Gesellschaft gegen Kinderlose?

Kinderlose werden in der Schweiz diskriminiert, ist der Berner Wirtschafts-Professor Peter V. Kunz überzeugt. Er wehrt sich gegen die gesellschaftliche Glorifizierung von Familien.


Sie profitierten vom Geld Kinderloser, würden durch Politik und Gesellschaft unterstützt und seien quasi automatisch gute Menschen – obwohl sie, so der Berner Professor, einen einfachen Job machten. Kunz schreibt: «Eltern sind die überschätzteste menschliche Spezies.»


Hier zu lesen:
http://www.blick.ch/news/schweiz/berner-professor-wettert-gegen-familien-eltern-sind-komplett-ueberschaetzt-id6194702.html

Frauen mögen von der «Venus» und Männer vom «Mars» stammen. Doch Kinderlose sowie Eltern, zumindest mit Kleinkindern, leben sogar in unterschiedlichen Galaxien. Die teils monomane Kinderfokussierung von Jungeltern mag verständlich (und sympathisch) erscheinen, dies macht es für kinderlose Gastgeber oder Gäste kaum erträglicher – kein Problem, wir können uns in zwanzig Jahren wieder treffen, wenn die «Jungen ausgeflogen» sind.


Hier zu lesen:

http://www.aargauerzeitung.ch/kommentare-aaz/kinderlos-und-gluecklich-130955888 (Archiv-Version vom 19.02.2017)

Gerne möchte ich hier mit Euch diskutieren. Kinderlose Paare fühlen sich benachteiligt. Sie müssen ja auch die Schulen usw mit Steuern bezahlen. Gerecht oder nicht? Benachteiligt der Staat die Kinderlosen Paaren? Was denkt ihr. Für einen netten Austauch freue ich mich. 

Meerperlen schrieb:Berner Wirtschafts-Professor Peter V. Kunz

Er ist Jurist und aufs Wirtschaftsrecht spezialisiert:
Wikipedia: Peter V. Kunz

Der Artikel selbst ist wohl fürs Zeilenhonorar geschrieben. Wenn man den letzten Absatz liest, ist ja eh alles toll. Und wo ist die Benachteiligung?

@Narrenschiffer
Er fühlt sich diskriminiert. Kinderlose werden in der Gesellschaft nicht akzeptiert. Ja ein Prof. Und ich staune über seine Aussagen! Was mich persönlich stutzig macht, wenn jeder so denken würde; unsere Kinder bezahlen die Altersvorsorge. Nicht bewusst . Frage ist das ein egoistisches Denken ? Kinder kosten viel Geld! 

@Meerperlen
Ich habe mir nur den blick Artikel wirklich durchgelesen und der klingt für mich nach einem riesen mimimimi.

Erstmal ist nicht das Kinder bekommen sondern das Kinder vernünftig aufziehen das schwere.
Außerdem hat die Fixierung des Staates auf Paare mit Kindern einfach damit zu tun, das Nachwuchs im Interesse des Staates steht. Sich deswegen Diskriminiert zu fühlen ist lächerlich. Und was das bezahlen von Schulen und ähnlichen angeht, was glaubt der woher seine Rente kommt? Oder läuft das in der Schweiz ganz anders?

Keine Ahnung was der Typ für ein Problem hat.

Ich finde es ziemlich schwach, wenn jemand kinderlose diskriminiert. Es sei doch jedem überlassen ob er Kinder will (Ein Familienwunsch hat), oder nicht. Es gibt ja auch Leute die glücklich sind wenn sie nach dem Arbeitsalltag ihre Ruhe haben und entspannen können. Außerdem ist es ja auch eine Frage des Geldes, kann ich mir das überhaupt leisten ein Kind großzuziehen.

Ich persönlich bin froh darüber keine Kinder zu haben, bzw. Frau die gern welche hätte. Alleine schon deshalb weil ich es mir finanziell nicht leisten könnte. Das Geld was ich verdiene reicht gerade um alleine über die Runden zu kommen.

