Konservativität aufgegeben

Hi miteinander!

Ich habe Jahre lang eine konserative lebenseinstellung vorbehalten. Ich dachte immer,dass die konserative Lebenseinstellung richtig sei. Ich war schon immer eher politisch eher uninteressiert aber ich merkte sehr schnell dass ich in Sachen liebe oder Beziehung sehr streng bereit war-Strenge regeln aufzustellen an die sich eine potentielle Dame zu halten hätte...

Lange zeit war es so das ich mich für meine Sexualität schämte weil ich ein typ war oder bin der sehr unerfahren da steht. Mir kommt es vor wie eine hohe Bürde diese Unerfahrenheit umzuwandeln. Die strenge wirkt noch nach und ich denke immer ich darf nicht mit Erfahrenen menschen unterhalten weil die höher stehen und ich da nix zu melden hab.

Ich hab heute eine Reportage im radio gehört in der es um Sex ging. Dort wurde behauptet daas Sex politisch motiviert sei. Aus welchen motiven oder Gründen haben zwei menschen was mit einander? Lieben die sich nicht und betrachten Sex als Körperliches Zweckhupferl?

Sorry für meine direkten Fragestellungen..
Musste aber mal drüber schreiben..

Gruss
Land of love

Archibald schrieb:konserative lebenseinstellung

Fehlt da ein "v" oder ist das ein Adjektiv, das ich nicht kenne?

Archibald schrieb:Die strenge wirkt noch nach und ich denke immer ich darf nicht mit Erfahrenen menschen unterhalten weil die höher stehen und ich da nix zu melden hab.

Niemand steht höher nur weil er erfahrener ist. Und vielleicht bist du auch erfahrener in einem Bereich, dein Gegenüber aber in einem anderen Bereich. Da ist es doch schön, wenn man sich austauscht, Erfahrungen anderer kennenlernt. Das Leben ist eh zu kurz um alle Erfahrungen zu machen, man kann auch von Erfahrungen anderer lernen.

Danke das hast du gut formuliert, Saphira.

@Archibald
Auf welchem Sender kam diese Radiosendung?

Archibald schrieb: Ich war schon immer eher politisch eher uninteressiert aber ich merkte sehr schnell dass ich in Sachen liebe oder Beziehung sehr streng bereit war-Strenge regeln aufzustellen an die sich eine potentielle Dame zu halten hätte...

Für mich hört sich das nach dem alten Rollenbild von Mann und Frau an. Er geht arbeiten, bringt das Geld nach Hause. Sie ist Hausfrau, steht am Herd. Er teilt ihr Haushaltsgeld zu, da sie ja nicht arbeiten gehen darf. Er hat die Pantoffeln an und sie springt so wie er es sagt.
Wenn Du diese "Regeln", an die sich eine Dame zu halten hätte, meinst, dann ist das in keinster Weise konservativ, das ist dann schon diskriminierend, geringschätzend und verachtend.
Da kann ich mir sehr gut vorstellen dass Frauen Dir gegenüber ablehnend reagieren und Du deshalb noch nicht viel Erfahrung sammeln konntest.

Nur weil Du sexuell unerfahren warst oder bist brauchst Du Dich Deiner Sexualität nicht zu schämen. Ich glaube da machst Du Dich kleiner als Du bist. Steh zu Dir und Deiner Sexualität, wovor hast Du Angst?

Warum hast Du Dir und den Damen denn so strenge "Regeln" auferlegt? Wurdest Du nach diesen Werten erzogen?


Menschen haben aus unterschiedlichen Beweggründen Sex. Die einen weil sie sich lieben, andere weil sie sich lieben und eine Familie gründen wollen. Es gibt aber auch Menschen die sich nicht lieben und trotzdem miteinander Sex haben, einfach weil sie Spaß dran haben. Ich fände es schlimm nur dann Sex zu haben wenn ich Kinder bekommen will.
Es müssen auch nicht immer zwingend zwei Menschen beim Sex anwesend sein. Selbstbefriedigung ist auch sehr schön. Und dabei ist die Motivation schlicht und einfach die Befriedigung. Es muss nicht alles immer einem Zweck unterliegen. ;-)

Archibald schrieb:Ich habe Jahre lang eine konserative lebenseinstellung vorbehalten. Ich dachte immer,dass die konserative Lebenseinstellung richtig sei.

Sie ist nicht unrichtig, wenn du dich mit ihr wohlfühlst.

Verstehe aber nicht, was das jetzt mit sexueller Unerfahrenheit zu tun haben soll, dass du jahrelang einen eher konservativen Lebensstil bevorzugt hast?

Eine konservative Lebenseinstellung ist im grunde okay SOLANG sie niemanden geiselt, bedrückt und unglücklich macht.
Mein partner ist in vielen Bereichen konservativ, fast schon borniert, so dass es mich zeitweise extrem einengt.

wenn Männer ständig zu allem und jedem "NEIN, UNDENKBAR" sagen, dann macht das auf kurz oder lang KEINEN guten Eindruck, da geben viele Ehefrauen entweder auf und andere, lachen sich ins Fäustchen und tun trotzdem das, was ihnen gut tut.

