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"Gutmensch" - Ein Unwort?

260 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2015, Unwort, Gutmensch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 14:22
Zitat von ChuChu schrieb:Nunja, die Berichterstattung hat es aber übernomen. Das ist nicht zwingend notwendig gewesen.
Hätten sie es nicht berichtet, wäre wieder ein Schrei der "Medienzensur" durchs Land gehallt.
Zitat von ChuChu schrieb:Aber mittlerweile schaue ich mir zu kritischen Themen mehrere Berichterstatter an
Genau. Denn auch der Berichterstatter - selbst wenn er es gut meint - wird seinen Bericht stets gemäß der eigenen Meinung färben.
Und man darf nicht vergessen, dass die Berichterstattung zumindest hinsichtlich Gewichtung auch darauf ausgelegt ist, damit Quote zu generieren. Das bedeutet nicht, dass alle immer nur lügen - aber man muss eben im Hinterkopf behalten, dass etwas - nur weil es schwarz auf weiß da steht - nicht zwingend wahr sein muss.

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Chu Diskussionsleiter
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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 14:30
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Hätten sie es nicht berichtet, wäre wieder ein Schrei der "Medienzensur" durchs Land gehallt.
Ich stehe auf dem Schlauch. Wäre es Zensur gewesen, wenn die Medien das Wort "Gutmensch" nicht gebraucht hätten, alle anderen Infos aber schon? Ich glaube nicht, dass "Gutmensch" vonnöten gewesen wäre, um Fakten der Geschehnisse der letzten Monate wiederzugeben. Das wurde meiner Meinung nach nur genutzt, um in bestimmte Meinungsrichtungen zu lenken.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Genau. Denn auch der Berichterstatter - selbst wenn er es gut meint - wird seinen Bericht stets gemäß der eigenen Meinung färben.
Und man darf nicht vergessen, dass die Berichterstattung zumindest hinsichtlich Gewichtung auch darauf ausgelegt ist, damit Quote zu generieren. Das bedeutet nicht, dass alle immer nur lügen - aber man muss eben im Hinterkopf behalten, dass etwas - nur weil es schwarz auf weiß da steht - nicht zwingend wahr sein muss.
Vollkommen korrekt! Ich zitiere jetzt mal ein paar Beispiele aus jedem 1 1/2ten Artikel der Focus mittlerweile:
Nach Informationen der Bildzeitung...; Der Bild zufolge...; Nach Angaben der Bild-Zeitung
...das ist einfach nur noch WTF und LOL!


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 14:30
Die "Hosen" haben sich das Wort "Gutmensch" als Marke schützen lassen, 2015 schon.

Jetzt spenden sie 10 Euro für jedes gekaufte "Gutmensch-T-Shirt" an den RAA um Opfer rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt zu unterstützen.
Und um dem Gutmenschentum noch die Krone aufzusetzen, gehen zur Feier des Wahlerfolgs zum „Unwort des Jahres“ ab sofort 10 Euro von jedem verkauften Shirt an den „RAA Sachsen Opferberatung-Unterstützung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt“ https://raa-sachsen.de
http://shop.dietotenhosen.de/index.php/n.19-Neu/l.1287-Gutmensch-_-No-One-Likes-Us_-jungs/

Daumen hoch.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 14:31
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Wie willst du denn Deine Gedanken mitteilen, wenn nicht über die Sprache?
Natürlich, aber dafür benötige ich keine unpräzisen Schlagwörter.


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Chu Diskussionsleiter
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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 14:32
@emanon
Lustige Idee!

Aber das Wort gibt es doch schon eeeeeeeeewig und vorher hat es niemanden auch nur im geringsten interessiert... :(


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 14:57
Ich benutz den Begriff praktisch nie.
Er ist uneindeutig.

Meistens steht er für jemanden, der entweder aus Naivität oder aus realitätsverleugnender Zwanghaftigkeit andauernd ,,nett" und ethisch richtig sein will.

Wobei es übrigens nicht DIE eine, umfassende Ethik gibt, sondern zahlreiche, die ihre Legitimation nur durch Anerkennung von Menschen beziehen.

Wenn man einer machiavellistischen Ethik folgt, besitzt das genauso viel Legitimität, wie die Ethik des in D. vergötterten Kant.
Kommt nur auf die Entscheidung an:,,Nach diesem System geh ich vor".


