Hijab als Teil der Polizeiuniform

@lkdwpi
Es geht eben auch ohne Diskriminierung. Uniformen können angepasst werden, so wird das in modernen Ländern auch gehandhabt.

Kc schrieb:Eine Fake- und Spaßreligion aus dem Nichts kann man dann doch nicht auf gleiche Ebene stellen wie eine Religion mit Jahrhundertealter Tradition und gewaltiger Anhängerschaft.

Mag sein. Aber meine persönliche Freiheit gilt doch gleich. Wenn ich das so will und andere deshalb Sonderrechte kriegen könnte man mir die auch nicht verweigern. Wer soll denn festlegen ab wann etwas richtige Religion und ab wann Spass-Religion ist. Vielleicht finden sich ein paar die mitmachen - aber ab welcher Anzahl wäre es dann eine "richtige" Religion? Das wäre dann Willkür das irgendwie zu entscheiden. Also lieber entweder alles oder gar nix.

@Kc

Ich kann auch als unpolitischer Bürger ohne muslimischen Wurzeln solch einer gekleideten Person weniger Respekt entgegenbringen. Denn für mich ist das ein Zeichen, dass sie ihre Religion während der Arbeitszeit über ihre berufliche Tätigkeit stellen würden. Und wie soll ich jemanden Ernst nehmen, der eine Art Repräsentanten-Funktion ausüben sollte, die aber hinten anstellt.

Man könnte übrigens tatsächlich argumentieren, denke ich:

Als Polizist ist die Person in erster Linie Repräsentant des Staates.
Sie muss neutral sein, jedenfalls dann, wenn man keine Art Gottesstaat mit Staatsreligion hat.
Als Polizist im Dienst ist die Person nicht in erster Linie Repräsentant ihrer Religion und schränkt freiwillig in gewissem Ausmaße zeitweilig (während sie im Dienst ist) ihre eigenen Grundrechte ein, Recht auf freie Meinungsäußerung, freie Entfaltung oder auch freie Religionsausübung.

Zu einem größeren Gut - damit sie als neutraler, respektabler Repräsentant des Staates auftreten kann.

Die Uniform ist das entsprechende Zeichen.

Ich würde es befürworten, wenn Polizisten im Dienst generell keine Zeichen ihrer religiösen Zugehörigkeit oder ihrer persönlichen Meinung offen tragen dürfen sollten.
Neutralität und Verpflichtung gegenüber dem demokratischen Rechtsstaat sollten an erster Stelle stehen.

interrobang schrieb:Es geht eben auch ohne Diskriminierung. Uniformen können angepasst werden, so wird das in modernen Ländern auch gehandhabt.

Dann müssten aber alle diese angepasste Uniform tragen damit es Sinn macht. Sonst hätte man zu viele Variationen. Uniform sollte ja einigermassen gleich sein. Lieber so lassen wies is und die eingebildete Diskriminierung existiert ja nich da die in der Freizeit ja weiter ihre Religionskleidung tragen dürfen.

Christliche Polizisten werden auch keien Kreuze usw. tragen - da wird also gleich behandelt. Also NICHT diskriminiert.

Edit:
@Kc - Ja, das machdt Sinn. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die in der Regel auch Beamte sind und somit das nochmal ein besonderes Verhältnis ist und anders als z. B. nur "Angstellte" im öffentlichen Dienst. Da kann man das verlangen, dass kurz die Religion ruht. So wie ich es auch ansprach. Danach in der Freizeit und zu Hause können sie ja wieder tragen, was sie wollen. Genau so sehe ich es.

@eyecatcher
Gut. Du hast also persönliche Probleme mit Muslime. Der Staat sollte dies aber nicht haben.

@lkdwpi
Nein müssten sie nicht. Dafür gibt es keinen Grund.

Nochmal die Frage. Werden sikhs in Deutschland auch Diskriminiert?

@interrobang

In welchem Wahn bist du denn bitte? O.o

Eben, ich als praktizierender Orthodoxer kann ja auch nicht einfach meine Religion über die Vorschriften meines Arbeitgebers stellen. Und es wird ja niemand gezwungen Polizist oder Soldat zu werden. Wer einen Beruf mit Uniform und strengen Vorschriften ergreift muss sich eben VORHER überlegen ob er auf einzelne Sachen verzichten möchte.

Übrigens gibt es in dem Bereich auch ein Verbot für sichtbare Tattoos, Piercings und bestimmte Frisuren.
Wäre dann ja auch alles Diskriminierend.

@interrobang

Die Frage ist auch: Stellen Polizisten muslimischen Glaubens oder Sikhs ihre Religion über die mit ihrer Polizeiarbeit verbundenen Ansprüche und vertretenen Werte?

Der Eindruck kann zumindest entstehen.
In diesem Fall sollten sie keine Polizisten sein. Wie schon gesagt: Sofern es keine Staatsreligion gibt und diese damit Teil der durch Polizisten vertretenen Werte und Gesetze ist, sollte der Polizist möglichst neutral sein.
An erster Stelle müssen Recht und Gesetz stehen, erst danach darf Religion kommen.

