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Ist unsere Gesellschaft Informationsfaul?

27 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissen, Jugendliche, Meinungsmache ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist unsere Gesellschaft Informationsfaul?

10.05.2016 um 14:20
Hallo Community,

mich beschäftigt schon länger die Frage, warum unsere Gesellschaft (insbesondere die Jugendlichen) sich zum Teil so wenig informieren.

Ich selber bin auch erst Anfang 20, doch informiere mich über nahezu alles. Gerade die Menschen in meinem Alter sind sehr oberflächlich. Sie wissen von allem etwas, aber nichts genau. Sie sehen etwas bzw. hören etwas und geben es wie dressierte Papageien wieder.
Auch die Gesprächsthemen handeln öfters von belanglosem als von wirklich interessanten Themen (gleicht manchmal schon der Bild..).

Was mich dabei stört, dass diese nicht hinterfragen, die Meinungen im TV oder eben ihrer Quelle fraglos annehmen und diese dann auch energisch vertreten.

Wir sind in einem Zeitalter, wo man sich wirklich über alles informieren kann und sich auch diverse Quellen ansehen kann. Ich für meinen Teil lese auf verschiedenen Seiten (die mir objektiv erscheinen) und bilde mir dazu eine Meinung.

Meine gleichaltrigen Genossen tendieren dazu, sich einseitig zu informieren und, wie bereits erwähnt, die darin enthaltene Meinung zu vertreten.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Kennt ihr dies auch von älteren Personen?
Wie geht ihr damit um? Passt ihr euch den Themen der Gesprächspartner an oder versucht ihr die Gespräche auf eine "tiefgründigere" Ebene zu lenken?
Warum denkt ihr, informieren sich diese Leute nur sehr oberflächlich über Themen und prahlen dann trotzdem mit ihrem Halbwissen?

Natürlich kann das geschilderte jetzt subjektives Empfinden sein, allerdings habe ich mich darüber schon mit einigen meiner Kollegen unterhalten und die pflichteten mir bei.

P.S. Ich möchte mich natürlich in keinster Weise von den anderen hervorheben, m.M.n hat halt jeder woanders seine Stärken.

P.P.S Manchmal fühle ich mich schon richtig introvertiert, da ich mich von eben diesen belanglosen Themen distanziere und da auch nicht viel dazu diskutiere.

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Ist unsere Gesellschaft Informationsfaul?

10.05.2016 um 14:40
Ich verstehe das Problem nicht so ganz.

Beim lesen von Zeitungen, Internetseiten und dergleichen geht es doch um den Informationsgewinn, oder etwa nicht?

Muss man zu jedem Thema denn fundierte Grundkenntnisse haben und tiefgründige Grundsatzdiskussionen führen können? Mit mir könnte man sich auch nicht über jedewedes Thema in der Politik unterhalten, weil mir dazu teilweise einfach das Verständnis und auch das Interesse fehlt. Dennoch behaupte ich von mir, das ich kein unpolitischer Mensch bin.

Dafür kann ich mit den wenigsten eine intensivere Unterhaltung über die Tiefsee führen, weil es die wenigsten so sehr interessiert wie mich, denn zu diesem Thema verschlinge ich alles, was ich in die Finger bekomme.

Es geht doch primär um Interessen. Was mich interessiert, darüber informiere ich mich. Ich muss nicht die Börsenkurse mexikanischer Ölkonzerne runterrattern können, nur weil die Möglichkeit bestünde, das darüber eine Diskussion stattfinden könnte.

Hier spielt aber auch das Thema Reizüberflutung eine Rolle. Eine Informationsfaulheit zu sehen, während wir im Informationszeitalter leben, klingt schon etwas paradox.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Warum denkt ihr, informieren sich diese Leute nur sehr oberflächlich über Themen und prahlen dann trotzdem mit ihrem Halbwissen?
Wie viele machen das denn? Machst du hier nicht aus einer Mücke einen Elefanten? :ask:
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Meine gleichaltrigen Genossen tendieren dazu, sich einseitig zu informieren und, wie bereits erwähnt, die darin enthaltene Meinung zu vertreten.
Und? Das ist doch vollkommen okay? oO Wo ist denn da das Problem? Wenn ich tendenziell eher Meinung A angehöre, dann lese ich auch eher Publikationen, die Meinung A vertreten. Wieso sollte ich dann "Zeit verschwenden" und etwas konsumieren, was Meinung B fördert? Nur um einen Gegenpol zu haben? Dann käme ich aus der Informationbeschaffung gar nicht mehr raus, weil die Meinungen C, D, E, F... ja auch eine Daseinsberechtigung haben.