Wenn der Threadersteller aber sich auch mal hinterfragt finde ich das schon klasse, denn sehr oft liegt es an der Person/mann selber, der anderen was aufbürdet.

aus Unerfahrenheit in welchem Bereich auch immer, den Mund eher geschlossen zu halten, sehe ich für bullshit an.

Der Mensch ist komplex und das sollte er sich zuerst eingestehen "erlauben" und dann in sich vereinen, dann merkt man, dass man keiner strengen Linie folgen muss, man darf sich zu jeder Zeit öffnen, wenn man bereit ist, oder auch nur neugierig ist. Babyschritte eben ^-^

Und sex haben viele aus den unterschiedlichsten gründen und das ist verdammt gut so :-D

-beobachte bewusst-  die "erfahrenen" Menschen, wo du meinst, lieber nichts entgegen zu setzen. Hinterfrage sie. Reicht schon wenn du es für dich alleine oder mit der partnerin tust.

Du wirst halt auch ein großes Ego haben, wenn ich lese, dass du der Dame "regeln aufstellst" und sei es auch nur deine Unsicherheit zu kompensieren. Und da liegt für mich der massive Fehler. Bis zu einem gewissen Grad ist Kontrolle gesund aber wenn es nur einen funken drüber geht, man andere auch nur einen hauch ihrer Freiheit beschneidet, darf man sich nicht wundern, wenn andere trotzdem tun und lassen was sie wollen. Und das ist für mich dann verdient. Was man sich selber nicht eingesteht, gesteht man anderen oft nicht zu - und das gehört für mich bestraft. Denk mal über das Wort "Macht" nach, denn ich sehe es nicht so wie @Kiwi1980  , dass du dich eher klein machst, nee, denn DU scheinst ja bis zu nem gewissen punkt "klein zu halten". Wen oder was auch immer.

@Archibald
Welche Regeln hast Du da denn aufgestellt? ich verstehe irgendwie den ganzen Post nicht, wie da eins mit dem anderen zusammenhaengen soll!

@Eintagsfliegin

Das "Kleinmachen" bezog ich auf seine Äußerung bezüglich des Nichtunterhaltens mit Menschen die in seinen Augen erfahrener sind. .

Ansonsten pflichte ich Dir bei, das Ego scheint sehr ausgeprägt. Ein "Platzhirsch" sozusagen. ;-)

Saphira schrieb:Das Leben ist eh zu kurz um alle Erfahrungen zu machen, man kann auch von Erfahrungen anderer lernen.

genau auf den Punkt getroffen. so ist es.

....und Mensch sein ungleich die Summe seiner Erfahrungen, egal in welchem Bereich.

Mensch sein bedeutet wie man damit umgeht.

Wertkonservatismus ist nichts per se Schlechtes. Schon gar keine schlechte Angewohnheit, die sich ohne Weiteres ablegen lässt.

Archibald schrieb:dass ich in Sachen liebe oder Beziehung sehr streng bereit war-Strenge regeln aufzustellen an die sich eine potentielle Dame zu halten hätte...

Welche Regeln zum Beispiel?

@all das mit den Regeln bezog sich indes auf eine potentielle beziehung und das thema treue. Ich mag es nicht wenn eine frau einen freund hätte und sich mit anderen männern trifft. Ich entwickel immer die Vorstsllung dabei dass die dann zusammen auch was miteinander haben. Ich malte mir stets vor augen dass es sinnlos ist sich auf gemeinsame Werte zu fokussieren wenn sie das flagschiff beschmiern würde. Wie ich mich in einer beziehung verhalten würde weiss ich nicht da ich noch nie in. Diesen fall gekommen bin bisher.

Ich lebte die ersten Jahre meines Lebens sehr unter Spannung stehend.
Ich hatte bisher nicht viel Selbstbewusstsein.
Ich habe in meinem Leben kaum was erreichen können, Abgesehen von der Mittleren Bildung und dem Führerschein.
Ich weiß einfach nicht, was mich auf den grünen Zweig im Leben bringen könnte.

Ich weiß nur, dass alles von alleine In Gang kommen wird, wenn ich einmal angefangen habe. Dann folgt ein Teil dem Nächsten und so weiter. Ich empfinde dieses Leben ist wie ein sadistischer Knast. Du darfst nix, du kannst nix. Also machts auch nix.

Dieses Leben ist so aufgebaut, dass das Negative oben steht. Durch einen sadistischen Gott, der es mag, einen anderen Leiden zu sehen.
Jegliche Form von Freude , Liebe und Wertschätzung sind für diesen Gott das Übel oder Das Leid.