@Izaya

<ZITAT>Im Übrigen wären diverse Elterngegebenheiten wünschbar, etwa ausreichend Zeit, eine gewisse Charakterstärke, gesunde Moral, minimaler Intellekt oder finanzielle Sicherheiten – doch notwendig ist dies nicht.</ZITAT>


http://www.aargauerzeitung.ch/kommentare-aaz/kinderlos-und-gluecklich-130955888 (Archiv-Version vom 19.02.2017)

Damit hat er aber irgendwie nicht sooo Unrecht. Es heißt ja auch: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Ich glaube er kritisiert nicht das Kinderhaben an sich, sondern dass es aus Prinzip hochgelobt wird, auch wenn die Eltern ungeeignet für Kinder sind. Kinder haben bringt eine gewisse Verantwortung mit sich.

@Pallas
Auf mich wirkt es eher, als würde er die pro-Eltern Fraktion hier wieder auf den Teppich holen. Denn ein Lob für die guten Eltern gibt es nicht.
Außerdem, was meint er mit dem Punkt "minimaler Intellekt"?

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Ich finde das man auch mal die Kirche im Dorf lassen kann.

"Kinderlose werden benachteiligt"... hmm, nee eher nicht (finde ich). Okay, Steuern für Schulen etc... aber letztlich profitiert doch jeder Anwohner davon wenn die Kinder dort gescheit unterrichtet werden können, somit etwas lernen, eine vernünftige Schulbildung und somit einen guten Start in das Berufsleben erhalten.

Und kinderlose Gastgeber... nun, wenn sie sich gestört fühlen haben sie die Möglichkeit zu sagen: Nur Erwachsene, Kinder müssen draußen bleiben. Den Eltern dieser Kinder bleibt dann überlassen ob sie da mitmachen oder sich abwenden.
Benachteiligt wird dadurch niemand, ist ja das selbe wie mit Rauchern, Veganern, Tierbesitzern, etc.

@Meerperlen
Meiner Meinung nach Quatsch. Schlussendlich profitieren kinderlose im Alter von den Kindern Fremder. Von mir aus sollen Kinderlose von gewissen Steuern ausgenommen werden, jedoch auch dann später von der Rentenzahlung. Sollen dann sehen wo sie bleiben, haben ja genug Steuern gespart um sich privat abzusichern :D 

@Izaya

Okay, danke werde ich beim nächsten Mal versuchen. :)

Izaya schrieb:Denn ein Lob für die guten Eltern gibt es nicht.

Liegt wohl daran, dass das Schlechte augenfälliger ist. Leider.

Eya schrieb:Meiner Meinung nach Quatsch. Schlussendlich profitieren kinderlose im Alter von den Kindern Fremder.

Wenn man davon ausgeht, dass diese Kinder später einen Arbeitsplatz finden und Beiträge einzahlen, dann Ja.

@Pallas
Ohne Kinder profitiert unterm Strich niemand. Also ist das Nebensache ob alle mal arbeiten. Der Großteil wird es und auch selbst Nachwuchs zeugen. 

also, mir wird nicht ganz klar, worauf das hier nun abzielen soll..

ich meine, ich stimme in einem punkt zu:

Die Gesellschaft, politische Lage und vieles andere, machen unsere Zukunft nicht gerade rosig, um Kinder in die Welt zu setzen.

Und gewiss verstehe ich auch Kulturen auf der Erde nicht, die trotz größter Nöte (Hunger, Krieg und andere wiedrige Bedingungen) , weiterhin massenhaft Kinder zeugen ( Afrika, teile von Asien)..

Aber ich finde genauso kritisch, das scheinbar unsere westliche Welt alles dafür zu tun scheint, das WIR immer weniger Kinder bekommen..

Lagen wir vor 50 Jahren noch bei einer Geburtenrate von über 2 Kinder Pro Frau, liegen wir heute was bei 1,2 ... Tendenz weiter fallend..

Arbeitszeiten, Finanzen (Löhne) aber auch die Gesellschaft arbeiten derzeit massiv gegen Kinder..

Wenn eine Frau heute in Deutschland Kinder bekommt, wird sie fast schon fertig gemacht ("wie kannst du nur", und altes Frauen-Rollenbild, Beschimpfungen als "Hausmütterchen", oder ganz schlimm: "die bekommt nur Kinder um mehr Geld zu bekommen" oder auch beliebt: "die ist ja zu blöd zum Verhüten") ....

DASS finde ich viel schlimmer ..!