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 15:16
@Chu
Zitat von ChuChu schrieb:Aber das Wort gibt es doch schon eeeeeeeeewig und vorher hat es niemanden auch nur im geringsten interessiert... :(
Das ist so nicht richtig.
Das Wort war eigentlich schon immer negativ geprägt.
Ähnlich ist es mit dem Wort "Schulmedizin". Auch hier ist das Wort an sich nicht negativ, wird aber gezielt abwertend gegen die wissenschaftlich basierte Medizin eingesetzt, meist von Menschen, bei denen es nicht zur Ausbildung als Arzt gereicht hat und die jetzt mit allerlei obskuren Methoden ihren Patienten die Knete aus der Tasche leiern.
Auch das Wort "Schulmedizin" hat eine üble Vergangenheit, wurde es doch häufig von Antisemiten eingesetzt um sich gegen die "verjudete Schulmedizin" abzugrenzen.


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Chu Diskussionsleiter
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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 15:50
Hier mal noch ein interessanter Artikel (zwar die Welt, aber ich werde mich weiter damit beschäftigen), ich zitiere mal ein wenig:
Woher aber stammt das Wort? Am Anfang stand ein Name. So war Karl Gutmensch nicht unbedingt ein Gutmensch. Jedenfalls nicht die Sorte weichlich defensiver Charakter, die heute als Gutmensch beschimpft wird. Er muss ein mutiger und hervorragender Offizier gewesen sein. Im Mai 1916 wird dem Hauptmann im 8. Infanterieregiment des österreichischen Heeres das Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration für tapferes Verhalten vor dem Feinde verliehen. Er ist aber nicht nur ein tapferer Soldat, sondern auch ein vorsichtiger und glücklicher. Denn zwei Jahre später lebt er immer noch und erhält im April 1918 die neuerliche allerhöchste belobende Anerkennung bei gleichzeitiger Verleihung der Schwerter.
Außer dem mehrfach ausgezeichneten Karl Gutmensch gab es in Österreich um 1900 noch andere Soldaten mit diesem Familiennamen, aber auch mehrere Postbeamte und Apotheker. In Wien muss 1915 der Gemischtwarenhandel Rosin & Gutmensch in der Favoritenstraße 68 im 4. Bezirk Konkurs anmelden. Vielleicht ist der Gemischtwarenhändler verwandt oder gar identisch mit dem Friseur August Gutmensch, der sich 1897 eine zweijährige Schutzschrift auf einen "Frisettenhalter" (wohl eine Art Lockenwickler) ausstellen ließ.
Viele Gutmenschs stammen aus dem damaligen Mähren, dem heutigen Tschechien – aus Olmütz oder aus Brünn beispielsweise. Herr Josef Gutmensch aus Mährisch-Neustadt belegt am 22. August 1896 den 6. Platz beim Königsschießen in Littau.
Bei Twitter und Facebook empörten sich nach dem Martenstein-Zitat in der "Zeit"-Werbung Menschen darüber, dass der Begriff Gutmensch historisch belastet sei. Seit der schon zitierten Pressemitteilung des DJV von 2006 gilt als sicher, dass das Wort aus dem Nazijargon stammt.[...]Doch in Cornelia Schmitz-Bernings Standardwerk "Das Vokabular des Nationalsozialismus" kommt Gutmensch nicht vor. Und das Duisburger Institut für Sozialforschung, das der DJV als Quelle nennt, hat nach eigenen Angaben keinen Hinweis gefunden, dass der Ausdruck irgendwann schon einmal in der Nazi-Propaganda verwendet wurde.
Erfunden haben die Nazis das Wort Gutmensch ohnehin nicht. 1859 veröffentlichte der Pädagoge Christian Oeser sein Buch "Briefe an eine Jungfrau über die Hauptgegenstände der Ästhetik". Dort heißt es über allzu naiv Gutmeinende: "Wird nicht ein solch unberatener Gutmensch für seine unbedingte Menschenliebe verlacht, für einen Thoren von der ganzen Welt gehalten werden und ein Opfer seiner Schwäche sein?" Das Buch erlebte zahlreiche Auflagen, aber dennoch hat das von Oeser geprägte Wort keine Wurzeln geschlagen.

Nur noch einmal wird es in den folgenden 130 Jahren fassbar: In dem Buch "Der Menschheitsbund" des Freimaurers und Philosophen Karl Christian Friedrich Krause findet sich 1900 der Aphorismus: "Der Gutmensch, — Wesenmensch, — hat gegen jene Heuchelglattheit der Vornehmlinge eine zuverlässige Waffe: — sein ungeschminktes, ernstes, ernstfreundliches, liebinniges, liebefriedliches, ehrwürdiges Gesicht, darin sie bald lesen lernen! Aber bald ergrimmen sie darob, – und deine Unschuldwürde ist ihnen Verbrechen."
Letzter Satz ist ja mal sowas von schön!

