Pansexualität

RosaBlock schrieb:Meistens denkt man an die obere Seite des Dreiecks als das Spektrum der Geschlechteridentitäten. Aber tatsächlich gibt es auch Menschen, die sich selbst mit keinem Geschlecht identifizieren oder nur ein bisschen.

Das mag sein, heisst aber dennoch nicht, dass sie nach aussen wirken wie ein Geschlecht abseits von Mann und Frau! Bei manchen ist es schwierig zu bestimmen aufgrund eines androgynen Aussehens, aber dennoch hat die betreffende Person Merkmale, die maennlich oder weiblich wirken. Und das wird nunmal von der Bisexualitaet abgedeckt.

Flatterwesen schrieb:Man liebt den Menschen nicht das Geschlecht, denke ich.

Damit kann ich nix anfangen... ich kann einen guten mänlichen Freund sehr, sehr gerne haben... von mir auch aus lieben... aber nicht im Sinne einer sexuellen Anziehung... ich bin einfach heterosexuell... sexuell anziehend finde ich eben Frauen.

Wenn jemand eine Frau sexuell anziehend findet... und auch bei Männern dieses erlebt, dann ist er eben bisexuell.

Dieser Begriff der Pansexualität "verwässert" nur alles das, was vorher "klar" war.

Aber... wen stört's? Mich jedenfalls nicht... dann soll sich jemand eben als pansexuell bezeichnen, ist doch wurscht.

Alarmi schrieb:Das mag sein, heisst aber dennoch nicht, dass sie nach aussen wirken wie ein Geschlecht abseits von Mann und Frau!

Ja, das stimmt.  In unserer Gesellschaft wird jeder Art von Kleidung sofort ein Gender zugeordnet.  Alles was nicht explizit feminin ist, ist maskulin (selbst neutrale graue T-Shirts und Hosen ohne speziellen Schnitt werden als männlich konnotiert).
Edit: Aber wie du an der zweiten Grafik erkennen kannst, ist die Präsentation nur ein Teil vom Geschlecht.

Alarmi schrieb:Und das wird nunmal von der Bisexualitaet abgedeckt.

Ja, da Bisexualität (meist) "zwei oder mehr" bedeutet, hast du Recht.  Man benennt die Bisexualität, die alle Gender umfasst nur mit Pansexualität, weil es eben ein Spezialfall ist.

@RosaBlock
Jetzt kommst Du schon wieder auf das "oder mehr", da muss ich zurueckkommen auf "optisch gibt es nicht mehr"! :D Es gibt nur maennlich und weiblich, rein optisch gesehen!

Alarmi schrieb:Jetzt kommst Du schon wieder auf das "oder mehr", da muss ich zurueckkommen auf "optisch gibt es nicht mehr"! :D Es gibt nur maennlich und weiblich, rein optisch gesehen!

Was ist denn mit androgynen Menschen, bei denen es nicht eindeutig festzustellen ist?  Ich kenne Bisexuelle, die auf androgyne Menschen und auf Frauen stehen, aber nicht auf Männer (ich bin zufällig auch so ein Mensch).  Ich würde mich nicht als homosexuell bezeichnen, da diese Menschen nicht unbedingt Frauen sind.

@RosaBlock
Sie haben trotzdem Merkmale, die weiblich oder maennlich wirken. Man denkt ja nicht "der hat kein Geschlecht", sondern man tendiert in eine Richtung (meistens weiblich).

Alarmi schrieb:Man denkt ja nicht "der hat kein Geschlecht"

Doch.  Wenn ich jemanden sehe, der sich nicht eindeutig präsentiert, dann frage ich nach und ich habe schon einige Menschen getroffen, die sich als nonbinary oder agender geoutet haben. (Edit: ist selten, aber kommt vor)

Alarmi schrieb:Jetzt kommst Du schon wieder auf das "oder mehr", da muss ich zurueckkommen auf "optisch gibt es nicht mehr"! :D Es gibt nur maennlich und weiblich, rein optisch gesehen!

Hm... es gibt ja auch die von Geburt an zweigeschlechtlichen Organismen (bei Menschen, Pflanzen und Tieren).

Sind sie Frau oder Mann, oder beides?

Es gibt ja auch schon lange den Begriff des "dritten Geschlechts".

Wenn man länger darüber nachdenkt, wird die Sache von Zeile zu Zeile komplizierter.

Ich weiß manchmal nicht, ob das so in unserem Sinne sein sollte...

Am besten man lässt jedem seine Sache... aber es ist natürlich rechtlich wichtig, sich damit im Detail auseinanderzusetzen und der "Kampf" (es ist leider einer) um die rechtliche Gleichberechtigung darf irgendwie nie aufhören, bis er "gewonnen" ist.

RosaBlock schrieb:Doch. Wenn ich jemanden sehe, der sich nicht eindeutig präsentiert, dann frage ich nach und ich habe schon einige Menschen getroffen, die sich als nonbinary oder agender geoutet haben.

