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Abitur für jedermann?

82 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Jugend ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 09:49
Meine Meinung ist da klar. Für das Abitur (also den reinen Abschluss) braucht es keine besondere Intelligenz. Sie schadet sicher nicht und macht es auch leichter aber das kann man mit Fleiß ausgleichen.

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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 10:03
@slider
Zitat von sliderslider schrieb:Tut mir leid aber wer es nicht schafft in Mathe eine ausreichende Note zu erreichen ist auch nicht intelligent ... schon gar nicht hoch intelligent.
Wenn jemand künstlerisch begabt ist, dann ist das ein Talent, dass sicher gefördert werden sollte, aber mit Intelligenz hat das nichts zu tun.
Das ist Nonsens. Es gibt verschiedene Formen von Intelligenz, von denen die mathematisch-analytische nur eine ist. Wer kein Mathe kann ist nicht zwangsläufig dumm, sondern einfach nur mathematisch minderbegabt. Dasselbe gilt übrigens für alle anderen Fächer. Jemand kann beispielsweise Sprachen erfassen und ist eine Niete in Mathematik oder genau andersrum. Oder er ist gut sowohl in Sprachen als auch Mathe aber schneidet in kreativen Aufgaben eher schlecht ab. Das gibt es in allen möglichen Konstellationen. Und dann gibt es ja noch so Scherze wie Dyskalkulie, Dyslexie und Legasthenie

Deswegen ist es sinnlos, jemandem Mindestnoten in einem Fach für ein Studium oder ähnlichen aufzuerlegen, wenn dieses Fach mit dem Studium so gar nichts zu tun hat. In meinen Augen wäre es besser, sowas wie Kruse mit verschiedenen Leveln einzuführen. Man hätte dann meinetwegen Die Level 1-20, die dann dem Kindergartenlevel bis doppeltem Doktortitel entsprechen. So könnte man dann die Kompetenzen in den einzelnen Rubriken überprüfen und müsste nicht sinnlos die Leute zu Dingen zwingen, die sie nicht interessieren und die sie später nicht brauchen.

Übrigens gibt es sehr wohl künstlerische Intelligenz, weshalb die Aussage, man bräuchte keine Intelligenz dafür, nicht richtig ist.
Zitat von sliderslider schrieb:Meine Meinung ist da klar. Für das Abitur (also den reinen Abschluss) braucht es keine besondere Intelligenz. Sie schadet sicher nicht und macht es auch leichter aber das kann man mit Fleiß ausgleichen.
Und das ist der springende Punkt. Man braucht keine Intelligenz, weil man vor den Prüfungen alles in sich reinstopft und anschließend alles wieder vergisst. Was bringt also der höchste Schulabschluss, wenn er keine Aussage über die tatsächlichen Fähigkeiten macht? Ein Schulabschluss sollte doch zeigen, woran die Person gut ist und nicht, wieviel Zeug sie sich ins Hirn bläst um es nach bestandener Prüfung wieder zu vergessen. Eine eins oder zwei auf dem Zeugnis ist nichtssagend, wenn die Person das Gelernte nicht mehr weiß.

Wenn jemand Biologe werden möchte, wäre es nicht sinnvoller Mathe und Englisch auf dem Level "Basic" zu haben, dafür aber "High Class" in den Fächern Biologie, Chemie und meinetwegen Medizin oder Ähnlichem? Und selbst wenn das nicht umgesetzt werden sollte, so ist es irgendwie unsinnig, den höchsten Abschluss praktisch als Standard zu nehmen, während Real- und Hauptschulabschluss praktisch wertlos sind. Die Abschlüsse sollten schon irgendwie zeigen, was die Person kann, so wie es jetzt ist, wird das Nichts.


