Wie beruhigt man sich am besten nach einer Panikattacke?

Kc schrieb:Probier es doch mal mit Meditation, Atemübungen und Yoga, bis du einen Termin beim Fachmann kriegst.

Solange es noch keine Diagnose gibt, würde ich ehrlich gesagt genau davon abraten, insbesondere wenn Halluzinationen im Spiel sind.

Es gibt ja genug Wege zur Entspannung über die körperliche Ebene.

Nun bis jetzt habe ich doch hier schon viel nützliches erfahren. In einem entsprechenden Forum hab ich freilich auch schon gepostet, nur kamen da kaum Antworten,hier hingegen schon.

@MissDishonor
Das klingt gut,das werde ich mal testen wenn es wieder einmal soweit sein sollte.

@Signum-Mortis

Ich hatte vor Jahren hin u. wieder Panik gehabt. Bekam Herzrasen u. Atemnot. Ich bekam den Ratschlag, mir eine Plastiktüte vor den Mund zu halten, ganz ruhig darin ein- u. ausatmen.

Und auf die Atmung konzentrieren, es hat geholfen.

Irgendwann hörten sie auf.

@Signum-Mortis
Ja das macht man, wenn man hyperventiliert..
Manche Sachen sind super hilfreich und praktisch.

Wichtig: Plastiktüte nicht über den Kopf ziehen. Sonst hört die Atmung auf.

Nur mal so als Warnhinweis für die Halbleser auf Allmy.

Hahah na das mit der Tüte lass ich lieber,Hyperventiliert habe ich noch nie also,lieber keine Experimente mit der Atmung.

@Signum-Mortis
Halluzinationen hatte ich auch einige Zeit lang, meistens im Übergang zwischen Schlafen und Wachen. Bei mir war es eindeutig psychisch bedingt und hing mit einem negativen Erlebnis zusammen. Ich wusste immer, dass es nicht echt war, und konnte meistens sogar selbst erkennen, woraus mein Gehirn sich das zusammengebraut hatte. Beängstigend waren die Bilder nie, aber ich hatte doch Angst, irgendwann einmal in Panik zu geraten.
Ich ging zum Hausarzt. Er überwies mich an einen Psychologen, aber erst einmal hörte er mir in Ruhe zu. Allein die Tatsache, dass er mich nicht für verrückt hielt, half mir, damit besser umzugehen. Als ich endlich einen Termin bei einem Psychologen hatte, traten die Halluzinationen nur noch ganz selten auf, und sie erschreckten mich nicht mehr, sondern amüsierten mich nur noch.

Zu deinen Panikattacken bei lauter Musik: Vielleicht kannst du „Trockenübungen“ machen, wenn du allein zu Hause bist. Setz dir doch mal Kopfhörer auf, so dass du niemanden störst, und hör die entsprechende Musik so lange, bis eine Panikattacke auftritt! Entweder das Phänomen bleibt aus, weil du bewusst darauf wartest, oder du kannst dich so selbst desensibilisieren, weil du den Lärm ja jederzeit unterbrechen kannst, wenn es zu schlimm wird, ohne dass irgendjemand etwas merkt.

Wer von "lauter Musik" Panikattacken bekommt - ich kenne solche Musik - der hört dann besser keine.

Hm beim einschlafen habe ich keine,sonst würde ich sicher kaum schlafen können....

Nun,ich höre meine Musik lieber leiser,auch über Kopfhörer. Bei Konzerten werde ich schauen das ich die Vorbands weg lassen kann und zusätzlich Ohrstöpsel tragen.

@Lambach

Was glaubst du denn, worauf Atemübungen abzielen? Natürlich auf die körperliche Ebene ;)

Ruhige Atmung fördert Muskelentspannung und generelle Entspannung, was bei Panik immer eine gute Sache ist.

@Kc

Ich meinte Yoga und Meditation, ansonsten bin ich ja ganz bei dir.

Die Frage ist falsch formuliert, die Frage ist eher, wie man sich während einer Panikattacke beruhigen kann, wenn der Anfall vorbei ist, gleicht das ja einer Beruhigung.

Hatte episodenhaft Panikattacken, als mein Leben etwas schräg verlief, meistens bahnten sich diese Attacken am Abend/Nacht an..da ging der Puls schonmal auf 220 und man schiebt Todesangst, dass man gleich verreckt...am Herzinfarkt oder ähnlichem, obwohl man körperlich sehr gesund ist.Ein ganz finsterer, fieser Blockbuster im Kopf.

