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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Philosophie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

04.09.2025 um 14:46
Es fällt vielen Menschen schwer, in einer Diskussion zuzugeben, dass sie falsch liegen oder dass das Gegenüber das stärkere Argument hat. Oft hängt das damit zusammen, dass wir unser eigenes Weltbild oder unsere Identität an bestimmte Meinungen koppeln. Wenn jemand dann diese Meinung widerlegt, fühlt es sich nicht nur wie ein logisches Gegenargument an, sondern fast wie ein persönlicher Angriff. Das macht es schwer, objektiv zu bleiben.

Ein weiteres Problem ist, dass viele stark an ihren Überzeugungen festhalten, selbst wenn sie objektiv betrachtet nicht stichhaltig sind. Manchmal liegt das an Gewohnheit, manchmal an Stolz, manchmal auch daran, dass wir Angst davor haben, die Kontrolle zu verlieren oder unsicher zu wirken.

Spannend finde ich die Frage: Wo ist eigentlich die Grenze zwischen „Der andere hat mich falsch verstanden“ und „Ich liege wirklich falsch“? Oft ist das nämlich gar nicht so leicht zu unterscheiden. Manchmal entsteht ein Missverständnis einfach durch unklare Ausdrucksweise oder unterschiedliche Definitionen von Begriffen. In anderen Fällen merkt man aber, dass die Argumente des Gegenübers stärker, logischer oder besser belegt sind – und dann ist es wohl eher ein Eingeständnis, dass man verloren hat.

Oft sagt man: Der Gewinner einer Diskussion ist nicht unbedingt der, der „Recht hat“, sondern derjenige, der argumentativ überzeugt. Das wirft eine spannende Frage auf: Woran erkenne ich, ob ich wirklich im Unrecht bin – oder ob ich es einfach nicht geschafft habe, meine Position klar genug auszudrücken? Und genauso: Woher weiß ich, ob mein Gegenüber die Argumente nicht versteht oder ob ich mich schlicht nicht verständlich ausdrücken konnte?

Vielleicht hängt es auch mit unserer Diskussionskultur zusammen: Geht es uns um die Wahrheitssuche oder ums Gewinnen? Denn wenn das Ziel ist, gemeinsam etwas zu verstehen, sollte es eigentlich kein „Verlieren“ geben, sondern nur ein „dazulernen“.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

04.09.2025 um 19:46
Ich finde es eine Stärke ein Fehler zuzugeben. Das merkt man generell im zwischenmenschlichen Bereich, auch ohne über das Internet zu kommunizieren. Fehler gehören einfach zum Leben dazu und sind dazu da sich zu bessern.

Feige wäre es nicht zu reagieren wenn jemand nach seinem Fehler fragt, das schürt nur den Verdacht das sie Person die nicht auf die Frage reagiert den Fehler macht und es sich nicht traut es zu sagen.

Zur Sache Gewinner, es gehört nun mal dazu das man auch verlieren kann. Immer zu gewinnen ist auch nicht schön. Die Balance muss stimmen.

Interessant sind die Reaktionen, wenn man gegenüber anderen zugibt, was man selber falsch gemacht hat. Da gab es schon mal ein mürrisch Gesicht oder die Antwort blieb aus.

Missverständnis ist auch dazu da um es zu klären, wenn jemand über eine Person was negatives plaudert dann laufe ich nicht vor der Person weg, sondern rede mit der Person drüber und hinterfrage ob das Gerücht stimmt.

Für mich gehört es dazu auch ein Fehler einzugestehen, und auch drauf aufmerksam gemacht zu werden. Vielleicht passiert ein Fehler mal unbewusst, und da ist man dankbar es zu wissen um es beim nächsten mal besser zu machen bzw sich in der hinsicht zu bessern.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

04.09.2025 um 20:38
Fehler einzugestehen ist gar nicht so einfach, das hängt meines Erachtens mit der Erziehung und dem Umfeld zusammen, ob man es kann oder nicht.