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10.05.2016 um 14:56
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Es geht doch primär um Interessen. Was mich interessiert, darüber informiere ich mich. Ich muss nicht die Börsenkurse mexikanischer Ölkonzerne runterrattern können, nur weil die Möglichkeit bestünde, das darüber eine Diskussion stattfinden könnte.
Da habe ich mich wohl etwas ungenau ausgedrückt. Natürlich verlange ich von keinem fundiertes Wissen über alles und jeden. Aber doch wenn ich eine Diskussion beginne, verlange bzw. benötige ich doch ein gewisses Grundmaß an Wissen. Und ich merke einfach oft, dass viel Diskutiert wird aber eigentlich nicht viel gesagt wird (du verstehst?)

Gerade bei den Leuten in meinem Alter, wird viel diskutiert aber auch viel mit Halbwissen bzw. Halbwahrheiten umsich geschmissen und auf diesen wird dann energisch gepocht. Wenn ich schon diskutiere und meine Meinung vertrete, sollte ich mich doch zuvor versichern, dass ich keinen Unsinn erzähle oder?
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Wie viele machen das denn? Machst du hier nicht aus einer Mücke einen Elefanten? :ask:
Genau das war, was ich mit subjektivem Empfinden meinte. Mir kommt es vor, als ob das nahe zu jeder aus meinem "Bekannten"kreis macht. Deshalb rief ich hier auch zur Diskussion auf , ob das nur mir so vorkommt oder auch anderen.
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Das ist doch vollkommen okay? oO Wo ist denn da das Problem? Wenn ich tendenziell eher Meinung A angehöre, dann lese ich auch eher Publikationen, die Meinung A vertreten. Wieso sollte ich dann "Zeit verschwenden" und etwas konsumieren, was Meinung B fördert?
Weil bekanntlich nicht nur 1 Weg der richtige ist und man sich doch auch mal in seiner Tendenz irren könnte. Beispiel der Politik: FPÖ Wähler tendieren zur FPÖ aufgrund von diversen Gemeinsamkeiten, da die FPÖ aber viel mehr beabsichtigt als sie eigentlich momentan in den Medien preisgibt sollte man sich doch eine alternative Meinung bzw. Quelle einholen um deren "Machenschaften" auch zu durchschauen, ansonsten kann ich sowas nicht mit gutem Gewissen vertreten?

Ein Gegenpol wird m.M.n benötigt um sich eine objektive Meinung bilden zu können, ansonsten kann ich Propaganda vom IS sehen und diesen (sollte er einigermaßen meinen Tendenzen entsprechen) so hinnehmen und für richtig befinden (natürlich mehr als überspitzt dargestellt)...
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Eine Informationsfaulheit zu sehen, während wir im Informationszeitalter leben, klingt schon etwas paradox
Information ist m.M.n nicht gleich Information. Es gibt wertvolle Informationen und eben nicht so wertvolle Informationen.

Bspw: Muss ich wissen wer der Bundeskanzler von AT ist (Grund bzw. Allgemeinswissen) allerdings muss ich nicht wissen welches das süßste Babyfoto von dem kleinen der Royals ist.


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10.05.2016 um 14:57
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:mich beschäftigt schon länger die Frage, warum unsere Gesellschaft (insbesondere die Jugendlichen) sich zum Teil so wenig informieren.
Informationsbeschaffung ist energieaufwändig und muss daher in einem für die jeweilige Person sinnvollen Verhältnis zum Nutzen stehen.
Wenn man generell wissbegierig ist, befriedigt man damit seine Neigung und hat was davon. Ist man eher nicht wissbegierig, lässt man die Informationsbeschaffung eher bleiben.
Das gilt für alle anderen Aktivitäten gleichermaßen. Faulheit (oder besser: Energiesparen) ist grundsätzlich eine sinnvolle Sache.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Auch die Gesprächsthemen handeln öfters von belanglosem als von wirklich interessanten Themen
Unterschiedliche Menschen bewerten eben unterschiedliche Themen als interessant. Deswegen können manche gut miteinander reden und manche nicht - je nach Konstellation.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Was mich dabei stört, dass diese nicht hinterfragen, die Meinungen im TV oder eben ihrer Quelle fraglos annehmen und diese dann auch energisch vertreten.
Das ist eben am einfachsten, siehe "Energiesparen". Man braucht einen Grund, um zu hinterfragen. Ohne einen Anlass entscheiden wir intuitiv und nicht rational.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:P.P.S Manchmal fühle ich mich schon richtig introvertiert, da ich mich von eben diesen belanglosen Themen distanziere und da auch nicht viel dazu diskutiere.
Da ist eben die Frage, was Du willst. Möchtest Du an sozialer Interaktion teil nehmen und ist "Smalltalk" Teil dieser Gruppe, dann wirst Du eben Gespräche auf diesem Gebiet führen müssen (es sei denn, Du schaffst es, Motivationen zu schaffen, die die Interessengebiete dieser Gruppe ändern).


