Wie sucht man sich Freunde aus?

Menschen, die sich nur nach dem Aussehen bei ihren "Freundschaften" richten, haben meiner Meinung nach irgendwie nen völligen Realitätsverlust. So vieles entgeht diesen Menschen. Solange sie damit glücklich sind (was für mich nur etwas sehr schwer zu begreifen ist), sollen sie halt weiter so leben, aber ich will mit Menschen, die so ne Einstellung haben, nichts zu tun haben.

Freundschaften kann man nicht erzwingen und bei Freundschaft gibts auch weitesgehend keine Kriterien. (Ich würd nicht mit intoleranten doer arroganten Menschen klarkommen, aber das is was anderes als Aussehen)
Es ist , wie so vieles im Leben und in der Entwicklung, irgendwie ein schleichender, unterbewusster Prozess. Vlt gibts ja auch verschiedene "Freundschaftsphasen".

Am Anfang redet man vlt. auf der Arbeit hin und wieder mit nem Kollegen oder ner Kollegin und merkt: "der is mir sympathisch" und dann kommt alles ins Rollen. Man redet immer mehr, tauscht vlt Nummern aus, hält irgendwann den Kontakt auch privat und verabredet sich mal. Und irgendwann trifft man sich dann öfter und redet auch über persönlichere Dinge und ja... irgendwann hat man halt dann irgendwie ne gute Freundschaft aufgebaut :cat:
Man waren das viele vielleichts und irgendwies und irgendwanns :'D

Das ist denk ich aber der Idealfall. Es wird immer Menschen geben, die einem in den Rücken fallen, aber wenn's dann mal klappt, dann sollte man sich nicht so viele Gedanken machen. Wenn's sein soll, wird's sein und wenn nicht, dann halt nicht. Gibt ja genug andere Menschen, die verrückt genug sind mit Allmyanern Zeit zu verbringen :'D

Miau :cat:

AzuraAstraea schrieb:Am Anfang redet man vlt. auf der Arbeit hin und wieder mit nem Kollegen oder ner Kollegin und merkt: "der is mir sympathisch" und dann kommt alles ins Rollen. Man redet immer mehr, tauscht vlt Nummern aus, hält irgendwann den Kontakt auch privat und verabredet sich mal. Und irgendwann trifft man sich dann öfter und redet auch über persönlichere Dinge und ja... irgendwann hat man halt dann irgendwie ne gute Freundschaft aufgebaut :cat:

Arbeit und privat hab ich schon immer getrennt u. Distanz gehalten.

Ich hab ja mitbekommen, wie das ablief vor Arbeitsbeginn u. während der Pausen: Hetze gegen die, die nicht anwesend waren oder die gerade kamen und so.

Ich bin auch keiner begegnet dort, die ich zur Freundin hätte haben wollen.

Ausser einer Polin, die unglaublich nett war u. sich an Hetze oder Klatsch nie beteiligt hat.

Wir haben uns oft in den Pausen unterhalten, aber eine Freundschaft, die über das Arbeitsverhältnis hinausging, hat sich nie entwickelt.

@borabora
Klar, es muss ja nicht immer gleich laufen. Hängt ja auch stark von den Menschen im Umfeld ab ob es passt.
Bei der Arbeit ist das Risiko eben, dass man nich weiss wie die Personen vlt in Wirklichkeit sind und man will ja auch nicht Konflikte mit Kollegen haben, sonst wäre das für das restliche Arbeitsverhältnis etwas problematisch..
Als Erwachsener , der fest im Leben steht, muss es ja eig noch schwieriger sein echte Freunde zu finden.
Nach der Schulzeit gehen ein Großteil der alten "Freunde" und dann steht man erstmal doof da.
Ich bin noch relativ jung und da ist es denk ich noch einfacher Leute kennenzulernen, aber richtige Freundschaften sind immer schwierig zu finden.

Zumindest dauerts bei mir sehr lange bis ich jemanden wirklich als Freund bezeichne. :cat:

@AzuraAstraea

Ich hab durch die Bank weg negative Erfahrungen mit Menschen gemacht und ja, sie sind nicht allgemeingültig.

Kann schon sein, das es sich im Alter noch schwieriger gestaltet, Freunde zu finden, das Verhältnis ist dann sicher anders wie bei jüngeren Leuten.

Es hängt wie üblich von mehreren Faktoren ab.

Ganz schlecht dran sind Menschen, die große Ängste haben.
Ängste verschiedener Art.
Angst ist ein "Killer".
Denn wenn Menschen große Ängste haben, dann wird es ihnen schwer fallen, sich unter Menschen so zu zeigen, wie sie sind und das ist aber für mich eine der Grundvoraussetzungen überhaupt, es sei denn man begnügt sich mit Oberflächlichkeiten, aber das wären dann eben keine Freundschaften.