Interrobang, Sikhs dürfen, falls sie Polizist oder Soldat sind. während des Dienstes keinen Turban oder was auch immer tragen. Auch jüdische Polizisten/Soldaten müssen auf ihre Kippa verzichten.

Die Kleiderordnung ist sehr streng und kennt KEINE religiösen Ausnahmen.

@Harry_Haller
In Österreich wurde das bartverbot zb deswegen aufgehoben.

@Kc
Warum sollten Sie es tun? Solche pauschalunterstellungen halte ich auch für bedenklich... Man könnte Dan auch sagen das ein christlicher Polizist die andere Wange hinhalten würde wen er eine gepfeffert bekommt...

Also steht laut dir in Österreich, Kanada... Nicht das Gesetz als erstes?

@Harry_Haller
Wie ich dachte... Deutschland hinkt da sehr Hintennach...

Frage 1 nebenbei Warum nur Hijab? Außerordentlich "religiöse" Frauen tragen Niqab oder Burka. Sind die dann nicht auch zu tolerieren?

Frage 2 nebenbei: Fallen Euch Berufe ein, wo das Tragen von solchen Kleidungsstücken unmöglich ist? Muß man diese Berufe dann anpassen oder abschaffen? Im Namen der Toleranz?

Leute leute. Wie manche sich hier reinsteigern hat schon einen gewissen Unterhaltungswert. Wer in Deutschland für eine Staatsmacht arbeiten möchte MUSS sich den bestehenden Kleiderordnungen anpassen. Wer dass nicht einsieht, ist nicht integriert und hat in solchen berufen nichts zu suchen. Ich Zweifel auch sehr stark daran, dass Personen denen ihre Religion über alles geht als Polizeibeamte etc geeignet sind.

Ein Bartverbot gibt es bei uns auch nicht mehr, weder bei der Bundeswehr noch bei der Polizei.
Bart und Kleidung sind aber zwei paar Stiefel und ein Bart KANN religiös Motiviert sein, muss es aber nicht.
Hidjab, Kippa, Kreuz usw sind jedoch eindeutige religiöse Symbole.

@interrobang

Worin hinkt Deutschland denn hinterher? Religiöse Sonderrechte verteilen?
Kannst du mir erklären, warum ich nicht mit Basecap Richterin sein kann und nicht mit einer Narrenkappe zum Polizeidienst erscheinen darf? Und warum sollte das bei religiösen Personen anders sein? Womit rechtfertigt Religion diese Sonderstellung gegenüber anderen Meinungsbildern?

@interrobang

Dann wünsche ich eine angenehme Reise nach Kanada. Deine ständig mehr oder wenig latente Unterstellung von Hetze, Hass und Fremdenfeindlichkeit braucht hier niemand. Zumal diese haltlos und übertrieben sind.

@interrobang

Nein, könnte man nicht.
Weil der christliche Polizist dann nämlich seine Religion ausübt - ohnehin ist das völliger Blödsinn, dass man sich als Christ wehrlos zusammenschlagen lassen müsste - und diese Religionsausübung soll der ja gerade nicht im Dienst betreiben.

1. Polizist
2. Glaube/Unglaube

So sollte es in säkularen Staaten meiner Ansicht nach aussehen. Ich bin ein gläubiger Mensch, doch in der Funktion des Polizisten oder auch des Staatsanwalts oder Richters müssen die persönlichen Glaubensüberzeugungen hintenanstehen.
Die Leute sind in erster Linie Repräsentanten des Staates und von der Gesellschaft als neutrale Schlichter, Beschützer, Ermittler und dergleichen bestimmt.

interrobang schrieb:Also steht laut dir in Österreich, Kanada... Nicht das Gesetz als erstes?

Ich denke, ich hab meine Meinung dazu deutlich geschrieben: Ich halte es für fragwürdig, ob bei den offen religiöse Symbole tragenden Polizisten oder Richtern auch säkulares Recht und Gesetz an erster Stelle stehen, wie es der Fall sein sollte.
Ob das tatsächlich der Fall ist, darüber kann ich keine Aussage treffen.


Ich tätige außerdem eine Pauschalunterstellung, sondern weise auf eine nachvollziehbare Möglichkeit hin, die es zu bedenken gilt.

@Thaddeus
Niqab und burka widersprechen dem koran. Es ist keine islamische kleidung.

@Fierna
Religiöser Toleranz.

@eyecatcher
brauch ich nicht. Ich lebe in Österreich.

@Kc
Und ein kopftuch verhindert das sie diese Berufe ausführen können?

@interrobang

Es wird doch in diesen Berufen auch nicht toleriert, dass irgendwelche anderen Leute anziehen, was sie lustig sind. Sollte das so sein?

@interrobang

interrobang schrieb:Und ein kopftuch verhindert das sie diese Berufe ausführen können?

Mal ne blöde Frage: Wenn eine Christin im Oman lebt, darf sie dann den Beruf eines Richters ausüben, wenn sie die Voraussetzungen dazu hat, oder sind die noch nicht soweit oder fordern wir zuviel Toleranz oder wird sie mit Billigung des Westens verfolgt?

Sollten die Frauen nicht aus diesen Ländern anfangen, sich dort durchzusetzen, wie wir Frauen es hierzulande getan haben?