Hier der ganze Artikel, ist wirklich interessant: http://www.welt.de/kultur/article138678946/Wer-Gutmensch-sagt-verdient-sich-seinen-Shitstorm.html


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Bauli ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 17:41
Die allgemeine Definition von Gutmensch - heute gelesen - ganz kurz gefasst: Weltfremd, naiv und moralistisch.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 17:55
Zitat von KcKc schrieb:Wenn man einer machiavellistischen Ethik folgt, besitzt das genauso viel Legitimität, wie die Ethik des in D. vergötterten Kant.
was ist den eine Machiavellistische Ethik? und ist sie dir durch mehr bekannt als Hörensagen über Teile eines seiner Bücher?


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Scox ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.01.2016 um 23:34
Terminus 'Gutmensch' ► Kompositum aus dem Adjektiv 'gut' und dem Substantiv 'Mensch'. Augenscheinlich 'guter Mensch' meinen wollend. Aber 'schlechter Mensch' meinend.

Für mich ist das eine extrem pejorativ konnotierte Bezeichnung. Nennt man jemanden 'Gutmensch', so spielt man auf eine Doppelmoral, pharisäerhaftes Verhalten oder chronisch erhobenem moralistischem Zeigefinger (der je nach Perspektive eher der Mittelfinger sein müsste ;)) an. Ein 'Gutmensch' ist gemeinhin ein Mensch, der Wasser predigt, aber Wein trinkt, die Bezeichnung der verhüllende verbale Spiegel vom Gegenüber.

@Apoplexia

Da schließ ich mich dir vollumfänglich an! Insbesondere hier im Board gibt es gewisse Leute, die die Nazikeule so oft schwingen, dass man glauben könnte, sie verwechselten sie mit einem Lasso. Gerade in der aktuellen Zeit, in der sich die Ereignisse überwerfen, ist es aber wichtig, Dinge schonungslos anzusprechen, ohne via latenter Zensur mit dem üblichen Gutmenschentum (:}) ständig kommunizieren zu müssen, dass man aufpassen müsse, was man sage, denn man habe als Deutsche(r) die Pflicht, auf ewig für die Vergangenheit des eigenen Landes - für die man verdammt nochmal nix kann! - zu büßen.

Und jetzt auf weniger geschwollen: Mit gutmenschlichem erhobenem Zeigefinger wie am Fließband wird weder die fiese Vergangenheit, noch der fiese Vergangenheitskomplex dieses Landes irgendwie verarbeitet, sondern es wird eine konstruktive Debatte nach freier Schnauze verhindert, die gerade jetzt bitter nötig ist. In der Öffentlichkeit scheint man das gecheckt zu haben, denn mit einem Mal werden Dinge in den Medien angesprochen, die man sich vorher nicht trauen konnte, anzusprechen, ohne von den notorischen Zeigefingertremorikern belästigt zu werden.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 00:03
@Scox

Ein Guter Beitrag.

Es soll Menschen geben die nicht mal in diesen zeiten Klartext sprechen. Und fordern man solle sich jedes wort gut überlegen.

Es könnte ja in den falschen hals gelangen....

So ein unsinn. Momentan ist das aller wichtigste offen und ehrlich auch mal dinge anzusprechen die unangenehm sind.

Denn so lange das nicht funktioniert und es immer wieder menschen gibt die einen in die rechte ecke stellen usw.... wird keine positive integration möglich sein.

Mitlerweile habe ich aber zum glück das gefühl es tut sich was in unserem Land und manche verstehen nun was die stunde geschlagen hat und sprechen offener über bestimmte dinge und das ist auch notwendig.

Es darf natürlich nicht in hetze oder dergleichen ausarten das muss selbstverständlich sein.

Ich schaue zwar nicht gerne TV aber auch in den Talk runden sieht man immer mal wieder menschen die versuchen die dinge beim namen zu nennen, und gerade sowas ist wichtig damit es die breite öffentlichkeit mitbekommt.

Gerade in letzter zeit waren einige menschen in diesen runden die wissen von was sie sprechen man sollte das wirklich ernst nehmen, nicht das wir in 10 jahren wieder von verunglückter integration sprechen.

Gruß


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Scox ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 00:38
@Krimi.

:)

Warten wir mal ab, ob es nur 'ne kurze Welle ist, oder ob sich da ein dauerhafter Wandel anbahnt. Auf jeden Fall wird irgendwas passieren müssen, denn das Gutmenschenhafte in der Dauerbelehrung, man dürfe bloß nichts Unliebsames sagen, denn sonst sei man rechts, ist jedem sachlichen Diskurs abträglich. Ich frage mich daher auch, was es bringen soll, darüber zu philosophieren, ob man den Begriff 'Gutmensch' gebrauchen soll oder nicht, weil Nazis ihn auch benutzten. Ein relativ neues Phänomen, das auch die Begriffe 'Lügenpresse', 'Hochfinanz' oder 'Finanzdiktatur' betrifft, ist deren vordergründiges Aussprechverbot. Wenn man nur, weil diese Begriffe auch vom braunen Mob genutzt werden, ebenfalls als braun diskreditiert wird, sobald man sie selbst benutzt. Kinderkacke ist das.
Zitat von Krimi.Krimi. schrieb:Es darf natürlich nicht in hetze oder dergleichen ausarten das muss selbstverständlich sein.
Da es bei solchen Debatten ohne Emotionen nicht geht, wird sich das wohl leider kaum verwirklichen lassen.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 01:35
Ich benutze das Wort zuweilen schon. Es erfüllt dabei meist seinen Zweck, und deswegen bleibe ich dabei. Ein Unwort ist allenfalls "Unwort".