Ich konnte Fehler lange nicht ernsthaft eingestehen, weil ich es tatsächlich mit verlieren gleichgesetzt habe und dachte, mein Gegenüber legt mir das zu meinem Nachteil aus. Mittlerweile kann ich es zugeben, ohne mich schlecht zu fühlen bzw mir unnötige Gedanken darüber zu machen.

Das Eingestehen von Fehlern setzt auch ein gewisses Maß an Selbstreflexion voraus und auch Empathie, um sich in das Gegenüber hinzuversetzen.
Augenhöhe halte ich in dem Zusammenhang auch für wichtig und das man sich klar macht, dass nicht jeder den gleichen Wissensstand hat.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

05.09.2025 um 10:32
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:Geht es uns um die Wahrheitssuche oder ums Gewinnen? Denn wenn das Ziel ist, gemeinsam etwas zu verstehen, sollte es eigentlich kein „Verlieren“ geben, sondern nur ein „dazulernen“.
Darf ich fragen, ob es einen konkreten Anlass gibt oder ist das allgemein gefragt. Ich versuche mich zumindest auch in Standpunkte rein zu versetzen, die nicht dem meinen entsprechen. Ich finde auch, dass es nicht immer so ist, dass nur der eine Recht oder der andere Unrecht hat.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

05.09.2025 um 12:46
Hallo @Mr.Crime,

ich finde, dass Deine Frage nicht allgemeingültig beantwortet werden kann. Schau Dich hier im Forum um; da gibt es Menschen, die Sachverhalte sachlich diskutieren möchten, andere, denen es darum geht in ihrer eigenen Meinung oder ihrem Glauben bestärkt zu werden, Narzissten, die Kritik als persönliche Beleidigung auffassen und vermeintliche "Gegner" vernichten wollen (zum Glück nur verbal. Hoffe ich :D ) und viele andere; das ist nur eine kleine Auswahl. An wen man gerät, weiß man vorher selten. Die Gründe, warum es schwer (oder unmöglich) ist, Fehler einzugestehen, sind dabei sicher so vielfältig, wie die Menschen, die sich hier tummeln.

Ich habe allerdings den Eindruck (das kann ich nicht belegen), dass sich in den letzten Jahren der Umgang miteinander insgesamt geändert hat. Man ist grundsätzlich weniger bereit, Rücksicht auf andere zu nehmen und auf Argumente anderer einzugehen. Die eigenen Interessen um jeden Preis durchzusetzen, scheint für nicht wenige Menschen oberste Priorität zu haben. Auch der Umgangston ist insgesamt viel aggressiver geworden. Das führt dazu, dass es (z. B. in der Politik) immer schwerer wird, einen Konsens zu erreichen, da grundsätzlich kaum mehr von seiner Meinung abrücken möchte (und sei es auch nur für ein Stück), um einen Kompromiss zu finden. Aber wie gesagt, dass ist nur ein Gefühl, dass ich nicht belegen kann.

Liebe Grüße

zongo


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

05.09.2025 um 16:24
Es gibt oft nur subjektive Wahrheiten und da niemand perfekt ist, hat man mitunter auch unrecht. Ich find's halt angenehm, wenn man unterschiedliche Sichtweisen austauscht und das Gegenüber ernst nimmt, auch wenn die eigene Meinung konträr dazu steht. Man sollte diskutieren können, ohne herablassend zu werden. Und wenn man falsch liegt, auch sagen können, dass man sich in einem Punkt auch mal geirrt hat. Es ist ja nichts in Stein gemeißelt.
Ätzend ist nur, wenn jemand andere als "Gegner"sieht, dem man unbedingt mit aller Energie ständig bissig contra geben muss. So ein bisschen Humor sollte nie verloren gehen.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

07.09.2025 um 21:57
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb am 04.09.2025:Der Gewinner einer Diskussion ist nicht unbedingt der, der „Recht hat“, sondern derjenige, der argumentativ überzeugt
Ist das immer so? Kommt es nicht auch vor, dass Menschen trotzdem sie eigentlich die besseren Argumente haben sich rhetorisch weniger gut verkaufen können?


