Pay to Fly: junge Piloten bezahlen dafür, und wir alle anderen auch!

Pay to Fly:

Pay to Fly bedeutet, wenn ein Pilot, zumeist junge Menschen, nach Abschluß Ihrer Ausbildung zum Piloten eines Verkehrsflugzeuges, nun die Berufspraxis antreten will, und jeden Tag fliegen darf, dafür mit eigenem Geld erstmal eine beachtliche Summe dafür bezahlen soll, damit er eben fliegen darf.

Dieses Geld, eine Summe von 50.000 Euro etwa, verlangen einige Fluggesellschaften damit der frisch ausgebildete Pilot nun zum Zuge kommen kann, und fliegen darf. Sozusagen sind diese 50.000 Euro die Genehmigung fürs Fliegen.

Man beachte, das die Ausbildung zum Piloten alleine schon etwa 100.000 Euro kostet. Das ist unglaublich viel Geld finde ich.

Klar das die Gewerkschaften der Piloten sich dagegen zur Wehr setzen, gegen dieses unmoralische Angebot für 50.000 Euro seinen Beruf nachgehen zu dürfen.

Herr Ilja Schulz von der Vereinigung Cockpit, einer Gewerkschaft die sich für die Interessen der Piloten einsetzt, meint dazu, das wenn junge Piloten unter so einem finaziellen Druck stehen, und erst auch noch Geld einbezahlen müssen, anstatt welches für ihre Arbeit zu bekommen, so könnte es dazu führen, das junge Piloten auf jeden Fall Ihren Dienst antreten wollen, ob sie nun flugtauglich sind, oder auch nicht. Das erinnert ja auch an den Co Piloten der German Wings. Wenn es stimmt, was die Medien behaupten, soll er ja krank geschrieben zur Arbeit gegangen sein, am Tag des Absturzes der Gemanwings Maschine vom 24.März 2015. Herr Lubitz wollte auch nicht negativ vor seinem Arbeitgeber auffallen, um weiterhin fliegen zu dürfen.

Ich finde so ein " Pay to Fly " System einfach nur schlimm, wie seht ihr das?

Sollten junge Piloten dafür zahlen fliegen zu dürfen?

Wikipedia: Pay to fly
http://www.austrianaviation.net/news-regional/news-detail/datum/2015/05/06/pay-to-fly-fuer-die-flugsicherheit-fatal.html (Archiv-Version vom 10.11.2015)


Info zu Illja Schulz: Als Präsident des Verbandes wurde Kapitän Ilja Schulz mit 92,8 Prozent der abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt. Der 47jährige fliegt seit 1991 im Lufthansa Konzern. Er ist der Chef der Pilotengewerkschaft " Vereinigung Cockpit " in Deutschland

@EC145 sind die Schweiz auch davon betroffen, von diesem " Pay to Fly " System?
Sind Hubschrauber Piloten davon auch betroffen, von diesem " Pay to Fly " System ?

@HeurekaAHOI
also bei uns in der schweiz sind weder airline piloten wie auch hubschrauberpoloten vom Pay to Fly " System verseucht.
die airline piloten werden ganz normal für ihre tätigkeit im cockpit bezahlt. das gleiche gilt auch für hunschrsuberpiloten.

lg: Eurocopter

währe gut zu wissen wie Österreich dieses problem gelöst hat... vom deutschsprachigen raum scheint es nur deutschland zu betreffen...

@HeurekaAHOI
Es ist eine Möglichkeit, für junge Leute Flugpraxis zu bekommen um später eine höhere Chance auf einen festen Beruf zu haben. Das heißt aber nicht, dass das jeder machen MUSS. ;)

So ist es wohl auch richtig! ich glaube ich wandere in die Schweiz aus :D Ich finde es ein unhaltbarer Zustand, wenn die Piloten nicht den Respekt bekommen den sie verdient haben. Schließlich ist das wichtig, das die Passagiere dem Piloten vertrauen. Was für eine Welt ist das, wo Menschen in einem Flugzeug sitzen, und denken, der Pilot will uns alle umbringen, was für eine Welt ist das, wo Piloten dadurch gedemütigt werden Geld zu bezahlen, für Ihre Arbeit, anstatt welches zu bekommen. Es ist doch wohl selbstverständlich, und liegt in der Natur der Sache, das Piloten rundum zufrieden sein müssen. Sonst geht das auf Kosten der Flugsicherheit. Hätte ich nicht gedacht, das da solche Zustände vorherrschen, in deutschen Luftfahrt Fluggesellschaften. Kann gut verstehen wenn die wieder streiken wollen..

@EC145

@Aniara
Piloten sollen Geld bezahlen, damit sie dich, Pikatchu, fliegen dürfen. Das prangert die Pilotengewerkschaft " Vereinigung Cockpit " an. Um dieses Thema geht es hier im Thread.

HeurekaAHOI schrieb:Um dieses Thema geht es hier im Thread.

