich hab nen Bekannten, der ist mit Leib und Seele ein Hartzler. Wenn es denn Hartz 10 gäbe, würde er dieses beantragen.

Er hat mir mal gesagt: "du bist doch doof, dass Du arbeiten gehst. Da buckelst dich für ein paar Kröten ab. Ich hab ein super Leben, arbeite noch a bissl schwarz nebenbei und dann passts".

Nun, ich laß ihm seine Meinung und seine Einstellung. Aber ich hab ihm auch gesagt, dass ich wesentlich mehr Stolz habe als er. ICH lebe nicht von jemand anders, ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt selbst. Seit dieser Aussage von mir hat er den Kontakt abgebrochen :D Hm, er konnte wohl die Wahrheit nicht vertragen ;)

Aber ich sage immer, soll jeder so leben oder machen wie er es für richtig hält. Ich mach mein Ding, das andere ist mir wurscht.

Gruß, Dumas

Dumas schrieb:Aber ich sage immer, soll jeder so leben oder machen wie er es für richtig hält. Ich mach mein Ding, das andere ist mir wurscht.

Eine sehr weise und gesunde Lebenseinstellung. Weiter so.

@Dumas

Dumas schrieb:Er hat mir mal gesagt: "du bist doch doof, dass Du arbeiten gehst. Da buckelst dich für ein paar Kröten ab. Ich hab ein super Leben, arbeite noch a bissl schwarz nebenbei und dann passts".

Ganz ehrlich. Ich kann seine Haltung nachvollziehen.
Ich war vor meiner Arbeitslosigkeit Angestellter beim Gericht. Gutes Gehalt, ausgewogene Freizeit. Ich wurde Arbeitslos. Ich war im Handwerk tätig. Ich war bei Zeitarbeitsfirmen, ich war Freiberufler...

Die Einstellung der "Hartzer" kann ich voll nachvollziehen. Wozu 10 oder 12 buckeln um anschließend vllt 100 der 200 Mehr zu bekommen?
Dann macht man zum Hartz eben nen 450 Euro Job und hat 170 mehr in der Tasche.
Das ist aber weder Schuld der Hartzer noch der Arbeiter. Sonder allein der Politik geschuldet.
Wenn sich Arbeit nicht mehr lohnt, warum dafür dumm und dämlich machen?

Wenn Arbeit bzw. das Gehalt sich lohnen würden, hätte ich vermutlich eine andere Einstellung.

Die Gehälter für Arbeit sind leider nicht mehr so weit entfernt vom Hartz4. Leider.

Natürlich kann man argumentieren "man lernt menschen kennen, man trifft neue Leute, man hat was Abwechslung"... Aber dafür 10 Std mich doof arbeiten nur um ein wenig Sozialkontakte zu knüpfen?
Da kann ich auch zum Jobcenter gehen und treffe ebenso andere Menschen (und diese sind nicht, wie oft gemeint, nur dumm und stupide und niveaulos)

@Dumas
Das habe ich zwar noch nicht erwäht, aber auch ich bin ein sogenannter "Hartz IV" bzw. Arbeitslosengeld II Empfänger - und auch ich kritisiere viel an diesem System.

Ich für meinen Teil bin aber weder Stolz darauf, ALG 2 beziehen zu "dürfen" noch fühle ich mich wie wertloser Dreck oder als Sozialschmarotzer.

DAS WAR AUCH NIE MEINE INTENTION.

Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich über Menschen sprechen wollte, die vollkommen wahnhaft und unlogisch sind - und auch NULL Einsicht haben.

Es geht auch nicht darum, wer mehr oder weniger "Recht" hat, sich zu beschweren.

Es geht darum, die Realitäten zu erkennen - was auch immer diese sind - und sich nicht wie ein Vollpfosten aufzuführen, der im schlimmsten Falle sogar zu Gewalt aufruft oder bereit wäre (mein Kiffender Bekannter z.b.)

@Dumas

Dumas schrieb:ICH lebe nicht von jemand anders, ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt selbst.

Genau deswegen bist du ein Faschist , in Harzlerkreisen gehts nicht ums geld verdienen sondern wer die Bewilligungsformulare drauf hat .
die Arge ist ja auch kein privatwirtschaftlich orientiertes unternehemen wo sich die Klinkenputzer die Tür in die Hand geben umn die statistik zu schönen,

Es geht doch nicht mehr um Arbeitsplätze , mit Massnahmen wird reibach gemacht.

dunkelbunt schrieb:Eine sehr weise und gesunde Lebenseinstellung. Weiter so.

Danke @dunkelbunt ...und ich laß ihm auch seine Kritik, wie schlecht doch der deutsche Staat mit seinen Bürgern umgeht. Tja, er lebt halt in seiner eigenen Welt und hat den Bezug zur Realität verloren ;)

Gruß, Dumas

Kjarthan schrieb:Ich für meinen Teil bin aber weder Stolz darauf, ALG 2 beziehen zu "dürfen" noch fühle ich mich wie wertloser Dreck oder als Sozialschmarotzer.

tut mir leid @Kjarthan , ich wollte Dir sicherlich nicht zu nahe treten bzw. wollte Dich nicht beleidigen. SO hab ich das auch nicht gemeint. Ich habe NUR ein Beispiel aufgezeigt, mehr nicht.

Gruß, Dumas

@Kjarthan

Kjarthan schrieb:Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich über Menschen sprechen wollte, die vollkommen wahnhaft und unlogisch sind - und auch NULL Einsicht haben.

Konkretisiere doch bitte mal diese WAHNHAFT ...
Wein ein Hartzer zu mir kommt und sagt "ich beziehe Hartz, na und? Lohnt sich eben nicht mehr zu arbeiten und es reicht mir".. Dann ist das so.
Und er hat ja auch auf gewisse Weise Recht. Aber er ist deshalb nicht Wahnhaft. Das System hat viele Fehler. Das Hartz hat viele Vor- und Nachteile.
Aber letztendlich muss man sich eben die Gegebenheit anschauen.

Natürlich gibts auch diese Asi-Hartzer die sagen "Boah bist du ein Penner, dass du noch arbeiten gehst. Lehn dich zurück und dir fehlt es an fast nix"... Aber auch das finde ich noch nicht wahnhaft sondern eher... überzeugte Faulheit.
Es lohnt sich einfach fast nicht mehr für ungelernte oder Quereinsteiger oder "normale" Handwerker arbeiten zu gehen.

Das hat auch nix mit Unlogik zu tun. Sondern vielmehr mit Resignation.