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24.11.2015 um 10:32
@Gim

Tut mir leid, dass sehe ich anders.
Bis zur allgemeinen Hochschulreife wird man in Mathematik mit nichts konfrontiert, was eine besondere analytische Begabung benötigen würde. Das sind ganz stumpfe Lösungsmethoden, die man auch nicht wirklich verstehen muss um sie anzuwenden. Und selbst im Studium ändert sich das in 90% der Fächer nicht. Und nochmal deutlich ... ich spreche nicht von mathematischen Ausnahmeschülern sondern von dem Erreichen einer ausreichenden Note (4).
Aus meiner persönlichen Erfahrung sind weit über 90% der Leute, die über Schulmathematik jammern schlicht zu faul und zu desinteressiert an dem Thema ... aber eindeutig nicht unfähig. Wenn ich selbst in einem technischen Studium noch Leute im 4. Semester sitzen habe, die von "die Zahl unter dem Bruchstrich" reden, dann weiß ich, dass die einfach keinen Bock drauf haben. Wenn ich nämlich im Fach Maschinenelemente von "dem Zahnraddings" statt dem Getriebe reden würde, dann würden die mich komisch anschauen.

Ich persönlich kann z.B. mit Literatur nichts anfangen. Trotzdem war ich in der Schule im Deutschunterricht in der Lage gut benotete Arbeiten zu Gedichten und anderen Texten zu schreiben. Es gab einen Lösungsweg und den habe ich angewandt.


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24.11.2015 um 10:36
@googleme
Zitat von googlemegoogleme schrieb: Ich mein, die Leute lernen einfach alles auswendig, viele die ich bei uns kenne verbringen fast den ganzen Tag damit sich den Stoff für die bevorstehende Lk in die Birne zuknallen, soll das der Sinn und Zweck sein? In einem halben Jahr ist so oder so wieder alles vergessen.
Schau Dir mal das kurze Video an

https://www.youtube.com/watch?v=QAOaUiOsw6U (Video: "Der Verrat des Schulsystems an unseren Kindern" - David Precht)

Was Precht da zum Schulsystem sagt, trifft es auf den Punkt.


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24.11.2015 um 10:44
@löm ich weiß und trotzdem habe ich eine 2 in Deutsch-LK, traurig :D


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24.11.2015 um 10:49
@slider
Zitat von sliderslider schrieb:Wenn ich selbst in einem technischen Studium noch Leute im 4. Semester sitzen habe, die von "die Zahl unter dem Bruchstrich" reden,
Naja okay, das ist schon lustig. Aber es ändert auch nichts an dem, was ich gesagt habe. Wenn jemand irgendeinen Beruf erlernen möchte, in dem ein Fach absolut nicht notwendig ist, warum soll er dann dazu getriezt werden, es doch zu lernen. Er könnte die Zeit dann doch auch sinnvoll nutzen, um sein Wissen in den Fächern zu erweitern, die ihm nützlich sind.

Ich will auch gar nicht bestreiten, dass es faule Leute gibt, denn das wäre absurd. Aber es geht hier eben nicht um Leute, die faul sind, sondern die echte Schwierigkeiten in gewissen Fächern haben, die sie unter Umständen nichtmal brauchen. Ich glaube, du nimmst solche Gurken wie die mit der Zahl unter'm Bruchstrich als Exempel und überträgst das auf alle anderen. Nein, man ist nicht einfach nur dumm oder faul, nur weil man in Mathe nicht gut ist.


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 10:56
@Gim

Ich finde es gut, dass man in der Schule zu einem breiten Fachspektrum "gezwungen" wird. Es ist doch gut, wenn man auch mal lernt Dinge durchzuziehen, die einem vielleicht nicht so toll gefallen ... wo ist dabei das Problem?

Und wie viele Schüler gibt es, die ihren beruflichen Weg bereits zu Beginn der Oberstufe (oder noch früher) durchgeplant haben? Ich halte es für gefährlich sich so früh in der Entwicklung fachlich einzuschränken.


Ich will es mal so sagen. Wer nicht in der Lage ist im Fächerkanon einer deutschen allgemeinbildenden Oberstufe in allen Fächern nicht mindestens eine ausreichende Note zu erreichen, ist für mich keine intelligente Person.