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10.05.2016 um 14:58
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Gerade bei den Leuten in meinem Alter, wird viel diskutiert aber auch viel mit Halbwissen bzw. Halbwahrheiten umsich geschmissen und auf diesen wird dann energisch gepocht. Wenn ich schon diskutiere und meine Meinung vertrete, sollte ich mich doch zuvor versichern, dass ich keinen Unsinn erzähle oder?
Das halte ich eher für altersunabhängig. Dass Du es eher auf deine Altersgruppe beziehst, ist vermutlich eine Frage der Wahrnehmung (eine intuitive Statistik, sozusagen).


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10.05.2016 um 15:05
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Da ist eben die Frage, was Du willst. Möchtest Du an sozialer Interaktion teil nehmen und ist "Smalltalk" Teil dieser Gruppe, dann wirst Du eben Gespräche auf diesem Gebiet führen müssen (es sei denn, Du schaffst es, Motivationen zu schaffen, die die Interessengebiete dieser Gruppe ändern).
Gegen Smalltalk habe ich absolut nichts. Doch wenn durchgehend nur solche Themen behandelt werden, erschließt sich mir nicht so ganz, was man dann von diesem Gespräch hat, außer sozialer Interaktion und in wie fern diese dann "befriedigend" sein soll.. Ich für meinen Teil empfinde belanglose Gespräche eher als Energieaufwand als Energiesparen, denn ich vergeude ja Zeit für Themen die mich im Leben nirgendwo hinführen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Man braucht einen Grund, um zu hinterfragen
Also sprich: Wenn ich dir Schei*e gut verkaufe, nimmst du es als Wahrheit hin? Verstehe ich das richtig, denn wenn ich es gut verkaufe gebe ich keinen Grund zum hinterfragen..?

Falls ja, hier sehe ich einen Fehler ...
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Faulheit (oder besser: Energiesparen) ist grundsätzlich eine sinnvolle Sache
Sag das mal meinem alten Lehrer, der hat mich fast erhängt weil ich keinen nutzen in seinen Matheaufgaben sah :D


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10.05.2016 um 15:10
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb: Aber doch wenn ich eine Diskussion beginne, verlange bzw. benötige ich doch ein gewisses Grundmaß an Wissen. Und ich merke einfach oft, dass viel Diskutiert wird aber eigentlich nicht viel gesagt wird (du verstehst?)
Da haben wir doch schon den ersten "Fehler". DU beginnst eine Diskussion mit jemanden ohne zu wissen, ob er in dieser Thematik wirklich "drin" ist. Du scheinst es in dem Fall voraus zu setzen. Das der Diskussionspartner dann vielleicht mit seinem Halbwissen dagegen hält kann und darf man ihm dann nicht zum Vorwurf machen ;)
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Gerade bei den Leuten in meinem Alter, wird viel diskutiert aber auch viel mit Halbwissen bzw. Halbwahrheiten umsich geschmissen und auf diesen wird dann energisch gepocht.
Das klingt jetzt nach einer Plattitüde, aber: Wenn man es doch nicht besser weiß?
Man muss dann natürlich auch in der Lage sein, sich von der Gegenseite überzeugen lassen zu können. Da hast du Recht, das viele auf ihr Halbwissen pochen und es als fundamental ansehen.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Genau das war, was ich mit subjektivem Empfinden meinte. Mir kommt es vor, als ob das nahe zu jeder aus meinem "Bekannten"kreis macht. Deshalb rief ich hier auch zur Diskussion auf , ob das nur mir so vorkommt oder auch anderen.
Ich denke mal, dass das auch eher ein "normaler" Vorgang ist. Nennt man in der Umgangssprache auch Small-Talk :D Man muss nicht immer alles extremst ausdiskutieren und einen Konsenz finden. Manchmal diskutiert man auch einfach nur des diskutierens wegen ;)
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Weil bekanntlich nicht nur 1 Weg der richtige ist und man sich doch auch mal in seiner Tendenz irren könnte.
Selbstverständlich nicht. Aber meistens ist es doch so, dass wenn man Weg 1 eingeschlagen hat, bedarf es einer Menge um auf Weg 2 umzuschwenken, oder ist das bei dir anders? Da fehlt dann auch zumeist der innere Antrieb um mal über den Tellerrand zu schauen und sich selbst Alternativen zu suchen. Aber genau dafür diskutiert man doch, oder?
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Information ist m.M.n nicht gleich Information. Es gibt wertvolle Informationen und eben nicht so wertvolle Informationen.
Und hier haben wir dann "Fehler" Nummer 2. Was für dich wichtige und unwichtige Informationen sind, kannst du für dich bestimmen, aber nicht auf deinen Gesprächspartner projezieren. Hier muss man erstmal den kleinsten gemeinsamen Nenner finden und darauf dann das Gespräch aufbauen. Alles andere ist dann eine Nulldiskussion, weil nicht einmal der gleiche Anfangspunkt gegeben ist.