Das wird aber nur bei Menschen funktionieren, die kein bestimmtes Geschlecht bevorzugen. Homo- oder heterosexuelle Menschen werden immer die Einteilung machen, weil sie ja auf ganz bestimmte koerperliche Merkmale abfahren.

moric schrieb:Sind sie Frau oder Mann, oder beides?

Definitionsgemaess sind es Zwitter.

Alarmi schrieb:Definitionsgemaess sind es Zwitter.

Na ja... biologisch gesehen, klar... aber als was fühlen sie sich?

Es gibt ja einige Beispiele aus den öffentlichen Medien...

Ich musste doch gerade mal nachsehen, was non-binary und agender bedeutet... dies hatte @RosaBlock
gepostet... und es wird sogar noch differenzierter, folgend nachzulesen:

"Binary: (of a system or model) means that system/model has two possible states.
With gender these two states have traditionally been Male and Female. For gender to be a binary system, these states have to be either totally on or totally off. Also, one has to be on. And lastly there can be only one active at a time.

So that means you can be totally female, or otherwise you can be totally male. That's binary gender.

Agender isn't either of those two, it means having no gender. That means it is among the non-binary category of genders.

Genderqueer is one of several labels non-binary people can use. That link barabobam posted explains it pretty well.

Gender fluid describes changing from one gender-state to another. It could be binary, such as being totally female and then totally male, but I don't think that's common. It could also be non-binary, such as starting as "somewhat male, mostly female" and then changing to something else."

Quelle: https://www.reddit.com/r/lgbt/comments/2wsdtc/whats_the_difference_between_nonbinary_and/ (Archiv-Version vom 03.06.2023)

@Alarmi
Dazu kommt noch, dass zur Präsentation noch viel mehr als nur das Aussehen dazugehört.  Sprache und Verhalten zum Beispiel.  

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moric schrieb:Wenn man länger darüber nachdenkt, wird die Sache von Zeile zu Zeile komplizierter.

Da stimme ich dir zu.  Menschen mit XXY Chromosomen.  Menschen mit defektem Y.  Menschen mit defektem X.  Menschen mit Hormonellen Störungen oder Hormonresistenzen.  Transidente, Zweigeschlechtliche,etc pp.

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Alarmi schrieb:Homo- oder heterosexuelle Menschen werden immer die Einteilung machen, weil sie ja auf ganz bestimmte koerperliche Merkmale abfahren.

Genau, aber nicht nur auf körperliche Merkmale, sondern auch Verhaltensweisen.  Und das machen auch Bisexuelle.  Einzig Pansexuelle machen die Einteilung nicht. 

Alarmi schrieb:Definitionsgemaess sind es Zwitter.

Vorsicht.  Es gibt beim Menschen keine Zweigeschlechtlichkeit im biologischen Sinne (produziert Samen- und Eizellen).  Es gibt jedoch Menschen, bei denen die Sexualmerkmale nicht eindeutig sind.

RosaBlock schrieb:Genau, aber nicht nur auf körperliche Merkmale, sondern auch Verhaltensweisen. Und das machen auch Bisexuelle. Einzig Pansexuelle machen die Einteilung nicht.

Welche Einteilung genau machen Pansexuelle nicht? Ich kann nicht ganz folgen grade.

moric schrieb:Na ja... biologisch gesehen, klar... aber als was fühlen sie sich?

Das ist m.E. fuer die Diskussion irrelevant. Die Frage ist eigentlich nur, wie sie nach aussen wirken.

RosaBlock schrieb:Da stimme ich dir zu.  Menschen mit XXY Chromosomen.  Menschen mit defektem Y.  Menschen mit defektem X.  Menschen mit Hormonellen Störungen oder Hormonresistenzen.  Transidente, Zweigeschlechtliche,etc pp.

Hm... okay... aber, ehrlich gesagt?

Je bunter die Welt ist, desto besser... :-)

Ich mag es, wenn es Vielschichtigkeit gibt... ich bin zwar selber heterosexuell, finde es aber sehr reizvoll, dass es so viele verschiedene Varianten von all dem gibt, was die schönste Sache der Welt ausmacht. :-)

Alarmi schrieb:Welche Einteilung genau machen Pansexuelle nicht?

Mann, Frau, Agender, Bigender, Genderfluid, Genderqueer, etc.

Es gibt Bisexuelle, die nur auf Männer und Frauen stehen.  Es gibt Bisexuelle, die auf Frauen und Genderqueere stehen.  Es gibt Bisexuelle, die auf agender und bigender Menschen stehen.

Wie bereits geschrieben bin ich Bisexuell, stehe aber nicht auf Männer im klassischen Sinne.  

Alarmi schrieb:Die Frage ist eigentlich nur, wie sie nach aussen wirken.

Wichtig ist auch die Frage, wie sich jemand Idenitfiziert.  Ein heterosexueller Mann wird mich Michael keine Beziehung eingehen, selbst wenn er nach außen wie eine Frau aussieht.

