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Welche Form der Therapie?

21 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Frage, Unklarheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Welche Form der Therapie?

17.12.2017 um 19:07
Hi, wollte nur eine kurze Frage an die " Schwarmintelligenz" stellen. Hatte neulich eine kleine Diskussion, in der es darum ging, welche Aussage schlüssig welcher Therapieform zugeordnet werden kann. Im Rahmen einer Aufgabestellung ging es darum, gemachte Statements zuzuordnen.
Dabei entbrannte zwischen mir und einer Bekannten ein Debatte um einen Fall, in dem wir uns nicht einig waren. Und wie das eben so ist, wenn man zu arg nachdenkt, zweifelt man an allem.

Die Problematik war : " Oberstufenschüler Lars ( 18 ) hat Angst, vor dem Lehrer zu sprechen im Rahmen einer mündlichen Prüfung.
Er besuchte verschiedene Therapien. Welchem Therapeuten kann man welches Statement zuordnen ?"

und als einziger Fall nicht eindeutig zuzuordnen war folgende Aussage " Sie haben extreme Angst davor, vor Herrn Lehrer D zu treten. Das nimmt Ihnen die Fähigkeit, die Kenntnisse, die Sie haben, anzuwenden und genau diese Unfähigkeit ist Ihnen unheimlich peinlich."

Also wird vom Therapeuten praktisch interpretiert. Aber ist das dann ein kognitiver Therapieansatz oder ein tiefenpsychologischer Ansatz ?

Ist wirklich nervig, wenn man sich an so einer Sache festbeisst, ist wahrscheinlich ganz einfach :D

Jemand eine Idee ?

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Welche Form der Therapie?

17.12.2017 um 19:10
Zitat von mittwoch13mittwoch13 schrieb:Also wird vom Therapeuten praktisch interpretiert. Aber ist das dann ein kognitiver Therapieansatz oder ein tiefenpsychologischer Ansatz ?
Ein tiefenpsychologischer Ansatz ist es nicht.
Hat Lars nur im speziellen Angst vor dem Lehrer oder hat er generell Angst mündliche Prüfungen abzulegen?


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17.12.2017 um 19:37
Als Laie (und nur vom dem was ich aus dem Internet habe) würde ich vermuten, es handelt sich um einen kognitiven Therapieansatz.
Hier sehe ich keinen tiefenpsychologischen Ansatz.

z.B. aus:
https://www.palverlag.de/kognitive-verhaltenstherapie.html

Das ABC der Gefühle:

A Situation
B Bewertung der Situation als positiv, negativ oder neutral
C Gefühle, Körperreaktionen, Verhalten


A Sie haben extreme Angst davor, vor Herrn Lehrer D zu treten.
B Das nimmt Ihnen die Fähigkeit, die Kenntnisse, die Sie haben, anzuwenden und
C genau diese Unfähigkeit ist Ihnen unheimlich peinlich


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17.12.2017 um 19:40
wenn ich es recht in Erinnerung habe, ging es darum, dass Lars ein guter Schüler ist, aber sobald er in der Prüfungssituation vor den Lehrer treten muss, hat er das Gefühl, nichts mehr zu wissen, ganz so, als ob er sich noch nie mit dem Thema befasst habe. Völliger Blackout. Zwar beherrscht er den Stoff daheim, er hat aber schon Angst, wenn er nur mit der Vortellung konfrontiert wird, vor den Lehrer treten zu müssen um geprüft zu werden.
Nun soll der Fall von mehreren Therapieansätzen her begutachtet werden und man soll schlüssig nachvollziehen, wer welches Statement machte. Also welcher Therapeut.@josie321


ich hätte auch kognitiver Ansatz gesagt, weil irgendwie plausibel @Areela


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17.12.2017 um 19:41
@mittwoch13

Ist nur ein kognitiver Ansatz,davon halt ich persönlich nichts!


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17.12.2017 um 19:42
ja, weil zuviel interpretiert vom Therapeuten selber.....aber vom Ansatz her denke ich auch, wäre eher kognitiv als tiefenpsychologisch@josie321


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Welche Form der Therapie?

18.12.2017 um 10:15
Ach ja, White Man's Voodoo - die Psychobranche.