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 11:11
Die Schulbildung soll ja nur ein Fundament schaffen.
Je nach erreichtem Abschluss ist die "Höhe" des Fundamentes unterschiedlich, darin seh ich kein Problem.
Wenn man hier einige Beiträge liest, dann könnte man glauben mit dem Besuch der Schule wären die Möglichkeiten sich zu bilden erschöpft und die Berufswahl eingeschränkt.
Seh ich nicht.
Man lernt permanent, bildet sich weiter, die einen bei WoW, der Bundesliga oder GNTM, Andere halt in Mathe, Medizin, Kunst, Literatur oder sonstwas.
Es gibt das Abendgymnasium für Spätberufene, man in seinem Job den Techniker, Meister oder Fachwirt machen, es gibt hunderte Angebote in VHS und FBS wo man Kurse besuchen kann von A wie Alphabetisierung bis Z wie Zertifikat.
Mittlerweile gibts doch sogar die Möglichkeit auch ohne Abi zu studieren, was soll man noch für Möglichkeiten einrichten?
Wer das Abi nicht schafft, wem das Abendgymnasium zu spät und die Familienbildungsstätte nicht familiär genug ist wer die Energie nicht aufbringt um sich was zum Lesen zu besorgen und wer das Internet nur nützt um Pornoseiten zu besuchen, der kann in Deutschland immer noch Homöopath werden.
Hinten runterfallen kann eigentlich nur der, der sich nicht kümmert (angeborene Lernschwächen mal aussen vor).


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 12:35
Zitat von sliderslider schrieb:Es ist doch gut, wenn man auch mal lernt Dinge durchzuziehen, die einem vielleicht nicht so toll gefallen ... wo ist dabei das Problem?
Nein, ist eben nicht gut, sondern völlig sinnlos. Was soll denn gut daran sein, Leute zu etwas zu zwingen, was sie nicht interessiert? Du nennst das euphemistisch "durchziehen", aber es ist nunmal Zwang, der zu nichts führt, außer Demotivation und Desinteresse.

Der Kerninhalt einer Schule sollte doch darin bestehen, denn Kindern den Spaß an lernen und Wissens zu vermitteln bzw. den Kindern das Lernen zu lehren. Kindern sollte beigebracht werden, eigenständig zu denken, den Verstand zu trainieren, und nicht sinnlos Wissen einzutrichtern, dass anschließend wieder vergessen wird.

Mit dieser Methode wird

a) Zeit verschwendet, die sinnvoller genutzt werden könnte
b) die natürliche Neugier zerstört, weil die Kinder sinnloses Zeug lernen müssen, statt sinnvolles lernen zu können
c) das Trichterwissen anschließend wieder verloren geht, weil es die Kinder nur oberflächlich bzw nicht interessiert.
d) damit sind die Zeugnisse ohne Aussagekraft, weil man nicht weiß, ob man es mit einem Idioten zu tun, hat, dessen einziges Talent es war, kurzfristig Unmengen an Information aufznehmen, um dann anschließend wie ein Luftballon zusammenzuschrumpeln, oder mit jemanden, der den Stoff tatsächlich verinnerlicht hat.
Und wie viele Schüler gibt es, die ihren beruflichen Weg bereits zu Beginn der Oberstufe durchgeplant haben? Ich halte es für gefährlich sich so früh in der Entwicklung fachlich einzuschränken.
Zitat von emanonemanon schrieb:Wenn man hier einige Beiträge liest, dann könnte man glauben mit dem Besuch der Schule wären die Möglichkeiten sich zu bilden erschöpft und die Berufswahl eingeschränkt
Ich glaube, ich habe mich unklar ausgedrückt. In meiner Vorstellung hat jeder jederzeit die Möglichkeit, die Kurse zu besuchen (bzw. sonstwie daran teilzuhaben, z.B. durch Fernkurse o. Ä.) und sich zu qualifizieren. Eine Person kann also an Kursen ab jedem Alter teilnehmen, und hat unbegrenzt Zeit, die Kurse zu absolvieren.

Nehmen wir das am Beispiel "Deutsch" lernen. Level 1 wäre sowas wie das Alphabet lernen, Level 2 Lesen und Schreiben, Level 3 "angemessene" Schreibform und fließendes Lesen, level 5,6,7 wäre Rechtschreibung, Grammatik, Level 15+ würde sowas wie einem Literaturstudium (Level 15) oder meisterhafte Arbeiten in Sachen Kalligraphie, Lyrik, usw. (für Level größer als 15) gleichkommen.

Wenn ein Kind meint, zwischendrin bei Level 5 Deutsch aufzuhören, weil es sich jetzt lieber für Schmetterlinge interessiert, dann sollte dem Kind die Möglichkeit geboten werden, sich lieber den Kursen in Sachen Naturkunde und Biologie zu widmen, statt, es dazu zu zwingen, jetzt iditiosche Collagen anfertigen zu müssen oder es zum Mathematikunterricht zu zwingen.