Große Ängste werden oft auch dazu führen, dass man allzu hohe Ansprüche stellt, um sich vor Verletzungen etc. zu schützen.
Man wird dann auf den "idealen" Freund oder die "ideale" Freundin warten, dem oder der man natürlich nie begegnet.
Man wird an allen etwas auszusetzen haben.
Kein Mensch wird gut genug sein.
Man wird also seine Zeit damit verbringen, darauf zu warten, dass dieser "ideale" Freund oder die "ideale" Freundin endlich bitte von irgendeiner Mutter geboren werden soll.

An sich ist es die einfachste Sache der Welt, Freunde zu finden, wenn man gerne etwas unternimmt, denn dann lernt man viele Leute kennen, von denen man einigen im Laufe der Zeit näher kommt usw.

Ich glaube, sehr viel hängt von einem selber ab. Nicht nur, aber zum allergrößten Teil.

Was ich schon mal zu "TraumpartnerInnen" schrieb, gilt sinngemäss auch für "TraumfreundInnen":

Träume sind Schäume - hat meine Oma immer gesagt.

Wer zum Angeln geht und sich vornimmt, dass er unbedingt den dicken Hecht aus dem Teich fischen will, wird alle anderen Fische wieder zurück werfen. Wenn der dicke Hecht nicht beisst, wird er am Ende des Tages ohne einen einzigen Fisch hungrig nach Hause gehen.

Nicht anders ist es mit idealisierten TraumpartnerInnen. Natürlich haben wir alle mehr oder weniger konkrete Vorstellungen im Kopf, wie er/sie denn sein soll, von der Optik bis zur Persönlichkeit. Ich habe allerdings in rd. 45 sexuell aktiven Jahren festgestellt, dass sich die tollsten Beziehungen mit den Menschen ergeben haben, die nicht zu hundert Prozent irgendwelchen Traumwesen entsprachen. Das Erfolgsgeheimnis einer Liebesbeziehung liegt meiner Meinung nach in Kommunikation, Respekt, Rücksichtnahme und vor allem aber im Erstreiten und Finden von Kompromissen. Kompromisslos lebt nur, wer allein lebt. Darüber muss man sich im Klaren sein.

AzuraAstraea schrieb:Menschen, die sich nur nach dem Aussehen bei ihren "Freundschaften" richten, haben meiner Meinung nach irgendwie nen völligen Realitätsverlust.

Hmm, ich weiß nicht. Du schreibst zwar "nur" nach dem Aussehen, aber wer macht das denn? Oder anders herum gesagt: Wer das so macht, hat andere Gründe und sucht sicher keine guten Freunde, eher Statusfreunde, quasi Komparsen.

Dennoch habe ich an das Aussehen genauso hohe Ansprüche, wie zB an den Charakter oder die Lebensphilosophie, zumindest wenn es um gute Freunde geht. Hoher Anspruch bedeutet natürlich nicht, dass alle guten Freunde einen ähnlichen Charakter oder ein vergleichbares Aussehen etc. wie man selbst haben müssen. Sie dürfen für mich nur nicht die Eigenschaften haben, die ich selbst komplett ablehne.

Das ergibt sich aber latent / automatisch, nicht per bewusstem Auswahlverfahren, durchaus ähnlich der Partnerwahl. Man kann auch nicht allen gut aussehenden Menschen absprechen, trotzdem einen guten Charakter usw. zu haben. Das ist eben oft der Denkfehler oder einfach Neid.

Es färbt mMn. leider oft aufs ganze Leben ab, wenn hässliche / ungepflegte und / oder unsportliche Menschen wenig für ihr Aussehen und ihre Gesundheit investieren (wollen). Und deshalb funzt es hier erfahrungsgemäß auch schlechter mit guten Freundschaften, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Weniger Probleme hätte ich mit einem abweichenden Intellekt, den ich bei der Partnerwahl zwar wichtig finde, der bei guten Freunden aber eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Für mich müssen sehr gute Freunde mit mir auf einer Wellenlänge sein....ist ja logisch. Das heisst sie sollten ähnliche Interessen haben wie ich (ich als Feiertier könnte mit absolut feierfaulen Menschen nix anfangen - meine Freunde und ich sitzen gerne am Wochenende zusammen zuhause und trinken oder machen ne lustige Kneipentour etc.). Zum Thema Intelligenz und Bildung; ist mir so ziemlich wumpe, kann mich mit allen anfreunden, egal ob Doktorand oder Hauptschulabsolvent, aber dumme Schnepfen und dümmliche Prollotypen aus dem RTL Bilderbuch konnte ich erfahrungsgemäß in der Vergangenheit noch nie leiden.

