Ist man keine vollwertige Frau, wenn man keine Kinder hat?

dedux schrieb:Das wird nicht rational und somit auch nicht egoistisch entschieden.

Irgendwie doch. Es gibt Menschen, die zwar einen Kinderwunsch haben und ihn auch gleich erfüllen können, es gibt jene, die ihn haben aber nicht (sogleich) erfüllen können, aber es gibt auch Menschen, die keinen Kinderwunsch verspüren, so wie meine Wenigkeit zum Beispiel.

@Pallas
Kannst du rational entscheiden, ob du einen Kinderwunsch haben willst oder nicht?

Metallica schrieb:Ich kann aus medizinischen Gründen leider keine Kinder bekommen.

Bist du jetzt aus medizinischer Sicht keine vollwertige Frau? 

aero schrieb:Ich glaube das eine frau die sich in solch einem engstirnigen umfeld das so denkt befindet, nicht so leicht daraus befreien kann, weil diese denkweise  mir persönlich sofort zu erkennen gibt, das dieses in der heutigen zeit selektierte denken, auch aus einem sekt...äh selektierten  lebensbereich herrühren muß, der vllt. in unserer gesellschaft lebt, aber anders, isolierter denkt.

nee, da hast Du Unrecht. Du siehst das zu extrem, es gibt viele, die so denken, dass erlebt man auch immer wieder in den "in die Küche, an den Herd" Diskussionen, Herdprämien blabla......den beruflichen Einschränkungen einfach deshalb, weil man schwanger werden könnte. Das zeigt auf, dass ein Großteil der Gesellschaft einfach automatisch davon ausgeht, dass Frau Kinder will.

@aero
Warum soll die Situation der TE so aussichtslos sein?
Vielleicht muss sie sich nur mal trauen, den Betreffenden zu sagen, dass sie nunmal selbst keine Kinder bekommen kann, dass sie aber gerne selbst entscheiden möchte, ob sie welche adoptieren wird weil sie persönlich den Wunsch hat - nicht aber, um für irgendwen "kompletter" zu sein.

Ich fand die Haltung von Eltern, die sagen konnten, dass ihr Kinderwunsch durchaus egoistisch war, immer viel gesünder als die von denen, die das als naturgegebenes Schicksal oder Erfüllung einer gesellschaftlichen Konvention darstellten, der man sich nunmal beugen müsse.


Die Zukunft unserer Erde wird jedenfalls von den Kindern bestimmt werden, die wir (als Gesellschaft, nicht als Einzelner) bekommen und aufziehen, nicht von denen, die wir nicht bekommen.

FF schrieb:Ich kann sehr gut mitreden, was Erfahrungen mit Kindern angeht, da alle Frauen in meiner Umgebung welche bekommen haben und ich einige aufwachsen gesehen habe. Ich war auch bei einer Geburt dabei, ...

@FF
Darf ich mal fragen, wie die Geburt für dich so war?

dedux schrieb:Kannst du rational entscheiden, ob du einen Kinderwunsch haben willst oder nicht?

Wenn ich einen Kinderwunsch hätte, aber auch wüsste, dass er in diesem Moment nicht vernünftig wäre und das Kinderbekommen auf später verschiebe, wenn alle Faktoren passen, dann hätte ich trotz meines (hypotethischen ;) ) Kinderwunsches dennoch eine rationale Entscheidung getroffen. 

Aber mir ging es eher darum, dass Wunsch nach Kindern, bzw. eigenen Nachwuchs nicht in allen Menschen liegt.

@FF

Die Zukunft unserer Erde wird jedenfalls von den Kindern bestimmt werden, die wir (als Gesellschaft, nicht als Einzelner) bekommen und aufziehen, nicht von denen, die wir nicht bekommen.

Vor dem zeitalter der industriealisierung hätte ich dir da recht gegeben. (Gestern abend war noch "I Robot" im tv.)


@gruselich
So wie ich das aus den beiträgen von FF in diesem thread erlesen habe, hat sie keine kinder.

@aero
Sie hat doch einer Geburt beigewohnt. Siehe Zitat. Und von daher würden mich Ihre Eindrücke interessieren.

@gruselich

Oh entschuldige, habe ich falsch verstanden.

dedux schrieb:Diese Geschichte ist höchst subjektiv und kaum objektivierbar.

Grundsätzlich gebe ich Dir Recht.
Natürlich ist Fortpflanzung in unseren Genen verankert. Als Antrieb und Trieb eventuell nicht mehr in der Art ausgeprägt, wie es vielleicht noch vor Jahrhunderten/ Jahrtausenden war. Auch wenn der Trieb logischerweise noch existiert, sonst würden kaum noch Kinder geboren werden.
Dennoch möchte ich uns (mittlerweile) eine gewisse Entscheidungsfreiheit diesbezüglich zusprechen.
Der Kinderwunsch mag durchaus in jedem Menschen verankert sein und doch sind wir in der Lage darüber zu entscheiden und rational Gründe dafür zu finden und zu benennen. Schwierig...