Ich persönlich finde, der Staat sollte mal lieber viel mehr die Familienbildung hier im Lande fördern und weiter unterstützen, anstatt es zuzulassen, das immer mehr Frauen immer weniger bis keine Kinder bekommen....

@Pallas

Pallas schrieb:Liegt wohl daran, dass das Schlechte augenfälliger ist. Leider.

Ich denke eher, es liegt daran, dass es seiner Argumentation schaden würde.

Würde es ihm wirklich um gute und schlechte Eltern gehen, hätte er die Kinderlosen auch rauslassen können, jedoch dreht es sich hauptsächlich um die und sie werden auch noch als Opfer dargestellt.

Ich bleibe dabei mimimi:
Spoilerhttps://youtu.be/VnT7pT6zCcA

Solange man keine Strafe fürs Nichthaben von Kindern zahlen muss ist es doch egal. Es werden eher Verheiratete immer priviligiert, vor allem wenn die keine Kinder haben. Neben steuerlichen Vorteilen werden Verheiratete auch seltener entlassen, da weicht man auf die Singles aus, obwohl es gerade Singles, nach Alleinerziehenden mit Kind, am schwersten haben. Bei Verheirateten verdienen meist beide etwas, da ist es nicht schlimm wenn einer die Arbeit verliert - zumindest wenn die wie gesagt keine Kinder haben - der Single muss dann hoffen schnell eine zu finden und würde ohne eventuelles HartzIV sonst auf der Straße landen.
Die Vorteile die Verheiratete haben sollten nur dann gelten wenn diese Kinder haben, ansonsten haben die bereits durch Doppelverdienst mehr Vorteile als alle anderen.

Eya schrieb:Ohne der Kinder profitiert unterm Strich niemand. Also ist das Nebensache ob alle mal arbeiten. Der Großteil wird es und auch selbst Nachwuchs zeugen. 

Dass es mal absolut keine Geburten geben wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die Frage ist allerdings auch, ob man oder frau sich auch Kinder leisten kann - und vor allem dies alles auf sich nehmen will.

Izaya schrieb:Würde es ihm wirklich um gute und schlechte Eltern gehen, hätte er die Kinderlosen auch rauslassen können, jedoch dreht es sich hauptsächlich um die und sie werden auch noch als Opfer dargestellt.

Es ging ja um Eltern vs. Kinderlose - übrigens ein ewiges Thema, welches wohl auf Neid und Vorurteile aufgebaut ist. Der Herr Professor sieht sich als Kinderloser diskriminiert, warum auch immer. Ist das System der Familienzulagen in der Schweiz anders als in Deutschland oder Österreich? Würde gerne dazu mehr wissen.

Sixtus66 schrieb:Solange man keine Strafe fürs Nichthaben von Kindern zahlen muss

genau darüber sollte mal nachgedacht werden, wird möglicherweise mal fällig, um der Kinderlosigkeit entgegen zu steuern..

Sixtus66 schrieb:werden Verheiratete auch seltener entlassen, da weicht man auf die Singles aus, obwohl es gerade Singles, nach Alleinerziehenden mit Kind, am schwersten haben

genauso ein Punkt, gerade die IN ERZIEHUNGSAUFGABEN müssten viel besser geschützt und unterstütrzt werden..

Sixtus66 schrieb:Die Vorteile die Verheiratete haben sollten nur dann gelten wenn diese Kinder haben, ansonsten haben die bereits durch Doppelverdienst mehr Vorteile als alle anderen

Ja, ob verheiratet oder nicht. Ich sage ganz klar :

Kinder bekommen muss belohnt werden, ob mit Arbeit oder ohne, ob verheiratet oder in einer offenen Partnerschaft..

Frauen müssen motiviert werden, wieder mehr Kinder zu bekommen..

Das ist ja der Punkt, doch leider passiert eher das gegenteil. und Menschen mit Kindern haben eher nachteile, hohe kosten (kita usw )

The_Borg schrieb:genau darüber sollte mal nachgedacht werden, wird möglicherweise mal fällig, um der Kinderlosigkeit entgegen zu steuern..

Gibt es das nicht schon irgendwie? Mir deucht von einem gewissen Prozentsatz. 