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10.05.2016 um 15:17
Wir sind nun mal nicht alle Philosophen und können uns nicht alle so eloquent ausdrücken, als das eine fantastische Unterredung daraus wird. Die wenigsten sind in der Lage eine Diskussion à la "Das Literarische Quartett" zu führen.

Wer "bestimmt" denn, was ein Small-Talk ist und was eine "echte" Diskussionsrunde ist? Für den einen ist es schwere Arbeit um das Thema nachzuvollziehen und für den anderen ist es eine Leichtigkeit über die Stringtheorie zu diskutieren.

Jeder ist individuell und das sollte man eben auch bei Diskussionen und generellen sozialen Interaktionen berücksichtigen.


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10.05.2016 um 15:23
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Da haben wir doch schon den ersten "Fehler". DU beginnst eine Diskussion mit jemanden ohne zu wissen, ob er in dieser Thematik wirklich "drin" ist. Du scheinst es in dem Fall voraus zu setzen. Das der Diskussionspartner dann vielleicht mit seinem Halbwissen dagegen hält kann und darf man ihm dann nicht zum Vorwurf machen ;)
Da gebe ich dir natürlich voll und ganz recht, allerdings meinte ich wenn mein Gegenüber eine Diskussion beginnt und dann auf seinem Halbwissen pocht ;) Ansonsten verlange ich von keinem irgendetwas, ich verstehe auch, dass ich einen z.T. ausgeprägteren Wissensdrang besitze als andere, werfe ich aber auch keine vor und fühle mich deswegen auch nicht überlegen (im Gegenteil manchmal sogar unterlegen mangels Gesprächspartnern). Im Grunde sehe ich sowieso jeden Menschen auf der selben Ebene, egal ob Haupt- Real- oder Gymnasiumsabschluss.
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Ich denke mal, dass das auch eher ein "normaler" Vorgang ist. Nennt man in der Umgangssprache auch Small-Talk :D Man muss nicht immer alles extremst ausdiskutieren und einen Konsenz finden. Manchmal diskutiert man auch einfach nur des diskutierens wegen ;)
Da muss ich dir wieder beipflichten, verliere den "diskutieren des diskutieren wegen" Aspekt manchmal oft aus den Augen muss ich zugeben ;)
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Aber meistens ist es doch so, dass wenn man Weg 1 eingeschlagen hat, bedarf es einer Menge um auf Weg 2 umzuschwenken, oder ist das bei dir anders?
Wenn Weg 1 offensichtlich falsch und faktisch nicht haltbar wäre, würde man mich mit dementsprechenden Fakten und Auslegungen auf Weg 2 bringen können bzw. mich dazu bewegen können über meinen Horizont zu schauen und wieder objektiv beide Wege zu betrachten. Was sich mir danach erschließt kann ich dir so aus dem Stehgreif nicht sagen.
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Jeder ist individuell und das sollte man eben auch bei Diskussionen und generellen sozialen Interaktionen berücksichtigen.
s.o.
Zitat von datrueffeldatrueffel schrieb:Wer "bestimmt" denn, was ein Small-Talk ist und was eine "echte" Diskussionsrunde ist?
Die Definition: "Smalltalk bezeichnet:
eine beiläufige Konversation ohne Tiefgang"
"Eine Diskussion ist ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Personen , in dem ein bestimmtes Thema untersucht wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt"