@aero
Ja, oft können sich Menschen nicht aus ihrem Umfeld befreien. Dennoch ändert es nichts daran, dass man trotzdem eine vollwertige Frau ist, auch wenn man biologisch keine Mutter werden kann. Auch dafür bestehen heutzutage Möglichkeiten, wenn es ihr so wichtig ist. Nur ist das dann wirklich eine bessere Entscheidungsgrundlage, es zu wollen, damit man nicht mehr vom Umfeld als nicht vollwertig betrachtet wird?
Wahrscheinlich wäre Arbeit am Selbstwertgefühl sinnvoller und das, wenn nötig, mit professioneller Unterstützung

@Pallas
Ja, ich verstehe dich und da hast du durchaus recht. Ich möchte nur darauf hinaus, dass Egoismus als Erklärung zu kurz greift, weil der Mensch aus wesentlich mehr besteht als nur dem Ego. Das Ego ist einer seiner prominentesten Anteile aber das Unbewusste hat letztlich doch die Fäden in der Hand. Das Ego mag daran nicht unbedingt glauben, das liegt in der Natur der Sache, denn das Ego hält sich grundsätzlich für den Chef ^^

Pallas schrieb:Wenn ich einen Kinderwunsch hätte, aber auch wüsste, dass er in diesem Moment nicht vernünftig wäre und das Kinderbekommen auf später verschiebe, wenn alle Faktoren passen, dann hätte ich trotz meines (hypotethischen ;) ) Kinderwunsches dennoch eine rationale Entscheidung getroffen. 

Dein zweiter Absatz, den ich jetzt nicht zitiert habe, verdeutlicht meine Worte ganz gut.

Tussinelda schrieb:Das zeigt auf, dass ein Großteil der Gesellschaft einfach automatisch davon ausgeht, dass Frau Kinder will.

Das ist ja nicht so. Und nicht nur Frauen, sondern auch Männer, aber Männer werden nicht schwanger.

Natürlich gibt es Frauen, die keine Kinder wollen, genauso wie es Männer gibt, die keine wollen.

Aber das sieht man einer Person nicht an und genau deswegen wird eine Frau bei Vorstellungsgesprächen immer gefragt, ob sie welche wollen.

Einfach angenommen wird nicht und auch bei der Partnerwahl wird immer gefragt, ob man Kinder will.

Du siehst, dass es doch nicht pauschalisiert wird.
Es ist immer ein »es könnte ja sein«.

@dedux

Das Unbewusste, oder meinst du das Unterbewusste :ask:

Ich gebe dir Recht, dass der Mensch aus mehr besteht, aber so ziemlich alle Entscheidungen, die wir treffen, sind egoistisch. Ich gebe in dem Fall @der_wicht Recht, dass Egoismus per se nichts Schlechtes ist, sofern er anderen nicht schadet. 

hmm ich werfe mal ein die Liste könnte man wohl unendlich fortsetzen...auch beim Mann.

Man ist kein echter Mann wenn man keinen Bart hat.
Man ist kein echter Mann wenn man keine Muskeln hat.
Man ist kein echter Mann wenn man sich nicht durchsetzen kann.
Man ist kein echter Mann wenn man keine tiefe Stimme hat
...und man ist kein echter Mann wenn man es nicht gebacken bekommt ne Frau ins Bett zu bekommen :D *hust*....
....

so! Alles Unsinn.

@knopper

Leider gibt es auch beim Mann bestimmte Klischeevorstellungen, wie dieser zu sein hat. Aber inwiefern und wie weit muss man die Erwartungen anderer erfüllen?

@Pallas
Man sagt dazu eigentlich das Unbewusste, Unterbewusstsein ist umgangssprachlich davon abgeleitet.
Das Ego kriegt die Entscheidung als letztes Glied in der Kette mitgeteilt und empfindet es so, als hätte es die Entscheidung selbst getroffen. Das geht ja auch gar nicht anders. Was tatsächlich beim Entscheidungsprozess passiert ist kann man reflektieren oder psychologisch untersuchen.

@Pallas
Ich glaube, das streitet er gar nicht ab, eher im Gegenteil. Er sagt, dass sich das nicht nur darauf begründen kann, weil der Kinderwunsch genetisch in uns verankert ist und kommt Zeit und Rat, der Wunsch automatisch reift, vorgegeben durch die Biologie und nicht durch unsere Entscheidungsmöglichkeit. Wir können erst entscheiden, wenn der Gedanke da ist und der kommt bedingt durch die Natur

@der_wicht
Dann hat bei meiner Oma die Natur aber kräftig zugeschlagen.^^ 9 Kinder. oO
Meine Oma konnte sich entscheidungstechnisch kaum dagegen wehren. :D

@Metallica


Kann es denn vllt. auch sein das dies seit einiger zeit einen eher (nicht zynisch gemeint) psychischen hintergrund bei dir hat ?

Wenn ich mir deinen thread von vor rund 2 jahren anschau, wo du hier von einem gravierenden problem in bezug auf die pflege deines schwiegervaters berichtet hast, stelle ich mir schon einige fragen in bezug auf deine jetzige situation.

Da hat man damals den eindruck bekommen das dort in dem haus du und dein mann wohnst, drei brüder deines ehemannes die sich offensichtlich um nichts kümmern, und dein schwiegervater, der mit seiner uneinsichtigkeit eine proffessionelle pflegehilfe anzunehmen, dir nach meinem empfinden viel deiner lebensqualität nahm.

Soll unser Leben nun auch vorbei sein?


Wie sieht dieses szenario jetzt nach zwei jahren aus ?

Mußt du/ihr immer noch deinen schwiegervater pflegen ?

Wie kann es sein das dein "ehemann" dir offensichtlich keine große verteidigung bietet ?


@Metallica

Melde dich doch mal wenn du hier bei solch komplizierten themen um rat frägst...