Ein Mensch fragt: "Wo geht es hier zum Bahnhof ?" Es antwortet...

der Gesprächstherapeut: "Sie wissen nicht wo der Bahnhof ist und das macht Sie nicht nur traurig, sondern auch ein Stück weit wütend."

der Tiefenpsychologe: "Sie wollen verreisen ?"

der Psychoanalytiker: "Sie meinen dieses lange dunkle Gebäude, wo die Züge immer rein und raus, rein und raus... fahren?"

der Sozialarbeiter: "Keine Ahnung, aber ich fahre Sie schnell hin."

der Sozialpädagoge: "Ich weiß nicht, aber es ist gut, daß wir darüber reden können."

der Gestalttherapeut: "Du, laß das voll zu, daß Du zum Bahnhof willst."

der Bioenergetiker: "Machen Sie mal: sch ... sch ... sch ...
"
der Verhaltenstherapeut: "Heben Sie den rechten Fuß, schieben Sie ihn vor, setzen Sie ihn jetzt auf. Sehr gut. Hier haben Sie ein Bonbon."

der Psychiater: "Bahnhof ? Zugfahren ? Welche Klasse ?"

der Neurologe: "Sie haben also die Orientierung verloren. Passiert Ihnen das öfter ?"

der systemische Familientherapeut: "Was glauben Sie, denkt Ihre Schwester, was Ihre Eltern fühlen, wenn die hören, daß Sie zum Bahnhof wollen ?"

der Kurzzeittherapeut: "Stellen Sie sich vor: plötzlich geschieht ein Wunder und Sie sind schon am Bahnhof. Was ist anders dadurch?"

der Psychodramatherapeut: "Zum Bahnhof. Fein. Das spielen wir mal durch. Geben Sie mir Ihren Hut, ich gebe Ihnen meine Jacke und dann ..."

der NLP-ler: "Schließen Sie die Augen, stellen Sie sich vor: eine Blume am Rande eines Weges..."

der Positiv-Denker: "Schließen die Augen und sagen Sie zu sich selber: ich bin wunderbar und einzigartig und ich vertraue meinem Unterbewusstsein, daß es den für mich richtigen Weg weiß."

der Pädagoge: "Ich weiß natürlich, wo der Bahnhof ist. Aber ich denke, daß es besser für Dich ist, wenn Du es selbst herausfindest."

der humanistische Psychotherapeut: "Wenn Du da wirklich hinwillst, wirst Du den Weg auch finden."



Ja, so ist der boomende Markt halt.


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Welche Form der Therapie?

18.12.2017 um 10:39
@mittwoch13
Ich hab keine Ahnung von Psychologie, aber ich würde nach kurzer Recherche über den Unterschied zwischen kognitiver und Tiefenpsychologie
eher zu einem kognitiven Ansatz tendieren.
Die Aussage scheint eher der Ebene des bewussten zuordenbar als der Ebene des Unbewussten


Aber bitte gib nichts drauf, es spricht die Hausfrauenpsychologie :D


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18.12.2017 um 14:44
@mittwoch13
Was mich jetzt interessiert, hat diese Feststellung des Therapeuten in irgendeiner weise geholfen?


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18.12.2017 um 18:33
darum geht es nicht, da nur ein fiktives Fallbeispiel@Negev


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18.12.2017 um 21:50
@mittwoch13
Würde mich trotzdem interessieren, ob derartige Ratschläge hilfreich sind. Hier wird viel Unterstellt und im Endeffekt steht man da und denkt sich - "toll, was jetzt" oder "wenn ich mir hätte offensichtliches anhören wollen hatte ich nicht zu ihnen kommen müssen".


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Welche Form der Therapie?

18.12.2017 um 23:03
@Negev

Dieser "Ratschlag", wie du es nennst, ist im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie kein Ratschlag, sondern beinhaltet eine Vielzahl an Techniken, die es dem Klienten ermöglichen, einerseits eigene kognitive Verzerrungen in seiner Situationswahrnehmung zu erkennen, Diskrepanzen in seinen Bewertungen zu fördern und gleichzeitig eine eingeengte Situationseinschätzung und dysfunktionale Selbstbewertung bewusstzumachen und somit einen distanzierteren, neutraleren Blickwinkel einzunehmen, um konstruktive Lösungen für sein Problem zu finden (Perspektivwechsel, Spiegeln, Rückmelden, Umdeuten etc.).

Dieser Satz, der hier diskutiert wird, findet erst im Verlauf einer Therapie Anwendung, die bereits fortgeschritten ist. Ein solcher Klient kommt meist in die Therapie mit den Worten: "Ich habe Prüfungsangst und brauche daher Therapie, um sie loszuwerden."

Durch das Statement des Therapeuten, das er ERST NACH Anamnese, Situationsanalyse und Erstellung eines Bedingungsmodells für die psychische Symptomatik des Klienten einbringt, wird deutlich, dass eine sehr viel differenzierte Betrachtungsweise aufgezeigt und somit ermöglicht wird, auf den Ebenen Denken (Kognitionen), Fühlen (Emotionen) und Handeln (Verhalten) ein Verstehen, Erkennen und Lösen zugrundeliegender Konflikte zu fördern.