Aber davon ganz abgesehen:

Gilt das für verheiratete Paare, unverheiratete Paare, Paare die eine eingetragene Partnerschaft haben?

Sind Singles davon ausgenommen?

Was ist mit Leuten, die aus irgendwelchen Gründen keine Kinder haben können? Noch zusätzlich bestrafen?

Sollte Kinderhaben nicht alleine die Sache der Eltern sein und nicht die des Staates?

@The_Borg
Bis auf die Strafe stimme ich zu. Die Strafe ist aber bescheuert, wie gesagt haben es Singles meistens schon schwer genug, zumindest wenn man keine Akademikereltern hat. Wenn man dann noch Strafe zahlen muss weil man nunmal von Natur aus nicht kindergeeignet ist und im Gegensatz zu manchen Eltern vernünftig genug ist sich deswegen keine anzuschaffen oder die "falsche" Sexualität hat, dann geht das zu weit. Leute die alleine sind können meistens kaum ihre Wohnungen bezahlen. Wie gesagt bei allem anderen hast du recht, vor allem was das Unterstützen von Alleinerziehenden angeht. Die bekommen meist fast gar nichts und viele nehmen auch kein Geld von den geflohenen Männern, weil sie keine Lust auf Ärger haben. 

Pallas schrieb: Der Herr Professor sieht sich als Kinderloser diskriminiert, warum auch immer.

Vielleicht gibt es diese Leute in weniger urbanen Gebieten noch, früher gabs solche Leute die auf Kinderlose herabschauten und die als kalt und böse diffamierten. Da wo ich lebe sind solche Typen zum Glück ausgerottet oder weggezogen - in modernen Gesellschaften gibts sowas eher nicht mehr.

Pallas schrieb:Was ist mit Leuten, die aus irgendwelchen Gründen keine Kinder haben können? Noch zusätzlich bestrafen?

ehm es gibt aber schon einen moralischen Unterschied, ob es biologisch nicht möglich ist (krankheit bspw) oder eine frau einfach sagt: "Kann ich mir nicht leisten" , "ich will keine Kinder" oder "nicht in deiser welt".


wer aus medizinischen gründen keine kinder haben kann, sollte natürlich NICHT bestraft werden.

Pallas schrieb:Sollte Kinderhaben nicht alleine die Sache der Eltern sein und nicht die des Staates?

Nein, denn wenn die Gesellschaft aufgrund von "mode-erscheinungen" der meinung ist, man brauche keine kinder, dann sollte der staat schon regulierend eingreifen.

Der Staat hat durchaus eine gewisse verantwortung seiner bevölkerung gegenüber, und dazu gehört auch das thema Familie und nachwuchs. immerhin muss ein Staat auch ein "familienministerium" stellen, und das nicht ohne grund.

Es ist sehrwohl eine aufgabe des staates, alle denkbaren bedingungen für familien zu optimieren und gar zu verbessern, wenn es defizite gibt..

und weiter oben wurde auch ein beispiel aus holland genannt, wo die arbeitszeiten weitaus familienfreundlicher sind, auch aus den skandinavischen ländern sind ähnliche daten bekannt, das es unterstützungen und generel auch eine bessere gesellschaftliche akzeptanz gibt.. 

Aber hier in deutschland wird bis 30 studiert und auf parties gefeiert, kinder brauch man ja eh nicht.... und jene frauen die dann doch kinder bekommen, werden benachteiligt, haben hohe kosten, oder werden gesellschaftlich nieder gemacht (beleidigungen wie schon weiter oben von mir beschrieben)

@The_Borg
Also möchtest du Menschen die keine Kinder wollen oder, abgesehen von der körperlichen Seite, nicht dazu fähig sind, Kinder aufzwingen.

Das wird bestimmt in einer super Kindheit enden, wenn die Eltern keinen bock auf das Kind haben, kein Geld für das Kind haben und vllt. sogar psychisch Krank und Drogenabhängig sind (Kinder bekommen ist da rein biologisch, je nach Drogenkonsum, noch möglich)

Ich finde es sollte weiterhin eine freie Entscheidung bleiben und Kinderlose sollten nicht bestraft werden. Natürlich kann der Staat sich anstrengen, um es attraktiver zu gestalten, aber eher über Mittel wie flächendeckender Kinderbetreuung oder sowas.