Welche Fluglinien sind denn betroffen?
Und wer genau soll so bezahlen? Die Piloten oder diejenigen , die zu Übungszwecken mit dem Piloten mitfliegen?

kleinundgrün schrieb:Und wer genau soll so bezahlen?

Na, die Piloten selber! Und es ist natürlich wie du andeutest zu " Übungszwecken " gedacht, das sie Geld bezahlen sollen. Finde ich aber nicht gut. Nicht für Piloten. Kann wohl verstehen, wenn es manche berufliche Karrieren gibt, wo man bereit ist auch dafür erstmal zu inverstieren, aber bei Piloten finde ich es eben nicht in Ordnung. Welche Fluggesellschaften?: müsste ich nachforschen.

@kleinundgrün
scheinbar geht es um co piloten bei billig airlines. die ausbildung wird zur geldgewinnung genützt.

Mit ein wenig Recherche wäre aus dem Thread vielleicht wirklich was rauszuholen gewesen:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-91768500.html

1. Ob das wirklich so praktiziert wird, ist noch nicht mal sicher.

2. Diese 50.000 (oder 45.000) EUR sind ein Paketpreis, der über 9 Monate Simulatorbenutzung und auch Praxisstunden als Copilot enthält. Nicht als Pilot.

3. Die Ausbildung kostet eher 60.000 als 100.000 EUR.

4. Der Grund, warum diese Ausbildung angeboten wird ist, dass Piloten momentan schlicht nicht benötigt werden. Die Leute, die diese Ausbildung machen, obwohl es keine freien Stellen gibt, können so u.U. ihre Chancen auf einen Einstieg verbessern

5. Die Schweiz scheint sehr wohl auch dieses Prinzip zu betreiben.

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:5. Die Schweiz scheint sehr wohl auch dieses Prinzip zu betreiben.

Gefährliches Glatteis: du hast @EC145 einen Lügner genannt :)

HeurekaAHOI schrieb:Gefährliches Glatteis: du hast @EC145 einen Lügner genannt

Das darf er dann mit dem Spiegel ausmachen.

Ob es sowas in den Staaten (USA) auch gibt? Vermutlich ja, meistens kommt so ein " Trend " von da her geflogen...

@kleinundgrün
So wie es aussieht, soll bisher die Germania p2f betrieben haben und selbst dort wehrt sich der Chef per Dementi. Scheint also kein flächendeckendes Problem unter dt. Airlines zu sein.

@univerzal
Die Sachlage scheint doch wie folgt zu sein:

Der Bedarf an Piloten ist deutlich geringer als das Angebot.
Es ist für einen angehenden Pilot teuer, praktische Erfahrung zu sammeln. Er muss schließlich einen Platz in einer Maschine besetzen und hält im Zweifel den erfahrenen Pilot von der Arbeit ab (wie es bei einer Ausbildung eben üblich ist).
Irgend jemand muss dieses Geld nun bezahlen. Die Airline wird kein Interesse haben, für etwas zu bezahlen, für das sie keinen Bedarf hat. Also bleibt es an demjenigen hängen, der diesen Beruf ausüben möchte, ohne dass es einen Bedarf gibt.
Das nächstliegende wäre, nicht diese Ausbildung zu beginnen bzw. umzuschulen, statt auf Biegen und Brechen doch Pilot zu werden.
Ich kann völlig verstehen, wenn es ein Traumberuf für manche ist - aber warum sollen sie erwarten dürfen, dass dieser Traum von jemandem finanziert wird, dem das noch nicht mal was nützt?

@kleinundgrün
@univerzal
@interrobang
Also der europäische Pilotenverband fordert ebenfalls so ein Verbot von " P2F "

http://www.euractiv.de/sections/eu-innenpolitik/ausbildung-piloten-fordern-ende-der-pay-fly-praxis-314226

Außerdem ist der Threadtitel irreführend, ich zahle für gar nichts...

@kleinundgrün
Ich sehe es ziemlich ähnlich. Allein die Faktoren, mehrere zehntausend Euro in eine Ausbildung zu investieren, um dann in einen völlig ungewissen Berufsmarkt zu starten würde mich massiv abschrecken. Von dem System halte ich trotzdem nichts, auch wenn es in D. bisher nicht weit verbreitet ist. Und nach der neuen Sensibilität bzgl. Germanwings werden sich die Airlines wohl erstmal hüten.

@HeurekaAHOI

Was möchtest Du eigentlich mit den beiden ersten Bildern im EP suggerieren?

Das Lizenzerhaltung während beschäftigungsloser Zeit zu einem technischen Defekt wie bei Quantas Flight 30
Wikipedia: Qantas Flight 30
führt und man sich in San Francisco vor einer Sehenswürdigkeit fotografieren lässt?

bennamucki schrieb:führt und man sich in San Francisco vor einer Sehenswürdigkeit fotografieren lässt?

Ich habe mich auch schon gefragt, was dieses sinnlose Foto von dem Heini vor der Brücke zu bedeuten hat.

Ansonsten, finde ich, haben einige User hier den Sachverhalt gut geklärt und die Kritikpunkte des TE nachhaltig entkräftet.