Also was das "nach" der Panikattacke angeht, kann ich nicht viel sagen ausser der Tatsache, dass man der Welt den Arsch küssen möchte, weil es vorbei ist.Während einer Panikattacke nützt es jedoch, wenn man sich zuredet, dies sei nur ein temporäer Zustand, was ja auch der Wahrheit entspricht und der Zustand geht dann schon vorbei.

@Vymaanika
Jein. An sich hast du Recht aber bei der lezten Attacke war es so das mehrere Attacken kurz hintereinander kamen,also die erste ist vorbei,kurz ruhig,dann kommt die nächste.

@Signum-Mortis

Wow das stelle ich mir heftig vor..bin jetzt von einer einmaligen Attacke ausgegangen, aber stimmt, bei manchen scheint das eine Art "Reloop" zu sein, eine Gedankenschleife, die quasi kein Ende nehmen möchte.Bei mir hats einmal reingehauen und dann wars okay..zu dem Zweck dieser Panikunterbrechung haben sich einigen pharmazeutischen Substanzen bewährt, quasi als Krücke für den Notfall, jeder, der diese Panik durchlitten hat weiß, dass es nichts schöneres gibt, wenn man von diesem Alptraum zurückkehrt.

Gleichmäßig atmen und vor allem ruhig hat sich schon oft bewährt, bewusst auf die Atmung achten, das hilft schonmal stark weiter.

NACH einer Panikattacke braucht man sich nicht mehr zu beruhigen, dann ist man heilfroh dass diese vorüber ist. Angst könnte sich dann aber einstellen vor der nächsten Panikattacke. Wenn mehrere kurz nacheinander auftreten sollten, ist da ja auch irgendwann Schluss damit und man ist erleichert vorbei. Für mich wäre wichtig wie Panikattacken unterbrechen werden könnten oder aber dass sie gar nicht mehr auftauchen. Je nach Ausprägung braucht man dabei Hilfe von aussen, genau wie bei Depressionen auch.

Warten auf den Arzttermin ist bestimmt nicht einfach. Aber zwischenzeitlich dies oder das von Laien ins Netz gestellte auszuprobieren ist nicht unproblematisch. Weil Panikattacken (auch Depressionszustände) nicht einfach so aus dem Nichts ohne Ursachen auftreten. Es ist ein Warnsignal des Körpers/Seele. Halte hier wie auch schon angesprochen nicht die richtige Plattform dafür.

Signum-Mortis schrieb:Guten Abend zusammen,

da ich hier schon lange mitlese und es hier doch viele verschiedene Menschen gibt,hoffe ich,mich etwas austauschen zu können.


Ich leide schon länger unter einer Angsstörung. Wobei,leiden vielleicht zu viel gesagt ist,denn zumeist behindert sie mich nicht. Dennoch bekomme ich manchmal Panikattacken. Meist ausgelöst durch andauernden Lärm(zb.Konzert) oder einen bestimmten Ton der lange anhält. Das passiert aber selten da ich Konzerte und die Töne meide,soweit möglich. So eine Attacke ist natürlich nicht schön,ich bekomme da wirklich Todesangst obwohl ich mir noch denke "das ist unnötig, du brauchst keine Angst zu haben" Dennoch beherrsche ich die Situation soweit,das ich nicht wegrenne oder Ähnliches.

Ein größeres Problem ist das ich seit einiger Zeit,sobald ich gestresst bin,halluziniere. Ich sehe,höre und manchmal rieche ich auch Dinge,die nicht da sind. Mir ist auch zumeist bewusst das es Halluzinationen sind. Ausser sie sind sehr realistisch,dann merke ich meist erst wenn sie wieder verschwinden. Dies ist belastend,da mir die optischen und akustischen Halluzinationen oft Angst machen,auch wenn ich weiß das mir nichts passieren kann. Das führt manchmal bis zur Panikattacke.