Nur bei Beziehungen spielt bei mir Charakter genau so wie Aussehen eine Rolle. Bei Freundschaften ist mir das Aussehen egal.

Freunde sucht man sich nicht aus, man bekommt sie vom Schicksal geschenkt ;)

Man begegnet Menschen, bei denen man Gemeinsamkeiten findet, die einem gutgesonnen sind, für die man Sympathie empfindet, ab hier wird es aber ein wenig zu Arbeit. Echte Freundschaft dazu muss man vorallem selbst bereit sein, denn Freundschaft ist Toleranz und Akzeptanz und darf niemals eingleisig erwartet werden!

Man kann einen sehr, sehr großen Bekanntenkreis haben, gute Fruende?  Da ist schon Einer ein Sechser im Lotto ;)

Ach ja und die die sich immer beklagen: "Och ich finde keine guten Frunde und werd eh immer nur verarscht!"

Kleine Lektion der alten Forenschachtel ;)

Überdenkt mal welche Ansprüche ihr stellt und ob ihr das dann auch wirklich alles für Euer Gegenüber erfüllt, oberflächliches wie Aussehen und Materialistisches (Autos, Klamotten, Schmuck, Beruf), sagen überhaupt nichts über die Person aus, die man im Inneren ist, wer blendet, wird geblendet ;)

Ich finde dieses vorsortieren sehr oberflächlich.. es sagt eine Menge über den Menschen aus, der sich so seine Freunde zusammensucht.
Was ist, wenn ein einst gutaussehender Freund nun nicht mehr so gut ausschaut, wird er dann deshalb aus der Freundschaftsliste gekickt?

Ich persönlich sehe es so, dass Freundschaft entsteht..entweder es passt.. oder es passt nicht..
Mir egal wie meine Freunde ausschauen..

Ich finde es immer sehr schwierig einzuschätzen, wie oft man sich in einer Freundschaft sehen sollte oder Kontakt haben sollte.
Wann ist es zuviel, wann zu wenig?
Denn ich entfremde mich schnell von jemandem, wenn ich längere Zeit nichts von ihm/ihr höre.
Ist vielleicht etwas Off-topic, aber fiel mir bei dem Thema grade ein.

Unterschiedlich. Oft sucht man sich diese nicht aus, sondern es entwickelt sich ne Freundschaft. Das Aussehen ist mir dabei meistens nicht so wichtig. Muss aber sagen, dass es Menschen gibt, da wäre es mir schon peinlich mit denen gesehen zu werden, aber ein wenig verfloddert dürfen sie ruhig sein. Bildungsstand, Arbeit oder nicht, Gehalt, ist mir ebenso egal. Wichtig sind aber gewisse gemeinsame Einstellungen, sollte nicht rassistisch sein, tolerant, keine dämlichen Vorurteile haben, Tierlieb, halt allgemein ethische Grundsätze, die meinen ähnlichen sind, vertreten. Interessen dürfen aber ruhig unterschiedlich sein. Ich zum Beispiel mag Bollywood, Tanze Standard- und Latein sowie Zumba, würde ich aber nicht zwingend bei Freunden erwarten.

Ich sehe das wie @Saphira..

Freundschaften entwickeln sich.. auch unterschiedliche Charaktere können befreundet sein.
Ich setze eher auf gefunden werden, als auf Freundschaft suchen

AzuraAstraea schrieb am 16.06.2017:Menschen, die sich nur nach dem Aussehen bei ihren "Freundschaften" richten, haben meiner Meinung nach irgendwie nen völligen Realitätsverlust. So vieles entgeht diesen Menschen. Solange sie damit glücklich sind (was für mich nur etwas sehr schwer zu begreifen ist), sollen sie halt weiter so leben, aber ich will mit Menschen, die so ne Einstellung haben, nichts zu tun haben.

Kann ich nur fett unterschreiben!

Sector7 schrieb am 17.06.2017:Hmm, ich weiß nicht. Du schreibst zwar "nur" nach dem Aussehen, aber wer macht das denn? Oder anders herum gesagt: Wer das so macht, hat andere Gründe und sucht sicher keine guten Freunde, eher Statusfreunde, quasi Komparsen.

Richtig! Um sich mit ihnen profilieren zu können, ganz nach Motto " schaut her".