RosaBlock schrieb:Es gibt Bisexuelle, die nur auf Männer und Frauen stehen. Es gibt Bisexuelle, die auf Frauen und Genderqueere stehen. Es gibt Bisexuelle, die auf agender und bigender Menschen stehen.

Moeglicherweise habe ich da einen falschen Eindruck von all diesen Menschen, aber ist diese ganze Einteilung nicht eigentlich eine Sache der inneren Einstellung? Also wie diese Menschen sich fuehlen?

RosaBlock schrieb:Wie bereits geschrieben bin ich Bisexuell, stehe aber nicht auf Männer im klassischen Sinne.

Heisst, dass Du einen gewissen optischen Typ hast.

RosaBlock schrieb:Die Frage ist eigentlich nur, wie sie nach aussen wirken.Wichtig ist auch die Frage, wie sich jemand Idenitfiziert. Ein heterosexueller Mann wird mich Michael keine Beziehung eingehen, selbst wenn er nach außen wie eine Frau aussieht.

Er wird es aber eventuell versuchen, wenn er nicht weiss, dass die Frau keine Michaela ist!

Alarmi schrieb:Moeglicherweise habe ich da einen falschen Eindruck von all diesen Menschen, aber ist diese ganze Einteilung nicht eigentlich eine Sache der inneren Einstellung? Also wie diese Menschen sich fuehlen?

Hast du mir gerade nicht geschrieben, dass sei irrelevant für die Diskussion, als was sie sich dabei fühlen?

@moric
Ist es ja auch, und genau deshalb frage ich! :D

moric schrieb:Ich mag es, wenn es Vielschichtigkeit gibt... ich bin zwar selber heterosexuell, finde es aber sehr reizvoll, dass es so viele verschiedene Varienten von all dem gibt, was die schönste Sache der Welt ausmacht. :-)

Schöne Einstellung.  Wäre ja auch langweilig, wenn alle Menschen einwandfrei in die Klischeeschubladen passen, ne?

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Alarmi schrieb:Moeglicherweise habe ich da einen falschen Eindruck von all diesen Menschen, aber ist diese ganze Einteilung nicht eigentlich eine Sache der inneren Einstellung? Also wie diese Menschen sich fuehlen?

Ja.  Unter anderem.  Für mich ist für die Anziehung auch die Persönlichkeit wichtig.  Natürlich kann ich fantasieren und mir eine Persönlichkeit dazudichten, wenn ich die Person nur sehe und nicht kenne, aber dann fühle mich mich nicht zu demjenigen hingezogen, sondern zu dem falschen Bild, das ich mir in meinem Kopf aufgebaut habe.

Alarmi schrieb:Heisst, dass Du einen gewissen optischen Typ hast.

Nein.  Wenn jemand zu mir sagt, dass er ein Mann sei und sich wie ein "klassischer Mann" verhält, scheidet er für mich als potentieller Partner aus.  Das hat nichts mit Typ zu tun.  Einen optischen Typ habe ich bei Frauen z.B.  Nur weil ich auf Frauen stehe, heißt es nicht, dass ich jede nehme.

Alarmi schrieb:Er wird es aber eventuell versuchen, wenn er nicht weiss, dass die Frau keine Michaela ist!

Wie bereits oben geschrieben versucht er dann aber mit der Person, die er sich im Kopf zusammenfantasiert hat, eine Beziehung einzugehen.

Das ist doch der Grund, weshalb man flirtet und datet.  Damit man sich ein richtiges Bild von jemandem machen kann und schauen kann, ob es passt.

Alarmi schrieb:Ist es ja auch, und genau deshalb frage ich!

Du bist also der Ohrfeige selber ausgewichen, die du mir vorhin gegeben hast... bravo!

Nur ein Spaß... ;-)

Ich steige jedenfalls kaum noch durch, wenn ich ehrlich bin.

Ich finde übrigens schon, dass es essentiell ist, wie sich ein Mensch fühlt... was er fühlt und für wen er etwas fühlt.

Ich kann mir nach der Diskussion jetzt allerdings besser vorstellen, dass jemand sich einfach nicht eingruppieren lässt... Genderquer kommt mir da insbesondere in den Sinn.

Und... ich habe sogar ein Beispiel für Pansexualität.

Ein lesbisches Paar lebte neben einer Ex-Freundin von mir (Nachbarn). Sie waren seit 10 Jahren zusammen und eine der Frauen sagte mir mal, dass ihre Freundin auch ruhig ein Mann habe sein können... sie habe sich bei ihr, laut ihrer Aussage, in ihr Wesen verliebt und nicht in ihr Geschlecht.

Sie war auch früher mit einem Mann verheiratet gewesen und hatte einen Jungen aus dieser Ehe.

Sie sagte mir, sie könne auch jederzeit wieder mit einem Mann zusammen sein...

Hört sich wiederum auch nach Bisexualtität an, aber sie bestand darauf, zu betonen, dass sie sich hauptsächlich in das Wesen ihrer Freundin verliebt habe und das Geschlecht dabei wirklich nebensächlich gewesen sei.