Perfektionismus

Habt ihr Erfahrungen mit Perfektionismus?
Wie geht ihr mit Fehlern um?
Kann man etwas tun, um nicht mehr so hohe Anforderungen an sich selbst zu haben.

Dort hohe Anforderungen an sich stellen wo es notwendig ist und lernen wann es an der Zeit ist mal etwas "über die Schulter zu werfen".

@Rego

Wenn man weniger negativen Perfektionismus haben möchte, muss man meiner Meinung nach zu einem gesünderen Selbstbild kommen.
Man muss sich klarmachen, dass man nicht für die ganze Welt verantwortlich ist. Die Welt dreht sich auch ohne einen weiter.
Vertrauen in die Mitmenschen sollte entwickelt werden, aber auch Anspruch an die Mitmenschen:

du arbeitest im Team und willst, dass alles perfekt läuft, weshalb du die Arbeit aller anderen übernimmst?
Lass das sein. Vertrau den anderen, dass sie ihren Job erledigen. Und wenn sie es nicht tun, mach dir klar, dass es ihre Schuld ist. Sie haben dafür die Verantwortung. Nicht du.

Auch sinnvoll ist es, sich zu überlegen, warum man überhaupt perfektionistisch ist?
Will man das, weil die Eltern es immer von einem erwartet haben? Haben sie es wirklich erwartet oder DACHTE man nur, dass es so sei?
Will man perfekt sein, weil man nach der Anerkennung anderer strebt? Oder sich davor fürchtet, deren Anerkennung zu verlieren?

Ich glaube, Leute mit gesundem Selbstbild und weniger Perfektionismus wissen vor allem, dass sie selbst auch nur Menschen sind, die mal Fehler machen. Dass andere Menschen auch noch da sind und Aufgaben übernehmen können. Dass sie nicht ständig unter Beobachtung oder Bewertung stehen und auch keiner das Recht dazu hätte, sie darunter zu stellen.

naja also man muss schon genau abwägen, denn natürlich ist Perfektionismus manchmal sinnvoll.

Man sehe sich nur manche Produkte aus Fernost an.... und vergleiche sie mit den hierzulande Hergestellten Produkten. Offenbar wird der Perfektionismus hier dann doch anders praktiziert als da.

Das nur mal auf die Schiene bezogen.
Deutsche Produkte haben einfach ihre Qualität...und das geht nur mit Perfektionismus.

Außerdem ist noch zu unterscheiden "Perfektion des Möglichen" und "Perfektion des Machbaren", auch im Bezug auf das was man selber zu leisten imstande ist.

@Rego

Rego schrieb:Habt ihr Erfahrungen mit Perfektionismus?
Wie geht ihr mit Fehlern um?

Wie kann man perfekt sein, wenn man Fehler kennt? Was ist ein Fehler? :)

man kann nicht Perfekt sein, dass weis ich auch, aber ich zum Beispiel kann keine Fehler akzeptieren. Ich fühle mich richtig schlecht damit und stelle alles in Frage was ich geleistet habe, aufgrund dieses einen Fehlers.

@Rego
Kommt auch immer darauf an welche Auswirkungen der Fehler hat.

@Mostly_Harmles
keine das ist es ja es ist nicht schlimm wenn ich auf der Arbeit einen Fehler mache, es bedeutet etwas mehr Arbeit aber es hängt kein Menschenleben davon ab und eigentlich weis ich ja wie man damit umgehen sollte aber ich kann es einfach nicht dieses schlechte gefühl will nicht weg gehen

knopper schrieb:Man sehe sich nur manche Produkte aus Fernost an.... und vergleiche sie mit den hierzulande Hergestellten Produkten. Offenbar wird der Perfektionismus hier dann doch anders praktiziert als da.

Das nur mal auf die Schiene bezogen.
Deutsche Produkte haben einfach ihre Qualität...und das geht nur mit Perfektionismus.

Perfektionismus wird überall gleichermaßen individuell betrieben. Es gibt chinesische hersteller, die übertreffen unsere qualität um längen. Perfektionismus ist eine individuelle eigenschaft, die gleichermaßen überall auf der welt auftritt. Manche leben sie, andere wollen möglichst viel möglichst günstig produzieren... sowohl in fernost, als auch in deutschland. Eins bleibt demnach überall gleich: qualität hat ihren preis.

Ich glaube das Problem Perfektionismus ist oft ein anderes.

Habt ihr schon von den inneren Antreibern gehört?

Es gibt Menschen, die sind eher Generalisten und es gibt Detaillisten.

Detaillisten lieben Details und können diese gut bearbeiten, oft verrennt man sich dann aber und kommt in Zeitnot.