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10.05.2016 um 15:24
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Gegen Smalltalk habe ich absolut nichts. Doch wenn durchgehend nur solche Themen behandelt werden, erschließt sich mir nicht so ganz, was man dann von diesem Gespräch hat, außer sozialer Interaktion und in wie fern diese dann "befriedigend" sein soll.. Ich für meinen Teil empfinde belanglose Gespräche eher als Energieaufwand als Energiesparen, denn ich vergeude ja Zeit für Themen die mich im Leben nirgendwo hinführen.
Gespräche dienen aber nicht nur dem Informationsgewinn, sondern auch dazu, soziale Nähe zu schaffen.
Manche fahren eben gerne Achterbahn - was völlig sinnfrei aber u.U. lustig ist, andere reparieren Autos, was eher einen objektiven Nutzen hat.
Aber wir tun Dinge nicht unbedingt nur, weil sie nützlich sind, sondern weil sie uns angenehm sind.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Also sprich: Wenn ich dir Schei*e gut verkaufe, nimmst du es als Wahrheit hin? Verstehe ich das richtig, denn wenn ich es gut verkaufe gebe ich keinen Grund zum hinterfragen..?
Natürlich. Je plausibler eine Geschichte ist und je eher sie meinen Erwartungen entspricht, desto weniger werde ich sie hinterfragen. Daraus kann man auch nur aktiv ausbrechen, indem man anhand "gefährlicher" Umstände seine Intuition gegen seine Ratio eintauscht. Das muss man aber wissen und auch in gewisser weise trainieren. Der Grundzustand ist, dass ich Dinge, die meinen Erwartungen entsprechen, intuitiv bewerte.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Falls ja, hier sehe ich einen Fehler ...
Was heißt "Fehler"? Da wir nicht über unendliche mentale Ressourcen verfügen, müssen wir eben damit haushalten. Intuitive Bewertungen sind in den meisten Fällen richtig und zudem schneller als rationale Entscheidungen. Aber sie bergen eben die Gefahr, dass man bei manchen Konstellationen blind in die Falle tappt. Und dieser Umstand kann eben ausgenutzt werden, wenn man die Mechanismen versteht.


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10.05.2016 um 15:30
Na, da haben wir mal wieder den klassischen Mix: Doofe Jugendliche und blöde Medien.
Wie oft hatte ich das schon in den letzten 10 Jahren hier lesen müssen?

Jeder Mensch - auch Österreicher, habe ich mir sagen lassen - hat bestimmte Interessensgebiete, in denen er sich mehr Informationen sammelt als in anderen. Das mag bei @datrueffel beispielsweise Tiefsee sein, bei mir ist es Luftfahrthistorie. Dafür kennt sich @datrueffel nicht mit mexikanischen Aktienkursen aus und ich mich nicht mit Fussball.

Man kann - und muss - in einer Informations-Überflussgesellschaft wie der unseren nicht alles über alles wissen.
Das kann und wird, ausser vielleicht dem TE, von jemandem verlangen.

Ich habe die Möglichkeit, mir per Mausklick bzw. Smartwisch das Wissen der Welt in Sekundenschnelle zugänglich zu machen. Das konnten frühere Generationen nicht. Die mussten dicke Bücher wälzen oder Runensteine entziffern.

Es ist mit dem Wissensangebot wie mit dem Essensangebot: Es gibt ALLES, ob nun das Protokoll des Elternbeirates von Kleinkleckersdorf im Netz oder Erdbeeren aus Chile im Supermrkt im Januar.

Natürlich suche ich mir das aus, was mir schmeckt, was ich probieren will und was mir bekommt.

Da scheint mir zumindest in meinem Umfeld die "heutige Jugend" (ja, Opa!) nich dümmer oder "informationsfauler" als frühere - mich eingeschlossen.


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10.05.2016 um 15:31
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Wenn Weg 1 offensichtlich falsch und faktisch nicht haltbar wäre, würde man mich mit dementsprechenden Fakten und Auslegungen auf Weg 2 bringen können bzw. mich dazu bewegen können über meinen Horizont zu schauen und wieder objektiv beide Wege zu betrachten.
Das halte ich für einen Trugschluss. Das wäre sicher der Idealzustand und Du wirst das sicher wollen, aber in der Realität weicht man von einem einmal genommen Weg nicht so schnell ab. Man führt nicht ständig Kosten-Nutzen-Rechnungen bei bereits getroffenen Entscheidungen durch, sondern verlässt sich stark auf die Richtigkeit einmal getroffener Entscheidungen.