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

15.09.2025 um 08:27
wenn man weiß,man kann nicht argumentieren sollte man es auf den Punkt bringen was man fühlt, wenn dann Argumente oder Gegenwind kommt ist das eine Chance den Gegenüber zu verstehen und so gezielt eine Lösung zu finden… man muss nicht immer zurück schießen. Sollte es keine konstruktive Kritik oder Argumente des Gegenüber sein, kann man sagen dass ein Gespräch gerade ins nichts führt und sich erneut Gedanken machen ッ
so versuche ich es zumindest zu sehen…


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

15.09.2025 um 10:35
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb am 04.09.2025:Vielleicht hängt es auch mit unserer Diskussionskultur zusammen: Geht es uns um die Wahrheitssuche oder ums Gewinnen?
Es ist vor allem die "Diskussionskultur" in einem anonymen Forum, die ein Problem ist. ich weiß erst mal nicht, was das Gegenüber möchte. Einen konstruktiven Gedankenaustausch? Trollen? Eine reine Meinungskundgabe?
Ich weiß erst mal auch nicht, wie das Gegenüber intellektuell aufgestellt ist. Redet man aneinander vorbei? Gibt es einfach nur gegenseitige Verständnisprobleme?

Und bei einer textbasierten Kommunikation kann man sich auch generell sehr schnell missverstehen. Sich z.B. angegriffen fühlen, weil die Wortwahl anders ankommt, als sie beabsichtigt war.

Das alles macht ein solches Forum als Diskussionsmittel eigentlich ziemlich ungeeignet. Das funktioniert z.B. in Fachforen etwas besser, weil man hier eine größere Schnittmenge an Kenntnissen hat. Und es funktioniert in nicht-anonymen Umfelder besser, weil man da eher sachlicher und höflicher ist.
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb am 04.09.2025:Woher weiß ich, ob mein Gegenüber die Argumente nicht versteht oder ob ich mich schlicht nicht verständlich ausdrücken konnte?
Das ist eine besondere Schwierigkeit in einem rein textbasierten Forum. Dafür gibt es keine Lösung. Man selbst kann versuchen, so sachlich wie möglich zu bleiben und dann das beste hoffen. Wenn das alle Beteiligten jeweils so machen, kann das eine fruchtbare Diskussion geben.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

18.09.2025 um 19:40
Ich habe lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thema äußere. Aber da ich mich selbst davon betroffen sehe, möchte ich zumindest meine Sichtweise dazu teilen.
​Der Grund, warum Diskussionen – insbesondere im politischen Bereich – so hitzig sind, liegt meiner Meinung nach daran, dass jeder seine Sichtweise hat, die von persönlichen Motiven und Erfahrungen gefärbt wird. Ich zum Beispiel bin in Berlin-Neukölln aufgewachsen und habe lange dort gelebt. Ich habe viele Bekannte, die Palästinenser sind, und in Neukölln leben weit über 300.000 Menschen aus 160 verschiedenen Nationen.

​Darum ist es nicht verwunderlich, dass ich das Vorgehen im Fall Israels zwar nicht verurteile, aber die Verhältnismäßigkeit nicht mehr als gegeben ansehe. Dennoch steht es mir nicht zu, darüber zu urteilen, weil ich weder vor Ort bin noch persönlich betroffen.
​Es ist leider nichts Neues, dass unsere heutigen Medien nicht immer neutral berichten, sondern Dinge weglassen oder sogar gezielt lügen. Vor diesem Hintergrund weigere ich mich konsequent, das, was Medien berichten, einfach so anzunehmen. Ich versuche, mir mein eigenes Bild zu machen – was aber eigentlich nur geht, wenn man vor Ort ist und mit den Menschen spricht.