Es besteht kein Zeitzwang, denn wem freier Lauf darin gelassen wird zu erkunden, der wird diese Möglichkeit auch selbsttätig nutzen. Wenn ein Kind etwas über Tiere und Pflanzen lernen möchte und du dem Kind ein Lexikon gibst, wird es den Nutzen des Lesens von selbst verstehen und Lesen lernen wollen, sodass Zwang überflüssig wird. Vor allen Dingen wird jemand, der Lernen darf und nicht lernen muss, dass gesammelte Wissen behalten - er hat es ja selbst haben wollen.

Da kein Zwang in Sachen Herkunft, Alter oder bisheriger Bildung bestünde, sondern das Wissen frei zugänglich wäre, bzw. die Kurse frei besuchbar wären, hätte jeder die Chance, sein Leben jerderzeit den entsprechenden Situationen anzupassen. Wenn jemand mit 35 Jahren plötzlich realisiert, dass er sein ganzes Leben ein Idiot war, Mathe, Deutsch und Englisch nur auf Level 6-7 und Physik und Chemie auf Level 0,5 und sich nun dazu entschließt, vielleicht doch noch was aus seinem Leben zu machen und sich eine Grundbildung auf Level 10 in allen Bereichen zu verschaffen, der kann das dann auch machen, statt wie bisher aufgeschmissen zu sein, weil die unteren Einkommens- und Bildungsschichten nicht die Gelegenheit dazu erlangen, weil Abendschule usw. Geld kosten das man i.d.R nicht hat.

Auch könnte man mit diesem System das Interesse an themenverwandten Gebieten wecken, wer zum Beispiel an Physik interressiert ist, dürfte auch einigermaßen ein Interesse an Chemie haben. Da ist es sinnlos, Stunden mit Kunst oder Holzarbeiten zu verbringen, wenn diese Zeit auch dazu genutzt werden könnte, das Talent in Physik oder Chemie zu nutzen.
Zitat von sliderslider schrieb:Ich will es mal so sagen. Wer nicht in der Lage ist im Fächerkanon einer deutschen allgemeinbildenden Oberstufe in allen Fächern nicht mindestens eine ausreichende Note zu erreichen, ist für mich keine intelligente Person.
Tja, es ist zwar nicht schön mir das einzugestehen, aber dann bin ich wohl dumm. Schön das du es mir wenigstens gesagt hast.

@emanon
Zitat von emanonemanon schrieb:Wenn man hier einige Beiträge liest, dann könnte man glauben mit dem Besuch der Schule wären die Möglichkeiten sich zu bilden erschöpft und die Berufswahl eingeschränkt.
Ich sehe nicht Schule als einzige Möglichkeit sich zu bilden, sondern ich sehe einen Bildungsweg ohne das, was man heute als Schule bezeichnet. Es sollte eine übergeordnete Institution mit Lehrkräften geben, , bei der man sich jederzeit Einschreiben kann um zu lernen und dann nach jedem Level eine Qualifikation für bestimmte Tätigkeiten zu erhalten. Wenn ich Bäckerwerden wollte, bräuchte ich beispielsweise keine 15 in Astronomie. Wenn ich es Leid bin, Brötchen zu backen und lieber Feinmechaniker werden wollte könnte ich das einfach jederzeit machen.

Nun mag man fragen, wo da der Unterschied zu Abendschulen, Umschulungen usw. besteht. Der besteht vor allen Dingen darin, dass man gerade in den Schichten, wo Bildung wirklich nötig wäre entweder zu beschäftigt ist oder nicht die nötigen Mittel bzw. die Erlaubnis hat (Arbeitslose und Hartzer).