Das zu erkennen ist übrigens der erste Schritt dahin, solche Fehler zu erkennen und vielleicht sogar zu vermeiden. Aber nicht umsonst fällt es auch Leuten, die darin geübt sind, Entscheidungen zu fällen, schwer, tote Pferde nicht mehr zu reiten.


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10.05.2016 um 15:36
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Da gebe ich dir natürlich voll und ganz recht, allerdings meinte ich wenn mein Gegenüber eine Diskussion beginnt und dann auf seinem Halbwissen pocht
Weiss er denn, dass es Halbwissen ist? ;) Ich hab das Gefühl, als würdest du das teilweise zu sehr von deiner Seite sehen und dich nicht in die andere Seite hinein versetzen können. Wechsel mal den Blickwinkel ;)
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Ansonsten verlange ich von keinem irgendetwas, ich verstehe auch, dass ich einen z.T. ausgeprägteren Wissensdrang besitze als andere, werfe ich aber auch keine vor und fühle mich deswegen auch nicht überlegen (im Gegenteil manchmal sogar unterlegen mangels Gesprächspartnern).
Ich habe es auch nicht so vermitteln wollen, das du etwas "verlangst". Manchmal macht man das aber auch unbewusst. Ich kenne das von mir. Ich gehe bei manchen Gesprächen auch einfach davon aus, dass der Gegenüber weiss, was ich kommunizieren möchte und werde dann schnell sehr tiefgründig und der Gegenüber verliert entweder das Interesse oder beginnt mit Halbwissen dagegen zu halten.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb: Im Grunde sehe ich sowieso jeden Menschen auf der selben Ebene, egal ob Haupt- Real- oder Gymnasiumsabschluss
Eigentlich ist es traurig, dass man in der heutigen Zeit sagen muss, dass man das toll findet. Die wenigsten schaffen das!
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Wenn Weg 1 offensichtlich falsch und faktisch nicht haltbar wäre, würde man mich mit dementsprechenden Fakten und Auslegungen auf Weg 2 bringen können bzw. mich dazu bewegen können über meinen Horizont zu schauen und wieder objektiv beide Wege zu betrachten
Die Verifizierung und Falsifizierung von Wissen kann man aber nur durch Diskussionen schaffen. Wenn ich eben denke das Weg 1 richtig ist, dann muss mein Gegenüber eben mit Argumenten, Belegen und ggfs. auch Quellen aufzeigen, dass mein Weg 1 der Falsche ist. Nur so kann man erreichen, das man den (nun offensichtlich) falschen Weg 1 verlassen kann. Und wenn ich das weiss, dann kann ich mich auf Weg 2 begeben.
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Die Definition: "Smalltalk bezeichnet:
eine beiläufige Konversation ohne Tiefgang"
"Eine Diskussion ist ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Personen , in dem ein bestimmtes Thema untersucht wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt
Rein von Definitionen her richtig, aber: Kann aus einer Diskussion nicht Small-Talk werden, oder aus Small-Talk eine Diskussion? Die Gruppen und das Hintergrundwissen ändern sich dadurch ja nicht.


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10.05.2016 um 15:44
@datrueffel
Wen aus einer diskussion smalltalk wird dan war die diskussion entweder langweilig oder einer der beiden hatte daran kein interesse :D :D :D


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10.05.2016 um 15:47
@interrobang

Oder man hat es geschafft einen gemeinsamen Konsenz zu finden und redet nur noch beiläufig über das vorherige Diskussionsthema.


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10.05.2016 um 15:47
@datrueffel
Ja aber dan ist die diskussion doch beendet und geht nicht in den smalltalk über!?... jedenfalls nach meiner auffassung..

kann aber auch wortklauberei sein..


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10.05.2016 um 15:50
Oder ein dritter kommt mit einem einzeiler hinzu und führt die eigentlich immernoch hitzig geführte diskussion in die smalltalk gegend, indem man sich darüber unterhält, dass das thema der diskussion ja nicht sonderlich spannend gewesen sein kann :D Daraus kann sich sicherlich ebenfalls eine diskussion entwickeln, aber auch ein schöner smalltalk :)


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10.05.2016 um 15:50
@interrobang

Wie aus einer Diskussion Small-Talk werden kann, erfahren wir gerade live ;) :D


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10.05.2016 um 15:54
@datrueffel
@gastric
:kingfu:
wer kann der kann


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10.05.2016 um 15:55
Ist in diesem Fall ein smalltalk in einer Diskussion (im Internet) dann off Topic?
^^


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