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 11:02
Wörter des Jahres 2015:

Flüchtling trifft auf Gutmensch...


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 11:50
Zitat von KcKc schrieb:Wenn man einer machiavellistischen Ethik folgt
Tu bitte nicht so, als hättest du den Meister gelesen.
Zitat von KcKc schrieb:der entweder aus Naivität oder aus realitätsverleugnender Zwanghaftigkeit andauernd ,,nett" und ethisch richtig sein will.
Die Absicht der Verwendung liegt in der Konfrontation. Kategorische Opfer sehen sich dadurch natürlich diffarmiert, wie üblich. So liegt es in deren Naturell. Der Begriff bietet auch die Möglichkeit, die eigene Perspektive zu hinterfragen. So entspringt die Benutzung des Begriffs mitunter der großzügigen Hilfsbereitschaft.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 14:23
@niurick
@hagen_hase

Hab ich auch nicht behauptet :D
Ich lese aber gerade zum klassischen Utilitarismus nach Jeremy Bentham.

Nichtdestotrotz finde ich, dass Ethiken ihre Gültigkeit letztlich nur daraus ziehen, dass sich die Menschen an sie halten oder eben nicht.
Ist ja schön, wenn nach einer Ethik eine Handlung gut und richtig ist. Nach einer anderen kann die gleiche Handlung falsch sein.
Mit derselben, grundlegenden Legitimation.
Es existiert keine von allen anerkannte Universalethik, ihre Existenz kann man, wenn überhaupt, nur vermuten.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 16:20
"Gutmensch" wäre auch mein Favorit, als Unwort gewesen. Das ist halt so ein Kampfwort, das man benuzt um die Meinung des Diskussionspartners zu diskreditieren. Ähnlich dem Begriff "Nazi." Nur dass Nazi von dem linken Spektrum und Gutmensch im rechten benutzt wird. Meist werden die Begriffe verwendet, wenn einem die Argumente ausgegangen sind. Jeder, der solche Begriffe verwendet, disqualifiziert sich in meinen Augen sofort selbst für eine sachliche Diskussion.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 16:39
Zitat von KcKc schrieb:Es existiert keine von allen anerkannte Universalethik, ihre Existenz kann man, wenn überhaupt, nur vermuten.
Deswegen redet Kant auch vorallem über die Strukturen zur Ethik entwicklung.
bin aber auch kein großer fan von Kant, ich brauche nicht Seiten weise umständlich formulierungen um mir die goldene regel erklären zu lassen.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

15.01.2016 um 17:07
@hagen_hase

Ich bin jetzt weit davon entfernt, mich als ,,Kant-Kenner" oder Versteher zu bezeichnen, aber ich glaube, gerade gelesen zu haben, dass der berühmte Kategorische Imperativ nicht die ,,Goldene Regel" ist.
Hat er auch selbst geschrieben in seiner Metaphysik der Sitten:

https://korpora.zim.uni-duisburg-essen.de/Kant/aa04/430.html (Archiv-Version vom 13.03.2016)

Womit ich dir Recht gebe, ist die extreme Umständlichkeit seines Geschreibes :D
Es sind immer alle so begeistert von Kant, der große Überphilosoph...
Naja. In jedem Fall hat auch die Kantsche Ethik Schwächen, wie jede andere ebenso. Beispielsweise (finde ich jedenfalls) die extrem hohen, moralischen Anforderungen, die in Absolutheit praktisch unerfüllbar sind. Aber das ist hier ja nicht Thema.


Was ich vor allem aussagen wollte: Natürlich streben jede Ethik bzw. ihre Anhänger danach, deren absolute Gültigkeit und Richtigkeit zu beweisen, sofern es sich nicht explizit um eine Spezialethik für einen besonderen Bereich handelt.
Aber irgendwo haben die alle ihre Schwächen in großen Dingen, in kleinen Fragen oder auf beiden Gebieten.

,,Gut" und ,,schlecht" oder ,,moralisch gut/schlecht" sind letztlich abhängig vom ethischen System und dieses erhält meiner Meinung nach seine Gültigkeit dadurch, dass Menschen sie anerkennen und nach ihr handeln.


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