So kann der Klient u.a.:

(1) erkennen: meine "Prüfungsangst" ist eigentlich eine gegen den Lehrer gerichtete Angst
(2) sich fragen: Was genau an der Person des Lehrers oder seinem Verhalten löst "Angst" in mir aus?
(3) reflektieren: kenne ich diese Furcht oder aber die Wirkung bestimmter Eigenschaften dieses Lehrers bereits aus meinem Leben?
(4) erkennen, dass sein Gefühl "Angst" tatsächlich aus einer Fülle verschiedener negativ besetzter Gefühle besteht, z.B. Scham, Peinlichkeit, Druck, Zwang, Versagensangst, Rückzugswünschen etc.
(5) sich fragen, wovor er sich schämt, WAS genau ihm peinlich ist, WESWEGEN er von einem Versagen ausgeht und welche Erfahrungen er in der Vergangenheit damit gemacht hat, was genau er als "Versagen" definiert und warum
(6) daraus ableiten und sich bewusst werden, dass diese Gefühle aus zuvor unbewusst getroffenen oder dysfunktional verinnerlichten Bewertungen resultieren.
(7) erkennen, dass eine Lösung u.a. darin bestehen kann, seine Bewertungen zu verändern oder seine Gefühle von Unzulänglichkeit zu revidieren/ zu beleuchten oder auch Möglichkeiten zu erarbeiten, seine Selbstwirksamkeitserwartung zu stärken.

Das alles nennt sich Therapie und ist nicht in und mit einem Satz getan, sondern eine Reflexion, die sich über mehrere Therapiestunden zieht, inkl. Übungen, Hausaufgaben, invivo-Erprobung und Training.


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18.12.2017 um 23:12
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ja, so ist der boomende Markt halt.
Oh mann, das war echt gut. :D Sorry für den Spam, aber ich hatte beinahe Tränen in den Augen. :D


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Welche Form der Therapie?

18.12.2017 um 23:15
@mittwoch13

Im weitesten Sinne wäre es auch möglich, dass dieses Statement der Gesprächspsychotherapie nach Rogers zugeordnet werden kann, als Paraphrasieren des vom Klienten zuvor Gesagten. Dazu müsste jedoch die zuvor vom Klienten getätigte Aussage vollständig bekannt sein.


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Welche Form der Therapie?

18.12.2017 um 23:32
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ach ja, White Man's Voodoo - die Psychobranche.
Angesichts solcher Statements ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Vielzahl von Menschen lieber einem Wildfremden gegenüber offenbaren möchte, statt einfach - so wie früher - seinem Mitmenschen.


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Welche Form der Therapie?

18.12.2017 um 23:49
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ach ja, White Man's Voodoo - die Psychobranche.
Psychotherapeuten studieren jahrelang hat ja nichts mit Voodoo oder so zutun. Und diese "Psychobranche" ist für viele nun mal sehr hilfreich.


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Welche Form der Therapie?

19.12.2017 um 07:08
@traces
Danke für deine sehr ausführliche Erklärung! Ich habe dieses Thema zu einfach betrachtet. Mit diesem Satz wird natürlich nichts Unterstellt, wenn diesem eine Anamnese vorausging.

Als jemand der selber unter einer angst leidet, weis ich, man kann noch so logisch an ein Thema herangehen und es Analysieren aber das alles hilft nicht die Angst letztlich zu überwinden. Man wird die angst vielleicht besser verstehen, bekommt einen anderen Blickwinkel darauf aber Ziel einer Therapie soll doch sein, dass man seine Ängste los wird... ich sehe nicht wie das (zumindest bei mir) funktionieren soll.


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21.12.2017 um 19:27
@Negev

Bei Verhaltenstherapie geht es keineswegs "nur" um Reflexion. Es geht zunächst um ein Verstehen dieses Verhaltens - denn es ist ein Verhalten der Psyche - und dann um eine Verhaltensänderung. Und die wird Schritt für Schritt konkret und real trainiert und geübt. Natürlich kann man sich auch Jahre Zeit nehmen, um sich zu überlegen, wie einem das alles nur helfen soll. Besser wäre aber, einfach mal anzufangen ;) - z.B. mit Hilfe eines solchen Verhaltenstherapeuten.


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21.12.2017 um 20:42
@traces
Dafür is'es zu spät... :)


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21.12.2017 um 20:44
@Negev

Dafür isses nie zu spät.


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