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 13:18
@Gim
Zitat von GimGim schrieb:Nein, ist eben nicht gut, sondern völlig sinnlos. Was soll denn gut daran sein, Leute zu etwas zu zwingen, was sie nicht interessiert? Du nennst das euphemistisch "durchziehen", aber es ist nunmal Zwang, der zu nichts führt, außer Demotivation und Desinteresse.
Weil das ein Teil des Lebens ist! Selbst in einem absoluten Traumjob wird es Zeiten geben in denen Dinge, die man nicht mag ordentlich erledigt werden müssen ... vom Privaten mal ganz abgesehen.
Zitat von GimGim schrieb:Ich glaube, ich habe mich unklar ausgedrückt. In meiner Vorstellung hat jeder jederzeit die Möglichkeit, die Kurse zu besuchen (bzw. sonstwie daran teilzuhaben, z.B. durch Fernkurse o. Ä.) und sich zu qualifizieren. Eine Person kann also an Kursen ab jedem Alter teilnehmen, und hat unbegrenzt Zeit, die Kurse zu absolvieren.
...
Klingt nicht grundsätzlich verkehrt. Die Frage ist wie umsetzbar das praktisch ist.
Zitat von GimGim schrieb:Tja, es ist zwar nicht schön mir das einzugestehen, aber dann bin ich wohl dumm. Schön das du es mir wenigstens gesagt hast.
Naja, in meiner Welt gibt es schon noch etwas zwischen dumm und intelligent. Für mich ist der Begriff "intelligent" schon irgendwo ein Prädikat. Wenn wir den Begriff so definieren, dass da am Ende fast jeder irgendwie rein passt, dann kann mans auch sein lassen.
Ich bleibe dabei ... für einen intelligenten Menschen sollte kein Schulfach bis zum Abschluss der Oberstufe ein Problem darstellen. Anders herum macht für mich eine allgemeine Hochschulreife jetzt auch noch keinen intelligenten Menschen aus. Intelligenz äußert sich mMn in der Fähigkeit zum Wissenstransfer, also wie gut bin ich in der Lage Informationen aufzunehmen und auf mir bisher unbekannte Probleme anzuwenden. Das kommt selbst in der Oberstufe kaum vor. Man bekommt Schemata beigebracht, die man eben abarbeitet oder es wird sogar nur reines Wissen abgefragt (auswendig lernen).
Selbst im Studium ist das mehrheitlich noch so. Jemand kommt und zeigt dir wie es geht und du machst es nach.


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 13:33
Zitat von sliderslider schrieb:Weil das ein Teil des Lebens ist! Selbst in einem absoluten Traumjob wird es Zeiten geben in denen Dinge, die man nicht mag ordentlich erledigt werden müssen ... vom Privaten mal ganz abgesehen.
Klar. Allerdings kann man Konflikt- und Problembewältigung auch erlernen, ohne dass in solche hinein genötigt. Wie du schon sagtest, geschieht sowas überall im Leben. Und wenn man die Kinder lehrt, wie sie solche Vorkomnisse handhabt, haben sie sicherlich mehr davon, als sie Zwängen auszusetzen um ihnen zu zeigen, wie das so ist.
Zitat von sliderslider schrieb:Klingt nicht grundsätzlich verkehrt. Die Frage ist wie umsetzbar das praktisch ist.
Ein guter Einwand, und um ehrlich zu sein, ich bin da wohl auch ein Utopist. Ich orientiere mich da an einer Idealvorstellung, ein "So, wie es sein sollte". Natürlich müsste man für so ein Vorhaben nicht nur die Schule sondern praktisch die gesamte Gesellschaft umformen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre wohl vonnöten, weil man sonst nicht die Gelegenheit besäße, mal so mir nichts dir nichts den Job aufzugeben um sich weiter fortzubilden. Selbst wenn davon absieht, würde ein erheblicher Mehraufwand für die nötigen Lehrer, Materialien usw gebraucht.
Zitat von sliderslider schrieb:Naja, in meiner Welt gibt es schon noch etwas zwischen dumm und intelligent. Für mich ist der Begriff "intelligent" schon irgendwo ein Prädikat.
Okay, dann war das wohl nur ein semantischer Unterschied. Für mich bedeutet Intelligenz einfach nur die Fähigkeit, etwas zu erfassen. Gewonnenes Wissen anzuwenden würde ich eher als Klugheit und/oder Geschick nennen.


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 13:44
Noten in Zahlenform sind ein veraltetes, überholtes und sinnloses Konstrukt.
Sie dienen lediglich dazu, Lehrern die Arbeit zu erleichtern, Leistungsdruck und Konkurrenz zu fördern.

Warum denke ich das?