Durch dieses negative lassen wir uns so sehr beeinflussen, dass unser ganzes Wertschätzungsbild aus dem Rahmen gerät.
Ich empfinde dieses Leben so, als wenn die Selbstliebe praktisch ein Freifahrtsschein zum Mutwilligen Zerstören des einen Seele gibt.

Ich sehe das Leben aber anders. Ich fühle mich wohl in meiner Haut mittlerweile. Und strebe immer danach, die Liebe zu zeigen. Manche sagen, dir wird die Liebe weg genommen. Warum wird einem Liebe weg genommen? Für mich ist weg-nehmen eine Form von AN-NEHMEN.

Das, was dir weg genommen wird, wird von anderen Menschen quasi angenommen.
Und diese Annahme zu folgen, heißt es, einen Wert zu erschaffen, der von den Menschen akzeptiert und angenommen wird...

Archibald schrieb:Ich empfinde dieses Leben so, als wenn die Selbstliebe praktisch ein Freifahrtsschein zum Mutwilligen Zerstören des einen Seele gibt.

Meinst du damit, dass Du's mit der Selbstliebe als eine verschlossene Tür empfindest, die du lieber nicht öffnen solltest/ bzw. dir das vorenthalten ist?
Würds gern besser verstehen :-)

Archibald schrieb:das mit den Regeln bezog sich indes auf eine potentielle beziehung und das thema treue. Ich mag es nicht wenn eine frau einen freund hätte und sich mit anderen männern trifft. Ich entwickel immer die Vorstsllung dabei dass die dann zusammen auch was miteinander haben.

Das hört sich für mich nach einer gehörigen Portion Eifersucht und Misstrauen an. Du kannst Deinem Partner, bzw. Deiner Partnerin nicht verbieten mit anderen Männern oder Frauen Kontakt zu haben. Absolute Sicherheit hättest Du dann ja nur wenn Du jemanden einsperrst und 24/7 bewachst oder kontrollierst. Darauf wird sich sicherlich niemand einlassen.

Eine Beziehung wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt wenn Du Deiner Partnerin nicht das Vertrauen entgegen bringst was für eine Beziehung wichtig ist. Spätestens wenn sie merkt das Du sie kontrollierst und sie in ihrer Freiheit einschränkst wäre die Beziehung mit an SIcherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beendet.

Beziehungen basieren meines Erachtens auf gegenseitigem Geben und Nehmen, sowie Vertrauen dem Partner gegenüber.

Eine 100%ige Sicherheit wird es so oder so nie geben.

Mich würde mal interessieren wie alt Du bist und wie Du zu den Einstellungen und Wertvorstellungen gekommen bist, denn ich würde das gern nachvollziehen können.

Hmmm wie ich dazu gekommen bin verstehe ich selbst auch kaum. Deswegen hinterfrage ich das ganze Konstrukt ja gerade ein bisschen, weil ich gerne meine Zukunft nicht mehr alleine verbringen will und auch neue Freunde finden will. Aber mit solchen Einstellungen werden da viele Menschen wohl nicht lange bleiben. Ich habe mich lange Zeit vor mir selbst gefürchtet, weil ich Angst hatte, wie mein Aussehen wirkt. Ich empfand mich lange Zeit nicht als Mensch und nahm mich schon gar nicht menschlich wahr. Ich weiß nicht, ich sah mich wie ein Roboter, ferngesteuert....

Ich hab lange Zeit viel Fernsehen geschaut und dementpsrechend die Vorstellungen von der Glotze übernommen. Weiß, dass das sehr naiv von mir war. Ich bin schon 27.

Eintagsfliegin schrieb:Meinst du damit, dass Du's mit der Selbstliebe als eine verschlossene Tür empfindest, die du lieber nicht öffnen solltest/ bzw. dir das vorenthalten ist? Würds gern besser verstehen

Ja, ich denke, dass mir das vorenthalten ist. Ich weiß nicht wirklich, wie ich meine Selbstliebe den anderen Menschen verkaufen kann, damit es authentisch wirkt. Ich hatte schon immer Probleme, etwas zu verkaufen. Sprich auch mich positiv zu verkaufen, weil ich optisch ein Merkmal in den Mittelpunkt stellte, dass die Positivität heraus nahm bisher in meinem Empfinden. Ich empfand mich lange Zeit als wertlos, nutzlos und lieblos und weiß nicht, wie ich das ändern kann. Ich würde so gern Änderungen im Verhalten vornehmen, hab aber keine Werkzeugen, die mir den Zugriff auf meine Selbstliebe geben.

Ich öffne diese Tür nicht, weil dann die Empfindungen der Liebe so stark werden, dass ich das nicht aushalten würde. Ich bin ein sehr sensitiver Mensch und sensibel auch noch. Ich habe zudem eine starke Vorstellungskraft und kann mich in andere Menschen gut hineinversetzen. Manchmal ist das Leben echt ne Qual. Aber ich will wie gesagt was ändern und positiv in Erscheinung treten.