​Um das große Ganze zu sehen, muss man fähig zu intellektueller Integrität sein. Vielen Diskutanten geht es nicht ehrlich darum, was richtig und falsch ist, sondern darum, die Deutungshoheit zu haben. Eine Beobachtung, die ich gemacht habe, ist, dass es Menschen zu geben scheint, die in ihrem Leben offensichtlich unzufrieden sind und dann soziale Medien nutzen, um ihren Frust abzubauen. Dass sich viele Diskussionen dann auf der persönlichen Ebene wiederfinden, verstärkt diesen Verdacht.
​Wenn ich dann aber eine Diskussion beende, weil mir meine Zeit dafür zu schade ist, wird hineininterpretiert, dass ich auf der Sachebene keine Argumente mehr habe. Ich frage mich, ob diese Menschen die unfreiwillige Komik nicht selbst bemerken. Das führt uns wieder zu
dem Punkt mit dem Frustabbau.

​Ich sehe der Diskussionskultur mit großer Sorge entgegen.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

18.09.2025 um 21:53
Kein Mensch gesteht sich wirklich gerne Fehler ein.

Niemand möchte gerne einsehen, dass sie oder er auf dem falschen Dampfer war.

Auch ich nicht.

Aber: Hey, es gehört dazu das man sich selbst auch Fehler eingestehen muss und das ist auch etwas, was Menschen von Tieren unterscheidet.

Aus Fehlern lernt man und es kann immer sein, dass man etwas falsch verstanden oder interpretiert hat und sich schlicht und einfach geirrt hat.

Das wichtigste finde ich so selbstreflecktiert zu sein, das man auch selbst Fehler macht und nicht nur andere.

Klar ärgert es einen selbst extrem, wenn man etwas falsch gemacht oder eingeschätzt hat, aber wie hier schon gesagt wurde ist das die Chance aus eigenen Fehlern zu lernen und am Ende des Tages ist es auch nicht schlimm wenn man sich geirrt hat, weil das jeder und jedem schließlich jeden Tag mindestens einmal passiert.

Der größte Fehler ist es meiner Meinung nach, wenn man sich selbst für unfehlbar hält.

Das ist rein theoretisch unmöglich.

Die Kunst ist es insgesamt so selbstreflecktiert zu sein, dass man sich immer eingesteht selbst auch einige Fehler gemacht zu haben und dazu auch steht.

Immerhin ist es völlig natürlich Fehler zu machen.

Oder: Irren ist menschlich.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

18.09.2025 um 22:24
Zitat von ForesterForester schrieb:Immerhin ist es völlig natürlich Fehler zu machen.
Leider wird das, aufgrund der öffentlich geführten Diskussion, häufig als Gesichtsverlust gesehen, was eigentlich völliger Quatsch ist. Gesichtsverlust entsteht nach meiner subjektiven Wahrnehmung eher dann, wenn man die sachliche Ebene verlässt. Man kann das in zahlreichen Threads gut beobachten. Selbst wenn man sich aus einer Diskussion verabschiedet, wird die gezogene Grenze nicht respektiert, und es wird weiter Öl ins Feuer gekippt. Wenn man andere schon auf Teufel komm raus behelligen will, aber nicht einmal eine gezogene Grenze respektiert, wird es schwierig. So etwas habe ich zum Beispiel im realen Leben noch nie erlebt. Das passiert ausschließlich im Internet hinter der vermeintlichen Anonymität.


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Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

19.09.2025 um 22:25
@Biernot
Es gibt Menschen, die wie du es beschreibst, andere Menschen in einen Gesichtsverlust hineinführen können. Um einen weiteren Fehler begehen zu können, muss der Anfang gesetzt werden. Das gilt für Leute, die auch professionell arbeiten. Im Internet wäre es immer anders als ein Fehler, der gegenwärtig zwischen zwei Menschen passiert und diese sich im selben Raum und getrennt voneinander erleben… und um im realen Leben willentlich einem Menschen einen weiteren Fehler aufbürden zu wollen ist eine Entscheidung. Noch schlimmer ist, wenn der Grenzüberschreitende nicht durchblicken lässt, was ihn dazu getrieben hat, den Fehler begangen zu haben.


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