Weil die Ziffernoten nichts über die wirklichen Fähigkeiten der Schüler aussagen.
Das zeigt sich aber erst später. Leute, die Mathematik im Abitur hatten, fallen an den Universitäten oft böse hin oder sind in der Ausbildung ohne Taschenrechner aufgeschmissen ;)

Eine gute Note in einer Arbeit kann pures Glück sein oder Lernen, eine schlechte Note einfach Pech.

Zudem sind gerade schlechte Noten stark demotivierend. Wenn ich mich dran erinnere an die Fächer, wo ich mangels Interesses und Neigung ganz einfach schlecht war, dann waren die miesen Noten, die ich stets bekam, extrem demotivierend. Wenn man stets ab der 6. Klasse maximal 4, eher 5 in Mathematik schreibt, dann erhöht das nicht gerade Lust und Ehrgeiz, sich doch noch ernsthaft und optimistisch mit Mathematik zu befassen.

EIn positives Verhältnis zum Lernstoff ist aber von höchster Wichtigkeit für erfolgreiches Lernen.


Und noch ein Punkt: Die schlechten Noten in Mathematik bedeuten nicht, dass ich nicht in der Lage wäre, zu rechnen, alle Grundrechenarten, Bruchrechnung, Prozentrechnung, Geometrie, kein Problem - aber der abstrakte und höhere Kram sagt mir einfach nicht zu ;)

Rein vom Zeugnis her wäre ich ,,schlecht in Mathe", ohne Differenzierung. Da steht nur eine 5.

Wenn man mich fragt, ist das völlig sinnlos, Ziffernoten zu verteilen.


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24.11.2015 um 13:48
@Kc

Gegenvorschlag?

Soll man schreiben: Kc konnte der Mathematik in der Unter- und teilweise der Mittelstufe noch folgen, war aber nicht in der Lage die Herausforderungen ab Jahrgangsstufe 8 zu meistern. Obwohl, wir wollen ja niemanden verurteilen ... vielleicht war er auch einfach nur zu faul sich damit auseinander zu setzen.

Klingt das jetzt besser als Note 5?



Btw.: Was in der Schule passiert, nennt sich nicht umsonst "Elementarmathematik". "Höherer Kram" kommt vielleicht in Leistungskursen oder eben an der Hochschule.


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24.11.2015 um 14:15
Ich habe in mathe immer schlechte noten bekommen, weil ich vorgefertigte definitionen nicht im genauen wortlaut wiedergeben konnte, wie der lehrer es gern wollte. Sinngemäß hats gestimmt und war auch richtig, aber es war eben nicht auswendig gelernt :D Ausserdem hab ich gern den zwischenweg bei rechnungen weggelassen. Zugegebenermaßen aus schreibfaulheit. Stures auswendiglernen wird in unserem schulsystem belohnt, während die wirklich pfiffigen, die sich einen einfachen weg zusammenschustern, eher bestraft werden. Anwenden wie gelernt und nicht eigenen weg finden, der zum gleichen ziel führt. Schreckliches system stellenweise.


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24.11.2015 um 14:54
@slider

Warum ist eine Kurvendiskussion Elementarmathematik?

Begreif ich nicht.

Wenn ich da schreibe oder lese:,,Lim = unendlich" oder ,,f(x)= n x X^-2", dann sagt mir das ganz einfach nichts.
Und ich bin nicht der Typ, der einfach macht, weil man ihm sagt:,,Mach das."


Zum anderen:

1. Ich war nicht faul ;)
Ich hab viele, viele Stunden damit verbracht, mich mit Mathematik zu befassen und mir alle Mühe gegeben, mir das anzueignen.
Und immer wieder habe ich auch mal gedacht:,,Wow, jetzt verstehe ich es, jetzt hab ich das drauf" - dann bumm und es kam wieder der Hammer 5 oder 6 in der Klausur.

Die Motivation, überhaupt noch zu lernen, sank jedes Mal und das miese Verhältnis zur Mathematik festigte sich.

Denn die 5 oder die 6 sagte ganz schlicht und ergreifend:,,Der kann nichts."
Keine Honorierung meiner Bemühungen, weder im Unterricht, wo die Lehrer das direkt sehen konnten, noch zu Hause.
Einfach nur die schlechte Note.

Mathematik war und ist für mich extrem abstrakt, ich kann die Grundrechenarten, ich kann, was ich brauche.
Aber darüber hinaus, Kurvendiskussion, mathematische Beweise führen, das sagt mir einfach nichts, da könnte genauso gut ein blankes Blatt stehen.