Habe des schon seit ich 14j bin.
Eigentlich hast du die Lösung für dein Problem schon geschrieben aber es ist ohne Hilfe öfters mal dauerhaft nicht möglich wenn man es nie gelernt hat.
Sich beruhigen, wehren, einfach darüber hinwegtun ist Symptombekämpfung die Ursache ist der Lärm und warum ist es der Lärm dann kommt man an das eigentliche Problem irgendwann ran.
Für das gibt es Profis, Ärzte die täglich mit dem zu tun haben, man kann bei dem Problem einander kaum Helfen weil es bei Jedem irgendwie Bisschen anders ist.
Zufrieden sein mit dem Erreichten auch wenn es mal nur 10 Minuten sind und danach es nicht mehr geht sind ist leicht daher gesagt, es ist oft wie eine Niederlage das es nicht besser macht.
Wenn man schon mit der Last Angst vor der Panik hingeht wird es nie besser ein Teufelskreis aus dem man alleine nix raus kommt raus.

Mich interessiert auch der pharmakologische Aspekt einer Panikattacke, basierend auf Neurotransmittern.Wenn zuviel Noradrenalin freigesetzt wird, scheint mir das in einer Art Alptraum-Rausch auszuufern.Wirksame, diesen Noradrenalin-"Rush" zu unterbinden, müssten daher Noradrenalinantagonisten sein.Diese Anfälle werden jedoch auch von GABA-A-Antagonisten wirksam zerstreut.Der Schlüssel, ohne auf medis angewiesen zu sein, scheint mir daher, via Autosuggestion dem Abfall einhalt zu gebieten.

Die Angst, vor der Angst und das sind Panikattacken definitiv, ist nur schwer zu behandeln.Vielleicht schafft man es, wenn man so weiterreift, sich Benzos einverleibt oder eine Taktik entwickelt zur Schadensminimierung, letzteres ist wohl das Anstrengenste.

@Signum-Mortis

gerade in einem anderen Thread hat @KL21 ein Mantra gepostet das vielleicht
helfen könnte:

Eines gegen Angst, Beklemmung und Unsicherheit. (Buddhismus, Hinduismus)

Shante Prashante Sarva Bhaya Upasha Mani Swaha.

Übersetzung:

(Ich bitte um Frieden und vertraue meine Ängste dem leeren, höheren Bewusstsein an).

ich habe auch desöfteren Probleme und habe noch ein anderes Mantra was mir mal
jmd.beigebracht hat - es hilft mir ein wenig wenn ich mir das immer wieder aufsage
weil es meinen Fokus auf mich selbst lenkt und weg von der Umgebung und den Ein-
flüssen um mich herum die mich so stark bewegen und fühlen lassen..

Ich bekomme hauptsächlich schwere Panikattacken, wenn ich irgendwo bin, wo große Menschenansammlungen sind.

Mein einfaches Rezept lautet: Große Menschenansammlungen meiden.

Es ist ein so grausames Gefühl, wenn man schon merkt, wie die Panikattacke beginnt. Es fängt an mit Zittern und ein komisches Gefühl in der Magengegend. Dann kommen die Schweißausbrüche, das Herz scheint sich zu überschlagen und gleich aus der Brust zu springen, dann setzt auch die Pressatmung ein, hinzu kommt noch der Schwindel und das Gefühl, dass es der letzte Tag im Leben war. Klar denken kann ich dann auch nicht mehr und alles was ich gelesen habe, wie man so eine Attacke bewältigen kann, ist in absoluter Vergessenheit geraten.
Dann heißt es abwarten, bis das Adrenalin aufgebraucht ist, oder den Ort so schnell wie möglich zu verlassen.

Ferner bekomme ich auch Panikattacken, wenn ich mich mit dem Auto zu weit von meinem Wohnort entferne, oder noch schlimmer, wenn ich mich verfahre. Und eine Panikattacke beim Autofahren kommt natürlich ganz besonders gut, man will ja nicht im Graben landen, oder gegen den nächsten Baum fahren.

Auch da mein Rezept: Mit dem Auto nur noch dahin fahren, wo ich mich auskenne und vor allem auch Autobahnen vermeiden, wo man in einen Stau kommen könnte.

Tja, mein Leben ist durch meine Panikattacken eigentlich im Arsch, auch Therapien nutzten nichts, da muss ich halt mit leben.

Bei manchen Menschen hilft eine frische Orange. Aufschneiden, aufessen, hinlegen. Egal ob Bio oder nicht.
Klingt bekloppt. Soll aber helfen.

Keiner weiss warum.