Vielleicht hilft es, sich bei den Details vor Beginn Grenzen zu setzen. Und daran denken: Generalisten machen auch Fehler, nur andere.

Rego schrieb:keine das ist es ja es ist nicht schlimm wenn ich auf der Arbeit einen Fehler mache, es bedeutet etwas mehr Arbeit aber es hängt kein Menschenleben davon ab und eigentlich weis ich ja wie man damit umgehen sollte aber ich kann es einfach nicht dieses schlechte gefühl will nicht weg gehen

Du musst lernen damit umzugehen, mit zunehmender Lebenserfahrung wird es wahrscheinlich leichter werden, falls nicht gibt es Hilfe.

Ich habe ein ähnliches Phänomen: Es gibt Tage oder Zeiträume in denen ich ein schlechtes Gewissen habe, im Grund aber nicht weis weshalb eigentlich. Den Zeitraum fülle ich mit, für mich, unangenehmen Tätigkeiten und es klingt langsam ab.

Du musst lernen einfach mal 5 grade sein zu lassen. Das kommt mit dem Alter ganz von alleine

Meine Erfahrung ist, das Perfektionisten nicht nur sich selbst, aber auch andere oftmals so unter Druck setzen, dass man sich verzettelt und schlimme Fehler macht - aus Angst, welche zu machen. Self-fulfilling-prophecy, sozusagen.

Ich habe mal aus Versehen die Arbeit eines ganzen Tages gelöscht und stand ziemlich dumm da, oder auch 1000, oder ähnlich unglaublich viel Seiten unnötig ausgedruckt, was echt eine Verschwendung an Tinte und Papier sonder gleichen ist. Der Drucker lief über die Nacht… Meine Chefin war eine psychopathische und ultraharte Perfektionistin, es funktionierte fast überhaupt nichts mit ihr im Nacken.

Ich selbst bin kein direkter Perfektionist, aber es gibt Dinge, die müssen 100% akkurat und perfekt angelegt sein, um zu funktionieren. Hier muss man am Besten gleich richtig und mit allen Sicherheitsmechnismen und hoher Konzentration mit der Arbeit beginnen. Oder sich zeitnah korrigieren, bevor man am Ende sich eingestehen muss, besser alles nochmal zu machen.

Jeder hat Schwächen! An diesen zu arbeiten ist im Endeffekt der Weg zur Verbesserung und nicht, die Dinge, die man (noch) nicht kann, zu vermeiden. Es gibt nichts erfüllenderes, aber auch strapaziöses, als sich hohen Zielen zu nähern …wie Nietzsche schon so ähnlich sagte.

Rego schrieb:Wie geht ihr mit Fehlern um?

Draus lernen. Nächstes Mal andere machen.

Oder wie Brecht sagte: Ich arbeite hart. Ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.

Perfektionismus lehne Ich ab.
Ich bin ein Mensch mit Fehlern so wurde Ich geboren und geschaffen.
Ich mache Fehler und darf diese auch machen ich lasse jene auch zu.
Als ein Wesen aus Fleisch und Blut gestehe Ich mir das ein, denn Ich bin keine Maschine.
Wäre Ich perfekt wäre Ich nciht der der Ich bin,das macht mich aus,und wer mich mag nimmt mich so wie Ich bin oder lässt es eben.

KAALAEL schrieb:Perfektionismus lehne Ich ab.

Das sei dir unbenommen, allerdings bedarf es doch ab- und an Perfektion um seine Ziele zu erreichen.

Es gibt Berufsgruppen, bei denen lege ich auf Perfektionismus schon grösseren Wert.

Radmuttern angezogen? Ach, wahrscheinlich die meisten. Oder wenigstens ein paar.

Ob der Anschluss gasdicht ist, kriegen sie bei der ersten Zigarette raus.

Bei Ihrer OP haben wir da mal so ein paar Teile rausgeschnippelt. Keine Ahnung, was das war. Wir vermissen übrigens noch eine Zange.

Ist das Ihr erster Flug? Für mich ist das nämlich der letzte!

Mostly_Harmles schrieb:allerdings bedarf es doch ab- und an Perfektion um seine Ziele zu erreichen.

Das was mir an Perfektionismus fehlt konnte Ich an Fleiß und Unermüdlichkeit stets wettmachen.
Das Ich einen Höheren Verdienst habe als meine Kollegen gibt mir da ein Stück weit recht.  
Trotz meiner Fehler und das weiß man auf der Arbeit wie Privat sehr zu schätzen.

KAALAEL schrieb:Das was mir an Perfektionismus fehlt konnte Ich an Fleiß und Unermüdlichkeit wettmachen.

Du vielleicht, aber es geht nicht in jedem Fall und wie Doors es oben ausgeführt hat ist man bei bestimmten Dingen auf die Perfektion anderer angewiesen.