2. Ja, ich bin tatsächlich der Ansicht, dass eine schriftliche und detailliertere Ausführung über Lernstand, Fähigkeiten, Probleme und noch zu lernende Dinge in jedem Fach wesentlich sinnvoller, fairer und motivierender wäre, als einfach nur eine Ziffer hinzuklatschen, die eine geringe Aussagekraft besitzt.


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24.11.2015 um 15:02
@slider

Ich stimme @Kc zu. Ich hatte auf meinem Abschlusszeugnis eine 5 in Englisch, heute schreibe ich regelmäßig in englischen Foren. Dazu kam es, weil ich erst eine erhebliche Zeit nach der Schule Englisch brauchte, um mit Onlinekontakten zu kommunizieren. Würde man nur mein Zeugnis lesen, müsste man annehmen, ich sei in Englisch der komplette Vollnoob, der auf Englisch nichts außer "Yes" and "No" sagen kann. Dass ich mich auf Englisch über Physik und Astronomie unterhalte und wissenschaftliche arbeiten lese würden die meisten bei der Betrachtung meines Zeugnisses nichtmal in Erwägung ziehen. Von daher ist eine Benotung tatsächlich sinnlos, auch von den von @Kc genannten Aspekten wie Unverständnis, Zwang und Demotivation ganz abgesehen.


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 15:08
@Kc

Naja, zumindest f(x)=n+x^-2 besteht doch nur aus Grundrechenarten. Wo ist das Problem? Weils jetzt Buchstaben statt Zahlen sind?
Und ja, einfach Algebra und Analysis mit einer Unbekannten gehört zur Elementarmathematik.

Zum Rest ...
Klar ist das blöd, wenn es so läuft. Aber diese etwas detailliertere Auswertung deiner Leistung, deiner Schwächen und deines Potenzials erwarte ich schon seitens der Lehrer. Aber das kann man natürlich nicht alles in ein Ergebnisdokument schreiben. Wenn das natürlich gar nicht stattgefunden hat, dann hattest du einfach miese Lehrer.


@Gim

Was hat die damalige Bewertung deiner Fähigkeiten in Englisch mit deinem heutigen Kenntnisstand zu tun? Es ist doch jedem klar, dass eine Note immer nur eine Momentaufnahme ist.


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 15:13
Ich finde es zb. auch bescheuert das man die Definitionen in Fächern wie Wirtschaft oder Psychologie bei uns zu 100% genau in den Klausuren oder Lks schreiben muss, sprich ich habe total probleme damit, da einige Lehrer bei uns haargenau die Definition möchten und wenn ich es in meinen Worten beschreibe und erkläre es als falsch angesehen wird obwohl es genau das selbe ist nur in anderen Worten :/


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 15:14
Befinde mich ja auch grade im Studium und mir geht es ähnlich, dass mir die Sachen zufliegen.

Aber ganz ehrlich bewundere ich die, die durch büffeln bis der Arzt kommt ihre guten Noten verdienen. (Lass mal die beiseite lassen die büffeln wie blöd und trotzdem durchschnittlich Vieren schreiben, für die ist das evtl wirklich nichts...)

Fleiß und Gewissenhaftigkeit ist eine absolut unterschätzte Tugend. Ich hab beim Abi nie gelernt zu lernen, die Zweien kamen auch durchs aufpassen im Unterricht. Ich musste mich nie anstrengen. Und das rächt sich im Leben früher oder später. Denn auch faule Säcke kann kein Arbeitgeber brauchen.

M.e. haben meine Kollegen, die richtig gebüffelt haben ihre Einsen und Zweien mehr verdient als ich. Und im Moment nehm ich mir die Büffler als Vorbild. Vielleicht haben die ähnliche Noten wie ich, aber ICH kann noch viel besser werden wenn ich mir ein Beispiel nehme. Sie erklären mir das lernen, und ich erkläre ihnen die Logik. Und schon sind alle ein Stück weiter.

Und genau deswegen braucht es im Arbeitsleben auch beide Typen, die miteinander arbeiten anstatt aufeinander runterzuschauen....


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Abitur für jedermann?

24.11.2015 um 15:15
@schön geschrieben :)


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