Sector7 schrieb am 17.06.2017:Es färbt mMn. leider oft aufs ganze Leben ab, wenn hässliche / ungepflegte und / oder unsportliche Menschen wenig für ihr Aussehen und ihre Gesundheit investieren (wollen). Und deshalb funzt es hier erfahrungsgemäß auch schlechter mit guten Freundschaften, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Also da muss ich entschieden widersprechen! Nur weil jemand keinen Sport macht ist derjenige nicht ungepflegt oder tut nix für sein Äußeres oder der Gesundheit!

Ist man heutzutage verpflichtet Sport zu treiben, nur damit man aktzeptiert wird? Ich kenne auch Menschen die sind schlank obwohl sie keinen Sport machen. Diese Erwartunghaltung und der Druck der von der Gesellschaft ausgübt wird ist ziemlich erschreckend.

Man stelle sich mal vor, jemand ist "hässlich" aber auf Youtube Jemand, der erfolgreich ist. Dann spielt das wohl keine Rolle mehr, weil man sich ja mit profilieren kann.

Echte Freundschaften gibt es nicht mehr! Heute dreht sich alles nur darum wie man davon profitieren kann.

Dark_Mecha schrieb:Echte Freundschaften gibt es nicht mehr! Heute dreht sich alles nur darum wie man davon profitieren kann.

Na, da kann ich ja noch mal von Glück reden, dass ich Freunde hatte, die mir beispielsweise das Leben gerettet haben.
So pauschal schlecht kann die Menschheit offenbar nicht sein.

@Doors

Wie lange hast die Freunde denn schon? Zehn Jahre, 15 Jahre, 50 Jahre? Würde mich interessieren. Ich finde, früher war das noch anders. Heute geht es nur um Oberflächlichkeiten und wie jeder von Jedem profitieren kann.

hibiscus schrieb am 10.10.2017:Freundschaften entwickeln sich.. auch unterschiedliche Charaktere können befreundet sein.
Ich setze eher auf gefunden werden, als auf Freundschaft suchen

Ist bei mir auch so, eher gefunden werden. Da ich mich niemanden aufdrängen mag und auch nicht nerven möchte.

Genau das wollte ich auch schreiben. Freunde sollte man nicht "suchen" müssen, das kommt automatisch und man merkt einfach, meist sogar sehr schnell, wer da auf derselben Wellenlinie schwimmt. Man sollte sich Freunde nicht gezielt aussuchen weil man gerade jemanden für ein bestimmtes Hobby braucht oder sowas. Komischerweise ist da wohl oft was Tieferes mit drin. Ich kenne viele Leute mit denen ich mehreres gemeinsam habe, mit denen ich mich nie stritt, mit denen ich sogar oft mal etwas rede wenn wir uns sehen aber dennoch ists nie mehr.
Auf der anderen Seite sind da meine wenigen besten Freunde. Da ging alles ganz schnell, ich traf auf die und während des ersten Gespräches klickte es bei uns beiden und wir vertieften uns innerhalb von Minuten oder Stunden in ganz spezielle Gespräche wo der persönliche Geschmack, Wünsche und vor allem derselbe Außenseiter Bullshit plötzlich diskutiert wurde. Hatte den Fall einmal sogar per Chat, da sieht man sich ja nichtmal. Dennoch wussten wir sofort "wir werden beste Freunde" und so ist es auch heute noch, 10 Jahre später. Wir sehen uns auch relativ oft, wenn auch nicht zu oft, da andere Bundesländer. 

@Dark_Mecha

In beiden Fällen, in denen es um mein Leben ginbg, im Libanon 1975 und in Nicaragua 1984, hatte ich die Menschen, denen ich mein Leben zu verdanken habe, erst wenige Tage bzw. Wochen zuvor kennen gelernt. Wahre Freundschaft zeigt sich nicht in Dauer, sondern im Einsatz.

Natürlich sind Freundschaften abgestuft. Mit Jugendfreunden verbindet mich heute beispielsweise nicht mehr viel. Sind ja auch nicht mehr viele von ihnen am Leben. Mit Freunden aus politischer oder kultureller Arbeit verbinden mich andere Dinge als mit anderen Menschen.

Im Laufe von rund 60 Jahren habe ich gelernt, dass Freundschaften wie Partnerschaften eher eine temporäre, situationsabhängige und wandelbare Sache sind. So, wie es "LebensabschnittspartnerInnen" gibt, so gibt es auch "Lebensabschnittsfreundschaften". Meine Freunde aus Teeny-Tagen sind schon lange nicht mehr meine Freunde - man entwickelt sich weiter und damit oft auch weiter auseinander.


Freundschaften haben keine gesetzliche Kündigungsfrist. Da ist sozusagen täglich Probezeit - und man kann Freunde täglich ohne Angabe von Gründen feuern.